Sich ein wenig absprechen bei Ebay Auktionen?

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

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Donk
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Sich ein wenig absprechen bei Ebay Auktionen?

Beitrag von Donk » Mo 15.09.08 19:57

tja, wie soll ich jetzt anfangen......meine Hauptbezugsquellen für Goldmünzen sind nach wie vor Ebay und Muenzauktion.com.
Da ich bisher seltenst auf antike Münzen geboten habe hat es mich nicht sonderlich interessiert ob mir jemand eine Münze vor der Nase wegschnappt oder nicht...waren ja eh alles Standardmünzen und eine gute Gelegenheit kommt da immer wieder.
Mittlerweile habe ich mich aber glaub ich mit dem antiken Goldvirus infiziert und krieg immer leuchtende Augen wenn bei Ebay etc. eine Goldmünze, speziell aus Byzanz auftaucht.
Mir kam schon öfter der Gedanke, dass evtl. User hier aus dem Forum sich unwissentlich den Preis gegenseitig in die Höhe treiben, was ja aber eigentlich nicht sein müsste.
Es gibt bestimmt Gelegenheiten wo jemand gerne darauf verzichten würde bei einer Auktion mitzubieten wenn er wüsstet dass ein anderer User des Forums diese Münze unheimlich gerne haben möchte oder zur Vervollständigung einer Sammlung bräuchte oder Ähnliches.
Ich wäre z.B. dazu bereit.
Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass man mit dem Posten von Auktionen auch den Einen oder Anderen erst aufmerksam macht auf diese Auktion.
Wenn derjenige dann aber sagen würde, dass er diese Münze wirklich für sein Leben gerne haben würde, wäre ja schon wieder eine Diskussionsgrundlage geschaffen ;)
Wie steht ihr denn dazu?
Haltet ihr diese Idee für praktikabel, oder soll man lieber alleine vor sich hin steigern und hoffen, dass keiner mehr bietet.

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Locnar
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Beitrag von Locnar » Di 16.09.08 09:51

Moin,
Es gibt bestimmt Gelegenheiten wo jemand gerne darauf verzichten würde bei einer Auktion mitzubieten

Das würde den Verkäufer aber nicht freuen!
Gruß
Locnar

Boweub
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Beitrag von Boweub » Di 16.09.08 10:25

Jetzt bin ich aber mal gespannt, wie die Diskussion weiter geht.

Ich bin entsetzt.

Es mag überall in unserem Wirtschaftsleben Absprachen zwischen den beteiligten Parteien geben aber öffentlich in einem Forum zu schreiben:

"Lieber -soundso-, lass die Finger von diesem oder jenem Artikel denn ich habe da großes Interesse"

oder:

"Push mal bis da und da hin, dann bekomme ich mehr Geld für den Artikel soundso"

Vielleicht ist auch jemand hier im Forum, der Jurist ist und dieses Anliegen
aus rechtlicher Sicht beurteilen kann.

Ich bin fest davon überzeugt, dass in manchen Hinterstübchen soetwas ausgekungelt wird.
Für mein Teil weiss ich, warum ich bei allen Auktionen eine große Vorsicht walten lasse.
Offensichtlich auch nicht unbegründet.
M.f.G.
Boweub
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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Di 16.09.08 10:44

Ich denke, dass es rechtlich und auch moralisch nicht bedenklich ist, sich abzustimmen, wer auf was wieviel bietet.
Auf Auktionen werden doch oft Dubletten angeboten. Sind nun alle Interessenten verpflichtet, erst mal auf den ersten Artikel zu bieten?

Ich habe doch das Recht zu sagen: Biete Du auf den ersten, ich biete auf den zweiten Artikel.

Auch auf anderen Auktionen (Vieh, Fisch,...) stürzt man sich doch nicht auf die ersten Angebote und treibt die Preise hoch, sondern versucht, einen der angebotenen Artikel zu einem markgerechten Preis zu bekommen.

