Nachgeschnittener Byzantiner

[quisquam]

Auch Byzantiner sind vor Bearbeitung nicht sicher:

http://cgi.ebay.com/Anonymous-AE-Follis ... dZViewItem

Grüße, Stefan

[Wurzel]

Autsch,

hier mal zum Vergleich ein paar bessere aus Wildwinds:

http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1823.3.jpg
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1823.6.jpg
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1823.7.jpg
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1823.9.jpg
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb1823.10.jpg

Also quisquam, ich teile dein Bauchweh.......

Mittlerweile habe ich aber eine eher positive Einstellung zu den Nachbearbeiteten Stücken, den so lange die Leute ihr Geld dafür verpulvern bleiben die autentischen Stücke etwas preiswerter für uns.....

Micha

[Marc]

Nachschneiden ist wie Bronzepest, es befällt nach und nach alle Münzen (Sammelgebiete).

Mittlerweile habe ich aber eine eher positive Einstellung zu den Nachbearbeiteten Stücken, den so lange die Leute ihr Geld dafür verpulvern bleiben die autentischen Stücke etwas preiswerter für uns.....

Das sehe ich anders. Wenn damit Geld verdient wird, werden nach und nach die billigen Stücke vom Markt gekauft um sie nach zu bearbeiten und mit Gewinn wieder zu verkaufen. Wenn man in 20 Jahren Stempelvarianten ermitteln will. Z. B. weil es bis dahin mit Bildbearbeitung recht schnell möglich ist, hat man nicht mehr das Originalmaterial was man für größere Untersuchungen braucht. Das heißt jedes mal wird ein historisches Original zerstört.

[Gast]

Wieso seit ihr euch so sicher, dass das STück nachgeschnitten ist ????

Wenn ich bei dieser Erhaltung der "Nachschneider" wäre, hätte ich gerade die Haare über der Stirn nachgeschnitten.

Kurz und gut - ich kann eigentlich grundsätzlich nichts relevant Verdächtiges feststellen. Abgesehen davon ist mir der Verkäufer als absolut seriöser Fachmann für Byz. Münzen bekannt. Viele meiner Referenzschüsseln stammen aus seinen Auktionen.

petzi

[Wurzel]

Hallo Petzi,

mich stört der Gesamteindruck der Münze, hier vor allem das Revers.

Auch auf dem Avers habe ich meine Probleme., so ist das EMMA~NOVA schlecht erhalten, während die erhabenen Teile des Gesichtes sehr gut erhalten sind.
usw.....

@ Marc

Meine Bemerkung war auch eher als extrem Ironisch aufzufassen

Micha

[ghost of anastasius]

nur keine Panik ...
die Münze ist über jeden Zweifel erhaben. Das hat auch der Käufer erkannt und einen der Schönheit angemessenen Preis bezahlt.
Wer um Himmels Willen sollte diese Münze heute so deutlich nachschneiden und somit im Wert reduzieren.
Die Münze wurde in allen möglichen Schrötlingsgrössen geprägt und das Gewicht entspricht durchaus dem Duchschnitt.

Tatsächlich gibt es aber ( extrem stark ) reduzierte Stücke.
Diese wurden jedoch im 12.-13. (?) Jhdt. im Syrischen Raum beschnitten und dies nicht, um Sammler zu betrügen ...

Gruss
Anastasius

[Wurzel]

Ok,

ich beuge mich ehrfurchtsvoll der größeren Erfahrung von euch zweien.

Micha

[Gast]

Lieber Micha,

ohne eine Chance, die Münze selbst in der Hand gehalten zu haben mag ich mir kein abschliessenden Urteil erlauben. Gerade das Revers sieht aufgrund der wuchtigen Schriftprägung bei fast allen besser erhaltenen Stücken dieses Typs durch Materialverdrängung an den Buchstaben- und Kreuzkanten oft wie nachgeschnitten aus, obwohl es das nicht ist (vgl. hierzu auch die meisten von den Wildwinds-Zitaten).

Bezüglich der Emmanuel-Legende: hier habe ich zugegebenermasßen auch ein ganz klein wenig Bauchgefühl. Aber warum ein Schnitzer kann ja nur nachschnitzen, was schon da ist. Und wenn die vorhandene Legende schon (was bei diesem Typ auch häufig vorkommt) schon unregelmäßig ist, wäre es wohl ziemlich dumm, sie als regelmäßig nachzuschnitzen.

Insgesamt tendiere ich zu, sagen wir 70% der Auffassung, dass das Stück nicht nachgeschnitzt ist.

Lieben Gruß
petzlaff

[helcaraxe]

ein Schnitzer kann ja nur nachschnitzen, was schon da ist.

Ohne dafür ein wirklicher Experte zu sein, aber gerade bei den Römern sieht man oft genug, dass deutlich mehr nachgeschnitzt wurde als ursprünglich da war. Da fällt dann zum Beispiel das Portrait stilistisch so weit aus dem Rahmen, dass es gerade dadurch schon auffällig ist...

[quisquam]

Wenn ich mir die weströmischen Bronzen dieses Anbieters anschaue so habe ich keine Zweifel, dass viele davon kreativ gereinigt wurden, um es vorsichtig auszudrücken.

Vielleicht sehe ich bei diesem Follis ja tatsächlich Gespenster und ich möchte mir nicht anmaßen es besser zu wissen als Anastasius und Petzi, deren Urteil ich sehr schätze. Mir bleibt aber ein sehr mulmiges Gefühl bei diesem Stück.

Grüße, Stefan

[Gast]

@quisquam

- ich sage ja: 70% !!!! (ist soweit "gelinde mulmig".

Eines darf man natürlich nicht vergessen: dieser "Anonyme" Follis zählt zu den häufigsten überhaupt und ist verbreitet in exzellenten Erhaltungen vorhanden. Warum also schnitzen ??

petzi

[Pscipio]

Das unnatürlich hoch wirkende Relief ist auf die extreme flach einfallende Beleuchtung zurück zu führen; eine Technik, die dieser Verkäufer immer verwendet, um Münzen besser erscheinen zu lassen als sie sind. Das Stück selber halte ich aber für einwandfrei.

Gruss, Pscipio

[helcaraxe]

Na, dann schneidet er sich mit dieser Technik aber selbst ins Fleisch, wenn seine Münzen dann "verdächtig" aussehen...

[Pscipio]

Na, dann schneidet er sich mit dieser Technik aber selbst ins Fleisch, wenn seine Münzen dann "verdächtig" aussehen...

Du glaubst an die Vernunft der eBayer - ich nicht, zumal wenn ich sehe, wie hoch die Gebote auf Fragwürdiges oft gehen