Vermutete Münzstätte in Oldensum/Aldessen
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Vermutete Münzstätte in Oldensum/Aldessen
In meinem Thread mit der Frage zu untergegangenen Prägestätten ( http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 31&t=45073 ), erwähnte ich auch einen angebliche Münzprägung aus Aldessen/Oldensum/Haroldsheim"
Das Kirchspiel und gleichzeitig als Marktort benannte Dorf ist im 14. jahrhundert in einer der Sturmfluten untergegangen, welche zur entstehung des Jadebusens führten. Es gehörte zum Rüstringer Land, einem altfriesischen Gau. Um 1300 herum, (die Münze ist für 1291 benannt), in der Zeit der sog. Friesischen Freiheit, existierten 27 friesische Provinzen entlang der Küste, welchen von"Häuptlingen" geführt wurden und keinem fremden Herrscher unterworfen waren. Unklar ist ein wenig die Herrschaftslage der Zeit. Anscheinend waren die Oldenburger die Herren im Lande, bezeichnen sie sich doch in einigen urkunden und geleitbrifen u.a. als rüstringer oder friesische herren.
Eine Münzprägung in so einem kleinen Ort ist eher unwahrscheinlich,und wird auch in keiner Quelle angedeutet.
Es wird in vorhandenen und überlieferten urkunden (soweit sie mir bekannt sind) nur von "dorten landsyblich muntz" oder von "gangbarer Münze" gesprochen, nicht aber von "dort geschlagener" münze.
Auch wurden bisher noch keine Münzen gefunden, welche nach oldensum zuzuordnen wären.
Demnach ist eine Münzstätte Aldessen/Oldensum in meinen Augen wohl eine Fiktion, welche aus einem Übersetzungsfehler beruht, und so in geschichtlichen Abhandlungen und auch im Internet auftaucht und dort herumgeistert.
Allerdings sei darauf verwiesen, dass ich kein mit einem Hochschulabschluss gesegneter Historiker bin, sondern sagen wir mal, interessierter Laie.
Die hier kurz angerissenen Erkenntnisse dürften daher wohl wenig beachtung finden. Vielleicht hat allerdings ein studierter Geschichtswissenschaftler hier einen Anreiz für weitere Forschungen dieser Thematik, auch wenn sie nicht ganz so spannend erscheint wie die untergegangenen Prägezentren Dorestad oder Haithabu.
Das Kirchspiel und gleichzeitig als Marktort benannte Dorf ist im 14. jahrhundert in einer der Sturmfluten untergegangen, welche zur entstehung des Jadebusens führten. Es gehörte zum Rüstringer Land, einem altfriesischen Gau. Um 1300 herum, (die Münze ist für 1291 benannt), in der Zeit der sog. Friesischen Freiheit, existierten 27 friesische Provinzen entlang der Küste, welchen von"Häuptlingen" geführt wurden und keinem fremden Herrscher unterworfen waren. Unklar ist ein wenig die Herrschaftslage der Zeit. Anscheinend waren die Oldenburger die Herren im Lande, bezeichnen sie sich doch in einigen urkunden und geleitbrifen u.a. als rüstringer oder friesische herren.
Eine Münzprägung in so einem kleinen Ort ist eher unwahrscheinlich,und wird auch in keiner Quelle angedeutet.
Es wird in vorhandenen und überlieferten urkunden (soweit sie mir bekannt sind) nur von "dorten landsyblich muntz" oder von "gangbarer Münze" gesprochen, nicht aber von "dort geschlagener" münze.
Auch wurden bisher noch keine Münzen gefunden, welche nach oldensum zuzuordnen wären.
Demnach ist eine Münzstätte Aldessen/Oldensum in meinen Augen wohl eine Fiktion, welche aus einem Übersetzungsfehler beruht, und so in geschichtlichen Abhandlungen und auch im Internet auftaucht und dort herumgeistert.
Allerdings sei darauf verwiesen, dass ich kein mit einem Hochschulabschluss gesegneter Historiker bin, sondern sagen wir mal, interessierter Laie.
Die hier kurz angerissenen Erkenntnisse dürften daher wohl wenig beachtung finden. Vielleicht hat allerdings ein studierter Geschichtswissenschaftler hier einen Anreiz für weitere Forschungen dieser Thematik, auch wenn sie nicht ganz so spannend erscheint wie die untergegangenen Prägezentren Dorestad oder Haithabu.
