Bestimmungshilfe

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Pollio
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Bestimmungshilfe

Beitrag von Pollio » Mo 09.10.06 12:59

Hallo Gemeinde,

ich hab am We meinen ersten Galba erworben (ein As, ratet mal wo?) und hab jetzt Schwierigkeiten bei der Bestimmung.

Umschrift Avers: IMP SER SVLP GALBA CAES AVG TR P
Belorbeerter Kopf n.r. (kein Globus unterm Halsansatz!)
Umschrift Revers: LIBERTAS PVBLICA S - C
Libertas steht n.l., hält Pileus und Szepter.

Die Münze ähnelt RIC 328, nur dass bei RIC 328 der Kopf bloß ist, ohne Lorbeerkranz. Das Portrait gibt es im RIC schon, aber nicht mit der Umschrift meines Galba. Ich hab auch in Betracht gezogen, daß es sich um einen Dupondius handeln könnte, aber da habe ich auch nichts gefunden.

Könnt Ihr mir helfen?
Vielen Dank schonmal und Grüße,
Pollio
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Galba_klein1.jpg

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Mo 09.10.06 14:03

Ich kenn mich mit Galba nicht so aus, aber ich hätte die Münze nicht gekauft; aus Angst, es könnte sich um eine Gussfälschung handeln. Dein Stück sieht mir jedenfalls verdächtig aus. Aber vielleicht hat mich die teilweise dubiose Ware der Münchner Börse paranoid werden lassen.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Antinoos
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Beitrag von Antinoos » Mo 09.10.06 14:07

Lt. Bild m.E. definitiv falsch.

-Antinos

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Beitrag von curtislclay » Mo 09.10.06 16:08

Paris 160 Taf. XI (stempelgleich), BMC 144, Cohen 129, in RIC irrtümlich ausgelassen.

Aus dem leider ziemlich schlechten Bild sehe ich keinen Grund, das Stück anzuzweifeln. Wer war der Verkäufer?

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Antinoos
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Beitrag von Antinoos » Mo 09.10.06 17:09

Den Stil habe ich auch nicht angezweifelt. Irgendwoher muß die Vorlage ja genommen worden sein. Aber für mich sieht das auf dem Winzigst(!)-Foto wie Gußlunker sowie die typische "Gußflauheit" aus. Verbunden mit "Nicht-Patina" (nur "angelaufenes" Messing). :(

Da muß ein Bild mit 1200 dpi her - und man kann es genauer beurteilen! :)

Wenn das Stück mit dem Foto in iBäh stünde - ich würde jedenfalls nicht mitbieten.

-Antinoos

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 09.10.06 20:57

1. Stil stimmt.

2. Bild VIEL zu klein, als daß man solche Feinheiten beurteilen könnte, finde ich. Antinoos, Du hast sich da etwas weit aus dem Fenster gelehnt in Deinem ersten Posting, finde ich. Die Münze kann nach dem Foto ohne weitered echt sein. Die Oberflächenstruktur muß so eine Frage klären - und am besten in ein par schönen Ausschnittvergrößerungen incl. Rand.

3. Natürlich wäre interessant, wer der Verkäufer war. Da kann ein komisches Gefühl schon mal erhablich größer oder kleiner werden.

Homer
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Beitrag von muenzenputzer06 » Mo 09.10.06 21:13

Warum ist es bei einer Münze so wichtig wer der Verkäufer ist? Ich will demnächst auf die Messe in Frankfurt - muß ich dort bestimmte Verkäufer besser meiden? Und übrigens Simpson - so kenne ich dich gar nicht - du
schreibst so, als hättest du gerade 2 Fläschen guten Rotwein getrunken - bitte entschuldige -
Viele Grüße

Rainer

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 09.10.06 21:27

Siehst Du, ich bin nix gewohnt. Waren nur zwei Gläschen Federweißer, aber auch was Feines.

