Historisch interessante Münzen
Moderator: Homer J. Simpson
- richard55-47
- Beiträge: 5241
- Registriert: Mo 12.01.04 18:25
- Wohnort: Düren
- Hat sich bedankt: 5 Mal
- Danksagung erhalten: 459 Mal
- richard55-47
- Beiträge: 5241
- Registriert: Mo 12.01.04 18:25
- Wohnort: Düren
- Hat sich bedankt: 5 Mal
- Danksagung erhalten: 459 Mal
- Peter43
- Beiträge: 13160
- Registriert: Mi 11.08.04 02:01
- Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
- Hat sich bedankt: 291 Mal
- Danksagung erhalten: 2176 Mal
- Kontaktdaten:
Mars, der Friedensbringer!
Hallo!
Hier möchte ich eine Münze vorstellen, die nicht aus Anlaß eines historischen Eeignisses geprägt worden ist, sondern die viel aussagt über die Vorstellung der Römer vom Krieg, der ja in ihrer Geschichte eine so große Rolle gespielt hat. Es ist ein Denar des Severus Alexander 222-235, der gewöhnlich zu den guten Kaisern gezählt wird.
AR - Denar, 3.12g, 20.5mm, Rom 222 n.Chr.
Av. IMP CM AVR SEV ALEXAND AVG
Büste drapiert, geharnischt, belorbeerter Kopf n.r.
Rv. MARTI PACIFERO
Mars steht mit Kopf n.l., hält Olivenzweig und umgekehrten Speer
RIC IV/ 2, 160; BMCR 68; C.173
gutes SS
MARS PACIFER, Mars der Friedensbringer! Dargestellt mit Olivenzweig und
umgekehrtem Speer als Zeichen des Friedens. Der korinthische Helm, den Mars hier trägt, stammt aus der griechischen Kunst.
Die Darstellung und die Bedeutung erinnern an das lateinische Sprichwort 'Si vis pacem, para bellum!' (= Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor!). Diese Auffassung ist uns nach den Erfahrungen des letzten Weltkrieges etwas fremd. Aber die Römer unterschieden genau zwischen gerechten und ungerechten Kriegen! So gab es die Kriegsgöttin BELLONA, die für den wütenden, unkontrollierten Krieg stand, wie ihn z.B.
in den Augen der Römer die barbarischen Völker führten. MARS aber stand für den gerechten Krieg! Und der wurde von den Römern ritualisiert. Im Zentrum dieser Ritualisierung stand der Begriff des Pomeriums. Darunter versteht man die Grenze (auch nur gedacht!), innerhalb der keine militärische Befehlsgewalt bestand, z.B. Rom. So mußten Inhaber der Befehlsgewalt außerhalb dieser Grenze bleiben. Nur zur Feier eines Triumphes wurde dieses Gesetz kurzfristig aufgehoben. Das Pomerium ist nicht identisch mit der Stadtmauer, sondern eine sakrale Grenze. So stand der Bellona-Tempel selbstverständlich außerhalb des Pomeriums. Dort befand sich auch die 'columna bellica', die Kriegssäule, ein fiktiver Grenzstein, von dem aus die Fetialen, Priester die für Staatsrechtsdinge zuständig waren, zur Kriegserklärung die Lanze in durch Rechtsfiktion zu Feindesland erklärten Boden schleuderte.
Noch Markus Aurelius eröffnete auf diese Weise seinen Markomannenkrieg.
Mit freundlichen Grüßen
Hier möchte ich eine Münze vorstellen, die nicht aus Anlaß eines historischen Eeignisses geprägt worden ist, sondern die viel aussagt über die Vorstellung der Römer vom Krieg, der ja in ihrer Geschichte eine so große Rolle gespielt hat. Es ist ein Denar des Severus Alexander 222-235, der gewöhnlich zu den guten Kaisern gezählt wird.
AR - Denar, 3.12g, 20.5mm, Rom 222 n.Chr.
Av. IMP CM AVR SEV ALEXAND AVG
Büste drapiert, geharnischt, belorbeerter Kopf n.r.
Rv. MARTI PACIFERO
Mars steht mit Kopf n.l., hält Olivenzweig und umgekehrten Speer
RIC IV/ 2, 160; BMCR 68; C.173
gutes SS
MARS PACIFER, Mars der Friedensbringer! Dargestellt mit Olivenzweig und
umgekehrtem Speer als Zeichen des Friedens. Der korinthische Helm, den Mars hier trägt, stammt aus der griechischen Kunst.
