Ich habe eine Frage an die Papiergeldsammler unter uns. Momentan beschäftige ich mich ein wenig mit den Münzen der Weimarer Republik. Neben den 1923/24 auf " Rentenpfennig ", bzw" Mark " lautenden werthaltigen Münzen und Scheinen, kam es ab 1924 zur Ausgabe von auf " Reichspfennig " und " Reichsmark " lautenden Geldzeichen. Die Rentenbank emittierte aber auch weiterhin Banknoten, u. a. trat erst 1942 ein recht martialischer Fünfreichsmarkschein an die Seite des niedlichen Rentenmarkfünfers, der ein Bauernmädchen zeigte. Beide Banknoten waren bis zur Währungsreform 1948 im Umlauf.
Wie aber war es um die Nominale zu 1 und 2 Rentenmark der Erstemission von 1923 bestellt ? Blieben diese Werte neben dem Münzgeld im Umlauf oder wurden sie wieder abgeschafft, bevor es dann im zweiten Weltkrieg zu einer erneuten Ausgabe dieser Banknotenwerte kam ?
Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923
Moderator: Locnar
- rista
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Re: Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923
Hallo, die Rentenmark war der Reichsmark gleichgestellt, deshalb liefen beiden Notenarten auch gleichwertig nach der Stabilisierung der Währung um.
An sich sollte Rentenbank schnell für eine Stabilisierung der Mark sorgen, so lange, bis die Reichsbank wieder in ordentlichen Verhältnissen agieren konnte. Es war also eine Art Übergangslösung.
Die ersten beiden kleinen Werte zu 1 und 2 Rentenmark kamen im November 1923 in die Zirkluation und liefen dort bis Mitte Dezmeber 1926 um. Das "Bauernmädchen" auf dem 5er ging Mitte Juni 1926 in den Umlauf und blieb dort bis zur Währungsreform von 1948. Ich habe das nicht im Kopf und müsset auch erst die DR-Experten fragen, aber vermutlich wurde eine weitere Papierausgabe der kleinen Werte nach 1926 aufgrund der Reichsmarkgepräge (J.319 ff) eingestellt. Es gab dann noch eine zweite Reihe von Rentenmark-Werten zu 1 und 2 RM, Datum auf dem Schein 30.1.1937 aber erst nach Kriegsbeginn in den Umaluf gegeben - diese liefen wiederum gleichwertig zu den Reichsbanknoten um, in dieser Phase sicher auch, um die Produktion von Münzen aus besseren Metallen drosseln zu können.
Der "recht martialische Fünfreichsmarkschein" ist in dem Sinne kein direkter Nachfolger des "Bauernmädchens", weil der erste eine Reichbanknote und der zweite ein Rentenbankschein ist.
Gruß rista
An sich sollte Rentenbank schnell für eine Stabilisierung der Mark sorgen, so lange, bis die Reichsbank wieder in ordentlichen Verhältnissen agieren konnte. Es war also eine Art Übergangslösung.
Die ersten beiden kleinen Werte zu 1 und 2 Rentenmark kamen im November 1923 in die Zirkluation und liefen dort bis Mitte Dezmeber 1926 um. Das "Bauernmädchen" auf dem 5er ging Mitte Juni 1926 in den Umlauf und blieb dort bis zur Währungsreform von 1948. Ich habe das nicht im Kopf und müsset auch erst die DR-Experten fragen, aber vermutlich wurde eine weitere Papierausgabe der kleinen Werte nach 1926 aufgrund der Reichsmarkgepräge (J.319 ff) eingestellt. Es gab dann noch eine zweite Reihe von Rentenmark-Werten zu 1 und 2 RM, Datum auf dem Schein 30.1.1937 aber erst nach Kriegsbeginn in den Umaluf gegeben - diese liefen wiederum gleichwertig zu den Reichsbanknoten um, in dieser Phase sicher auch, um die Produktion von Münzen aus besseren Metallen drosseln zu können.
Der "recht martialische Fünfreichsmarkschein" ist in dem Sinne kein direkter Nachfolger des "Bauernmädchens", weil der erste eine Reichbanknote und der zweite ein Rentenbankschein ist.
Gruß rista
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Re: Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923
Noch ein Nachtrag, im Standardwerk "Das Papiergeld im Deutschen Reich 1871-1948" von der Bundesbank (Digitalisat als PDF hier) ab Seite 107 gibt es noch einige Hintergundinformationen.
Gruß rista
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Re: Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923
Hallo rista,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, sowie für den Literaturhinweis.
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, sowie für den Literaturhinweis.
Grüsse, Mynter
- Numis-Student
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Re: Frage zu 1 und 2 Rentenmark 1923
Danke für den Literaturhinweis, ich verlinke den noch im Literaturbereich...
Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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