Mit dieser Theorie des Dolonsegels kann jedenfalls ich mich so gar nicht anfreunden: Der "Mast" wird ja oft "punktiert" dargestellt, was für mich ein klares Indiz gegen eine Segelmasttheorie ist. Ich finde keine Abbildung auf Münzen des Marcus Antonius, die ein Segeltuch glaubwürdig darstellt wie auf der Münze des von dir vorgestellten Hadrianus. Was sollten die sehr oft dargestellten beiden "Bänder" denn darstellen? Hoffentlich kein gerissenes und in Fetzen hängendes Dolonsegels nach der Schlacht?Zwerg hat geschrieben:
Es sollte sich um dem geschmückten Mast des Dolon oder Artemonsegels handeln. Auf sorgfältig ausgeführten Stempeln sieht man meist eine Querstange oder zumindest einige Punkte, welche die Querstange andeuten.

Wie immer ist allerdings eine solche Disussionen über ein interessantes Detail äusserst spannend (ich hätte sie allerdings noch lieber im fred "Schiffe auf römischen Münzen" gesehen). Leider wird auch (noch) niemand einen endgültigen Beweis erbringen können; ich für meinen Teil kann allerdings die Thyrsos-Theorie von divus am plausibelsten nachvollziehen.
Wenn man davon ausgeht, dass das dargestellte Schiff das kaiserliche Schiff ist, wäre für mich weder Mitführung noch Münzdarstellung des Thyrsos (vielleicht sogar als überdimensionales und weit sichtbares "Kennzeichen" des kaiserlichen Schiffes und auf Münzen als unmissverständliches Attribut des Marcus Antonius) keinesfalls undenkbar. Ich gehe allerdings davon aus, dass viele, wenn nicht sogar die meisten antiken Schiffsdarstellungen auf römischen Münzen nicht irgendeinen Kahn, sondern den des Kaisers zeigen.