2 Seleukiden, 1 Ptolemäer, 1 ?? aus Jordanien

Griechische Münzen des Altertums

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tilos
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2 Seleukiden, 1 Ptolemäer, 1 ?? aus Jordanien

Beitrag von tilos » Mi 29.08.07 15:48

Ich hatte beim Stöbern im Forum von der großen Pleite von SJJ gelesen.

Hier einfach mal meine Erfahrungen vom Dez. 2000 in Jordanien:
Natürlich bekommt man von den Beduinen regelmäßig auch "gefälschte" Münzen angeboten, die man aber m.E. selbst als Nichtfachmann mit nur geringem Grundwissen gut erkennen kann. So ging es mir jedenfalls in mehreren Fundstellen. Weist man jedoch höflich darauf hin, dass man an den Repliken kein Interesse hat, aber gerne Originale sehen möchte und lächelt dabei sein Gegenüber wissend an - schwupps wird zurückgelächelt und die Originale vorgelegt. Meist waren es von den Beduinen vor Ort selbst gefundene (unrestaurierte) Stücke, die zuerst zwischen 5-10 USD kosten sollten, dann aber für 1-5 USD zu haben waren. Großen Eindruck machte es auch, wenn man Eigenfunde - Münzen o.ä. - zeigen kann, so meine Erfahrung z.B. in Petra.

Ich stelle mal vier Beispiele ein, wobei die Fotos leider schlechter aussehen als die Originale.
Ein bisschen habe ich schon vorbestimmt (z.T. mit fremder Hilfe) - über ergänzende Meinungen wäre ich hocherfreut!

Den großen Ptolemäer (ca. 40mm u. 64,5g) habe ich mit etwa 30 USD vermutlich überzahlt (auch eine Erfahrung) - aber ich wollte seinerzeit halt auch eine Großbronze besitzen.

Es grüßt
Tilos

: Werde die Fotos wohl auf zwei Nachrichten aufteilen müssen.
Dateianhänge
Seleuk AE16 Pella RV 83KB.jpg
Antiochus VII
Seleuk AE16 Pella AV 84KB.jpg
Antiochus VII
Seleuk AE13 Pella RV 75KB.jpg
Antiochus III
Seleuk AE13 Pella AV 80KB.jpg
Antiochus III

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Seleukiden etc. Jordanien ausstehende Bilder

Beitrag von tilos » Mi 29.08.07 16:23

Jetzt kommen noch der große Ptolemäer und der unbekannte "Nabatäer".

Freue mich schon sehr auf Kommentare und Ergänzungen!

Tilos
Dateianhänge
unbek Petra RV 74KB.jpg
unbekannt aus Petra, Durchm. ca. 18-19mm
unbek Petra AV 81KB.jpg
unbekannt aus Petra, Durchm. ca. 18-19mm
Ptol Jord RV 85KB.jpg
unbekannter Ptolemäer, 40mm / 64,5g
Ptol Jord AV 85KB.jpg
unbekannter Ptolemäer, 40mm / 64,5g

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Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 29.08.07 23:16

Sehr hübsch! Wenn der Ptolemäer so ein Oschi ist, hast Du ihn auch nicht überbezahlt; diese Dinger sind begehrt und selten gut erhalten.

Homer
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Beitrag von helcaraxe » Do 30.08.07 10:31

Die Erfahrung kann ich bestätigen: Meine Mutter hat aus Jordanien auch mal drei Seleukiden und Ptolemäer mitgebracht (ich habe sie letztes Jahr hier schon mal vorgestellt). Sie waren allerdings schlecht erhalten und mit 50 $ für alle drei sicher deutlich überbezahlt!!
Viele Grüße
helcaraxe
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tilos
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Beitrag von tilos » Do 30.08.07 11:57

Danke Euch!

Für die beiden bestimmten (und später restaurierten) Seleukiden habe ich zus. 4 USD bezahlt, für den unbekannten Nabatäer 5 USD.

Dann aber doch nochmal die Nachfrage:
Lässt sich der Ptolemäer noch genauer bestimmen (Nominal, Datierung, Herrscher), und wie darf ich den "Nabatäer" (4. Abb.) ansprechen?

Beste Grüße
Tilos

n.......s
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Beitrag von n.......s » Do 30.08.07 12:36

...der Ptolemäer ist mit 60 gramm erst ein Mittelgewicht - richtig imposant werden die ab Drachmenstandard (ab 90gr. aufwärts) - aber in der Erhaltung für 30 $ ganz sicher ein Schnäppchen !

