Antike Fehlprägung?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Oettlalb
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Antike Fehlprägung?

Beitrag von Oettlalb » Fr 26.08.05 23:28

Zwei Fragen:
- Was ist das?
- Kommt sowas öfters vor?

Daten:
10 x 23 mm
g = 3,0 g

LG
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Albert Öttl
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Herr Sharif
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Beitrag von Herr Sharif » Fr 26.08.05 23:46

Antike Doppelprägung eines Antoninians des Gallienus (253-268 n.Chr.).
VS: GALLIENUS AUG
RS: PAX AUG, Pax nach links sitzend
Mehr weiß ich auch nicht. Ich wollte aber mal der erste sein.

Gruß, Sharif
Zuletzt geändert von Herr Sharif am Fr 26.08.05 23:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Fr 26.08.05 23:46

Hallo Oettlalb

Das scheint mir ein Antoninianus von Gallienus zu sein, Rückseite evtl. Fortuna mit Füllhorn und Ruder haltend? Ich sehe ein P, das spricht gegen FORTVNA AVG, ich sehe aber auch ein O, welches gegen PAX AVG spricht.

Fehlprägungen wie diese kommen im 3. Jahrhundert relativ häufig vor, bei den Unmengen an geprägten Münzen in dieser unsteten Zeit nahm man es mit der Qualität oft nicht so genau. Hier kannst du dir einige Fehlprägungen meiner Sammlung ansehen: http://www.forumancientcoins.com/galler ... ?album=561

Gruss, Pscipio

PS: gratuliere Sharif, du hast mich um Sekunden (schau dir die Zeit an!) geschlagen!
Nata vimpi curmi da.

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Herr Sharif
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Beitrag von Herr Sharif » Fr 26.08.05 23:59

@pscipio:

So sicher bin ich mir mit der Rückseite nicht. Es scheint sich schon um ein "o" zu handeln. Die Buchstabenabstände sprechen allerdings deutlich für die Umschrift "PAX AUG".

Gruß aus dem trockenen Frankfurt am Main.

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Beitrag von Pscipio » Sa 27.08.05 00:12

Es fragt sich zuerst einmal, ob die Rückseite auch doppelt geprägt wurde. Meiner Meinung nach bildet das P den ersten Buchstaben einer beim ersten Schlag geprägten Rückseite, denn ich glaube rechts daneben einen Fuss einer Gottheit sowie eine Standlinie (?) zu erkennen, die nicht exakt zur gut sichtbaren Göttin passen. Dann wäre das O ? ? (?) AVG die Legende des zweiten Schlages. Da ich nicht an eine Überprägung glaube, spielt das aber für die Entschlüsselung der Legende keine grosse Rolle. Ich möchte deshalb daraus schliessen, dass die Legende mit P beginnt und vor dem abschliessenden AVG ungefähr 4-5 Buchstaben einzusetzen sind, davon ein O. Deshalb möchte ich meinen ersten Versuch widerrufen und tippe nun auf PROVI(D) AVG, Providentia nach links stehend, hält Cornucopiae und Stab.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von curtislclay » Sa 27.08.05 00:19

Wahrscheinlich Siscia, Rs. PROVI AVG, hält Stab über Globus und Füllhorn, Göbl 1461f.

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Beitrag von Pscipio » Sa 27.08.05 00:25

Danke Curtis, ich war gerade den Faden auch gerade am weiterspinnen:

"Spinne ich den Faden weiter und beachte, dass die Vorderseitenlegende mit GALLIENVS beginnt, so finde ich folgende Münzen im RIC:

RIC 267, Rom.
RIC 580, Siscia.

Zur Datierung: die Münze ist zwar undatiert, da sie aber während der Alleinherrschaft des Gallienus geprägt wurde, kann der Zeitrahmen auf 260-268 n. Chr. reduziert werden."

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

Oettlalb
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Beitrag von Oettlalb » Sa 27.08.05 11:30

Herzlichen Dank an alle,
ihr seid, wie immer, Spitze!

LG
Albert Öttl
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