bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
Moderator: Homer J. Simpson
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bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
Guten Morgen,
ich habe hier einen gestrigen Bodenfund, welcher sich bei einer Feldbegehung in Mittelhessen (Germanien) fand.
Es handelt sich wohl um ein bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel. Gibt es eine Möglichkeit den Gegenstempel näher zu bestimmen?
Ich habe schon etwas gesucht, aber mir war nicht bewusst, dass es so viele verschiedene Gegenstempel auf römischen Münzen gibt. Runde Gegenstempel scheinen jedoch relativ selten zu sein, mit einem Kreuz habe ich keinen gefunden.
Laut Vorgabe vom Amt sollen keine näheren Fundort Angaben geteilt werden. Daher keine nähere Angabe…
Grüße
ich habe hier einen gestrigen Bodenfund, welcher sich bei einer Feldbegehung in Mittelhessen (Germanien) fand.
Es handelt sich wohl um ein bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel. Gibt es eine Möglichkeit den Gegenstempel näher zu bestimmen?
Ich habe schon etwas gesucht, aber mir war nicht bewusst, dass es so viele verschiedene Gegenstempel auf römischen Münzen gibt. Runde Gegenstempel scheinen jedoch relativ selten zu sein, mit einem Kreuz habe ich keinen gefunden.
Laut Vorgabe vom Amt sollen keine näheren Fundort Angaben geteilt werden. Daher keine nähere Angabe…
Grüße
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Re: bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
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Re: bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
Diese Gegenstempel bezeichnet Ulrich Werz (1) als „Kleines Rad“. Sie kommen in zwei Versionen vor:
1. Kleines Rad. Runde Form, darin zwei sich kreuzende Linien. Werz Nr. 1.
2. Kleines Rad. Runde Form, darin ein Kreis mit zwei sich kreuzenden Linien, die sich am Kreuzungspunkt verdicken. Werz Nr. 2.
Datierung: mittelaugusteisch ca. 11 – 17 v. Chr.
Nominal- und Münztypenverteilung: Alle Einstempelungen sind auf Asses der ersten und zweiten Serie von Nemausus belegt.
Auftreten mit anderen Gegenstempeln: Sie treten häufig zusammen mit den Gegenstempeln IMP und AVG auf.
Literatur: (1) Ulrich Werz, Gegenstempel auf Reichs- und Provinzialprägungen der römischen Kaiserzeit, Speyer 2004, S. 35.
1. Kleines Rad. Runde Form, darin zwei sich kreuzende Linien. Werz Nr. 1.
2. Kleines Rad. Runde Form, darin ein Kreis mit zwei sich kreuzenden Linien, die sich am Kreuzungspunkt verdicken. Werz Nr. 2.
Datierung: mittelaugusteisch ca. 11 – 17 v. Chr.
Nominal- und Münztypenverteilung: Alle Einstempelungen sind auf Asses der ersten und zweiten Serie von Nemausus belegt.
Auftreten mit anderen Gegenstempeln: Sie treten häufig zusammen mit den Gegenstempeln IMP und AVG auf.
Literatur: (1) Ulrich Werz, Gegenstempel auf Reichs- und Provinzialprägungen der römischen Kaiserzeit, Speyer 2004, S. 35.
Zuletzt geändert von justus am Fr 31.01.20 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
Guten Morgen,
WoW, jetzt bin ich aber fast sprachlos….
Vielen Dank für die Expertise. Damit habe ich fast alles für die Fundmeldung beisammen.
Ist die Münze somit der 2ten Serie zuzuordnen?
LG
Patrick
WoW, jetzt bin ich aber fast sprachlos….
Vielen Dank für die Expertise. Damit habe ich fast alles für die Fundmeldung beisammen.
Ist die Münze somit der 2ten Serie zuzuordnen?
LG
Patrick
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Re: bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
Werz gibt jedoch unter Münztypus "Nem 1", also Nemausus, Serie 1 an.
mit freundlichem Gruß
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Re: bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
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Re: bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
Das läuft ja mal richtig gut, Gestern gegen 17 Uhr gefunden und und keine 24 Stunden später schon beschrieben… noch die Fragezeichen klären und dann geht es heute weiter auf der Fläche.