Das hat vor allem nichts mit Absprache des Verkaufspreises oder pushen zu tun, wo ja Scheingebote abgegeben werden und gar nicht die Absicht besteht, einen Artikel zu kaufen.
Das ist übrigens auch nur nach den Ebay-AGB verboten.
Auf richtigen Auktionen ist Hochbieten zwar unfein, aber gesetzlich nicht verboten. Ich hatte das einmal recherchiert, aber niemand konnte mir ein Gesetz oder eine Verordnung nennen, wonach es verboten ist.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Donk » Di 16.09.08 10:51

Ich meinte definitiv nicht, dass man sich die Auktionen hochbieten soll wenn ein Forenmitglied der Verkäufer ist.
Nur, wenn 2 auf die Selbe Münze bieten und sie einer davon für 250 kriegt, während er sie genauso für 190 hätte kriegen können, dann wäre es doch für die Biter besser wenn man sich vorher verständigt.

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Beitrag von antoninus1 » Di 16.09.08 11:01

Dass es für die Bieter besser ist, ist ja logisch. Da geht´s nur darum, ob man sich mit anderen Interessenten einig wird.

Die Diskussion sollte eher darüber gehen, ob das rechtens ist und/oder moralisch vertretbar.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von chinamul » Di 16.09.08 11:44

Der einzige Fall, in dem es nach meinem Dafürhalten legitim und vor allem moralisch völlig unbedenklich wäre, ist ein Bietverzicht, wenn man feststellt, daß einer der Bieter ein Forumsfreund ist. Leider sind die Bieterlisten inzwischen anonymisiert, so daß man nicht mehr wissen kann, ob vor einem selbst schon ein Forumsmitglied geboten hat.
Es war seinerzeit bei öffentlich einsehbarer Bieterliste zumindest bei uns Römern ungeschriebenes Gesetz, daß man demjenigen, der schon vorher geboten hatte, den Vortritt ließ und ihm nicht durch Konkurrenzgebote den Preis verdarb.
Alles andere hat für mich den Ruch der Manipulation, ganz egal, was das Gesetz dazu sagt.

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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Beitrag von Donk » Di 16.09.08 12:08

Der einzige Fall, in dem es nach meinem Dafürhalten legitim und vor allem moralisch völlig unbedenklich wäre, ist ein Bietverzicht, wenn man feststellt, daß einer der Bieter ein Forumsfreund ist. Leider sind die Bieterlisten inzwischen anonymisiert, so daß man nicht mehr wissen kann, ob vor einem selbst schon ein Forumsmitglied geboten hat.
Es war seinerzeit bei öffentlich einsehbarer Bieterliste zumindest bei uns Römern ungeschriebenes Gesetz, daß man demjenigen, der schon vorher geboten hatte, den Vortritt ließ und ihm nicht durch Konkurrenzgebote den Preis verdarb.
Exakt das habe ich gemeint, bzw dass man auch sagt "Diese Münze würde mich extrem interessieren, legst du wirklich so großen Wert darauf die zu kriegen, dann biete ich nicht mit, ansonsten würde ich dich bitten nicht mehr weiter mit zu bieten."
Da man die Bieter nicht mehr bei Ebay sehen kann würde man das dann stattdessen hier im Forum machen.

Ihr könnt natürlich auch sagen "Nö, sowas ist hier nicht erwünscht" dann halte ich die Klappe und der Thread kann geschlossen werden.

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Beitrag von ChKy » Di 16.09.08 12:13

Also ich finde: Auch wenn man eine Doublette verkauft, ist es mE doch nur legitim einen marktgerechten Preis dafür zu erhalten. Schließlich habe ich wie jeder Andere auch in vielen Fällen einiges Geld dafür bezahlt. Wenn man so freundlich sein möchte und ein Stück günstig abgeben will, kann er/sie gleich hier im Forum anfragen.

Nicht auszudenken der Verkäufer einer Münze würde solche Absprachen mit diesem Forum in Verbindung bringen.

Meine Meinung dazu...