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Re: Vermutete Münzstätte in Oldensum/Aldessen
Dürftest aber trotzdem Recht haben.
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Re: Vermutete Münzstätte in Oldensum/Aldessen
Zum Rüstringer Land findet sich in Köblers Hist. Lexikon der dt. Länder folgendes:
Erst Erwähnung 782, 793 fränkischer Gau, daraus friesisches Land mit Streben nach Reichsunmittelbarkeit, lose unter den Grafen von Oldenburg. Eigenes Recht (Asegabuch ca. 1300). Durch Sturmflut 1314 in zwei Teile geteilt, der westteil wurde zur Herrschaft Jever (1575 an Oldenburg), der Ostteil mit Butjadingen und Stadland war schon 1499/1514 endgültig an Oldenburg gelangt.
Das Asegabuch definiert auch Münzwerte: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd ... /t7263.htm (leider fehlt das Gewicht des "Schilling")
Grüße, KarlAntonMartini
Erst Erwähnung 782, 793 fränkischer Gau, daraus friesisches Land mit Streben nach Reichsunmittelbarkeit, lose unter den Grafen von Oldenburg. Eigenes Recht (Asegabuch ca. 1300). Durch Sturmflut 1314 in zwei Teile geteilt, der westteil wurde zur Herrschaft Jever (1575 an Oldenburg), der Ostteil mit Butjadingen und Stadland war schon 1499/1514 endgültig an Oldenburg gelangt.
Das Asegabuch definiert auch Münzwerte: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd ... /t7263.htm (leider fehlt das Gewicht des "Schilling")
Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Vermutete Münzstätte in Oldensum/Aldessen
Danke KAM, die Infos alle auch recherchiert.
dabei muss aber beachtet werden, dass der schilling selbst zu der zeit noch nicht überall ausgeprägt wurde.
er hatte noch hauptsächlich die funktion als recheneinheit.
ein schilling (groschen) entsprach der menge von 12 (leichten) pfennigen oder denaren.
dabei muss aber beachtet werden, dass der schilling selbst zu der zeit noch nicht überall ausgeprägt wurde.
er hatte noch hauptsächlich die funktion als recheneinheit.
ein schilling (groschen) entsprach der menge von 12 (leichten) pfennigen oder denaren.
- KarlAntonMartini
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Re: Vermutete Münzstätte in Oldensum/Aldessen
Ja, das ist eigentlich so. Deshalb hat es mich gewundert, daß er hier offenbar als Gewichtseinheit vorkommt. Oder blickten die Verfasser des Gesetzbuchs nicht ganz durch? Politiker und Finanzen...platinrubel hat geschrieben: ein schilling (groschen) entsprach der menge von 12 (leichten) pfennigen oder denaren.
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Re: Vermutete Münzstätte in Oldensum/Aldessen
aha du meinst deshalb: "[1] Thiu ieldmerk is en skilling wicht goldis. - Die Geldmark ist ein Schilling gewogenen Goldes.
Ich glaube hier geht es um das wertverhältnis gold zu silber. also abgewogenes gold im werte eines schillings, nicht im gewicht.
es gab zwar auch im süd- und mitteldeutschen raum den schilling als gewichtseinheit, aber das waren grössere einheiten.
aber trotz der währungsangaben haben wir immer noch keinen hinweis auf eine münzprägung aus oldensum...
irgendwann wurde diesem ort wohl eine eigene münze in den mund gelegt. entweder auf grund eines verständnisfehlers oder eines übersetzungsfehlers ins moderne deutsch.
Ich glaube hier geht es um das wertverhältnis gold zu silber. also abgewogenes gold im werte eines schillings, nicht im gewicht.
es gab zwar auch im süd- und mitteldeutschen raum den schilling als gewichtseinheit, aber das waren grössere einheiten.
aber trotz der währungsangaben haben wir immer noch keinen hinweis auf eine münzprägung aus oldensum...
irgendwann wurde diesem ort wohl eine eigene münze in den mund gelegt. entweder auf grund eines verständnisfehlers oder eines übersetzungsfehlers ins moderne deutsch.
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