Die Darstellung und die Bedeutung erinnern an das lateinische Sprichwort 'Si vis pacem, para bellum!' (= Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor!). Diese Auffassung ist uns nach den Erfahrungen des letzten Weltkrieges etwas fremd. Aber die Römer unterschieden genau zwischen gerechten und ungerechten Kriegen! So gab es die Kriegsgöttin BELLONA, die für den wütenden, unkontrollierten Krieg stand, wie ihn z.B.
in den Augen der Römer die barbarischen Völker führten. MARS aber stand für den gerechten Krieg! Und der wurde von den Römern ritualisiert. Im Zentrum dieser Ritualisierung stand der Begriff des Pomeriums. Darunter versteht man die Grenze (auch nur gedacht!), innerhalb der keine militärische Befehlsgewalt bestand, z.B. Rom. So mußten Inhaber der Befehlsgewalt außerhalb dieser Grenze bleiben. Nur zur Feier eines Triumphes wurde dieses Gesetz kurzfristig aufgehoben. Das Pomerium ist nicht identisch mit der Stadtmauer, sondern eine sakrale Grenze. So stand der Bellona-Tempel selbstverständlich außerhalb des Pomeriums. Dort befand sich auch die 'columna bellica', die Kriegssäule, ein fiktiver Grenzstein, von dem aus die Fetialen, Priester die für Staatsrechtsdinge zuständig waren, zur Kriegserklärung die Lanze in durch Rechtsfiktion zu Feindesland erklärten Boden schleuderte.
Noch Markus Aurelius eröffnete auf diese Weise seinen Markomannenkrieg.
Mit freundlichen Grüßen
Omnes vulnerant, ultima necat.
- chinamul
- Beiträge: 6055
- Registriert: Di 30.03.04 17:05
- Wohnort: irgendwo in S-H
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 78 Mal
Nerva als liberaler Herrscher
Schon bald nach Beginn seiner Regentschaft modifizierte Nerva eine besonders schikanöse finanzielle Belastung, die den Juden des Reiches von seinen flavischen Vorgängern auferlegt worden war. Es handelte sich dabei um die sogenannte Judensteuer, die nach der Eroberung Jerusalems (70) von den Juden zu zahlen war. Wie zuvor hatte jeder über zwanzigjährige Jude jährlich eine Didrachme als Tempelsteuer zu entrichten, die gewissermaßen ein Dankopfer für die Erlösung aus ägyptischer und babylonischer Gefangenschaft gewesen und vorher für den jetzt zerstörten jüdischen Tempel von Jerusalem verwendet worden war. Im ganzen Land gab es dafür Kassen, in denen das Geld eingesammelt und dann in Abständen nach Jerusalem gebracht wurde. Vespasian machte sich diese bereits vorhandene Inkasso-Infrastruktur zunutze, verfügte jedoch, daß die Beträge nunmehr dem römischen Tempel des Jupiter Capitolinus zufließen sollten. Unter seinem Sohn Domitian wurde diese Steuer dann besonders rigoros eingetrieben, wobei auch Nichtjuden aufgrund von Denunziationen dazu herangezogen wurden und bei Verweigerung der Zahlung schwer bestraft wurden. Solche Auswüchse bei dieser nicht nur finanziellen, sondern auch noch gegen ihre tiefsten religiösen Gefühle gerichteten Bestrafung der Juden werden etwa ein Vierteljahrhundert später auf dem unten abgebildeten Sesterz des Nerva erstaunlich unverblümt als Schikane bezeichnet. Es scheint jedoch, daß die Judensteuer nicht generell aufgehoben wurde, sondern fortan nur noch von denjenigen Menschen zu entrichten war, die sich freiwillig zum Judentum bekannten. Immerhin tat Nerva damit einen bemerkenswerten Schritt zu einem etwas liberaleren und weniger inquisitorischen Verhalten Roms gegenüber den Juden.
Übrigens: Titus Caesar hatte dem jüdischen Historiker und Zeitzeugen Flavius Josephus (37 – 100 n. Chr.) zufolge versucht, die Zerstörung des Jerusalemer Tempels noch zu verhindern, weil man, wie er geäußert haben soll, nicht gegen ein unschuldiges Bauwerk, sondern gegen die Juden kämpfe. Allerdings sind die diesbezüglichen Aussagen des Flavius Josephus mit Vorsicht zu betrachten, da er als Günstling des Vespasian und damit der flavischen Kaiserfamilie (daher auch sein Cognomen Flavius) sicher nicht völlig neutral berichtet.
AE Sesterz Rom 96
Av. IMP NERVA CAES AVG P M TR P COS II P P - Belorbeerter Kopf rechts mit Aegis
Rv. FISCI IVDAICI CALVMNIA SVBLATA S C - Palme mit zwei herabhängenden Datteltrauben - RIC 59 - 27,38 g
Die Rv.-Legende lautet etwa (abl. abs. als Hauptsatz übersetzt): „Die Schikane der Judensteuer ist aufgehoben.“
Das Stück weist leider erhebliche Korrosionsnarben auf, aber ein besser erhaltenes Exemplar zu einem vertretbaren Preis ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.
