Der Medailleur Arnold Hartig
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Der Medailleur Arnold Hartig
Ein großer Schwerpunkt meiner Medaillensammlung sind die Arbeiten des Medailleurs Arnold Hartig. Zu ihm und seinen Werken möchte ich gerne diesen Faden eröffnen.
Zu Beginn meines Interesses für den Künstler habe ich versucht, so viel wie möglich Informationen über ihn zusammenzutragen. Es gibt ein kleines Büchlein von ihm selbst geschrieben sowie einen längeren Artikel in Form einer Festschrift anlässlich seines 80. Geburtstages.
In einem nächsten Schritt hatte ich den Plan, mir nach und nach ein Werkverzeichnis aufzubauen. Basis hierfür war ein Nachlassverzeichnis, welches Professor Prokisch von der Uni Wien mit Studenten im Rahmen einer Seminararbeit erstellt hatte und das er mir freundlicherweise zur Verfügung stellte. Nach umfangreichen Recherchen von mir in Auktionsverzeichnissen usw. ist mein Werkverzeichnis mittlerweile weit über die Arbeiten hinausgewachsen, welche sich im Nachlassverzeichnis finden.
Mitte des Jahres steht meine Pensionierung an und ich plane, mein Verzeichnis zu überarbeiten und (sofern das gewünscht ist) auch hier einzustellen. Für den Ein oder Anderen könnte es sicher von Interesse sein.
Zunächst aber möchte ich hier in diesem Faden nach und nach Medaillen und Plaketten aus meiner Sammlung einstellen, was ein abendfüllendes Programm werden dürfte, denn ich habe mittlerweile 230 Objekte von ihm in meinem Besitz…
Als Erstes kopiere ich mal eine kurze Lebensbeschreibung über ihn ein, die ich vor Jahren für einen Vortrag vor der Badischen Gesellschaft für Münzkunde verfasst und dann im Nachbarforum eingestellt hatte.
Zu Beginn meines Interesses für den Künstler habe ich versucht, so viel wie möglich Informationen über ihn zusammenzutragen. Es gibt ein kleines Büchlein von ihm selbst geschrieben sowie einen längeren Artikel in Form einer Festschrift anlässlich seines 80. Geburtstages.
In einem nächsten Schritt hatte ich den Plan, mir nach und nach ein Werkverzeichnis aufzubauen. Basis hierfür war ein Nachlassverzeichnis, welches Professor Prokisch von der Uni Wien mit Studenten im Rahmen einer Seminararbeit erstellt hatte und das er mir freundlicherweise zur Verfügung stellte. Nach umfangreichen Recherchen von mir in Auktionsverzeichnissen usw. ist mein Werkverzeichnis mittlerweile weit über die Arbeiten hinausgewachsen, welche sich im Nachlassverzeichnis finden.
Mitte des Jahres steht meine Pensionierung an und ich plane, mein Verzeichnis zu überarbeiten und (sofern das gewünscht ist) auch hier einzustellen. Für den Ein oder Anderen könnte es sicher von Interesse sein.
Zunächst aber möchte ich hier in diesem Faden nach und nach Medaillen und Plaketten aus meiner Sammlung einstellen, was ein abendfüllendes Programm werden dürfte, denn ich habe mittlerweile 230 Objekte von ihm in meinem Besitz…
Als Erstes kopiere ich mal eine kurze Lebensbeschreibung über ihn ein, die ich vor Jahren für einen Vortrag vor der Badischen Gesellschaft für Münzkunde verfasst und dann im Nachbarforum eingestellt hatte.
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Arnold Hartig wurde am 12.08.1878 als Sohn eines Kleinbauern in Tannwald (heute: Tanvald im Isergebirge / Böhmen) geboren und ist unter ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen.
Hartig war 12 Jahre alt, als sein Vater starb. Er musste die Schule abbrechen und begann eine Lehre bei einem Stahlgraveur in Gablonz. In seinen Erinnerungen berichtet er von menschenunwürdigen Verhältnissen und einer täglichen Arbeitszeit von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends.
