Ein I machts aus... oder doch nicht?
Moderator: Homer J. Simpson
- Pscipio
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Ein I machts aus... oder doch nicht?
Hallo Ihr liebe Leut
Mir fiel beim durchklicken einiger vcoins-Händler folgende Münze auf:
http://www.vcoins.com/ancientimports/st ... 15&large=0
Mich würde eure Meinung zu dem vermeintlichen oder wirklichen I zwischen TEMP und REPARATIO interessieren. Folgende Fragen drängen sich wohl auf:
a.) Ist es überhaut ein Buchstabe, also ein I?
b.) Falls ja, handelt es sich um einen Schreibfehler bzw. um eine unbekannte Legendenvariante (hier müssen wohl die Latein-Experten ran... zu denen ich mich wahrlich nicht zähle)?
c.) Fall nein, worum handelt es sich dann?
Gruss, Pscipio
Mir fiel beim durchklicken einiger vcoins-Händler folgende Münze auf:
http://www.vcoins.com/ancientimports/st ... 15&large=0
Mich würde eure Meinung zu dem vermeintlichen oder wirklichen I zwischen TEMP und REPARATIO interessieren. Folgende Fragen drängen sich wohl auf:
a.) Ist es überhaut ein Buchstabe, also ein I?
b.) Falls ja, handelt es sich um einen Schreibfehler bzw. um eine unbekannte Legendenvariante (hier müssen wohl die Latein-Experten ran... zu denen ich mich wahrlich nicht zähle)?
c.) Fall nein, worum handelt es sich dann?
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- Peter43
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@Pscipio:
Ich habe noch eine andere Erklärung bereit. Wenn man sich den Strich wegdenkt, sieht man, daß die Lücke zwischen P und R auffallend groß ist, zumindestens größer als die anderen interlitteralen Interstitien (stammt von mir, gut nicht?). Deshalb glaube ich nicht an einen zufälligen Stempelfehler! Als Gründe fallen mir spontan diese ein:
1) Es kann so gewesen sein, daß der Stempelschneider bereits mit dem R
begonnen hatte, als er merkte, daß er sich mit dem Platzbedarf für
REPARATIO verschätzt hatte - er kann sich z.B. beim Buchstaben
zählen geirrt haben -, und dann etwas weiter rechts neu begonnen hat.
2) Nach dem Schneiden der Legende hat er gemerkt, daß der Abstand
zwischen P und R unangenehm groß ausgefallen war. Um diesen Fehler
zu verdecken, hat er dann den Strich eingefügt.
Mit freundlichem Gruß
Ich habe noch eine andere Erklärung bereit. Wenn man sich den Strich wegdenkt, sieht man, daß die Lücke zwischen P und R auffallend groß ist, zumindestens größer als die anderen interlitteralen Interstitien (stammt von mir, gut nicht?). Deshalb glaube ich nicht an einen zufälligen Stempelfehler! Als Gründe fallen mir spontan diese ein:
1) Es kann so gewesen sein, daß der Stempelschneider bereits mit dem R
begonnen hatte, als er merkte, daß er sich mit dem Platzbedarf für
REPARATIO verschätzt hatte - er kann sich z.B. beim Buchstaben
zählen geirrt haben -, und dann etwas weiter rechts neu begonnen hat.
2) Nach dem Schneiden der Legende hat er gemerkt, daß der Abstand
zwischen P und R unangenehm groß ausgefallen war. Um diesen Fehler
zu verdecken, hat er dann den Strich eingefügt.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
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Genau diese Erklärung als Grund für meine Ablehnung der Stempelfehlertheorie wollte ich gerade niederschreiben!Peter43 hat geschrieben:Wenn man sich den Strich wegdenkt, sieht man, daß die Lücke zwischen P und R auffallend groß ist, zumindestens größer als die anderen interlitteralen Interstitien (stammt von mir, gut nicht?). Deshalb glaube ich nicht an einen zufälligen Stempelfehler!
Zu deiner ersten Theorie: sollte sich der Stempelschneider wirklich verschätzt haben, so wäre es doch einfacher gewesen, die Abstände zwischen den restlichen Buchstaben etwas grösser zu gestalten zu ziehen, ein Vorgehen, das ja öfters mal zu beobachten ist...
Deine zweite Theorie ist kaum schlüssig zu wiederlegen, allerdings wäre ein solches Verhalten seitens des Stempelschneiders doch etwas seltsam. Schliesslich geht es um die richtige Schreibweise der Propagandalegende, da erscheint eine etwas grosse Lücke doch weniger schlimm als ein eingefügter Strich, der als Buchstabte interpretiert werden kann. Auch würde sich ein Punkt sicherlich besser als Platzhalter eignen, man kann Punkte ja auch ab und als Kennzeichnung der Wörtertrennung beobachten.
Eine schlüssige Erklärung habe ich jedoch nicht. Ich stimme aber euch beiden zu, dass es sich nicht um ein I handelt!
