Katalog für Nachprägungen altdeutscher Taler gesucht

[derhardy]

Hallo,
in der 80ern (hauptsächlich) wurden eine ganze Reihen von Nachprägungen altdeutscher Taler (in Feinsilber geprägt) in Umlauf gebracht.
In den letzten Jahren habe ich ein paar davon zusammen getragen. Hauptsächlich Württemberger. Teilweise mit Jahreszahl, mal mit Feingehalt auf dem Rand, mal im Bild.....
Die Teile sind bestimmt jedem Sammler schon mal begegnet.
Mich interessiert jetz, mehr darüber zu erfahren. Schätze, es gibt eine auch eine Sammlergemeinde dazu. Gibt es auch Kataloge, die das abdecken? Hat jemand weiterführende Tipps dazu?
Würde mich freuen.
Gruß derhardy

[Numis-Student]

Hallo,
ich wüsste weder etwas von einer aktiven Sammlergemeinde noch von einem Katalog

Als Zielgruppe waren die wohl auch weniger für Numismatiker und Münzsammler, sondern eher für generell historisch interessierte Menschen gedacht. Daher denke ich, wenn Jemand so etwas sammelt, dann:

Münzsammler nur als Belegexemplar
Münzsammler mit starkem Lokalbezug (die dann auch den "Taler" 1978 in PP in der Sammlung haben wollen
Heimatsammler
Silberhorter
(evtl. noch Medaillensammler)

Schöne Grüße,
MR

[klaupo]

Kataloge wirst du zum Thema über "Nachprägungen von Städtetalern" kaum finden, da es sich um private Ausgaben diverser Prägeanstalten handelt, die zwar mit Begleittext geliefert, aber kaum übergreifend auf andere Serien erfaßt wurden, zumal eine Vielzahl dieser Thaler im Prägeauftrag von Städten oder Gemeinden entstanden. Auf eine - recht umfangreiche - Serie habe ich hier mal verwiesen:

http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... er#p275427

Gruß klaupo

[fareast_de]

Die "Sammlergemeinde dazu" sind heute in erster Linie Silberanleger, die diese Serien zum Silberspot aufkaufen. Private Silbermedaillen waren für einige Firmen insbesondere in den 70ern und 80ern ein sehr gutes Geschäft. Viele dieser Stücke mit lokalem oder regionalem Bezug wurden in dieser Zeit auch über Banken und Sparkassen vertrieben. Die grosse Ernüchterung kam, als die ersten Erwerber diese Stücke wieder "versilbern" wollten. Standardsatz des Münzhändlers meines Vertrauens dazu: " Sorry, Schmelzwert, dafür gibt´s keinen Sekundärmarkt".
Für Motivfreunde ergeben sich hier durchaus reizvolle Sammelgebiete, sofern die Stücke nicht über Silberwert angeboten werden. Für Silberinvestoren dto., siehe oben.

[diwidat]

In "Die Münze" war vor vielen Jahren mal eine Werbung der Münzprägeanstalt B.H. Mayer geschaltet

die Liste der aktuell gefertigten 26 Abschläge lag mal einem Lot dieser Medaillen bei

Katalog kann man das nicht nennen, dafür fehlen zu viele Details
Wenn die Städte, Banken, Sparkassen und Vereine ein Zentral Register hätten, wäre es viel einfacher mehr Informationen zu bekommen.
Aber selbst die Herausgeber (Stadtverwaltungen etc.) wissen meist nach 3 Jahren nicht mehr was sie mal gemacht haben

Gruß diwidat

[fareast_de]

Einige der bekanntesten Medaillenproduzenten waren/ sind Franklin Mint, Borek/ MDM, Göde, in neuerer Zeit auch Reppa. Ggfs. wären diese bereit, aus den Firmenarchiven Unterlagen zur Verfügung zu stellen, einfach mal anfragen. Generell handelt es sich bei diesen Prägungen meist um hochkommerzielle Produkte, die vor allem Gelegenheitssammler ansprechen sollten. "Ernsthafte" Numismatiker ließen hiervon meist die Finger. Kataloge wird man nur im Rahmen von thematischen Spezialisierungen finden können, z.B. "Bismarck- Medaillen" oder "Die Medaillen der Freien und Hansestadt Hamburg ".

[welfenprinz]

Hallo,
die Nord-LB hat in den 60+70 Jahren massenhaft welfische Nachprägungen ausgegeben .
Eine Anfrage in den 90ern, ob es eine Liste,Katalog der geprägten Stücke gibt, wurde leider negativ Beanteortet .
Andere Geld-Institute waren ebenfalls recht aktiv . Diese Prägungen wurden nur für Gewinnzwecke geschaffen .
Das üble daran ist, das es auch Prägungen vor der Kennzeichnungs-Pflicht für Nachprägungen gab .
Selbst die Nachprägungen mit Kennzeichnung sind oft nicht vor Betrug gechützt .
Z.B. wurden immer wieder Nachprägungen von 16 Gute Groschen als echte Seltenheiten im Handel und Auktionen angeboten .

Gruss Klaus

[diwidat]

Wenn meine Münzensammlung erst am Anfang stehen würde, hätte ich mir auch schon Gedanken über eine Katalogisierung dieser Gepräge gemacht.
Da von bin ich aber weiter entfernt denn je.
Als einfaches Beispiel hier zwei Tabletts meiner Fälschungssammlung mit einer Mischung aus Gedenkprägungen, Gefälligkeitsprägungen, Nach- (Neu-)prägungen, Prägungen für Schulungszwecke,
Sammlungslückenfüller etc. und richtigen Fälschungen - einmal zum Schaden der Wirtschaft und oder zum Schaden der Sammler.

Die Aufzählung ist bei weiten nicht vollständig. Es sind noch keine "richtigen" Medaillen dabei (die von Jungsammlern meistens mißgedeutet werden).
Wo soll man nun Anfangen mit den Aufschreibungen. Es wäre eine dankbare Aufgabe für einen jungen, aktiven Sammler mit viel Geduld, der sich dem Problem widmet.
Mein erster Versuch war eine Zusammenstellung aller sächsischen Gepräge seit Einführung des Guldengroschen (Friedrich d. Weise) und der Fortsetzung in der albertinischen Linie.
Nach über 5000 Zeilen ist mir der Arm lahm geworden und ich habe aufgehört zu recherchieren und zu notieren.

bitte beachten, es sind alles keine echten Münzen - gefälscht, verfälscht, manipuliert oder für den Profit hergestellt.

Gruß diwidat