Gruß
chinamul
Schon bald nach Beginn seiner Regentschaft modifizierte Nerva eine besonders schikanöse finanzielle Belastung, die den Juden des Reiches von seinen flavischen Vorgängern auferlegt worden war. Es handelte sich dabei um die sogenannte Judensteuer, die nach der Eroberung Jerusalems (70) von den Juden zu zahlen war. Wie zuvor hatte jeder über zwanzigjährige Jude jährlich eine Didrachme als Tempelsteuer zu entrichten, die gewissermaßen ein Dankopfer für die Erlösung aus ägyptischer und babylonischer Gefangenschaft gewesen und vorher für den jetzt zerstörten jüdischen Tempel von Jerusalem verwendet worden war. Im ganzen Land gab es dafür Kassen, in denen das Geld eingesammelt und dann in Abständen nach Jerusalem gebracht wurde. Vespasian machte sich diese bereits vorhandene Inkasso-Infrastruktur zunutze, verfügte jedoch, daß die Beträge nunmehr dem römischen Tempel des Jupiter Capitolinus zufließen sollten. Unter seinem Sohn Domitian wurde diese Steuer dann besonders rigoros eingetrieben, wobei auch Nichtjuden aufgrund von Denunziationen dazu herangezogen wurden und bei Verweigerung der Zahlung schwer bestraft wurden. Solche Auswüchse bei dieser nicht nur finanziellen, sondern auch noch gegen ihre tiefsten religiösen Gefühle gerichteten Bestrafung der Juden werden etwa ein Vierteljahrhundert später auf dem unten abgebildeten Sesterz des Nerva erstaunlich unverblümt als Schikane bezeichnet. Es scheint jedoch, daß die Judensteuer nicht generell aufgehoben wurde, sondern fortan nur noch von denjenigen Menschen zu entrichten war, die sich freiwillig zum Judentum bekannten. Immerhin tat Nerva damit einen bemerkenswerten Schritt zu einem etwas liberaleren und weniger inquisitorischen Verhalten Roms gegenüber den Juden.
Übrigens: Titus Caesar hatte dem jüdischen Historiker und Zeitzeugen Flavius Josephus (37 – 100 n. Chr.) zufolge versucht, die Zerstörung des Jerusalemer Tempels noch zu verhindern, weil man, wie er geäußert haben soll, nicht gegen ein unschuldiges Bauwerk, sondern gegen die Juden kämpfe. Allerdings sind die diesbezüglichen Aussagen des Flavius Josephus mit Vorsicht zu betrachten, da er als Günstling des Vespasian und damit der flavischen Kaiserfamilie (daher auch sein Cognomen Flavius) sicher nicht völlig neutral berichtet.
AE Sesterz Rom 96
Av. IMP NERVA CAES AVG P M TR P COS II P P - Belorbeerter Kopf rechts mit Aegis
Rv. FISCI IVDAICI CALVMNIA SVBLATA S C - Palme mit zwei herabhängenden Datteltrauben - RIC 59 - 27,38 g
Die Rv.-Legende lautet etwa (abl. abs. als Hauptsatz übersetzt): „Die Schikane der Judensteuer ist aufgehoben.“
Das Stück weist leider erhebliche Korrosionsnarben auf, aber ein besser erhaltenes Exemplar zu einem vertretbaren Preis ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- curia
- Beiträge: 17
- Registriert: Do 28.10.04 22:44
- Wohnort: Bern
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
- Kontaktdaten:
In Newsgroups kommt an solchen Stellen dann regelmässig der Vorschlag der Teilung.quintus hat geschrieben:an payler:
Leider passiert hier diesbezüglich kaum etwas und gut gemeinte
Ansätze werden durch "Bitte um Bestimmung! meines 20. Reitersturzes"-Beiträge schnell auf die 2. Seite verbannt.
Nun, zwei "Römer"-Foren (Numismatik und Geschichte / Praktische Sammler-Tipps oder ähnlich) wären eine Möglichkeit, aber keine sehr gute.
Wie wäre es, wenn man solche wirklich hervorragenden und vor
Allem unlimitiert gültigen Beiträge sammeln und irgendwo separat
verfügbar machen würde?
Hat Jemand den Platz auf seinem Server (hätte ich) und die Zeit (habe ich nicht), um so etwas aufzugleisen?
Das würde im Laufe der Zeit eine beachtliche Web-Referenz!
Ciao,
Chris
Moribus antiquis res stat Romana virisque
- Peter43
- Beiträge: 13160
- Registriert: Mi 11.08.04 02:01
- Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
- Hat sich bedankt: 291 Mal
- Danksagung erhalten: 2176 Mal
- Kontaktdaten:
@Bastard-Ratte:
Den 'gerechten Krieg' gibt es nicht nur im Islam, sondern auch im Christentum! Augustinus (354 – 430) gilt als großer Kirchenlehrer und – mit Hilfe der antiken Philosophie – als Urheber der bellum justum Lehre.
Er hält unter folgenden Bedingungen Krieg für erlaubt.