Gruss, Pscipio
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@ Peter43
Das sehe ich auch so, nur mit unserer Erklärung für dieses Verhalten des Stempelschneiders hapert es noch. Deine Theorien sind beide möglich, aber es sprechen auch logische Gründe dagegen. Nun ist der Mensch aber kein zwingend logisch denkendes Wesen, so dass eine deiner Vorschläge der Wahrheit doch nahe kommen könnte, nur werden wir das leider wohl nicht erfahren.
Gruss, Pscipio
Das sehe ich auch so, nur mit unserer Erklärung für dieses Verhalten des Stempelschneiders hapert es noch. Deine Theorien sind beide möglich, aber es sprechen auch logische Gründe dagegen. Nun ist der Mensch aber kein zwingend logisch denkendes Wesen, so dass eine deiner Vorschläge der Wahrheit doch nahe kommen könnte, nur werden wir das leider wohl nicht erfahren.
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- Peter43
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@Psicipio:
Du hast recht! Die Möglichkeiten für verschiedene Gründe sind einfach zu zahlreich. Er könnte z.B. in dem Augenblick, als er das R gerade begonnen hatte, abgelenkt worden sein, und hat dann versehentlich neu angefangen. Aber das alles ist natürlich müßig!
MfG
Du hast recht! Die Möglichkeiten für verschiedene Gründe sind einfach zu zahlreich. Er könnte z.B. in dem Augenblick, als er das R gerade begonnen hatte, abgelenkt worden sein, und hat dann versehentlich neu angefangen. Aber das alles ist natürlich müßig!
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- cucci
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Hallo
Vielleicht hört es sich dumm an, aber vielleicht sind es eine art abstand-zeichen.
Wenn man genau schaut hat es nach dem L von FEL und nach REPARA von REPARATIO genau so ein strich...sie sind immer in 90° eingeteilt.
Aber eine genau erklären kann ich es mir nicht.
Vielleicht hört es sich dumm an, aber vielleicht sind es eine art abstand-zeichen.
Wenn man genau schaut hat es nach dem L von FEL und nach REPARA von REPARATIO genau so ein strich...sie sind immer in 90° eingeteilt.
Aber eine genau erklären kann ich es mir nicht.
Ich bin immer auf der suche nach Italienischen Lire 1900-2001 und Römischen, Grichischen Münzen..Bevorzuge Denare und Münzen der fundorte Schweiz und Süditalien..
Antik-Calabrien
http://www.wildwinds.com/coins/greece/calabria/uxentum/i.html
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- Pscipio
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@ cucci
Ich denke nicht, dass es sich um Abstandszeichen handeln kann: wenn auf römischen Münzen Abstandszeichen erscheinen, dann eigentlich nur Punkte (soweit ich weiss). Weiter erkenne ich an den von dir genannten Orten keine solchen Striche, sondern nur Verdrängungsstrahlen bzw. Buchstabenanhängsel. Und zudem würde eine Trennung nach REPARA keinen Sinn ergeben, da REPARATIO ein einziges Wort ist.
Gruss, Pscipio
PS: eine Theorie, hinter der eine gewisse sachliche Überlegung steckt, ist niemals dumm. Sie kann schlimmstenfalls verworfen werden...
Ich denke nicht, dass es sich um Abstandszeichen handeln kann: wenn auf römischen Münzen Abstandszeichen erscheinen, dann eigentlich nur Punkte (soweit ich weiss). Weiter erkenne ich an den von dir genannten Orten keine solchen Striche, sondern nur Verdrängungsstrahlen bzw. Buchstabenanhängsel. Und zudem würde eine Trennung nach REPARA keinen Sinn ergeben, da REPARATIO ein einziges Wort ist.
Gruss, Pscipio
PS: eine Theorie, hinter der eine gewisse sachliche Überlegung steckt, ist niemals dumm. Sie kann schlimmstenfalls verworfen werden...

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@cucci:
Deine Beobachtung ist sehr gut und sehr wertvoll! Ich muß gestehen, daß ich mich zu sehr auf die angegebene Stelle auf der Rückseite konzentriert und dabei den Gesamtzusammenhang aus dem Auge verloren habe.
Jetzt wird auch klar, welche Bedeutung die Striche haben:
Die Tatsache, daß diese Striche alle 90 Grad angebracht sind und die rückwärtige Kreisfläche in 4 gleiche 'Tortenstücke' teilen, beweist eindeutig, daß der Stempelschneider sie angebracht hat, um die Buchstaben der Legende gleichmäßig auf dem Umfang zu verteilen.
Gratulation!
Hier ist die betreffende Münze:
Deine Beobachtung ist sehr gut und sehr wertvoll! Ich muß gestehen, daß ich mich zu sehr auf die angegebene Stelle auf der Rückseite konzentriert und dabei den Gesamtzusammenhang aus dem Auge verloren habe.
