Theodosius II. - als AG-Denar ???

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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heripo
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Theodosius II. - als AG-Denar ???

Beitrag von heripo » Mo 02.10.06 19:04

Liebe Freunde,
nebem einem Griechen ( siehe dort ) konnt' ich noch diesen Römer bei einem Trödler erwerben.

AG - Diam. 20 mm - gew. 4, 74 gr.

Die Münze ist ja sehr gut lesbar - allerdings - eigentlich müsste sie aus Gold sein - AV-Solidus - Stadtgöttin Constantinopolis sitzt v. v. mit Zepter und Victoria auf Globus die einen Siegeskranz überreicht;re. Fuß von C. auf Schiffsbug.

Ich konnte nun nirgendwo eine Beschreibung finden, wonach diese Münze auch als Denar verausgabt wurde.

Ob es denn vielleicht doch eine Fälschung wäre ? Sind Fälschungen von diesem Typus bekannt ?

Bin mal auf Eure Stellungnahmen gespannt - hier der Scan.:
Dateianhänge
theodosius-II.jpg

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Mo 02.10.06 19:12

Also, ich versuch (als Anfänger) mal mein Glück.

Aber was mich stutzig macht ist die Tatsache, dass neben der Kaiserbüste einige Einkerbungen zu sehen sind, aus denen es bräunlich schimmert. Also noch nicht einmal eines Silber?

Das würde für eine Fälschung sprechen - korrigiert mich, wenn ich daneben liege. Ich lerne immer gerne dazu! :-)
Viele Grüße
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Beitrag von helcaraxe » Mo 02.10.06 19:13

Noch etwas fällt mir gerade ein: Den Denar als Münze gab es zu der Zeit des Theodosius doch schon lange nicht mehr - nur als Rechnungseinheit.

Wenn, dann müsste es sich doch - wenn überhaupt - um eine Siliqua handeln, oder?
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Beitrag von Pscipio » Mo 02.10.06 19:18

Dieser Typ wurde nur in Gold ausgegeben, und auch sonst überzeugt die Münze nicht. Leider eine moderne Fälschung.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von Peter43 » Mo 02.10.06 20:56

Die Legende im Abschnitt, CONOB, steht für Constantinopel Obryza und Obryza bedeutet Feingold. Das widerspricht auch der silbernen Münze.

MfG
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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 02.10.06 22:53

Anstelle des OB hatten die - zu dieser Zeit SEHR wenig geprägten - Silbermünzen (aus dem 5. Jh. sind die Silbermünzen seltener und oft auch teurer als die Goldmünzen!) als Teil des Münzzeichens die Buchstaben PS für pusulatum, reines Silber. Eine Goldmünze mit PS im Abschnitt wäre genauso faul wie diese Silbermünze mit OB.

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Beitrag von heripo » Di 03.10.06 16:31

.... und somit also - ab in die Galerie der Fälschungen damit ....

wäre natürlich wertvoll für die noch nicht so erfahrenen Sammler, wenn sie die
vorstehenden Bemerkungen - v.a. von Peter43 und Homer lesen würden -

ich selbst erkannt die Fälschung an ihrer Farbe und den viel zu runden Buchstaben - ( mit der Lupe ist deutlich sichtbar, daß es sich um eine gegossene Münze handelt, daher auch die vermeintlichen Verwischspuren an der VS-Oberseite - ein geschlagener Stempel wäre nämlich nicht nur an einer Stelle ausgerutscht ). Ausserdem sind mit der Lupe die kleinen "Lunker" erkennbar, die bei solch kleinen Gussstücken fast unvermeidlich sind, da der Erkaltungsprozess zu schnell vonstatten geht. Die "Verwischspuren" kommen vom sog. Anschnitt - d.h. an dieser Stelle wurde über den "Speiser" das flüssige Metall in die Gussform eingeleert.

ich hab auch nur 5 € dafür bezahlt - und das war mir's für einen Abguss einer Goldmünze dann doch wert.

also - Holzauge sei wachsam ! Gruß heripo

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Di 03.10.06 19:58

Fünf Euronen sind okay. Die sind zum Lernen und Vergleichen gut angelegt.

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