- der Krieg muß von einer legitimen Autorität angeordnet sein;
- um einer gerechten Sache willen geführt werden;
- den Frieden als Ziel haben;
- sich gegen begangenes Unrecht richten; also kein Präventivkrieg;
- mit angemessenen Mitteln; keine Unschuldige einbeziehen;
- mit Aussicht auf Erfolg geführt werden.
Nicht ohne Grund haben in allen Kriegen und auf allen Seiten Priester die Waffen gesegnet!
Mit freundlichen Grüßen
Den 'gerechten Krieg' gibt es nicht nur im Islam, sondern auch im Christentum! Augustinus (354 – 430) gilt als großer Kirchenlehrer und – mit Hilfe der antiken Philosophie – als Urheber der bellum justum Lehre.
Er hält unter folgenden Bedingungen Krieg für erlaubt.
- der Krieg muß von einer legitimen Autorität angeordnet sein;
- um einer gerechten Sache willen geführt werden;
- den Frieden als Ziel haben;
- sich gegen begangenes Unrecht richten; also kein Präventivkrieg;
- mit angemessenen Mitteln; keine Unschuldige einbeziehen;
- mit Aussicht auf Erfolg geführt werden.
Nicht ohne Grund haben in allen Kriegen und auf allen Seiten Priester die Waffen gesegnet!
Mit freundlichen Grüßen
Omnes vulnerant, ultima necat.
----> www.numispedia.decuria hat geschrieben: Wie wäre es, wenn man solche wirklich hervorragenden und vor
Allem unlimitiert gültigen Beiträge sammeln und irgendwo separat
verfügbar machen würde?
Siehe dazu auch http://www.numismatikforum.de/forum55.html und http://www.numismatikforum.de/forum61.html
- Peter43
- Beiträge: 13160
- Registriert: Mi 11.08.04 02:01
- Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
- Hat sich bedankt: 291 Mal
- Danksagung erhalten: 2176 Mal
- Kontaktdaten:
FORTUNA ANTIATIS
Hallo!
Hier möchte ich eine Münze vorstellen, die ich wegen ihrer vielen Bezüge für sehr interessant halte. Ich hoffe, daß andere das ähnlich sehen.
Es ist ein Denar des Augustus und meine bisher einzige Münze ohne das Porträt eines Kaisers.
Beschreibung:
AR - Denar, 3.83g, 20mm
Rom 19 v.Chr. durch den Münzmeister Q. Rustius
Av.: Q RVSTIVS - FORTVNA (oben), ANTIAT (im Abschnitt, im Scan nur
schlecht zu sehen!)
Hintereinander n.r. die drapierten Büsten der Fortuna Victrix, vorne,
mit Rundhelm und Patera in der re. Hand, dahinter Fortuna Felix mit
Diadem.
Beide Büsten ruhen auf einer Stange, die an beiden Enden mit den
Schädeln von Schafsböcken geschmückt ist (manchmal auch
interpretiert als Lectisternium oder oberer Teil eines Baldachins)
Rv.: CAESARI . AVGVSTO
Ein stark ornamentierter rechteckiger Altar mit einem Gefäß und der
Inschrift vorne FOR.RE in einer Zeile
Abschnitt: EX.S.C.
RIC I, 322; BMCR 2
R2; fast SS;, getönt
Zunächst zum Avers: Q. Rustius war Münzmeister, aber niemals Mitglied der IIIviri monetales. Der wichtigste Hinweis zu dieser Münze findet sich jedoch im Abschnitt: ANTIAT. Das steht für ANTIATIS, den Genetiv von ANTIAS, und das ist das Adjektiv zu Antium. Antium ist eine kleine Stadt in Latium, südlich von Rom. Sie war früher die Hauptstadt der Volsker, die in mehreren Kriegen von den Römern besiegt wurden, bis Rom sie 388 v.Chr. endgültig bezwingen konnte. Insbesondere wurde den Volskern jegliche Schiffahrt verboten und die Schiffsschnäbel ihrer Schiffe nach Rom gebracht, wo sie zum Schmuck der Rednerbühne auf dem Forum Romanum benutzt wurden (daher der Name Rostrum für Rednertribüne, von rostrum = Schiffsschnabel).
Später wurde Antium zum Sitz vieler reicher und berühmter Römer. Cicero z.B. hatte hier ein Haus, Caligula und Nero wurden in Antium geboren. Hier standen viele prachtvolle Paläste. Auch Augustus wohnte in Antium, als ihm von einer Abordnung des Senats der Titel Pater Patriae angeboten wurde. 1943 wurde es schwer zerstört, als die Alliierten im 2.Weltkrieg versuchten, hier eine zweite Front im Rücken der Deutschen aufzubauen. Auch Q. Rustius stammte aus Antium.
