unabhängig von der Frage der Echtheit dieses Stückes:
Lutz-der-liebe hat geschrieben:
Das Brustbild ist scharf ausgeprägt, aber die ganze Umschrift schaut aus, als wäre da ein Doppelschlag geführt worden. Die Buchstaben haben alle "einen Schatten"...
Wäre interessant herauszufinden, wie so was gehen soll....
Durch die Prägemethode der spätmittelalterlichen Groschen: dem 'Kreuzen'
Schließlich ist der Taler (Abkürzung für JoachimsTAHLERguldenGROSCHEN = Groschen im Wert eines Gulden aus Joachimstal) auch ein Groschen (= Silbermünze im Wert von mehr als einen Pfennig). Die frühen Taler sind alle durch viele Schläge geprägt, ob sie noch so spät so hergestellt wurden weis ich aber nicht, denn ich sammle nur Groschen im Wert von weniger als einem Vierteltaler wie Saurma-Jeltsch.
Kurzer Abriss (genaueres zum Beispiel im Artikel: Zur Hammerprägung der spätmittelalterlichen Münzen in Groschengröße, von Walter Kühn, NNB Jahrgang 32, S. 232ff, ausgezeichnet mit Eligius-Preis 1989):
Als man begann Silbermünzen im Durchmesser von über 2 cm zu prägen schaffte man (trotz schwerer Hämmer) nicht mehr die Münzen in angemessener Geschwindigkeit mit einem einzigen Schlag zu prägen, eine Seite wurde immer flau. Denn es war fast unmöglich ist die Hammerfläche mit voller Wucht ohne ein wenig Verkantung auf den Stempel zu setzen, so ist die Ecke wo weniger Druck war flau geblieben. Ein zweites mal draufschlagen hätte einen Doppelschlag verursacht, weil bei einem so heftigen Schlag der Stempel immer etwas federt.
Deshalb kreuzte man, das heisst man prägte mit meheren Schlägen, häufig 5 (woher der Name kammt). Also erst einen leicht nach rechts verkanteten Schlag, dann einen leicht nach links verkanteten, gefolgt von oben und unten (so war die Umschrift geprägt), diese Schläge brauchten wenig Kraft, da sie nur den Aussenbereich von einem Viertel der Münze betrafen, also nur ca. 15% der Münzfläche. Abschliessend setzt man einen festen Schlag zentral. Damit während des Prägens der Stempel nicht verrutscht benutzte man einen leichten Hammer von wenigen hundert Gamm.
Ich hatte schon mal was dazu geschrieben:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 9&p=323760
Es genau Auszuführen ist Abendfüllend, ich weis das weil wir mal im Sammlerkreis sehr lange über Rückschlüsse auf die von einer Münzstätte benutzte Technik aus auf uns gekommene Doppelschläge und flauen Stellen auf Münzen diskutiert haben. Am Ende gefällt einem noch ein Doppelschlag besser als eine tadellose Münze da der Doppelschlag die in dieser Münzstätte zu dieser Zeit benutzte Prägetächnig verrät