LG
Christoph
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Beitrag von Gordian » Di 16.09.08 15:30

Ich persönlich würde wenn ein "Bekannter" offensichtlich auf etwas bietet den Preis nicht weiter hochtreiben wollen, wenn ich das Angebotene nicht unbedingt haben wollte. Zu Bekannten in dem Sinne würde ich prinzipiell jene zählen mit denen ich schonmal im positiven Sinne zu tun hatte. Unabhängig davon ob ich von dem jenigen etwas gekauft habe oder ob mir nur einer seiner Beiträge gefallen hat oder ich ihn als jemanden schätze der sehr freundlich ist oder sonstwas. Eine Aufforderung oder Bitte, nicht auf dieses oder jene Stück zu bieten die sich womöglich noch an einen größeren Addressatenkreis richtet, halte ich jedoch für nicht nur für unmoralisch sondern schon für geschäftsschädigend. Eine bewusste zielgerichtete Absprache pervertiert für mich die Idee einer Auktion. Zwar mag diese unter sehr guten Bekannten die feststellen, dass sie auf das gleiche Lot bieten durchaus angehen (man einigt sich zum Beispiel auf ein gemeinsames Angebot und ein Aufteilen der auktionierten Ware o.ä.) aber ein öffentlicher oder semiöffentlicher Aufruf der sich an mehr als eine Person richtet wäre in meinen Augen absolut inakzeptabel...

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Beitrag von Wurzel » Di 16.09.08 21:01

Hallo,

meine private und persönliche Meinung (also bitte einmal Ausblenden, das ich Mod bin):

Um so etwas zu bewerkstelligen muss man seinen Ebaynamen öffentlich kenntlich machen, das würde ich aus vielen Gründen nicht wollen. Einer davon ist, das man auch so schon "gläsern" genug ist.

Dann kommt das von Chinamul schon bennannte moralische Problem hinzu.

Und dann noch das praktische Problem, das wenn man hier öffentlich so etwas bespricht, sich zig andere stille Mitlser dann evtl. auf dein Stück setzen, in der erwartung, das sie eine kleine numismatische Sensation erhaschen können.

Ich hatte eine Zeitlang das Problem, das sich bei Ebay ein anderer User auf meinen Nick gesetzt hat und fleissig gegen mich Bot.

Ansonsten halte ich es so, erkenne ich, das ein Sammlerfreund ein Stück bebietet halte ich mich zurück.

Micha
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Beitrag von saigerteufe » Mi 17.09.08 04:01

del
Zuletzt geändert von saigerteufe am Di 16.06.09 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Donk » Mi 17.09.08 06:21

Es wäre vielleicht besser, wenn ein möglicher Verkäufer diese Münzen hier im Forum anbieten würde! Da wäre ach mein Vertrauen größer als bei eBay und vorallem ohne eBay-Gebühren und PayPal-Pflicht!
Das wäre natürlich die allerbeste Möglichkeit!

Ansonsten nehme ich -bei so viel Widerspruch- mein Ansinnen zurück.

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Beitrag von klosterschueler » Mi 17.09.08 07:09

Hallo Donk!

Das sich zwei gute Freunde nicht gegenseitg hochtreiben sollen und dass man einem lieben Freund bei einem schönen Stück den Vortritt lässt, enstpricht doch dem Ideal eine guten Freudschaft, oder?

Ob dieser Moralgedanke bei e..y angebracht ist, wage ich zu bezweifeln, da geb ich saigerteufe recht.

Und lass dich nicht davon abhalten, Gedanken und Überlegungen auch hier auszusprechen, das belebt das Forum, auch wenn die Diskussion kontrovers verläuft.

Meint der
Klosterschüer
„Was du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“

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Beitrag von Wurzel » Mi 17.09.08 07:30

klosterschueler hat geschrieben: Ob dieser Moralgedanke bei e..y angebracht ist, wage ich zu bezweifeln, da geb ich saigerteufe recht.
Wenn jemand unschönes tut, ist das für mich nicht ein Anlass es es gleich zu tun, denn dann bin ich zum Schluss nicht besser. ;-) und ich dürfte damit auch nicht mehr meckern.

Gleichwohl ziehe ich aber meine Konsequenzen, bei dem benannten Auktionshaus heißt das, das ich es möglichst wenig nutze.
Und ich freue mich jedesmal, wenn eine der Alternativen mehr Zuspruch findet.

klosterschueler hat geschrieben: Und lass dich nicht davon abhalten, Gedanken und Überlegungen auch hier auszusprechen, das belebt das Forum, auch wenn die Diskussion kontrovers verläuft.
Dieser Aussage ist nichts weiter hinzuzufügen.

Micha
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