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Beitrag von andi89 » Do 30.08.07 13:19

Hallo!
tilos hat geschrieben:und wie darf ich den "Nabatäer" (4. Abb.) ansprechen?
Was es genau ist kann ich dir auch nicht sagen, ich weiß nur, dass es keine nabatäische Prägung ist. Vermutlich irgendwas griechisches.

andi89
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Beitrag von Oktavenspringer » Do 30.08.07 13:56

Hallo Tilos,

Eine ähnlicher "Oschi" des PTOLEMAIOS II. mit Durchmesser 43 mm und einem Gewicht von 64,59 g wurde am 4. Oktober 2005 von Münzen & Medaillen Deutschland GmbH bei der Auktion 17 für 130 EURO an den Mann (oder Frau?) gebracht!

Alle Daten und Beschreibung siehe unter: http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 5&Lot=1090

Im Vergleich zur Coinarchives-Münze ist der Zeuskopf Deiner Münze m.E. aber qualitativ etwas besser, da schärfere Konturen. Die beiden Adler weisen wiederum schlechtere Konturen auf, und das Blitzbündel ist eigentlich nur zu erahnen.

Mir gefallen alle Deine hier gezeigten Stücke, und für 30 USD hätte ich den "Oschi" auch gerne genommen, zumal er in der Ausführung gut zu bestimmen ist und solche Grossbronzen für eine solch "geringe Summe" woanders kaum angeboten werden.

Gruß vom Oktavenspringer

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Beitrag von Oktavenspringer » Do 30.08.07 14:39

Jetzt zu Deinem "Nabatäer":

Ich habe ähnliche Stücke bei coinarchives und wildwinds gefunden!

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 32&Lot=150

http://www.wildwinds.com/coins/greece/s ... och/t.html
-> siehe BMC 12.1 und BMC 32v

Demnach würde er aber aus Antiochia am Orontes im antiken Syrien stammen (heute Antakya in der Türkei) und nicht aus Petra im heutigen Jordanien; Prägejahr ca. 37/36 v. Chr.

Im Coinarchives ist aber nur das Gewicht der Münze mit 13,25 g erwähnt, ein Durchmesser wird nicht angegeben!?

Im Wildwinds kommt wiederrum der angegebene Durchmesser von 19 mm gut hin!

Weiterhin viel spass beim Sammeln, Bestimmen und Geschichte wälzen

wünscht der Oktavenspringer

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Beitrag von tilos » Do 30.08.07 19:19

Ich danke Euch sehr herzlich!

Ich hatte das 4. Stück mehr scherzhaft "Nabatäer" genannt, weil es in Petra gefunden wurde. Nun ist es ein "alter Türcke" - auch angenehm, passt ja ebenfalls recht gut zum damaligen Handel & Wandel in Petra.

Anfang der 90er Jahre habe ich mal in Slovenien (ich glaube es war in Piran) von einem Münzhändler 200 ordentlich verdreckte Fundmünzen, überwiegend kleine Spätrömer, für 100DM gekauft - meine Frau hat ziemlich geschimpft, was man ja irgendwie bei so einem Haufen Schrott auch erstmal verstehen kann. Aber es waren sechs größere Teile dabei - erstmal nichts darauf zu erkennen - die sich nach der Reinigung als Ptolemäer herausstellten. Etwa eine Nummer kleiner als der "Oschi", aber m.E. besser erhalten. Ich suche sie mal heraus und stelle sie ein. Bei einigen Stücken sind die Details recht deutlich zu sehen. Vielleicht lassen sie sich so gut bestimmen?

Ich habe mir jetzt eine Feinwaage bestellt. Sobald ich sie nutzen kann, werde ich mal meine Mitte der 80er Jahre in Sosopol (im Spülsaum des felsigen Altstadtbereiches) gefundenen kleinen "Kupfermünzen" vermessen und einstellen. Mehrere zeigen einen Anker, so dass ich erstmal von dortigen Stadtprägungen (APOLLONIA PONTIKA) ausgehe. Leider hatten viele der Münzen durch das Salzwasser stärkere Korrosionsschäden, so dass ich ca. 2/3 verwerfen musste.

Also bis dahin

Tilos (der bislang am Wissen anderer schmarotzt und nicht viel beitragen kann, mit Bitte um Nachsicht)

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Beitrag von tilos » Do 30.08.07 19:45

Der alte Türcke soll natürlich ein alter TÜRKE sein - Deutsche Sprach schwere Sprach...
Tilos

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