Kelten, Phantasie ... alt oder doch nicht?

Asiaten und was sonst noch der Antike zuzuordnen ist

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klaupo
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Kelten, Phantasie ... alt oder doch nicht?

Beitrag von klaupo » Do 02.12.04 23:56

Hallo mal wieder,

in meinem Bildarchiv ruhen u.a. diese ungelösten Rätsel. Vor fast zwei Jahren in einer Auktion angeboten habe ich sie nicht bekommen, weil irgend jemand anders sie unbedingt haben wollte, und so dringend war es bei mir nicht. Aber weil ich so etwas noch nie gesehen hatte, zog ich die Bilder ... und habe bis heute keinen blassen Schimmer, was das sein könnte! Hat jemand eine Idee?

Gruß klaupo
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Beitrag von Zwerg » Fr 03.12.04 00:31

Hallo klaupo
die sind leider alle falsch.
Es sind (fast) die ersten Fälschungen, denen ich in meiner Studentenzeit begegnet bin (so um 75).
Seitdem habe ich sie wenig gesehen - aber wie lange gibt es das "Netz"

Grüße
Zwerg

P.S. Es sollen natürlich Kelten sein - Vorbilder gibt es, aber nicht heute abend
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Beitrag von klaupo » Fr 03.12.04 01:01

Hallo Zwerg,

dann war dies also für dich ein Wiedersehen mit 'alten Bekannten'!? :D Danke für den Hinweis in die Richtung, in der ich die Teile vermutet habe! Die Vorbilder wären aber sicher interessant, und ich würde sie gern einmal sehen!

Und weil wir schon mal bei den Kelten angelangt sind: In einem Lot fand sich ein kaum bestimmbares Stück Silber, und irgendwann wurde eine NP eines Kelten angeboten. Könnte meine Ruine ein Original dieser NP sein?

Beste Grüße
klaupo
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Beitrag von tournois » Fr 03.12.04 01:51

Hallo Klaupo,
ich würde mal in Richtung Lukania/Italien nachforschen.......
Stadt Metapont vielleicht..........
Wenn man sich links einen Frauenkopf vorstellt und die Ähre auf der anderen Seite hat, könnte es hinhauen...........
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Beitrag von klaupo » Sa 04.12.04 19:05

Hallo Tournois,

ausschließen will ich Metapont nicht, Größe und Gewicht einer Didrachme würden passen, und wenn ich das Bild drehe wie unten, könnte es sogar mal ein Portrait der Demeter gewesen sein. Ich habe mich an dem nebenstehenden Stück orientiert, das ich ebenfalls noch nicht kenne. Es mißt 19 mm (Cu), zeigt beidseitig ein Tier - vermutlich ein Pferd ... und manchmal sieht man nur, was man sehen will! :D

Gruß klaupo
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Beitrag von tournois » So 05.12.04 23:16

Tja, da hast Du Recht!!! Ich habe es auch manchmal das ich eine Münze erst mal wieder beiseite lege und eine gewisse Zeit verstreichen lasse, bevor ich sie mir wieder ansehe! ;)
Hier in dem Fall kann ich aber leider nicht mehr sagen, außer, daß das Pferd auf dem Bild in der Mitte ein Hengst sein muß!! :mrgreen:
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Beitrag von klaupo » So 05.12.04 23:58

Hier in dem Fall kann ich aber leider nicht mehr sagen, außer, daß das Pferd auf dem Bild in der Mitte ein Hengst sein muß!! :mrgreen:
... na, das ist doch schon mal ein greifbarer Ansatz! :D

Gruß klaupo

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Beitrag von Zwerg » Di 07.12.04 09:29

Hallo klaupo
zurück an den Anfang.
Die Originale der Kelten komen aus Südwestgallien, geprägt von den Elusates. Es gibt sie in echt nur in Silber als Drachmen. Gewicht um 2,8 gr.
Castelin I., Nr. 121ff, Slg. Schörghuber Nr. 239ff
Ich kenne die Fälschungen in Bronze, Silber und Gold!. Sie stammen alle vom gleichen Stempel und sind geprägt. Da unterschiedliche Schrötlinge benutzt wurden, sieht man manchmal nur Teile des Münzbildes. Die Fälschungen sind, vor allem in Silber, nicht ungefährlich.
Mitte der 70er tauchten sie in Mengen auf, jetzt sehe ich sie eher selten.