Der Direktor der Staatsfachschule in Gablonz erkannte Hartigs großes Talent und empfahl ihn für die Kunstgewerbeschule in Wien, die er 3 Jahre lang, mit einem Staatsstipendium versehen, besuchte.
Danach war er zunächst für die Prägeanstalten "Brüder Schneider" und "Pittner" in Wien tätig. Ab 1908 stellten sich erste Erfolge bei der Teilnahme an künstlerischen Wettbewerben ein und Hartig wurde in die Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens aufgenommen.
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte er sich einen Namen als Porträtist hochgestellter Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Adel machen. In der Zeit des Weltkrieges war er als Reservist für das Kriegsfürsorgeamt tätig, für das er Porträtmedaillen adliger Militärs und Personen der KuK-Monarchie gestaltete.
Nach dem Krieg und dem Ende des Kaiserreiches hatte Arnold Hartig Schwierigkeiten, seine Familie über die Runden zu bringen, da man ihn abfällig als "Künstler der Habsburger" bezeichnete und er nur wenige Aufträge erhielt.
Erst nach und nach gelang es ihm (mit Hilfe von Aufträgen aus dem Deutschen Reich) wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. Aus dieser Zeit stammen seine Musikerporträts, die bis vor wenigen Jahren noch von der Münze Österreich nachgeprägt und vertrieben wurden.
Während der Zeit des Nationalsozialismus beteiligte sich Hartig bei der Gestaltung seiner Medaillen (bis auf wenige Ausnahmen) nicht an der heroisch-völkischen Stimmung des Zeitgeistes- er wendete sich vermehrt der Gestaltung religiös motivierter Medaillen zu.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde ein Schwerpunkt seiner Arbeit die Porträtierung führender Köpfe der Heimatvertriebenen aus der damaligen CSSR.
Im Alter von 85 Jahren erblindete Arnold Hartig. Seine letzten Arbeiten stammen aus dem Jahr 1962.
Arnold Hartig verstarb am 02.02.1972 in Purkersdorf bei Wien.
Literatur:
Hartig, Arnold: Aus meinem Leben (1964); Österreichische Staatsdruckerei
Zitte, Rudolf: Professor Arnold Hartig (1958); Wegwarte Verlag Wien
Das angehängte (von ihm persönlich signierte) Bild zeigt Arnold Hartig stehend an seiner Staffelei. Es stammt aus dem oben erwähnten Buch "Aus meinem Leben".
Hartig war 12 Jahre alt, als sein Vater starb. Er musste die Schule abbrechen und begann eine Lehre bei einem Stahlgraveur in Gablonz. In seinen Erinnerungen berichtet er von menschenunwürdigen Verhältnissen und einer täglichen Arbeitszeit von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends.
Der Direktor der Staatsfachschule in Gablonz erkannte Hartigs großes Talent und empfahl ihn für die Kunstgewerbeschule in Wien, die er 3 Jahre lang, mit einem Staatsstipendium versehen, besuchte.
Danach war er zunächst für die Prägeanstalten "Brüder Schneider" und "Pittner" in Wien tätig. Ab 1908 stellten sich erste Erfolge bei der Teilnahme an künstlerischen Wettbewerben ein und Hartig wurde in die Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens aufgenommen.
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte er sich einen Namen als Porträtist hochgestellter Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Adel machen. In der Zeit des Weltkrieges war er als Reservist für das Kriegsfürsorgeamt tätig, für das er Porträtmedaillen adliger Militärs und Personen der KuK-Monarchie gestaltete.
Nach dem Krieg und dem Ende des Kaiserreiches hatte Arnold Hartig Schwierigkeiten, seine Familie über die Runden zu bringen, da man ihn abfällig als "Künstler der Habsburger" bezeichnete und er nur wenige Aufträge erhielt.
Erst nach und nach gelang es ihm (mit Hilfe von Aufträgen aus dem Deutschen Reich) wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. Aus dieser Zeit stammen seine Musikerporträts, die bis vor wenigen Jahren noch von der Münze Österreich nachgeprägt und vertrieben wurden.