Jetzt wird auch klar, welche Bedeutung die Striche haben:
Die Tatsache, daß diese Striche alle 90 Grad angebracht sind und die rückwärtige Kreisfläche in 4 gleiche 'Tortenstücke' teilen, beweist eindeutig, daß der Stempelschneider sie angebracht hat, um die Buchstaben der Legende gleichmäßig auf dem Umfang zu verteilen.
Gratulation!
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@Peter43
Ich hatte schon einen dir zustimmenden Beitrag geschrieben, doch überkommen mich bei genauer Ansicht der Münze neue Zweifel. Erstens erkenne ich nur drei der angesprochenen Striche, von denen die mittleren beiden (links und rechts) auch zu den Buchstaben gehören könnten, und zweitens stimmt die Einteilung in 90° Felder nicht.
Vielleicht kannst du auf dem Foto deine Beobachtungen kenntlich machen?
Gruss, Pscipio
Ich hatte schon einen dir zustimmenden Beitrag geschrieben, doch überkommen mich bei genauer Ansicht der Münze neue Zweifel. Erstens erkenne ich nur drei der angesprochenen Striche, von denen die mittleren beiden (links und rechts) auch zu den Buchstaben gehören könnten, und zweitens stimmt die Einteilung in 90° Felder nicht.
Vielleicht kannst du auf dem Foto deine Beobachtungen kenntlich machen?
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@Pscipio
der vierte könnte das I zwieschen SIS sein..
Vieleicht war der Stempel nicht sauber hergestellt und es sind nur Verdrängungsstrahlen!! Aber warum jedes mal bei der Viertels-umdrehung?
der vierte könnte das I zwieschen SIS sein..
Vieleicht war der Stempel nicht sauber hergestellt und es sind nur Verdrängungsstrahlen!! Aber warum jedes mal bei der Viertels-umdrehung?
Ich bin immer auf der suche nach Italienischen Lire 1900-2001 und Römischen, Grichischen Münzen..Bevorzuge Denare und Münzen der fundorte Schweiz und Süditalien..
Antik-Calabrien
http://www.wildwinds.com/coins/greece/calabria/uxentum/i.html
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- Pscipio
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@ cucci
Du meinst wohl das I von SIS...? Das kann nicht sein, denn es gehört zur Prägestättenangabe...
Es könnte ja sein, dass Peter43's Idee richtig ist, doch muss man auch aufpassen, dass man nicht etwas sieht, nur weil man es sehen will. Das einzig deutlich erkennbare "abnormale" Zeichen ist der Strich zwischen TEMP und REPARATIO. Die beiden anderen von euch angesprochenen Striche könnten auch zu den Buchstaben gehören und der im Abschnitt ist im Gegensatz zum oberen wirklich ein I. Wir haben also nur:
- sicher einen Strich oben,
- dazu zwei unsichere links und rechts,
- wobei die beiden oberen Abschnitte zwischen diesen Strichen keine zwei 90° Winkel bilden, sondern eher einen von etwa 80° und einen von etwa 100°.
Für mich insgesamt zu wenig gesicherte Indizien, um Peter43's Theorie zuzustimmen, wenngleich ich sie auch nicht vollkommen verwerfen will/kann.
Gruss, Pscipio
Du meinst wohl das I von SIS...? Das kann nicht sein, denn es gehört zur Prägestättenangabe...
Es könnte ja sein, dass Peter43's Idee richtig ist, doch muss man auch aufpassen, dass man nicht etwas sieht, nur weil man es sehen will. Das einzig deutlich erkennbare "abnormale" Zeichen ist der Strich zwischen TEMP und REPARATIO. Die beiden anderen von euch angesprochenen Striche könnten auch zu den Buchstaben gehören und der im Abschnitt ist im Gegensatz zum oberen wirklich ein I. Wir haben also nur:
- sicher einen Strich oben,
- dazu zwei unsichere links und rechts,
- wobei die beiden oberen Abschnitte zwischen diesen Strichen keine zwei 90° Winkel bilden, sondern eher einen von etwa 80° und einen von etwa 100°.
Für mich insgesamt zu wenig gesicherte Indizien, um Peter43's Theorie zuzustimmen, wenngleich ich sie auch nicht vollkommen verwerfen will/kann.
Gruss, Pscipio
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@Pscipio
Das ist richtig was du sagst...ich wollte nur sagen das, dass I beim SIS das vierte Zeichen sein sollte und meinte nicht das, dass I ein Fehler sein sollte... Ich weiss das SIS für Sisak in Jugoslawien steht.
Das ist richtig was du sagst...ich wollte nur sagen das, dass I beim SIS das vierte Zeichen sein sollte und meinte nicht das, dass I ein Fehler sein sollte... Ich weiss das SIS für Sisak in Jugoslawien steht.
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- Herr Sharif
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