Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

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acesulfam
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Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von acesulfam » Mi 09.02.11 22:30

Hi,

ich glaube bei der Sichtung der Sammlung meines Großvaters über ein ganz nettes Stück gestolpert zu sein.
Allerdings tue ich mich mit der endgültigen Bestimmung recht schwer - vor allem da ich bis vor ein paar Tagen numismatisch vollkommen unbefleckt war:)
Zumindest ist es mir gelungen das Münzbild in einigen Auktionen wiederzufinden, so dass ich davon ausgehe das es sich um einen dreifachen Johann-Georg Taler (Sachsen-albertinische Linie) von 1626 handelt.
(wohl Clauss und Kahnt 134. Schnee 853. Davenport 387)

Hier ist das gute Stück:
muenze (Custom) (3).jpg
Bild hochaufgelöst bei imageshack (3mb)
Durchmesser: ca. 61mm
Gewicht: mangels Waage unbekannt, aber leichter 100g geschätzt
Randfehler: leichte Eindellung oberhalb von etmoNTi, eine Henkelspur kann ich nicht erkennen

Hier findet sich die Auswertung der gefundenen, ähnlichen Auktionen:
muenze_auktionen.jpg
Wie man sieht ist der Preisbereich recht groß :mrgreen:

Was mich am meisten interessieren würde:
-Einordnung als dreifacher Taler korrekt?
-Liegen die hohen Preise nur am mehrfachen Wert, oder sind die Jahre 1626/1628 irgendwie bemerkenswert?
-Ist der reitende Georg ein sicheres Zeichen für einen mehrfachen Wert?
-Wie schätzt ihr den Erhaltungsgrad und natürlich letztendlich den Wert der Münze ein?
-Was damit tun? Es bleibt wohl nur der Weg über ein Auktionshaus, aber wer ist hier empfehlenswert bzw. exisitert neben Helios, WAG und Kuenker?

Vielen Dank und mfg
aces

reining
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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von reining » Do 10.02.11 13:53

Hallo,
es würde schon Sinn machen, das Stück zumindest grammgenau zu wiegen.

Was Du sonst noch tun kannst, ist zu schauen, ob im Randstab eine Zahl eingepunzt ist.
Eine 3 würde bestätigen, dass es ein Dreifachtaler ist, eine 4....

Das Stück sieht echt aus, Erhaltung sehr schön, evtl. sogar etwas besser.

Auktionshäuser außer den von Dir genannten:
(alle über Google leicht zu finden)
Peus in Frankfurt
Harald Möller in Espenau bei Kassel
Gorny&Mosch in München
u.v.m.
Gruß
reining

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acesulfam
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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von acesulfam » Do 10.02.11 17:26

Hi,

ich habe eine (grobe) Briefwaage in die Finger bekommen: 87g
Eine 3 oder 4 konnte ich leider nirgends entdecken.
Zudem schaue ich, dass ich heute Abend ein Photo des Randfehlers eingestellt bekomme.

Kommt es eigentlich von Auktionshaus zu Auktionshaus zu großen Unterschieden, oder darf man davon ausgehen das entsprechende Sammler relativ umfassend über das Marktangebot informiert sind?

mfg
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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von ischbierra » Do 10.02.11 17:46

Hallo acesulfan,
Dein Stück ist ein Dreifachtaler, Gewicht mit ca 87 gr ist ok. Schnee 853 ist auch korrekt. Von diesem Typ gibt es 1628 einen 9-fach Taler, 1626-28 4-fach, 3-fach, 2-fach und 1628 1 1/2 fach und Einfachtaler.
Heidrun Höhn, Leipzig hatte Anf. der 90iger in ihrer 2. Auktion einen 3-fachtaler von 1628 in fvz für 5900,- DM ausgelobt, da ich keine Ergebnisliste habe weiß ich den Zuschlag nicht.
Ein Stück von 1626 in vz hat bei Meister&Sonntag (3. Aukt.) 3800,- € gebracht, eins in fvz bei Künker (137) 8500,- €.
Ein Stück von 1627 in ss brachte bei Grün (44) 2400,- €.
Dein Stück würde ich mindestens als fvz einschätzen - wobei alle Einschätzungen irgendwo auch subjektiv sind.
Wieviel ein Stück bringt hängt unter anderem davon ab, wieviel Sammler sich an der Auktion beteiligen; will nur einer das Stück bekommt er es zum Ausrufpreis, wollen es mehrere, treiben sie sich gegenseitig hoch.
Gruß ischbierra

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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von Augustus » Do 10.02.11 19:29

hallo acesulfam , den Taler würde ich mit sehr schön + bezeichnen , der Preis dürfte in der Auktion bei ca.3500€ abzl.20% , liegen .
Punzierungen gibt es bei sächsischen Münzen nicht , hier ist nur das Gewicht ausschlaggebend .Gruß Augustus .
Mitleid bekommt man geschenkt.
Neid muß man sich erarbeiten .