Während der Zeit des Nationalsozialismus beteiligte sich Hartig bei der Gestaltung seiner Medaillen (bis auf wenige Ausnahmen) nicht an der heroisch-völkischen Stimmung des Zeitgeistes- er wendete sich vermehrt der Gestaltung religiös motivierter Medaillen zu.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde ein Schwerpunkt seiner Arbeit die Porträtierung führender Köpfe der Heimatvertriebenen aus der damaligen CSSR.
Im Alter von 85 Jahren erblindete Arnold Hartig. Seine letzten Arbeiten stammen aus dem Jahr 1962.
Arnold Hartig verstarb am 02.02.1972 in Purkersdorf bei Wien.
Literatur:
Hartig, Arnold: Aus meinem Leben (1964); Österreichische Staatsdruckerei
Zitte, Rudolf: Professor Arnold Hartig (1958); Wegwarte Verlag Wien
Das angehängte (von ihm persönlich signierte) Bild zeigt Arnold Hartig stehend an seiner Staffelei. Es stammt aus dem oben erwähnten Buch "Aus meinem Leben".
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Bin schon gespannt
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Die früheste Arbeit Hartigs ist aus dem Jahr 1902 dokumentiert. Meine früheste Medaille stammt aus dem Jahr 1904. Auftraggeber war die Firma Brüder Schneider (Prägeanstalt).
Die Medaille hat die Internationale Ausstellung der Gesellschaft vom Blauen Kreuze 1904 in Wien zum Thema. Avers ist die Schirmherrin, Erzherzogin Maria Josepha (1867 bis 1944) zu sehen.
Die Medaille hat einen Durchmesser von 63mm.
(Anmerkung: In meinen Literaturhinweisen nenne ich bei allen weiteren Medaillen, die ich zeige, zunächst einen Hinweis auf das Nachlassverzeichnis von Professor Prokisch, bevor ich mich (oder besser gesagt: mein Werkverzeichnis) selbst zitiere...
)
Literatur:
Nachlassverzeichnis Prokisch: N.N.
Werkverzeichnis Bosch: 04.03
Die Medaille hat die Internationale Ausstellung der Gesellschaft vom Blauen Kreuze 1904 in Wien zum Thema. Avers ist die Schirmherrin, Erzherzogin Maria Josepha (1867 bis 1944) zu sehen.
Die Medaille hat einen Durchmesser von 63mm.
(Anmerkung: In meinen Literaturhinweisen nenne ich bei allen weiteren Medaillen, die ich zeige, zunächst einen Hinweis auf das Nachlassverzeichnis von Professor Prokisch, bevor ich mich (oder besser gesagt: mein Werkverzeichnis) selbst zitiere...

Literatur:
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Hallo,
wenn dann Dein Werksverzeichnis erscheint (oder schon erschienen ist ?), würden wir uns auch über eine Vorstellung im Literaturbereich sehr freuen: viewforum.php?f=85
Schöne Grüße,
MR
wenn dann Dein Werksverzeichnis erscheint (oder schon erschienen ist ?), würden wir uns auch über eine Vorstellung im Literaturbereich sehr freuen: viewforum.php?f=85
Schöne Grüße,
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Ich werde es, so mein Plan, nicht in Form gedruckter Exemplare "veröffentlichen".
Ich denke eher daran, das Verzeichnis online zu stellen. Dies gibt mir die Möglichkeit, unkompliziert Erweiterungen und Anregungen einzuarbeiten - also Updates zu veröffentlichen. Regelmäßig tauchen neue Varianten und sogar völlig neue, mir bislang unbekannte Arbeiten auf.
Ich denke eher daran, das Verzeichnis online zu stellen. Dies gibt mir die Möglichkeit, unkompliziert Erweiterungen und Anregungen einzuarbeiten - also Updates zu veröffentlichen. Regelmäßig tauchen neue Varianten und sogar völlig neue, mir bislang unbekannte Arbeiten auf.