Antium war zusammen mit Praeneste das bedeutendste Fortuna-Heiligtum der Römer. Ihre Göttin, FORTVNA ANTIATIS, die Fortuna von Antium, wurde verehrt in Gestalt zweier Göttinnen, einer behelmten, FORTVNA VICTRIX, der Siegreichen, und einer diademierten, FORTVNA FELIX, der Glücklichen. Nach einigen Wissenschaftlern zeigen diese beiden Erscheinungen der Gottheit, die Martial als sorores, Schwestern, bezeichnete, daß jede von ihnen eine andere Funktion und Eigenschaft hatte: Die eine war mehr feminin, die andere mehr maskulin und kriegerisch. Die einflußreiche Wissenschaftlerin J. Champeaux, Autorin einer großen und sehr interessanten Arbeit über die Göttin Fortuna in der antiken Welt, teilt diese Ansicht allerdings nicht. Sie ist stattdessen davon überzeugt, daß diese beiden Erscheinungen zu einer einzigen Göttin gehören, die beide zur selben Zeit der Ausdruck einer Orakelgöttin, einer Fruchtbarkeitsgöttin und einer Beschützerin des Menschen in verschiedenen Augenblicken seines Lebens sind. Dieser Dualismus ist charakteristisch für die Religion und den animistischen Glauben der Latinisch-Römischen Welt, die die Notwendigkeit fühlte, die zwei Gesichter oder Aspekte eines Wesens zu betonen.
Zudem wissen wir aus einigen Oden des Horaz, daß die Göttin noch zwei
weitere Aufgaben zu erfüllen hatte: Dabei ging es um die Kultivierung des Bodens und um die Seefahrt. Für die Küstenstadt Antium ist diese zweite Aufgabe augenscheinlich bedeutender, wie es die Münzen des Rustius zeigen und eine Statue in der Villa Spigarelli, wo Fortuna in ihrer re. Hand die Spitze eines Schiffs hält.
Das Revers zeigt einen Altar mit FOR RE, kurz für FORTVNA REDVX oder FORTVNAE REDVCI, Fortuna der glücklichen Rückkehr. 19 v.Chr. kam Augustus aus dem Orient zurück und brachte die 53 Feldzeichen von den Parthern zurück, die in der Schlacht von Carrhae durch Cassius verlorengegangen waren. Dies geschah zwar nicht durch einen Krieg, sondern eher durch Drohungen (Tiberius hatte einen König in Armenien eingesetzt) und Verhandlungen. Aber dieses Ereignis war der letzte klassische Triumph in Rom. Danach ließ Augustus nämlich die Listen mit den Aufzeichnungen der Triumphe schließen. Er wollte zeigen, daß jetzt ein neues Zeitalter des Friedens begonnen hatte, die PAX AVGVSTA. Um diese triumphale Rückkehr aus dem Osten zu feiern, ließ der Senat einen Tempel der FORTVNA REDVX in Rom errichten, in der Nähe der Porta Capuana. Der Altar auf der Rückseite scheint diesen Altar darzustellen.
Zusammenfassend kann man also feststellen, daß Q. Rustius diese Münzen herausgegeben hat, um einerseits die triumphale Rückkehr des Augustus zu feiern und gleichzeitig mit ihnen seine Heimatstadt Antium zu ehren.
Mit freundlichen Grüßen
Hier möchte ich eine Münze vorstellen, die ich wegen ihrer vielen Bezüge für sehr interessant halte. Ich hoffe, daß andere das ähnlich sehen.
Es ist ein Denar des Augustus und meine bisher einzige Münze ohne das Porträt eines Kaisers.
Beschreibung:
AR - Denar, 3.83g, 20mm
Rom 19 v.Chr. durch den Münzmeister Q. Rustius
Av.: Q RVSTIVS - FORTVNA (oben), ANTIAT (im Abschnitt, im Scan nur
schlecht zu sehen!)
Hintereinander n.r. die drapierten Büsten der Fortuna Victrix, vorne,
mit Rundhelm und Patera in der re. Hand, dahinter Fortuna Felix mit
Diadem.
Beide Büsten ruhen auf einer Stange, die an beiden Enden mit den
Schädeln von Schafsböcken geschmückt ist (manchmal auch
interpretiert als Lectisternium oder oberer Teil eines Baldachins)
Rv.: CAESARI . AVGVSTO
Ein stark ornamentierter rechteckiger Altar mit einem Gefäß und der
Inschrift vorne FOR.RE in einer Zeile
Abschnitt: EX.S.C.