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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von Lutz12 » Do 10.02.11 20:02

Ich will hier nicht als Miesepeter erscheinen, aber von solch seltenen (hochpreisigen) Stücken kursieren auch Galvanos. Jeder Münzhändler/Auktionshaus kann bei Vorliegen des Stückes dazu aber sofort Auskunft erteilen.
Gruß Lutz
"Wenn Sie glauben, mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt" ( Alan Greenspan)

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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von reining » Do 10.02.11 20:19

Augustus hat geschrieben:hallo acesulfam , den Taler würde ich mit sehr schön + bezeichnen , der Preis dürfte in der Auktion bei ca.3500€ abzl.20% , liegen .
Punzierungen gibt es bei sächsischen Münzen nicht , hier ist nur das Gewicht ausschlaggebend .Gruß Augustus .

Hallo Augustus
Schau Dir bitte mal die Nummer 836 der letzten WAG - Auktion 56 an.

Da findest Du folgende Beschreibung:

"Los-Nr. 836 - Johann Georg I. 1615-1656. Breiter vierfacher Taler 1628 HI, Dresden. Nach rechts reitender Kurfürst mit geschultertem Schwert, im Hintergrund Stadtansicht von Dresden / Sechsfach behelmtes Wappen, unten geteilt Jahreszahl und das Münzmeisterzeichen des Hans Jakob. Clauss/Kahnt 128, Slg. Merseburger 1045, Schnee 852, Davenport 386, Slg. Milas 155 (dieses Exemplar). Wertpunze 4 im Rand. Prachtexemplar. Schöne Patina. Vorzüglich +
Schätzpreis: 25.000,00 EUR Erzielter Preis: 24.000,00 EUR"

Gruß
reining

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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von acesulfam » Do 10.02.11 23:48

Hi,

vielen Dank euch allen, ich glaube ihr habt so ziemlich alle meine Fragen geklärt. Letztendlich werde ich mir wohl mal den Spaß machen und bei einem Auktionshaus anfragen. Ich muss gestehen, dass mich die Art der Aufbereitung und Dokumentation von Münzauktionen überrascht und auch ziemlich fasziniert hat.

Hier noch das Bild der Eindellung am Rand:
randfehler.jpg
@ischbierra
In Künker 137 bzw. 138 konnte ich leider keine passende finden.

@Lutz12
Ich sehe in deinem Hinweis kein Problem und wäre auch nicht maßlos schockiert sollte sie sich als Fälschung herausstellen. Mein Großvater war wohl kein wirklich strukturierter Sammler sondern erfreute sich einfach an den Münzen. Ich fand sie in einem Berg aus den unvermeidlichen 1972er Olympiamünzen, frz. 10 Francs Hercules, einer handvoll römischer, diversen ausländischen Einzelstücken gepaart mit regulären KuNi-Urlaubskursmünzen. Alles in den 70ern angeschafft und seitdem nicht angetastet. Wenigstens bin ich eben mit dem Sortieren fertig geworden und fange jetzt das katalogisieren an:)

mfg
aces

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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von Augustus » Fr 11.02.11 10:15

hallo reining , ich kenne den WAG - Katalog mit Angabe einer Punzierung auf den Rand und habe mich auch gewundert , es kann sich hier nur um eine nachträgliche Punzierung handeln . Bin seit über 50 Jahren Sachsensammler und habe noch nie eine Punzierung auf sächsischen Münzen gefunden. In der der Künker-Auktion 165-168 unter der Nr.2471 wurde u.a. ein 3-Fachtaler wie oben beschrieben , verkauft , dieses
Stück stammt aus meiner Sammlung ,die ich aus altergründen langsam auflöse .
Gruß Augustus .
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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von ischbierra » Fr 11.02.11 15:13

acesulfam hat geschrieben:Hi,



@ischbierra
In Künker 137 bzw. 138 konnte ich leider keine passende finden.



mfg
aces
Sorry, es ist Künker 134, Los 685
gruß ischbierra

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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von acesulfam » Fr 11.02.11 22:50

Hi,

vielen Dank für die Korrektur - habe sie gefunden.

Nochmals Dank an alle für die Einblicke.

mfg
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Re: Was tun: 1626 Johann-Georg Taler (Sachsen, dreifach?)

Beitrag von Lutz12 » Sa 12.02.11 00:10

Lutz12 hat geschrieben:von solch seltenen (hochpreisigen) Stücken kursieren auch Galvanos
Das Bild vom Rand deutet nicht auf ein Galvano hin :D
Gruß Lutz
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