zweifelhafte angebote

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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zweifelhafte angebote

Beitrag von beachcomber » Di 06.09.05 23:00

hallo,
schaut euch mal diese angebote an:
http://search.ebay.de/_W0QQsassZdiadumenianusQ2a
meiner meinung nach alle falsch.
grüsse
frank

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numisnumis
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Beitrag von numisnumis » Mi 07.09.05 07:16

Hallo beachcomber

Pflichte dir zu. Die Münzen sind für mich mit grosser Wahrscheinlichkeit falsch. Weiss jemand, aus welcher Werkstatt sie stammen?

Gruss
numisnumis

andi89
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Beitrag von andi89 » Mi 07.09.05 09:10

Hallo!

Ich bin jetzt etwas verunsichert, denn ich habe festgestellt, dass die Vorderseite des Denars von Hadrian mit einem, den ich habe Ähnlichkeiten zeigt. Nun möchte euch bitten, mir zu sagen, ob ihr meinen für echt haltet. Ich hatte auch früher schon den Verdacht, dass er falsch sein könnte, habe den Gedanken allerdings wieder verworfen!
Gewicht: 3,25 Gramm
Durchmesser: 17 - 19mm

Schon mal vielen Dank im Voraus!

andi89

P.S.: Ich arbeite mal an besseren und größeren Bilder - mal schauen, ob es klappt!

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Scharfnasius
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It might be...

Beitrag von Scharfnasius » Mi 07.09.05 10:49

Hi beachcomber,

die seltsam anmutende Schrift auf den Münzen legt nahe, dass sie falsch sein könnten. Insbesondere das Portrait des Marc Aurel sieht mir irgendwie seltsam aus. Festlegen möchte ich mich allerdings nicht, denn wenn die Dinger falsch sind, sind sie zumindest gut gemachte Fälschungen.

@andi 89:

Ich halte den Denar nicht für falsch. Für meinen Geschmack glänzt er ein bisschen zu arg, das kann aber auch am bild liegen. Größere Bilder wären auf jedenfall gut, um das zu beurteilen. Was gefällt dir denn daran nicht?

In diesem Sinne,
Scharfnasius

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Mi 07.09.05 11:42

Ich kann nur immer wieder warnen vor einem ständigen Mißtrauen gegen jedes Stück in der eigenen Sammlung. Wer das bei sich zur Gewohnheit werden läßt, wird seines Sammlerlebens nie wieder ganz froh werden.
Mein Rat daher: Ständig an der Sachkunde arbeiten, auf Börsen oder bei Händlern möglichst viele Münzen in die Hand nehmen und gründlichst betrachten, stets den Angebotskontext beachten (wer bietet da etwas an, wo soll ich etwas kaufen, stimmt der Preis, der zu hoch, aber auch zu niedrig sein kann?). Schlecht gemachte Fälschungen erkennt man bald ziemlich zuverlässig, gut gemachte hingegen sind bei der Unmenge des angebotenen Materials bei weitem nicht so häufig, wie man aufgrund der vielen einschlägigen Postings hier im Forum vielleicht annehmen könnte.

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Mi 07.09.05 13:22

hallo numisnumis,
diese stücke erinnern mich an die bulgarischen fälschungen des sogenannten 'lipanoff-studios', sind in dem buch von prokopov allerdings nicht abgebildet.
allerdings ist stark davon auszugehen, dass dieses 'studio' nicht aufhört neue varianten zu produzieren, die dann in vielleicht ein paar jahren(wenn genug als echte verkauft wurden) wieder veröffentlicht werden.
neulich habe ich zum beispiel eine variante dieser münzen bei ebay gesehen deren rv bei prokopov abgebildet war, das av jedoch nicht!

@chinamul
deine theorie von den selten vorkommenden gut gemachten fälschungen wage ich zu bezweifeln!
mit den heute möglichen techniken von computergesteuerten scans, und lasertechnik, sollte es ein leichtes sein neue stempel zu produzieren die von echten münzen abgenommen wurden.
wenn man dann noch bedenkt, dass die überwiegende mehrheit aller münzen die auf den markt kommen, aus dem osten kommen, wo das lohnniveau ein ganz anderes ist als bei uns, dann lohnt es sich auch häufige münzen zu fälschen.
im übrigen wage ich zu behaupten, dass der (ja wohl illegale) export aus diesen ländern mafiös organisiert ist, und es damit naheliegt, dass solche organisationen ihren profit durch fälschungen gleich noch mal vervielfältigen!
grüsse
frank

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Beitrag von andi89 » Mi 07.09.05 14:12

Hallo!