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Hartig erhielt von der Prägeanstalt Pittner in Wien 1904 den Auftrag, anlässlich des Durchstoßes des Karawankentunnels (ein in den Jahren 1901 bis 1906 gebauter Eisenbahntunnel durch den Karawankenkamm zwischen Österreich und (heute) Slowenien) einen, wie er es nennt, Uhrenanhänger auf den Durchbruch des Tunnels zu fertigen.
In seinen Lebenserinnerungen berichtet Hartig von seinen Studien vor Ort und den Zuständen, denen die Grubenarbeiter ausgesetzt waren bei ihrer Arbeit. Neben einer Demonstration der Arbeiter erwähnt er die Tunnelbohrmaschine, die er mehrere Kilometer tief im Tunnel bei unerträglicher Hitze besichtigen konnte. Diese Maschine machte er zum Motiv der Rückseite seines „Uhrenanhängers“. Wenige Stunden nach seinem Besuch gab es einen Schlagwetterunfall, bei dem 12 Arbeiter getötet wurden (Angaben laut Lebenserinnerungen Hartig. In der Wikipedia ist zu lesen, dass dieser Schlagwetterunfall im November 1904 15 Menschenleben kostete).
Die Plakette selbst ist auf das Jahr 1905 datiert und mir in 4 Varianten mit 3 verschiedenen Materialien bekannt. Je nach Stellung im Tunnelbauprojekt (Arbeiter, Vorarbeiter bzw. Ingenieure) wurden die Plaketten verleihen (ein früherer Chef von mir pflegte zu sagen: Liebe Kollegen, bitte zwangslos nach Besoldungsgruppen aufstellen…
)
Ich selbst habe in meiner Sammlung die zwei Varianten in Silber, sowie die eine in Bronze. Lediglich die Variante in Gold fehlt mir. Vielleicht tauchen ja noch weitere Varianten auf?
In seinen Lebenserinnerungen berichtet Hartig von seinen Studien vor Ort und den Zuständen, denen die Grubenarbeiter ausgesetzt waren bei ihrer Arbeit. Neben einer Demonstration der Arbeiter erwähnt er die Tunnelbohrmaschine, die er mehrere Kilometer tief im Tunnel bei unerträglicher Hitze besichtigen konnte. Diese Maschine machte er zum Motiv der Rückseite seines „Uhrenanhängers“. Wenige Stunden nach seinem Besuch gab es einen Schlagwetterunfall, bei dem 12 Arbeiter getötet wurden (Angaben laut Lebenserinnerungen Hartig. In der Wikipedia ist zu lesen, dass dieser Schlagwetterunfall im November 1904 15 Menschenleben kostete).
Die Plakette selbst ist auf das Jahr 1905 datiert und mir in 4 Varianten mit 3 verschiedenen Materialien bekannt. Je nach Stellung im Tunnelbauprojekt (Arbeiter, Vorarbeiter bzw. Ingenieure) wurden die Plaketten verleihen (ein früherer Chef von mir pflegte zu sagen: Liebe Kollegen, bitte zwangslos nach Besoldungsgruppen aufstellen…

Ich selbst habe in meiner Sammlung die zwei Varianten in Silber, sowie die eine in Bronze. Lediglich die Variante in Gold fehlt mir. Vielleicht tauchen ja noch weitere Varianten auf?
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Plakette aus Bronze aus dem Jahr 1905 auf den Durchstoß des Karankentunnels. Die Plakette misst 40x32mm
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Plakette aus Silber mit Öse aus dem Jahr 1905 auf den Durchstoß des Karankentunnels. Die Plakette misst 40x32mm
Literatur:
Nachlassverzeichnis Prokisch: 6
Werkverzeichnis Bosch: 05.02a
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Plakette aus Silber mit Öse aus dem Jahr 1905 auf den Durchstoß des Karankentunnels. Die Plakette misst 20x16mm, ist also genau halb so groß wie die "Standardvarianten". Die mir fehlende Variante in Gold besitzt im Übrigen ebenfalls die "Standardgröße".