Grüße
Zwerg
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Beitrag von klaupo » Di 07.12.04 10:57

Hallo Zwerg,

jetzt wollte ich dir grad die PN schicken, die du unten bei den Medaillen angesprochen hast, und nun warst du schneller, und die Gedächtnisstütze erübrigt sich. Besten Dank für die Zuordnung dieser eher rätselhaften Motive ... Pferde? ... Sonnen- oder Sternenscheiben (s. unten)?Interessant auch, daß die falschen Stücke seinerzeit auch in Edelmetallen gefertigt wurden. Vielleicht tauchen wieder mehr von ihnen auf, wenn die Kelten eine Renaissance erleben sollten.

Beste Grüße, vielen Dank und weiterhin frohes Schaffen!

klaupo
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Beitrag von Zwerg » Di 07.12.04 11:24

Hallo klaupo

Beschreibung bei Schörghuber:
Vs.: Große Punkte im Zentrum, davon ausgehend ein Bogen, das Ganze in Wirbelform, darum herum Punkte und Strichverzierung
Rs.: Pferd l., oberhalb davon Winkelornament mit Mittelpunkt, unterhalb davon Rechteck mit Punktabschlüssen, darin Strich mit Punktabschluß

Grüße
Zwerg
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Beitrag von klaupo » Mi 11.05.05 22:44

Ich habe diesen Thread noch einmal nach oben geholt, weil ich das AE19 mit dem Tier / Pferd auf beiden Seiten immer noch nicht bestimmen konnte. Dank @tournois weiß ich mittlerweile zwar, daß links ein Hengst abgebildet ist, aber ich wüßte eigentlich lieber, wo ich die Münze unterbringen kann. Ich habe das Bild ein wenig bearbeitet und aufgehellt, vielleicht erleichtert das die Lösung!?

Gruß klaupo
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Beitrag von klaupo » Mi 11.05.05 22:59

... und weil der Thread die Kelten anspricht, hier noch zwei Stücke, von denen einer (Abb. oben) wirklich einer sein dürfte. Typverwandte finden sich hier:

http://www.geocities.com/archeobel/C2a.html (etwas scrollen!)

Das runde Stück (Abb. unten) könnte auch in diese Richtung gehören, aber den habe ich noch nicht gefunden. Beide Stücke sind aus Potin, also unedlem Metall und vermutlich gegossen, was bei dem geklärten Stück (Leuker) an den Gußkanälen ganz gut zu sehen ist. Kann mir jemand für den anderen die Richtung zeigen?

Gruß klaupo
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Beitrag von klaupo » Sa 10.06.06 21:25

Ich mache einfach mal hier weiter, dann bleiben meine Unbestimmten wenigstens beieinander. Es ist einer dazugekommen, Durchmesser 21 mm, als Metall würde ich Potin vermuten. Das Motiv erscheint mir als Nachahmung der Tetradrachme von Philipp von Makedonien. Läßt das Stück sich genauer zuordnen?

Gruß klaupo
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Beitrag von Zwerg » So 11.06.06 21:20

Hallo Namensvetter

Bist Du sicher, daß die Münze echt ist?

Fotos sind immer schwierig, aber es sieht sehr nach einem Guß aus und sollte die Farbe stimmen, nach einem nichtkeltischen Metall.

Grüße
Zwerg
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Beitrag von klaupo » So 11.06.06 22:49

Hallo Namensvetter,

nein, sicher bin ich mir nicht, daß die Münze echt ist. Das Stück war der einzige Kelte in einem Lot, das quer durch die Antike ging und überwiegend aus (Spät-) Römern und Byzanz bestand, allerdings mehrheitlich in recht interessanten und hübschen Erhaltungen. Ein paar Beispiele aus diesem Lot stelle ich unten mal vor, um einen Eindruck zu vermitteln (ich kann die Bilder wieder entfernen, um den Thread nicht aus dem Gleis zu bringen). Diese Stücke halte ich für echt, wobei ich mich bei einem wohl noch um eine Begutachtung bemühen muß.

Mit Kelten kenne ich mich gar nicht aus: die drei (unbestimmten) Stücke meiner Sammlung sind alle in diesem Thread zu sehen. Aber wenn das Stück wirklich falsch sein sollte, ist das kein Beinbruch. Ich vermute hinter dem Lot eine ältere Sammlung, und dann wäre ich nicht der erste, der daneben gegriffen hätte.

Gruß klaupo

P.S. Ich stelle grade fest, die Bilder kommen hier im Forum um einiges dunkler als im Original. Ich hoffe, man erkennt trotzdem genug!
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