Siegesthaler - Normalgewicht?!

Deutschland vor 1871
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Troll
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Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von Troll » Di 20.07.10 10:35

Hallo,
ich könnte einen Siegesthaler erwerben - 1871 B JOHANN KÖNIG VON SACHSEN
Dieser hat ein Gewicht von 21,6 g bei einem Durchmesser von 33 mm.
Der Verkäufer meinte, ihm sei gesagt worden, dies seien 2 g zu viel um echtes Silber zu sein.
Kann die Münze eine Fälschung sein? Anbei die Bilder.
Viele Grüße von Martin
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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von Mynter » Di 20.07.10 11:25

Normalgewicht = 18,5 g.

Ich hoffe, der Verkäufer hat Dir das Stück nicht als Original angedreht, sondern zum symbolischen Preis als Kopie.
Grüsse, Mynter

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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von Troll » Di 20.07.10 11:27

Nein, nein, hat er nicht. Ich hab die Münze nicht gekauft, sondern den Verkäufer nur nochmal mit ein paar Fragen gelöchert :-)

*EPI*
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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von *EPI* » Di 20.07.10 12:04

Wieder ebay?

Du solltest Dir für Dein Hobby ein paar Kataloge leisten und vor einem Kauf fleißig im Netz recherchieren...

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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von reining » Di 20.07.10 12:16

Hallo,
was ist eigentlich das Problem?
Der Anbieter sagt, dass sein angebotenes Stück falsch ist und der Interessent hat Zweifel.

Normal ist eigentlich die umgekehrte Situation.

Das Stück ist definitiv falsch und wäre - falls es echt wäre - in dieser Erhaltung kaum sammelwürdig.
Gerade bei den Gedenkmünzen ist die Erhaltung im Durchschnitt deutlich über den Umlaufmünzen, denn die Gedenkmünzen wanderten bei der Ausgabe in großer Zahl direkt in eine Schublade, eigentlich ist es heute immer noch so.
Von den Siegestalern - auch Sachsen - gibt es mehr in Erhaltung vz und besser als es Sammler in diesem Sammelgebiet gibt.

Grüße
reining

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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von Troll » Di 20.07.10 15:14

*EPI* hat geschrieben:Wieder ebay?

Du solltest Dir für Dein Hobby ein paar Kataloge leisten und vor einem Kauf fleißig im Netz recherchieren...
Ja, ebay, aber dass der Taler falsch ist, dachte ich mir schon. Ansonsten hast du völlig recht.
Sollte mir mal ein paar Kataloge zulegen. Welche sind da empfehlenswert?
Na ja, am Anfang muss man noch viel lernen. Und bestimmte Fehler mahct man auch nur ein Mal.
Da ich noch nicht so lange sammel, sind da sicher immer mal Anfangsfehler dabei. Immerhin, bei meinen anderen Münzen bin ich mir sicher, dass sie echt sind. Die kaufte ich von Händlern! Und bei denen hatte ich zumindest "so ein komisches Gefühl". Ist auch schon mal was. Zum Glück hab ich diesen Siegestaler auch nicht gekauft! Immerhin was.

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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von Numis-Student » Di 20.07.10 20:16

reining hat geschrieben:
Das Stück ist definitiv falsch und wäre - falls es echt wäre - in dieser Erhaltung kaum sammelwürdig.
Gerade bei den Gedenkmünzen ist die Erhaltung im Durchschnitt deutlich über den Umlaufmünzen, denn die Gedenkmünzen wanderten bei der Ausgabe in großer Zahl direkt in eine Schublade, eigentlich ist es heute immer noch so.
Von den Siegestalern - auch Sachsen - gibt es mehr in Erhaltung vz und besser als es Sammler in diesem Sammelgebiet gibt.
Hallo,
abgesehen von der Fälschungsproblematik möchte ich mir doch einige Anmerkungen dazu erlauben.
Das Stück ist sicher nicht vz oder gar stgl. Für einen Sammler, der a) genug Geld übrig hat und b) nur Sachsen sammelt (oder zumindest Sachsen als Schwerpunkt der Sammlung betrachtet), ist ein solches Stück sicher nicht erstrebenswert.
Ich als Student (und Schwerpunktsammler Antike) würde sicher nicht 150 bis 250 Euro für einen vz-Taler ausgeben. Da ich aber neben der Römersammlung auch eine gewisse Querschnittssammlung zusammentrage, wärre mir ein solcher Taler für vielleicht 20-30 Euro sehr willkommen. Er ist bestimmbar, es ist alles erkennbar und er hat keine großen Fehler (Kratzer, Löcher, Lötflecken...). Daher würde ich solche Münzen nicht als "kaum sammelwürdig" klassifizieren. Da gibt es meiner Meinung nach noch andere Härtefälle, die dieses Prädikat verdienen ;)
Schöne Grüße,
MR
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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von reining » Mi 21.07.10 15:30

