Haskova

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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cepasaccus
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Haskova

Beitrag von cepasaccus » Do 11.06.09 20:01

Wie heisst dieses Buch ueber die Egerer Muenzen? Gehe ich richtig in der Annahme, dass man als normaler Deutscher darin nur die Bilder anschauen kann? Wo kann man diese herbekommen?

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valete
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Beitrag von bernima » Do 11.06.09 21:19

Hallo,

Jarmila Haskova, Chebske Mince, 1972.
Der Katalog ist meist in tschechisch gehalten, ein Teil jedoch auch in deutsch (Eine Abhandlung über "Das Münzwesen in Cheb" ) . Die Münzbeschreibungen sind auf tschechisch.
Du kannst dir also meist nur die Bilder anschauen. Das Büchlein ist aber interessant genug um es sich anzuschaffen.
Du findest den Katalog bei münzauktion.com . Suchbegriff Haskova

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Beitrag von cepasaccus » Do 11.06.09 23:32

Saenks. Hab ich mir geangelt ... und noch ein paar andere Buecher.

Ich frage mich naemlich wie weit Nuernberg und Eger kooperiert hat.

vale
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Beitrag von bernima » Sa 13.06.09 18:20

Hallo,

Nürnberg, und vor allem Bamberg und Eger, da fragt man sich des öfteren ob die Zuweisungen der Münzen zu den Münzstätten auch wirklich stimmen.
Es sind grosse Änlichkeiten und Übereinstimmungen bei den Münzen vorhanden.
Haskova 41 ( Eger ) ist sogar mit Krug 66 ( Bamberg ) identisch.

mfg.

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Beitrag von cepasaccus » Sa 13.06.09 18:42

Meine Meinung zu Nürnberg und Eger ist:

- In Nürnberg wurden die Punzen fuer die Egerer Stempel hergestellt.
- Die Egerer Stempel wurden entweder in Nürnberg hergestellt oder es wurden Punzen nach Eger geschickt/verliehen, die auch in Nürnberg verwendet wurden. Ich tendiere zu letzterem, da mir bei den Egerer Muenzen die Verwendung der Kreise und Boegen grosszuegiger erscheint.
- Die Rohlinge wurden in Nürnberg und Eger unterschiedlich hergestellt. In Nürnberg war es mehr oder weniger der reine Vierschlag. In Eger hat man dagegen die Rohlinge noch geglaettet. (Bei den Nürnberger sieht man immer Kanten im Muenzbild, bei den Egerer nie.) Die Rohlingherstellung in Bamberg duerfte aehnlich Eger sein.

Grundlage fuer mein Meinungsbild sind die Muenzen bei coinarchives und meine eine Egerer Muenze, die ich heute bekommen habe, und natuerlich meine vielen Nuernberger.

vale

PS: Den Krug hab ich mir gluecklicherweise zur Haskova gleich mitbestellt. Sollten bald da sein.
PPS: Meine Aussagen gelten fuer Erlanger 22 bis 85.
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Beitrag von cepasaccus » So 14.06.09 21:07

Ich hab mir noch ein bischen bei coinarchives die Bamberger angeschaut ...

Ich wuerde Haskova 41 / Krug 66 und Krug 57 nach Eger tun.

1) Das Gewicht scheint mir viel besser nach Eger zu passen.
2) Die Unterseite (4 Tuerme) der beiden Muenzen mag nicht die selbe Punze sein, aber sie ist doch so aehnlich, dass beide Muenzen den selben Ursprung haben sollten.
3) Die Oberseite von Haskova 41 (4 Lilien) ist sehr aehnlich zu Erlanger 42, d. h. die Lilien sind so gut wie identisch.
4) Die Art des Schroetlings passt nicht nach Nuernberg und er ist dafuer zu leicht.