1 As (Nominal), halbiert, Prägestätte: Nemausus, Prägezeit: 17 - ca. 11 v.Chr.,
Emission: Serie 1 (nach Kraft 1c), Gewicht: ? g, Münzmetall: Potin?,
Durchmesser (ehemals): ? mm, Münze: RIC 157 (R), AMC 413,
Gegenstempel: Werz Nr. 1.1
1 As (Nominal), halbiert, Prägestätte: Nemausus, Prägezeit: 17 - ca. 11 v.Chr.,
Emission: Serie 1 (nach Kraft 1c), Gewicht: ? g, Münzmetall: Potin?,
Durchmesser (ehemals): ? mm, Münze: RIC 157 (R), AMC 413,
Gegenstempel: Werz Nr. 1.1
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Re: bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
Hier der Pangerl-Martini Katalog als PDF (das Buch ist ansonsten nur noch antiquarisch erhältlich, wird aber häufig im internationalen Handel als Referenz benutzt, zB CNG), ich empfehle den Download zur zukünftigen Referenz: http://www.romancoins.info/The_Pangerl_ ... nd_Com.pdf
Das kleine Rad "four spoke" ist Pangerl 37, Martini schreibt es sei "applied in Gallia" on Nemausus coins.
Diese Sammlung deckt Gegenstempel auf Reichsprägungen/Imitationen über einen weiten geographischen Bereich ab. Geographische Zuweisungen aller dieser Arbeiten sind allerdings immer mit Vorsicht zu sehen, hängen von der Reisefreudigkeit der Autoren (Martini war sehr aktiv), und auch von der Art des Fundes ab: publizierter Fundbericht oder aus dem Handel. Die Tatsache das ein Gegenstempel (auch) in bestimmten Rheinlagern gefunden wurde bedeutet bei den häufigen Truppenverlegungen wenig. Und wo man nicht nachschaut sieht man auch nichts. zB wurden die meisten der gar nicht so seltenen VAR Gegenstempel in Frankreich und Belgien gefunden, kommen aber aus dem Handel wohl auch bis in den Balkan vor. Und nicht nur in militärischen Lagerbereichen der Rheingrenze. Ein konkretes Beispiel von Truppenverlegungen sind auch die spanischen AE Provinzprägungen die man in niederrheinischen Lagern finden kann. Die wurden natürlich nicht in den Lagern dort geprägt sondern wohl bei Truppenverlegungen mitgenommen.
Das kleine Rad "four spoke" ist Pangerl 37, Martini schreibt es sei "applied in Gallia" on Nemausus coins.
Diese Sammlung deckt Gegenstempel auf Reichsprägungen/Imitationen über einen weiten geographischen Bereich ab. Geographische Zuweisungen aller dieser Arbeiten sind allerdings immer mit Vorsicht zu sehen, hängen von der Reisefreudigkeit der Autoren (Martini war sehr aktiv), und auch von der Art des Fundes ab: publizierter Fundbericht oder aus dem Handel. Die Tatsache das ein Gegenstempel (auch) in bestimmten Rheinlagern gefunden wurde bedeutet bei den häufigen Truppenverlegungen wenig. Und wo man nicht nachschaut sieht man auch nichts. zB wurden die meisten der gar nicht so seltenen VAR Gegenstempel in Frankreich und Belgien gefunden, kommen aber aus dem Handel wohl auch bis in den Balkan vor. Und nicht nur in militärischen Lagerbereichen der Rheingrenze. Ein konkretes Beispiel von Truppenverlegungen sind auch die spanischen AE Provinzprägungen die man in niederrheinischen Lagern finden kann. Die wurden natürlich nicht in den Lagern dort geprägt sondern wohl bei Truppenverlegungen mitgenommen.
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Re: bewusst halbiertes Nemausus As mit Gegenstempel
Noch ein Kommentar: Werz kam damals als er Bech bearbeitete von seinem aufwendigen Versuch bis auf die Ebene einzelner Gegenstempel Stempeleisen gehen zu können, mit dem Schwerpunkt Deutscher Fundmünzen. Werz neigte vielleicht daher dazu die Gegenstempel in mehr Untertypen aufzuschlüsseln als Martini, der eher die Grundtypen erfassen wollte. Ob zB daher der Werz Untertyp 1 oder 2 hier wirklich einen relevant unterscheidbaren Unter-Typ ausmacht, oder eben nur einen anderen Gegenstempelschneider reflektiert, ist mE Geschmackssache. Auch war Bech's Sammlung wohl auch zumindest zum Teil aus dem Münzhandel, und hatte so natürlich viele Stücke aus verschiedenen Geographien - auch außerhalb Deutschlands.
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