RIC I, 322; BMCR 2
R2; fast SS;, getönt
Zunächst zum Avers: Q. Rustius war Münzmeister, aber niemals Mitglied der IIIviri monetales. Der wichtigste Hinweis zu dieser Münze findet sich jedoch im Abschnitt: ANTIAT. Das steht für ANTIATIS, den Genetiv von ANTIAS, und das ist das Adjektiv zu Antium. Antium ist eine kleine Stadt in Latium, südlich von Rom. Sie war früher die Hauptstadt der Volsker, die in mehreren Kriegen von den Römern besiegt wurden, bis Rom sie 388 v.Chr. endgültig bezwingen konnte. Insbesondere wurde den Volskern jegliche Schiffahrt verboten und die Schiffsschnäbel ihrer Schiffe nach Rom gebracht, wo sie zum Schmuck der Rednerbühne auf dem Forum Romanum benutzt wurden (daher der Name Rostrum für Rednertribüne, von rostrum = Schiffsschnabel).
Später wurde Antium zum Sitz vieler reicher und berühmter Römer. Cicero z.B. hatte hier ein Haus, Caligula und Nero wurden in Antium geboren. Hier standen viele prachtvolle Paläste. Auch Augustus wohnte in Antium, als ihm von einer Abordnung des Senats der Titel Pater Patriae angeboten wurde. 1943 wurde es schwer zerstört, als die Alliierten im 2.Weltkrieg versuchten, hier eine zweite Front im Rücken der Deutschen aufzubauen. Auch Q. Rustius stammte aus Antium.
Antium war zusammen mit Praeneste das bedeutendste Fortuna-Heiligtum der Römer. Ihre Göttin, FORTVNA ANTIATIS, die Fortuna von Antium, wurde verehrt in Gestalt zweier Göttinnen, einer behelmten, FORTVNA VICTRIX, der Siegreichen, und einer diademierten, FORTVNA FELIX, der Glücklichen. Nach einigen Wissenschaftlern zeigen diese beiden Erscheinungen der Gottheit, die Martial als sorores, Schwestern, bezeichnete, daß jede von ihnen eine andere Funktion und Eigenschaft hatte: Die eine war mehr feminin, die andere mehr maskulin und kriegerisch. Die einflußreiche Wissenschaftlerin J. Champeaux, Autorin einer großen und sehr interessanten Arbeit über die Göttin Fortuna in der antiken Welt, teilt diese Ansicht allerdings nicht. Sie ist stattdessen davon überzeugt, daß diese beiden Erscheinungen zu einer einzigen Göttin gehören, die beide zur selben Zeit der Ausdruck einer Orakelgöttin, einer Fruchtbarkeitsgöttin und einer Beschützerin des Menschen in verschiedenen Augenblicken seines Lebens sind. Dieser Dualismus ist charakteristisch für die Religion und den animistischen Glauben der Latinisch-Römischen Welt, die die Notwendigkeit fühlte, die zwei Gesichter oder Aspekte eines Wesens zu betonen.
Zudem wissen wir aus einigen Oden des Horaz, daß die Göttin noch zwei
weitere Aufgaben zu erfüllen hatte: Dabei ging es um die Kultivierung des Bodens und um die Seefahrt. Für die Küstenstadt Antium ist diese zweite Aufgabe augenscheinlich bedeutender, wie es die Münzen des Rustius zeigen und eine Statue in der Villa Spigarelli, wo Fortuna in ihrer re. Hand die Spitze eines Schiffs hält.
Das Revers zeigt einen Altar mit FOR RE, kurz für FORTVNA REDVX oder FORTVNAE REDVCI, Fortuna der glücklichen Rückkehr. 19 v.Chr. kam Augustus aus dem Orient zurück und brachte die 53 Feldzeichen von den Parthern zurück, die in der Schlacht von Carrhae durch Cassius verlorengegangen waren. Dies geschah zwar nicht durch einen Krieg, sondern eher durch Drohungen (Tiberius hatte einen König in Armenien eingesetzt) und Verhandlungen. Aber dieses Ereignis war der letzte klassische Triumph in Rom. Danach ließ Augustus nämlich die Listen mit den Aufzeichnungen der Triumphe schließen. Er wollte zeigen, daß jetzt ein neues Zeitalter des Friedens begonnen hatte, die PAX AVGVSTA. Um diese triumphale Rückkehr aus dem Osten zu feiern, ließ der Senat einen Tempel der FORTVNA REDVX in Rom errichten, in der Nähe der Porta Capuana. Der Altar auf der Rückseite scheint diesen Altar darzustellen.
Zusammenfassend kann man also feststellen, daß Q. Rustius diese Münzen herausgegeben hat, um einerseits die triumphale Rückkehr des Augustus zu feiern und gleichzeitig mit ihnen seine Heimatstadt Antium zu ehren.
Mit freundlichen Grüßen
Omnes vulnerant, ultima necat.