Ich bin mal gespannt auf Krugs Begruendungen.

vale
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Beitrag von cepasaccus » Mo 15.06.09 23:22

Und wenn wir schon mal beim Umsortieren sind:

Haskova 21 wuerde ich aufgrund von http://www.coinarchives.com/w/lotviewer ... 9&Lot=1087 nach Nuernberg tun. Hohes Gewicht und deutlicher Vierschlag.

vale

PS: Drum steht er wohl auch unter Erlanger 53.
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Beitrag von cepasaccus » Mi 17.06.09 21:37

Nachdem ich Haskova habe wuerde ich Haskova 21 wieder nach Eger tun und diese Muenze nur als Erlanger 53 bezeichnen.
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Beitrag von cepasaccus » Sa 27.06.09 14:10

Da ist diese falsch bestimmte Muenze wieder aufgetaucht:

http://www.muenzauktion.com/monasterium ... 41&lang=de

Einen Hinweis auf die falsche Bestimmung wurde vom Verkaeufer bisher ignoriert. War eigentlich zu erwarten, da der Verkaeufer zu sich selbst keine Angaben macht.
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Beitrag von Mistelbach » So 28.06.09 23:16

Hallo,

daß die Nachbarmünzstätten Bamberg, Nürnberg und Eger sehr ähnliche Stilelemente verwendet haben ist klar. Ich möchte aber schon dafür plädieren die Kirche im Dorf zu lassen, d.h. in der Bischofsstadt.

Ein Münze wie Krug 57 (VS Bischofsbild mit viertürmigem Dom, RS Lamm Gottes) von einem Bischofssitz weg in eine Reichsmünze zu verlegen ist doch sehr abenteuerlich. Keine sichere Eger-Münze zeigt solche Motive.

Haskova 41 wird aufgrund eines einzigen Fundes im böhmischen Gebiet für Eger reklamiert trotz Funden im fränkischen Bereich und der Stempelgleichheit zu Krug 57 (m.W. kein Fund im Böhmischen).

Vom Gewicht her passen beide ohne weiteres nach Bamberg, das Lamm Gottes ist kurz vorher so bei Tiemo zu sehen (Krug 50), die Rosette von Krug 66 passt ebenso. Die charakterlich ähnlichen Typen Haskova 39-43 zeigen alle Reichsmotive, 41 mit kirchlichen Motiven passt gar nicht dazu.

Da in letzter Zeit doch immer wieder Stücke verkauft wurden muß es wohl mehr als nur die bekannten Funde geben, weis jemand über neuere "Vorkommen" etwas?

Beste Grüße, mistelbach

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Beitrag von cepasaccus » So 28.06.09 23:52

Nachdem ich nun den Krug habe stimme ich zu, dass das Gewicht passt.

Mich stoeren aber immer noch zwei Sachen:

1) Von der Machart passen sie nicht so richtig in diese Zeit.
2) Die sehr grosse Aehnlichkeit zu Erlanger 42.

Ein Grund fuer Bamberg ist aber auch, dass das Schaefchenmotiv schon mal vorher in Bamberg existierte.

Und ich hab leider auch keine Ahnung, wo die alle herkommen.

vale
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Beitrag von Mistelbach » Mo 29.06.09 23:10

Hallo cepasaccus,

ich sehe bei den Bamberger Pfennigen des Ekbert auch mehrere Gruppen:

1. die breiten Pf. Krug 52 und 53 mit den aufgesetzten Bögen wie beim Vorgänger Otto, Bischof mit Stab und Fahne

2. die dicken Pf. mit aufgesetzten Bögen aber Bischof mit langen Haaren und plumperem Gesicht, Mitra aus zwei Dreiecken, Krug 56,59,62-65

3. keine aufgesetzten Bögen mehr, flache Mitra und Domdarstellung, Krug 57,58,66,67. Diese weisen schon Richtung Heinrich von Bilversheim.

Krug 68 würde ich nach Kulmbach stecken.

Der zweite Bamberger Dom wurde (mit 4 Türmen) 1237 im letzten Regentschaftsjahres von Ekbert eingeweiht (nach 52 Jahren ohne Dom). Daß dazu entsprechende Münzen geprägt wurden kann ich mir gut vorstellen. Ich würde diesen dritte Typ also recht genau diesem Jahr zuordnen.
Ekbert hat mit 34 Jahren ja ziemlich lange regiert, daß dabei mehrere "Stile" durch wohl verschiedene Münzmeister vorkommen finde ich normal.


Beste Grüße, mistelbach

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