Als erstes aml die größeren Bilder!
Das Silber glänzt auf den Scans mehr als in echt, wobei er schon ziemlich hell ist! Es gibt nichts konkretes, was mich an er Münze stört(Verdrängungslinien sind ja vorhanden), aber die meisten Portraits, die ich von Handrian gesehen habe sahen anders aus.
Ich habe gleich noch eine Frage zu meiner Münze. Was ist das für ein Ding, das auf dem Portrait zwischen Hals und Brustansatz zu sehen ist(sieh irgendwie aus wie eine Schleife)?

andi89

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Scharfnasius
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Verschiedene Portraits

Beitrag von Scharfnasius » Mi 07.09.05 14:36

Hi andi89,

wie von fast jedem Kaiser so gibt es auch von Hadrian verschiedene Portaits. Das, was du hast, scheint mir ein späteres zu sein, bei dem Hadrian einen starken Bart trägt. Die Schleife ist wohl eher die angedeutete Falte eines Gewandes auf der vom Betrachter aus gesehen rechten Schulter. Es könnte sich um seine Amtstoga handeln.

In diesem Sinne,
Scharfnasius

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Herr Sharif
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Beitrag von Herr Sharif » Mi 07.09.05 23:57

@andi89:

Was den Hadrian bei der obengenannten E-Bay-Auktiion angeht bin ich mir – vor allen Dingen aufgrund der weiteren angeboten Münzen – nicht sicher was die Echtheit betrifft.
Die angebotene Münze scheint mir aber mit deiner nichts zu tun zu haben.
Ich bin jetzt nicht der Experte aber halte deinen Hadrian für koscher. Will sagen: Ich hätte mir deine Münze ohne Bedenken gekauft.

Gruß, Sharif

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Beitrag von Pscipio » Do 08.09.05 08:35

Hallo andi89

Ich schliesse mich Sharifs Meinung an, dein Hadrian scheint mir auch echt zu sein. Zu deiner anderen Frage: bei der Schlaufe handelt es sich um eine nur um die linke Schulter geworfene Drapierung, womit es sich bei deinem Stück um RIC 256 mit Büstenvariante (b) aus Rom (134-138 n. Chr.) handeln dürfte.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

n.......s
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Beitrag von n.......s » Do 08.09.05 10:37

...anhand dieser Bilder (bei ebay) ist eine Aussage bezüglich der Echtheit absolut nicht möglich - Darstellung , Typ und Zustand der Münzen lassen auf "echt" schließen -allerdings ist die Schrift - insbesondere bei TITUS und VESPASIAN etwas "außergewöhnlich" . Die Münzen und deren Umschriften sind sehr variantenreich -daher sind unterschiedliche Schrifttypen vollkommen normal -die hier dargestellten bewegen sich tatsächlich schwer am Limit .
Vielleicht sollte man den Verkäufer anschreiben und auffordern , Stellung zu beziehen -eventuell auch mit besseren Fotos hier im Forum ???
Gruß
Torsten

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Beitrag von beachcomber » Do 08.09.05 12:23

hallo torsten,
schau dir doch mal die oberflächen der münzen an - die sehen absolut nicht wie echte römische münzen aus.
für mich sind sie per maschinenpressung oder per explosionsguss hergestellt.
und klar, die bilder sind nicht besonders, aber mit ein bisschen erfahrung kann man schon anhand solcher fotos etwas über die echtheit aussagen.
grüsse frank
ps: der stil stimmt auch nicht, schau dir z.b. mal die augen des marc aurel an!

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Beitrag von andi89 » Do 08.09.05 12:39

Hallo!

Also, vielen Dank für eure Einschätzungen, ich bin mir nun auch sehr sicher, dass sie echt ist!

andi89

n.......s
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Beitrag von n.......s » Do 08.09.05 12:43

...ist alles richtig - ich habe ja auch Zweifel angemeldet - aber wir reden hier über Kaiser , die einen ungeheuer großen Münzausstoß hatten - diese sind dadurch sehr variabel - siehe das beigefügte Bild -auch hier sind die Augen nicht besonders "vorteilhaft" -jedoch ist diese Münze 100% echt !
Gruß
Torsten
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RIC_0110.1.jpg

n.......s
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Beitrag von n.......s » Do 08.09.05 12:58

...auch hier sehen die Augen im Vergleich zu anderen Münzen dieses Kaisers recht merkwürdig /ungewöhnlich aus - oder ???
Gruß
Torsten
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RIC_0446[pius].jpg

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