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Nachlassverzeichnis Prokisch: 6
Werkverzeichnis Bosch: 05.02.1
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Noch ein kleiner Nachsatz zu den frühen Arbeiten Hartigs für die beiden Wiener Prägeanstalten Pittner sowie Brüder Schneider.
Hartig berichtet davon, dass er sich der vielen Aufträge kaum erwehren konnte und Nächtelang durchgearbeitet hat. Von ihm direkt signierte Stücke sind jedoch aus diesen ersten Jahren garnicht so viele bekannt. Ich vermute daher, dass die meisten der Arbeiten für die Prägeanstalten nicht signiert wurden.
Hartig berichtet davon, dass er sich der vielen Aufträge kaum erwehren konnte und Nächtelang durchgearbeitet hat. Von ihm direkt signierte Stücke sind jedoch aus diesen ersten Jahren garnicht so viele bekannt. Ich vermute daher, dass die meisten der Arbeiten für die Prägeanstalten nicht signiert wurden.
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Aus seinen frühen Schaffensjahren berichtet uns Hartig in seinem Buch von Aufträgen (über die Prägeanstalt Pittner) für das rumänische Königshaus, die ihm einige Anerkennung einbrachten. Aber auch von betrügerischen Machenschaften. So erfuhr er erst in den 20er Jahren davon, dass der rumänische Kammerlieferant, welcher ihm über die Prägeanstalt Pittner etliche Aufträge hatte zukommen lassen, in der Prägeanstalt Hartigs Signatur durch seine eigene (Carneol Fiul) hatte ersetzen lassen, so dass eine Serie von Medaillen nicht unter Hartigs Namen erschienen war. Dieser Kammerlieferant erhielt im Übrigen für eine von Hartig gestaltete Medaille auf das rumänische Königspaar mit dessen Kindern eine Ordensauszeichnung (Quelle: das Buch Hartigs „Aus meinem Leben“).
Aber zurück zu unserer (Zeit)reise durch das Schaffen Arnold Hartigs und ins Jahr 1906. Ein Jahr zuvor hatte er geheiratet, was mit der Verpflichtung verbunden war, als selbständiger Künstler seine kleine Familie über Wasser zu halten. Dies war in jenen Jahren des künstlerischen Aufbruchs der Wiener Secession (die dortige Variante des Jugendstils) mit ihren bereits etablierten und herausragenden Medailleuren sicher kein leichtes Unterfangen.
Aus dieser Zeit (1906) stammt die vorgestellte Plakette auf das 25jährige Jubiläum der Bahnstrecke von Bozen nach Meran, eine Auftragsarbeit für die Prägeanstalt Pittner. Neben einer Ansicht der Stadt Meran ist eine Person zu sehen, die ich nicht genau zuordnen kann. Ob es sich um einen der 3 Konzessionäre handelt, welche die Bahn erbauen ließen? Die Plakette misst 73x44mm.
Literatur:
Nachlassverzeichnis Prokisch: N.N.
Werkverzeichnis Bosch: 06.01
Aber zurück zu unserer (Zeit)reise durch das Schaffen Arnold Hartigs und ins Jahr 1906. Ein Jahr zuvor hatte er geheiratet, was mit der Verpflichtung verbunden war, als selbständiger Künstler seine kleine Familie über Wasser zu halten. Dies war in jenen Jahren des künstlerischen Aufbruchs der Wiener Secession (die dortige Variante des Jugendstils) mit ihren bereits etablierten und herausragenden Medailleuren sicher kein leichtes Unterfangen.
Aus dieser Zeit (1906) stammt die vorgestellte Plakette auf das 25jährige Jubiläum der Bahnstrecke von Bozen nach Meran, eine Auftragsarbeit für die Prägeanstalt Pittner. Neben einer Ansicht der Stadt Meran ist eine Person zu sehen, die ich nicht genau zuordnen kann. Ob es sich um einen der 3 Konzessionäre handelt, welche die Bahn erbauen ließen? Die Plakette misst 73x44mm.