Hallo, Numis-Student,
ich habe auch mal als Student mit dem Sammelgebiet Deutschland 19. Jh. vor der Einführung der Mark angefangen.
Heute im Nachhinein ärgere ich mich über jedes mäßig erhaltene Stück, das ich damals zwar subjektiv günstig, aber gemessen an meinen damaligen finanziellen Möglichkeiten "teuer" gekauft habe. So nach und nach habe ich die meisten davon inzwischen durch bessere ersetzt.

Rückblickend würde ich sagen, dass man gerade, wenn man wenig Geld zur Verfügung hat, auf Qualität achten sollte und nicht das bisschen Geld für unterdurchschnittliche Erhaltung ausgeben sollte. Im Falle des sächsischen Siegestalers ist der Durchschnitt nun mal vz.

Auch in Bezug auf die Entwicklung der Preise in den letzten 35 Jahren schneiden die besseren Qualitäten deutlich besser ab als die hinteren Ränge.

Schönen Abend
reining

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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von Numis-Student » Mi 21.07.10 16:19

Hallo,
du sagst ja, dass du hauptsächlich 19. Jhdt. sammelst. Da ist es natürlich etwas anderes, als wenn ich nur wenige Altdeutschland-Stücke nebenher sammle, um grob die Entwicklungslinien nachvollziehen zu können und um solche Stücke auch mal in der Hand zu haben... Als "Lernexemplar" ist mir jedes einigermaßen erhaltene Stück willkommen.
Bei meiner "Hauptsammlung", den Römern, achte ich auch auf eine gute Qualität (und nehme nebenher doch auch schlechtere Stücke, wenn es sich um Besonderheiten handelt, etwa zeitgenössische Fälschungen. Diese liegen aber separat und nicht in der normalen Sammlung.)
Ein Stück möchte ich noch zeigen: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 51&t=36047 Die Münze ist eigentlich noch gut erhalten, hat aber eine Nadel. Damit wäre sie für einen "Qualitätssammler" nichts mehr. Akzeptiere ich jedoch die Nadel als Zeugnis der Geschichte, dann kann ich mir so ein Stück hinlegen (und den werde ich wohl mein Leben lang nicht in besserer Qualität kaufen ;) ).
Schöne Grüße,
MR
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Re: Siegesthaler - Normalgewicht?!

Beitrag von Purzel » Di 03.08.10 14:34

Sollte mir mal ein paar Kataloge zulegen. Welche sind da empfehlenswert?
Für den Anfang sollte ein älterer AKS genügen.
Arnold-Küthmann-Steinhilber
Großer Deutscher Münzkatalog
Battenberg Verlag

Mein Exemplar ist von 1990 hat gebraucht 8 Euro gekostet.
Das Sammelgebiet ist soweit ja gut dokumentiert und abgeschlossen. Auch ältere Kataloge haben da kaum Lücken und wenige Fehler, zumindest was die gängigen Stücke betrifft.

Zum Sammeln weniger attraktiver Stücke...

Den Siegestaler würde ich so nicht nehmen auch wenn er echt wäre.

Andererseits habe ich gerade 4 Münzen aus einer alten Sammlung gekauft, die Randschäden haben und deshalb in ss gerutscht sind. Dafür sind bei diesen die Wappen und Portrais außergewöhnlich gut erhalten und bei weitem nicht so "abgenuddelt" wie sonst bei ss üblich.
Fakt ist aber, das michdiese Stücken in vz das dreifache(!) gekostet hätten.
Das muß eben jeder für sich selbst entscheiden.

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