Zu den Händlern: Es kommt vor allem darauf an, ob jemand einen Namen hat, bekannt dafür ist, daß er Ahnung von der Sache hat und eine Fälschung, wenn ihm denn mal eine unterläuft, auch zurücknimmt. Wenn ich mir 100% sicher bin bei einer Münze, kann ich natürlich auch von einem Unbekannten kaufen - wie auf Ebay halt...

Viele Grüße,

Homer
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Beitrag von muenzenputzer06 » Mo 09.10.06 21:37

Hi Simpson / Homer
habe mir gerade auch ein Glas Rose gegönnt. Da ich total neu auf dem Gebiet der Römer bin hab ich natürlich keine Ahnung wer einen Namen hat.
Ich selbst kann mit Sicherheit Fälschungen von Echten nicht unterscheiden. Aber irgendwie will ich ja weiterkommen und mir eine kleine Sammlung aufbauen. Nach dem was ich hier im Forum lese, ist bei ebay auktionen anscheinend gut die Hälfte der angebotenen Münzen gefälscht. Habe inzwischen auch schon die ein oder andere Gefälschte für gutes Geld ersteigert.

Viele Grüße

Rainer

P.S. - kannst du im Federweißer noch die Trauben sehen?

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 09.10.06 22:19

Trauben von kleinen Schaumbläschen obendrauf, und der Federweiße ist noch sehr süß und schmeckt nach Hefe. Gefährliches Gesöff!

Wenn Du was über Fälschungen lernen willst, empfehle ich Dir vor allem das US-Forum: http://www.forumancientcoins.com/board/index.php, Rubrik "Fake Ancient Coin Reports and Discussion"!

Homer
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Beitrag von Peter43 » Mo 09.10.06 23:39

Und dann fehlt zum Federweißen noch ein Stück Zwiebelkuchen! Hier bei uns heißt er Sauser oder Brauser. Manche sagen, danach, was sich hinterher im Bauch abspielt!
Omnes vulnerant, ultima necat.

Pollio
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Beitrag von Pollio » Di 10.10.06 08:13

Guten Morgen!

Danke für all die ausführlichen Antworten! Ich hab das Stück bei der Münzhandlung Scheiner aus Ingolstadt gekauft, jetzt letztes We auf der Numismata in Berlin.

Das Foto ist tatsächlich sehr klein, aber es gibt hier ja diese Größenbeschränkung für Attachments... Etwas besseres hab ich im Moment nicht.

Gußfälschung: Glaub ich eigentlich nicht (möchte ich natürlich auch nicht glauben, und wer weiß, wie weit Wunschdenken führt...). Aber der Rand ist absolut in Ordnung: Keine Spur eines Gußgrats, keine Feilspuren, auch mit der Lupe nicht. Die Konturen sind im Original schärfer als man auf dem Foto sehen kann. Der Stil scheint mir auch okay, und nach dem, was ich im RIC gelesen habe, ziemlich typisch für die Münzstätte Rom. Und wenn ich Fälscher wäre eine Gußfälschung anfertigen würde, mit der ich nicht nur bei Badetouristen am Mittelmeer durchkommen wollte, dann würde ich zumindest eine tatsächlich existierende, bekannte Münze als Vorbild nehmen. Naja, das ist, was mir so durch den Kopf gegangen ist...

Danke nochmal für die Kommentare!
Gruß Pollio

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Beitrag von curtislclay » Di 10.10.06 08:31

Die Münze existiert sehr wohl, dein Examplar ist stempelgleich mit Paris 160, wie ich oben gesagt habe. "Nicht in RIC" bedeutet in diesem Fall nur "irrtümlich ausgelassen"!

Der Verkäufer und deine Beschreibung der Münze scheinen jedenfalls zu bestätigen, dass sie echt sein wird.

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Beitrag von Pollio » Di 10.10.06 09:52

Danke für die Infos; bin sehr beruhigt!

Gruß Pollio

n.......s
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Beitrag von n.......s » Di 10.10.06 13:48

John Scheiner aus Ingolstadt ist ein sehr erfahrener und seriöser Händler - ich habe bei ihm in den letzten Jahren mehrere Münzen gekauft - war immer sehr zufrieden .

Gruß
Torsten

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