Literatur:
Nachlassverzeichnis Prokisch: N.N.
Werkverzeichnis Bosch: 06.01
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Von zwei der drei Konzessionäre finden sich Bilder, die sind es mal nicht.
Ich würde vermuten, dass es eher der Architekt sein dürfte, Konstantin Ritter von Chabert (von dem ich leider ebenfalls kein Foto finde).
Schöne Grüße
MR
Ich würde vermuten, dass es eher der Architekt sein dürfte, Konstantin Ritter von Chabert (von dem ich leider ebenfalls kein Foto finde).
Schöne Grüße
MR
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Im Jahr 1907 erhielt Hartig von der Prägeanstalt Pittner den Auftrag, eine Plakette auf das Allgemeine Wahlrecht zu gestalten, welche an alle Reichstagsabgeordnete kostenlos verteilt wurde.
Die Reichsratswahl 1907 war die erste in Österreich, die 1907 im Anschluss an die Wahlrechtsreform aus dem Jahr 1906 nach dem allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Männerwahlrecht durchgeführt wurde.
Die einseitige Bronzeplakette hat die Maße 69x43mm. Zu sehen ist ein mit einem Schwert bewaffneter Genius (beschützender, vor Unheil bewahrender Geist).
Literatur:
Nachlassverzeichnis Prokisch: 13
Werkverzeichnis Bosch: 07.03
Die Reichsratswahl 1907 war die erste in Österreich, die 1907 im Anschluss an die Wahlrechtsreform aus dem Jahr 1906 nach dem allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Männerwahlrecht durchgeführt wurde.
Die einseitige Bronzeplakette hat die Maße 69x43mm. Zu sehen ist ein mit einem Schwert bewaffneter Genius (beschützender, vor Unheil bewahrender Geist).
Literatur:
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Werkverzeichnis Bosch: 07.03
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Re: Der Medailleur Arnold Hartig
Hier nun eine weitere Arbeit Hartigs, die auf das Jahr 1907 datiert ist. Die Bronzeplakette ist einem Alois Kremel gewidmet. Es handelt sich nach meinen Recherchen um einen Pharmazeuten, der zudem Kaiserlicher Rat war.
Hartig erwähnt in seinen Memoiren eine 1905 von ihm gestaltete Plakette auf einen Kaiserlichen Rat namens Alois Kreml. Ich bin mir sicher, dass es sich hierbei um das gezeigte Exemplar handelt. Hartigs Memoiren erschienen 1964. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits 86 Jahre alt und erblindet. Ich vermute, dass ihn hier sein Gedächtnis ein wenig getäuscht hat. In seinem Nachlass fanden sich keinerlei Hinweise auf eine entsprechende Arbeit; weder auf einen Kreml noch einen Kremel. Schriftliche Zeugnisse lagen ihm bzw. dem Autor seiner Memoiren also vermutlich nicht mehr vor, so dass seine Erinnerungen wohl die einzige Quelle waren.
Die Plakette hat die Maße 69x43mm.
Literatur:
Nachlassverzeichnis Prokisch: N.N.
Werkverzeichnis Bosch: 07.04
Hartig erwähnt in seinen Memoiren eine 1905 von ihm gestaltete Plakette auf einen Kaiserlichen Rat namens Alois Kreml. Ich bin mir sicher, dass es sich hierbei um das gezeigte Exemplar handelt. Hartigs Memoiren erschienen 1964. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits 86 Jahre alt und erblindet. Ich vermute, dass ihn hier sein Gedächtnis ein wenig getäuscht hat. In seinem Nachlass fanden sich keinerlei Hinweise auf eine entsprechende Arbeit; weder auf einen Kreml noch einen Kremel. Schriftliche Zeugnisse lagen ihm bzw. dem Autor seiner Memoiren also vermutlich nicht mehr vor, so dass seine Erinnerungen wohl die einzige Quelle waren.
Die Plakette hat die Maße 69x43mm.
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Nachlassverzeichnis Prokisch: N.N.
Werkverzeichnis Bosch: 07.04
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