Das Thema ist schon verschiedentlich angesprochen worden, aber ich möchte es noch einmal aufgreifen. Ich bin nämlich an eine Sammlung geraten, die mich eigentlich schwer beeindruckt. Nicht wegen der Qualität der Münzen, die sind vermutlich in den 70-ern eher mit Rücksicht auf’s Budget und im Hinblick auf Vielfalt zusammengetragen worden. Sehr gut gefällt mir jedoch, wie die Sammlung zusammengestellt worden ist: geordneter Aufbau, in manchen Bereichen auch serienweise mit Platzhaltern für fehlende Stücke bzw. Münzformate, die auf dem Blatt keinen Platz fanden und auf einem anderen Blatt untergebracht wurden. Es muß eine Heidenarbeit gewesen sein, die kleinen Etiketten mit der Schreibmaschine zu beschriften! - Dazu verknüpft mit Hintergrund-Infos, die der Besitzer zusammengetragen hat. Hier hat sich jemand wirklich mit seinen Münzen beschäftigt! Und nun kommt das Problem: Die Münzblätter sind ja auch Produkte aus der Zeit, und die befinden sich zum einen im Zustand des Verfalls, d.h. sie sind brüchig geworden, zum anderen haben sie natürlich auf den eingelegten Münzen die bekannte grüne Schmierschicht gefördert. Die Haftleistung der Klebeseite auf den Etiketten läßt auch nach, und sie lösen sich von der Unterlage. Es bleibt eigentlich nur, die Sammlung aus ihrem Kontext zu lösen und neu aufzubauen. Und damit wären wir wieder bei der Frage, wie bringt man eine größere Sammlung adäquat unter? - Bei einer Querschnittssammlung wäre man ja sehr schnell im 4-stelligen Bereich. Bessere Stücke in Schuber, - aber was sind bessere Stücke, welche Umwelteinflüsse werden dann wirksam, und wie behält man den Zusammenhang bei? Ich habe bis jetzt keine optimale Lösung gefunden - und während ich diese Sammlung mit leisem Bedauern betrachte, mischt sich ein bißchen Schadenfreude da rein, wenn ich an die ovp-Verpackungssammler denke - die brauchen nur alt genug zu werden, dann kommen sie vielleicht etwas ins Grübeln!
Gruß klaupo