Wieder Ärger mit dem Zoll!

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Beitrag von areich » Do 06.11.08 20:53

Gerhard Schön hat geschrieben:Die weiter oben auch genannte Nummer 7118 9000 000 bezeichnet meines Wissens die Warengattung (und damit den Satz der Eingangsabgaben) nicht eindeutig, so dass die weiteren Überlegungen der Zollbeamten durchaus gerechtfertigt waren.
Da mag ja sein aber wenn man den Beleg vom letzten Mal vorlegt, verkürzt sich diese Zeit damit leider überhaupt nicht. Das einzige, worauf ich mich verlassen kann, ist daß es immer Überraschungen gibt und daß man auf keinen Fall die Postverzollung (oder so) wählen soll, dann bleiben die Münzen nämlich irgendwo kleben und man ist sowohl sie als auch sein Geld los.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Do 06.11.08 21:23

Gerhard Schön hat geschrieben:In den bei antiken Münzen seltenen Fällen einer Bemessungsgrundlage, die 250% des Metallwertes nicht übersteigt, gilt meines Wissens der Regelsatz (19%) der Einfuhrumsatzsteuer.

7118 1010 009 (Silber)
7118 9000 009 (Gold)
Okay, das gälte also bei einem Goldpreis von 20€/g für Aurei (zu 7 g) unter 350€, Solidi unter 170€, Denare unter ca. 4€... dafür zahle ich auch gerne und lächelnd 19% Zoll!! :D

Homer
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Do 06.11.08 21:28

Ich misch mich da einmal wieder ein (wg Langeweile)

19% ist nur bei Münzen nach 1800 möglich, davor geht nur 7% - und sonst gar nix!

Liebe Grüße

Zwerg
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Gerhard Schön
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Beitrag von Gerhard Schön » Do 06.11.08 22:33

Zwerg hat geschrieben:19% ist nur bei Münzen nach 1800 möglich, davor geht nur 7%.
Herzlichen Dank für den Hinweis. Und wo kann man es nachschlagen, falls es jemand nicht glauben will?
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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 07.11.08 01:02

Das ist wirklich eine sehr schön griffige Regel. Aber wir brauchen was, wo das drin steht, damit wir den Zollbeamten zeigen können: "Guckst du konkret hier - krass, oder?"

Viele Grüße,

Homer
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Beitrag von Lonsdale » Fr 07.11.08 11:35

Das Hauptzollamt Stuttgart hat den Import meiner Münzen schon mehrfach unter
Warennummer 9705 0000 90 4, ohne mein Zutun, mit der EUST 7% abgewickelt.

Viele Grüße
lonsdale

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Gerhard Schön
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Beitrag von Gerhard Schön » Fr 07.11.08 20:52

Lonsdale hat geschrieben:Das Hauptzollamt Stuttgart hat den Import meiner Münzen schon mehrfach unter Warennummer 9705 0000 904 abgewickelt.
9705 0000 904 sind "Sammlungsstücke von münzkundlichem Wert aus unedlen Metallen" zum ermäßigten Steuersatz (7%).
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Beitrag von Zwerg » Fr 07.11.08 23:46

Gerhard Schön hat geschrieben:
Zwerg hat geschrieben:19% ist nur bei Münzen nach 1800 möglich, davor geht nur 7%.
Herzlichen Dank für den Hinweis. Und wo kann man es nachschlagen, falls es jemand nicht glauben will?
Meines Googelns nach in
Artikel 344 und 345 der Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28. November 2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem (MwStSystRL)
Aber überprüft habe ich das nicht. Jedenfalls war die letzte Prüfung des Finanzamtes in dieser Hinsicht ohne Beanstandung

Grüße
Zwerg
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Beitrag von helcaraxe » Sa 08.11.08 09:38

@areich:
Na, dass ich verwöhnt bin, wusste ich bis jetzt nicht. ;-) Jedenfalls wollte ich Dir nicht Unfreundlichkeit unterstellen, ganz gewiss nicht. Ich denke nur, dass wir die Schwierigkeiten der Beamten, jedes Gut der Welt, das versendet werden kann - von Holzklobrillen bis hin zu beheízbaren Diamanteierbechern, in ihr System zu klassifizieren, vielleicht etwas unterschätzen. Nichtsdestoweniger gibt es natürlich gewisse Charaktere, deren, sagen wir, unterschwellige Neigung zum Drangsalieren durch die kleine Macht, die ihnen gegeben wird, gefördert wird.
Viele Grüße
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Beitrag von antoninus1 » Sa 08.11.08 10:48

Ich verstehe ja auch, dass ein Zollbeamter nicht alles kennen kann und das passende Zuordnungen oft sehr schwierig sind.
Aber wenn ich dann einen plausiblen Vorschlag für eine Warennummer mache und darauf als Antwort bekomme:

"Weisen Sie erst mal nach, ob das überhaupt eine echte Münze ist (da ist ja das meiste gefälscht), ob sie überhaupt so alt ist (wo steht denn das Jahr drauf?), ob sie überhaupt von numismatischem Wert ist (bringen Sie mal einen Museumskatalog mit dem Typ) und dass Ihnen diese `komische´ Firma CNG (die kenne ich nicht, wer sind die denn?) nicht eine Fälschung verkauft hat"

Dann verliere ich mein Verständnis wieder.
Gruß,
antoninus1

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