Constantius II nach Schlägerei
Moderator: Homer J. Simpson
- richard55-47
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So wie heute Kameras an manchen neuralgischen Punkten alles dokumentieren, war das in der damaligen Zeit nicht anders. Es wurden nur andere Mittel eingesetzt. Die römischen Stempelschneider waren für ihre originalgetreue Wiedergabe bekannt. Sie haben Constantius II, der an sich ein asketisches Leben frei von Gelüsten führte, wahrscheinlich nach einer durchzechten Nacht mit Krawall "erwischt".
do ut des.
- Peter43
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Ich halte die gezeigte Münze nicht für VZ, allenfalls für SS bis SS+! Zudem ist die Beschreibung nicht korrekt: Ich erkenne auf dem Schild ein Christogramm!
Der Preis ist wohl eine Unverschämtheit! Zum Vergleich eine meiner schönsten Münzen, ein Solidus von Constans in VZ+, den ich vor 2 Monaten für 1700.- gekauft habe!
Mit freundlichen Grüßen
Der Preis ist wohl eine Unverschämtheit! Zum Vergleich eine meiner schönsten Münzen, ein Solidus von Constans in VZ+, den ich vor 2 Monaten für 1700.- gekauft habe!
Mit freundlichen Grüßen
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Peter43 für den Beitrag:
- Numis-Student (Mi 31.03.21 07:42)
- donolli
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@ Peter43:
ich stimme sämtlichen aussagen von dir zu. eine wirklich tolle münze hast du da!
trotzdem musst du zugeben, dass das portrait unseres ebay-exemplares doch sehr apart wirkt... "durchzechte nacht mit krawall" trifft die sache herrlich
cheers donolli
ich stimme sämtlichen aussagen von dir zu. eine wirklich tolle münze hast du da!
trotzdem musst du zugeben, dass das portrait unseres ebay-exemplares doch sehr apart wirkt... "durchzechte nacht mit krawall" trifft die sache herrlich
cheers donolli
Natura semina nobis scientiae dedit, scientiam non dedit. (Seneca)
- Peter43
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@donolli:
Du hast recht mit dem Portait! Ich habe mir darauf einige bei Wildwinds angesehen und noch ein paar mehr von diesen aufgedunsenen Gesichtern auf Solidi gefunden.
@richard55-47:
Zum Gesamtbild von Constantius habe ich hier ein Urteil von Otto Seeck, Geschichte des Untergangs der antiken Welt, gefunden:
Er hatte die redliche Absicht gehabt, seinem Gotte treu zu dienen; aber da er auch seine Herrschaft, die er in schwächlicher Angst immer bedroht glaubte, für den Willen Gottes hielt, hatte er ihre misstrauische Verteidigung zu seinem Lebenszweck gemacht. So war das, worin er gläubige Pflichterfüllung sah, in einen rohen Egoismus umgeschlagen, um des willen ihm Mord und Verrat oder auch die Auslieferung seiner Untertanen an den barbarischen Landesfeind erlaubt und berechtigt schienen. Mit dem, was ihm gerechte Kriege waren, hatte er das Reich ärger geschädigt, als ein Nero oder Caligula mit ihren wahnsinnigen Tyrannenlaunen. Denn diese hatten fast nur den städtischen Adel Roms getroffen, während seine Regierung von Mesopotamien bis nach Gallien hinüber überall schreckliche Wüsten hinterliess, deren frühere Bewohner als Bettler und Räuber umherirrten oder in der Sklaverei der Barbaren schmachteten; und auch in den Ländern, die von der Geissel seiner Kriege nicht unmittelbar getroffen waren, hatte sein unbarmherziger Steuerdruck die Bauern von ihren Feldern getrieben und die Städte arm gemacht.
Mit freundlichen Grüßen
Du hast recht mit dem Portait! Ich habe mir darauf einige bei Wildwinds angesehen und noch ein paar mehr von diesen aufgedunsenen Gesichtern auf Solidi gefunden.
@richard55-47:
Zum Gesamtbild von Constantius habe ich hier ein Urteil von Otto Seeck, Geschichte des Untergangs der antiken Welt, gefunden:
Er hatte die redliche Absicht gehabt, seinem Gotte treu zu dienen; aber da er auch seine Herrschaft, die er in schwächlicher Angst immer bedroht glaubte, für den Willen Gottes hielt, hatte er ihre misstrauische Verteidigung zu seinem Lebenszweck gemacht. So war das, worin er gläubige Pflichterfüllung sah, in einen rohen Egoismus umgeschlagen, um des willen ihm Mord und Verrat oder auch die Auslieferung seiner Untertanen an den barbarischen Landesfeind erlaubt und berechtigt schienen. Mit dem, was ihm gerechte Kriege waren, hatte er das Reich ärger geschädigt, als ein Nero oder Caligula mit ihren wahnsinnigen Tyrannenlaunen. Denn diese hatten fast nur den städtischen Adel Roms getroffen, während seine Regierung von Mesopotamien bis nach Gallien hinüber überall schreckliche Wüsten hinterliess, deren frühere Bewohner als Bettler und Räuber umherirrten oder in der Sklaverei der Barbaren schmachteten; und auch in den Ländern, die von der Geissel seiner Kriege nicht unmittelbar getroffen waren, hatte sein unbarmherziger Steuerdruck die Bauern von ihren Feldern getrieben und die Städte arm gemacht.
Mit freundlichen Grüßen
Omnes vulnerant, ultima necat.
- richard55-47
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@Peter43
Ich bezog mich auf den persönlichen Lebensstil, beschrieben von Ammianus Marcellinus (Fundstelle: Imperium Romanum):
"Bei einem sparsamen und nüchternen Leben, bei mässigem Essen und Trinken behielt er eine so feste Gesundheit, dass ihn nur selten eine Krankheit befiel, dann aber nicht ohne Lebensgefahr. Dass es so den Menschen ergeht, die sich von Ausschweifungen und Luxus fernhalten, haben uralte Erfahrungen und die Ärzte bewiesen. Er war mit wenig Schlaf zufrieden, wenn Zeit und Vernunft es erforderten, und über lange Zeiten seines Lebens hin geschlechtlich überaus enthaltsam, ... "
In politischer Hinsicht hatte er sich schon frühzeitig decouvriert, so z. B. als er seine Vettern mit Ausnahme von Constantius Gallus und Iulianus II, beide damals noch im Kindesalter, über die Klinge springen ließ. Konkurrenz war nicht geduldet.
Ich bezog mich auf den persönlichen Lebensstil, beschrieben von Ammianus Marcellinus (Fundstelle: Imperium Romanum):
"Bei einem sparsamen und nüchternen Leben, bei mässigem Essen und Trinken behielt er eine so feste Gesundheit, dass ihn nur selten eine Krankheit befiel, dann aber nicht ohne Lebensgefahr. Dass es so den Menschen ergeht, die sich von Ausschweifungen und Luxus fernhalten, haben uralte Erfahrungen und die Ärzte bewiesen. Er war mit wenig Schlaf zufrieden, wenn Zeit und Vernunft es erforderten, und über lange Zeiten seines Lebens hin geschlechtlich überaus enthaltsam, ... "
In politischer Hinsicht hatte er sich schon frühzeitig decouvriert, so z. B. als er seine Vettern mit Ausnahme von Constantius Gallus und Iulianus II, beide damals noch im Kindesalter, über die Klinge springen ließ. Konkurrenz war nicht geduldet.
do ut des.
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