- chinamul
- Beiträge: 6055
- Registriert: Di 30.03.04 17:05
- Wohnort: irgendwo in S-H
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 78 Mal
Aus gegebenem Anlaß hier eine kleine Bemerkung zur Übersetzung der lateinischen Adjektive felix und pius:
Mich stört seit langem die schlichte Gleichsetzung von felix mit dem deutschen glücklich, das im Lateinischen vielmehr mit beatus wiederzugeben wäre. Auch in der Formel pius felix (kurz P F) ergibt eine vereinfachende Übersetzung durch fromm und glücklich einfach keinen Sinn. Dem vollen Gehalt dieser Formel wird man erst durch eine viel aufwendigere Übersetzung gerecht, die etwa folgendermaßen lauten könnte: "der sich gegenüber den Göttern, dem Staat, den Gesetzen, seinen Eltern, seinen Ahnen und Mitbürgern recht Verhaltende (damit gewissermaßen ein Konfuzianer) und (deshalb verdientermaßen) vom Glück Begünstigte (oder Glückhafte)". Damit besteht zwischen pius und felix sozusagen ein kausaler Zusammenhang. Das Lateinische macht mit beatus und felix den gleichen Unterschied zwischen glücklich und glückhaft wie etwa die Briten zwischen happy und lucky.
Ein ähnlicher Fehler liegt vor, wenn man Fortuna einfach als Glücksgöttin bezeichnet (fors = Zufall, forte = zufällig!!!). Sie ist also vielmehr die Göttin des Zufalls, sowohl des glücklichen als auch des unglücklichen, oder des günstigen bzw. bösen Schicksals.
Gruß
chinamul
Mich stört seit langem die schlichte Gleichsetzung von felix mit dem deutschen glücklich, das im Lateinischen vielmehr mit beatus wiederzugeben wäre. Auch in der Formel pius felix (kurz P F) ergibt eine vereinfachende Übersetzung durch fromm und glücklich einfach keinen Sinn. Dem vollen Gehalt dieser Formel wird man erst durch eine viel aufwendigere Übersetzung gerecht, die etwa folgendermaßen lauten könnte: "der sich gegenüber den Göttern, dem Staat, den Gesetzen, seinen Eltern, seinen Ahnen und Mitbürgern recht Verhaltende (damit gewissermaßen ein Konfuzianer) und (deshalb verdientermaßen) vom Glück Begünstigte (oder Glückhafte)". Damit besteht zwischen pius und felix sozusagen ein kausaler Zusammenhang. Das Lateinische macht mit beatus und felix den gleichen Unterschied zwischen glücklich und glückhaft wie etwa die Briten zwischen happy und lucky.
Ein ähnlicher Fehler liegt vor, wenn man Fortuna einfach als Glücksgöttin bezeichnet (fors = Zufall, forte = zufällig!!!). Sie ist also vielmehr die Göttin des Zufalls, sowohl des glücklichen als auch des unglücklichen, oder des günstigen bzw. bösen Schicksals.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- chinamul
- Beiträge: 6055
- Registriert: Di 30.03.04 17:05
- Wohnort: irgendwo in S-H
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 78 Mal
Nerva schafft eine weitere Steuer ab.
Eine zweite Abgabe, die von Nerva abgeschafft wurde, betraf eine Steuer (vehiculatio), aus der das kaiserliche Postwesen auf den Hauptstraßen des Reiches finanziert wurde. Die Kosten dafür übernahm von jetzt ab der Fiskus. Allerdings galt diese Steuerbefreiung nur für Italien. In den Provinzen mußte diese Abgabe für den Unterhalt der Postdienste nach wie vor entrichtet werden. Immerhin wurde selbst diese begrenzte Maßnahme des Kaisers für wert erachtet, auf Münzen festgehalten zu werden, was dafür sprechen würde, daß die Poststeuer bei den Römern ausgesprochen unpopulär gewesen war.
Æ Sesterz Rom 97
Av.: IMP NERVA CAES AVG P M TR P COS III P P - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: VEHICVLATIONE ITALIAE REMISSA; im Abschnitt: S C - Zwei nach außen gewandt grasende Maultiere; hinter ihnen schräg nach oben stehende Deichseln - RIC 93; C. 143 - 23,64 g
Übersetzung der Rv.-Legende hier (abl. abs. frei übersetzt): „Die Poststeuer ist für Italien erlassen.“
Gruß
chinamul
Eine zweite Abgabe, die von Nerva abgeschafft wurde, betraf eine Steuer (vehiculatio), aus der das kaiserliche Postwesen auf den Hauptstraßen des Reiches finanziert wurde. Die Kosten dafür übernahm von jetzt ab der Fiskus. Allerdings galt diese Steuerbefreiung nur für Italien. In den Provinzen mußte diese Abgabe für den Unterhalt der Postdienste nach wie vor entrichtet werden. Immerhin wurde selbst diese begrenzte Maßnahme des Kaisers für wert erachtet, auf Münzen festgehalten zu werden, was dafür sprechen würde, daß die Poststeuer bei den Römern ausgesprochen unpopulär gewesen war.
Æ Sesterz Rom 97
Av.: IMP NERVA CAES AVG P M TR P COS III P P - Belorbeerter Kopf rechts
Rv.: VEHICVLATIONE ITALIAE REMISSA; im Abschnitt: S C - Zwei nach außen gewandt grasende Maultiere; hinter ihnen schräg nach oben stehende Deichseln - RIC 93; C. 143 - 23,64 g
Übersetzung der Rv.-Legende hier (abl. abs. frei übersetzt): „Die Poststeuer ist für Italien erlassen.“
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Peter43
- Beiträge: 13160
- Registriert: Mi 11.08.04 02:01
- Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
- Hat sich bedankt: 291 Mal
- Danksagung erhalten: 2176 Mal
- Kontaktdaten:
In den Thread 'Mythologisch interessante Münzen' verschoben!
Zuletzt geändert von Peter43 am Fr 04.11.05 23:17, insgesamt 1-mal geändert.
Omnes vulnerant, ultima necat.
- chinamul
- Beiträge: 6055
- Registriert: Di 30.03.04 17:05
- Wohnort: irgendwo in S-H
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 78 Mal
Meine private Nachlese zur Numismata 2004 in Berlin
Ein besonderer Fang ist mir am 13. 11. auf der Numismata geglückt. Es handelt sich um ein AE 38 mm (!) aus Kupfer mit dem Stempel eines regulären As des Augustus auf einem überbreiten Schrötling. Das Gewicht beträgt dadurch sage und schreibe 20,06 g. Ist schon die normalgroße Münze selten, so dürfte dieses Riesenstück, das übrigens auch im Münzkabinett des Berliner Pergamonmuseums gezeigt wird, eine besondere Rarität darstellen. Auch im RIC werden diese übergroßen Stücke erwähnt und dort unterschiedlich beurteilt (RIC I, p. 75, Anm.). So ist der Franzose Giard der Ansicht, daß es sich hier um Medaillons handele, wogegen jedoch das SC auf dem Revers spricht. Laut RIC steht aber auch nicht fest, welchen Stellenwert diese Münzen im Währungsgefüge der damaligen Zeit einnahmen. Mattingly meint im BMC nicht, daß sie Asses seien, sondern hält sie eher für Dupondien und nennt sie Triumphalmünzen. Es werde mit der Victoria auf dem Av. vermutlich Bezug genommen auf den Triumph des Tiberius für seinen Sieg über die Germanen im Jahre 7 v. Chr., aus dem auch die vorliegende Münze stammt.
AUGUSTUS 27 v. Chr. - 14 n. Chr.
AE 38 Rom 7 v. Chr.
Av.: CAESAR AVGVST PONT MAX TRIBVNIC POT - Belorbeerter Kopf des Augustus links, dahinter kleine Victoria mit Füllhorn im linken Arm, die ihn bekränzt
Rv.: M MAECILIVS TVLLVS III VIR A A A F F um großes S C - 20,06 g
RIC 433
Gruß
chinamul
Ein besonderer Fang ist mir am 13. 11. auf der Numismata geglückt. Es handelt sich um ein AE 38 mm (!) aus Kupfer mit dem Stempel eines regulären As des Augustus auf einem überbreiten Schrötling. Das Gewicht beträgt dadurch sage und schreibe 20,06 g. Ist schon die normalgroße Münze selten, so dürfte dieses Riesenstück, das übrigens auch im Münzkabinett des Berliner Pergamonmuseums gezeigt wird, eine besondere Rarität darstellen. Auch im RIC werden diese übergroßen Stücke erwähnt und dort unterschiedlich beurteilt (RIC I, p. 75, Anm.). So ist der Franzose Giard der Ansicht, daß es sich hier um Medaillons handele, wogegen jedoch das SC auf dem Revers spricht. Laut RIC steht aber auch nicht fest, welchen Stellenwert diese Münzen im Währungsgefüge der damaligen Zeit einnahmen. Mattingly meint im BMC nicht, daß sie Asses seien, sondern hält sie eher für Dupondien und nennt sie Triumphalmünzen. Es werde mit der Victoria auf dem Av. vermutlich Bezug genommen auf den Triumph des Tiberius für seinen Sieg über die Germanen im Jahre 7 v. Chr., aus dem auch die vorliegende Münze stammt.
AUGUSTUS 27 v. Chr. - 14 n. Chr.
AE 38 Rom 7 v. Chr.
Av.: CAESAR AVGVST PONT MAX TRIBVNIC POT - Belorbeerter Kopf des Augustus links, dahinter kleine Victoria mit Füllhorn im linken Arm, die ihn bekränzt
Rv.: M MAECILIVS TVLLVS III VIR A A A F F um großes S C - 20,06 g
RIC 433
Gruß
chinamul
Zuletzt geändert von chinamul am Di 06.09.05 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 0 Antworten
- 1120 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Tannenberg
-
- 3 Antworten
- 3147 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von antoninus1
-
- 0 Antworten
- 2736 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Basti aus Berlin
-
- 30 Antworten
- 5789 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von didius
-
- 3 Antworten
- 1125 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von QVINTVS
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste