Interessante Tempeldarstellungen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Peter43
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Interessante Tempeldarstellungen

Beitrag von Peter43 » Fr 05.10.07 23:30

Hallo!

In letzter Zeit habe ich einige Münzen mit interessanten Tempelrückseiten in meine Sammlung einreihen können. Vielleicht bietet dieser Thread die Gelegenheit, ebenfalls hübsche Tempelrückseiten zu zeigen! Aber bitte nicht die langweiligen aus Nikaia! Ich fange mal an mit dieser Münze:

Maxentius, 306-312, Sohn des Maximian
AE - Follis, 24.52, 6.1g
Rom, 4. Offizin, 308-310
Av.: IMP C MAXENTIVS PF AVG
Belorbeerter Kopf n.r.
Rv. CONSERV - VRB SVAE
Sechssäuliger Tempel der Roma, darin ihr Kultbild sitzend, mit Szepter und Victoria auf Globus, neben ihr der Schild(?); Architrav geschmückt mit Wellenlinie und Punkten; Kranz als Acrosterion li, männliche Figur mit langer Fackel als Acrosterion re.; Pediment geschmückt mit einer Reliefgruppe aus 4 Figuren: im Zentrum li Jupiter frontal stehend, mit Szepter in der li Hand und erhobener Rechten, re daneben Hercules mit der Rechten auf seine Keule gestützt, die Linke ausgestreckt, im li Winkel der Oberkörper eines Flußgottes (vielleicht Tiber?), im re Winkel der Oberkörper von Sol, mit Strahlenkrone und ausgestreckter li Hand mit Globus(?).
im Abschnitt RBQ
Ref. RIC VI, Rom 208 var.; Failmezger no.127iM3, notes 179, 183
fast SS, Prägeschwäche(?) auf der Vs. re oben und auf der Rs. li unten.
Pedigree:
ex Failmezger coll. (plate coin)

Es handelt sich um eine interessante und ungelistete Variante von RIC 208.

Nun hoffe ich auf weitere Beispiele!

Mit freundlichem Gruß

Edit: Erst nach Beginn dieses Threads wurde ich darauf hingewiesen, dsß es bereits einen Thread unter dem Titel "Tempeldarstellungen- und variationen auf römischen Münzen" gibt. http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... en#p141943
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maxentius_rom208var.jpg
Pediment.jpg
Zuletzt geändert von Peter43 am Do 24.03.11 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Peter43 » Sa 06.10.07 18:28

Na, wenn niemand einen hübschen Tempel zum Zeigen hat, ein weiterer von mir:

Phönikien, Tripolis, Elagabal, 218-222 n.Chr.
AE 28, 12.39g
geprägt 220-221 n.Chr.
Av.: AVT KM - ANTWNINOC
Büste, drapiert und cürassiert, von hinten gesehen, belorbeert, n.r.
Rv.: TRIPO - L - I - TWN
Viersäuliger Porticus des Tempels des Zeus Hagios, mit Freitreppe,
durch das mittlere Intercolumnare sieht man den brennenden Altar
im Innenhof , in den beiden seitlichen Intercolumnarien Helios li.
und Selene re., beide auf Podesten im Grußgestus; Architrav
geschmückt mit Punkt-Wellenlinie, im Pediment Büste der Astarte(?),
hinter dem Giebel ist die Tempelrückwand zu sehen.
[im Abschnitt BLF = 532 der seleukidischen Ära]
Ref.: BMC 177; SNG Copenhagen 292; Lindgren 2355
Selten, SS, knapper Schrötling, Jahreszahl außerhalb

Bei der Gottheit handelt es sich wahrscheinlich um einen lokalen himmlischen Baal, der hier als Zeus Hagios verehrt wurde.

Mit freundlichem Gruß
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tripolis_elagabal_BMC177.jpg
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Beitrag von missmarple » So 07.10.07 13:11

Sehr hübsche Exemplare!
Das Thema finde ich äusserst interessant, drum möchte ich mich mit einigen bescheidenen Tempeln anschliessen und hoffe, wir bekommen noch mehrere aus anderen Sammlungen zu sehen!
Hier ein weiterer Maxentius, allerdings nicht soo aufwändig dekoriert, aber reizvoll wie ich finde:
AE 27mm/ 8,42g
Av Büste
Rv Roma in Tempel
RIC 258

Weiters ein Beispiel von Probus:
Antoninian Silbersud
Rv Roma in Tempel (wieder mal)
RIC 183

Und zum Schluss ein Provinzrömer
Zeugma/ Commagena
Philipp II
AE 28,7mm/ 15,7g
Rv Tempelanlage von Zeugma, im Abschnitt Capricorn
Hier finde ich vor allem die perspektivische Darstellung beeindruckend.

krgds missmarple
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maxent rv temple.jpg
probus rv temple.jpg
Zeugma Philipp Temple.jpg
sapere aude

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Beitrag von Peter43 » So 07.10.07 17:30

Ich finde besonders die Darstellung der Tempelanlage von Zeugma interessant. Hier Zusatzinformationen dazu http://www.numismatikforum.de/ftopic11926-195.html unter 'Zeus Kataibates'!

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von missmarple » So 07.10.07 17:41

Der von Dir genannte Thread war mir seinerzeit sehr hilfreich bei der Suche nach Hintergrundinformationen für das neu erworbene Exemplar. Und für einige andere ebenfalls, wie ich dankbar anfügen möchte ;-)
gruss aus wien
missmarple
sapere aude

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Beitrag von Peter43 » Mo 08.10.07 12:26

Hier möchte ich den Tempel der Artemis Pergaia vorstellen. Die Artemis Pergaia, eine vorgriechische Göttin, die im Dialekt von Pamphylien Vanessa Preiia hieß, und dann mit der Artemis identifiziert wurde - wie z.B. auch die Artemis Ephesia -, war eine der bedeutendsten Gottheiten des östlichen Mittelmeeres. Ihre Kultstatue ist allerdings nur von Münzen bekannt. Um 80 v.Chr. wurde der Schrein mit dieser Statue geplündert durch den berüchtigen Verres, der damals Quästor (zuständig für die Steuern) von Kilikien war. Dieses Verbrechen wurde ihm neben anderen von M.T.Cicero in seiner Anklage 'Ad Verrem' 79 v.Chr. auch vorgeworfen. Von diesem berühmten Tempel sind leider keine Überreste gefunden worden.

Die Beschreibungen der Kultstatue sind widersprüchlich. Einmal soll sich es sich um eine große steinerne Basis gehandelt haben, auf der sich oben nur die Büste der Artemis mit einer hohen Kopfbedeckung befunden haben soll. Dann wiederum soll die Statue zum Schutz in einem goldbedeckten Schrein verborgen gewesen sein.

Ich habe hier 2 Bilder dieses Schreins.
1. Münze:
Pamphylien, Perge, Gallienus, 253-268 n.Chr.
AE 29, 15.27g
Av.: AVT KAI PO LI GALLIHN - OC CEB
Büste, drapiert, belorbeert, n.r.
davor I (für 10 Assaria)
Rv.: ARTEMIDO - C - PERGAIAC
Zweisäuliger Tempel, darin Kultstatue der Artemis Pergaia, dekoriert mit Figurenrelief, darüber Sonne l. und Mondsichel r., daneben 2 brennende Fackeln.
Im Pediment A, im Architrav ACVLOV
cf. SNG von Aulock 4731
Fast SS
Das A bedeutet wahrscheinlich 'PRWTHC' = die erste (ein Ehrentitel der Stadt), über das Asylon gibt es einen Beitrag im Thread http://www.numismatikforum.de/ftopic6900-525.html

2. Münze:
Pamphylien, Pogla, Caracalla, 198-217 n.Chr.
AE 23, 11.89g
Av.: A.K.M.AY - ANTWNINOC
Büste cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv. POGL - EWN
Kultstatue der Artemis Pergaia, darüber Mondsichel und Stern, alles in einem Aediculum mit Gewölbedach.
SNG von Aulock 5147; von Aulock, Pisidiens I, 1306
Selten, fast SS, braune Patina
Hier ist das Figurenrelief besonders schön zu sehen.

Mit freundlichem Gruß
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perge_gallienus_SNGaulock4731cf.jpg
pogla_caracalla_SNGaulock5147.jpg
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Beitrag von Peter43 » Di 09.10.07 00:28

Eine weitere hübsche Tempeldarstellung:

Pontus, Neocaesarea, Caracalla, 198-217 n.Chr.
AE 30, 13.17g
datiert 209/10 n.Chr. (Jahr 146)
Av.: A KM AVR - ANTWNINOC
Büste, drapiert, belorbeert, r.
Rv.: KOIN PO NEO - KAIC MHTRO
Viersäuliger Tempel mit dreieckigem Pediment dekoriert mit Kugel, auf der Dachspitze Quadriga nach vorne stehend; im mittleren Intercolumnare Kultstatue des Zeus mit Szepter auf hoher Säule, in den anderen beiden Intercolumnarien Rückwand des Tempels sichtbar.
im Abschnitt ET PMR (Jahr 146)

Ref.: Rec. Gen. 22; BMC p.33, 7 var. (drapiert und cürassiert!); Price & Trell fig. 174
fast SS, oliv-grüne Patina, Sandpatina
Pedigree:
ex coll. J.S.Wagner
ex CNG Electronic Auction #169, Lot 74

Hübsch ist hier die schlanke Kultstatue des Zeus und daß man in den seitlichen Intercolumnarien die Ziegelsteinwand der Tempelrückseite sehen kann!

Mit freundlichem Gruß
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neocaesarea_caracalla_BMC7var.jpg
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Beitrag von chinamul » Di 09.10.07 11:12

Hierzu ein sehr ähnliches Stück des Macrinus (1994 für umgerechnet 16 Euro erworben):

MACRINUS 217 - 218
Æ 22 mm Perge in Pamphylia
Av.: AY KAI M OΠEL CEY MAKPЄINOC CЄB - Geharnischte und belorbeerte Büste rechts; auf dem Hals ovaler Gegenstempel Adler frontal stehend und nach links blickend
Rv.: ΠЄP - Γ - A - IΩN * - Zweisäuliger Tempel, darin Kultbild der Artemis Pergaia; links und rechts oben liegende Mondsichel und Stern; links und rechts neben dem Kultbild zwei Sphingen auf Sockeln; im Dreieckgiebel möglicherweise ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen
Vgl. SNG Aulock 8514 (dort 34 mm) - 7,50 g

Falls mir jemand weitere Angaben zu diesem Stück (bes. Literaturzitate!) machen könnte, wäre ich dafür sehr dankbar.

Gruß

chinamul
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macrinus perge artemistempel.jpg
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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Beitrag von Peter43 » Di 09.10.07 12:01

Die beiden Sphingen auf den Säulen sind ein hübsches Detail. Stern und Mondsichel scheinen ja beliebig ihren Platz u wechseln. Ich habe Deine Münze - Dein Einverständnis einfach vorausgesetzt - im amerikanischen Forum vorgestellt.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Pscipio » Di 09.10.07 12:37

@chinamul: dein Macrinus ist SNG PFPS IV 348; Imhoof-Blumer, KM, S. 328, Nr. 14. Beide zitierten Exemplare weisen den gleichen Gegenstempel wie deine Münze auf.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von chinamul » Di 09.10.07 14:09

Hallo Pscipio,

Besten Dank für Deine prompte Auskunft! Interessant, daß der Gegenstempel keine einmalige Erscheinung ist.

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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Beitrag von Homer J. Simpson » Di 09.10.07 21:15

Hier ist meine interessanteste Tempelmünze: der Vestatempel in Rom auf einem Denar der Julia Domna, RIC 584.

Homer
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domna-vesta-c.jpg
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!

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Beitrag von Peter43 » Mi 10.10.07 00:08

Wunderschön und sehr selten! Allerdings ist der Tempel, wohl wegen des offenen Feuers, das die Vestalinnen bewachen mußten, sehr häufig abgebrannt. Die Figur im Vordergrund wird manchmal als Julia Domna bezeichnet, weil die den abgebrannten Tempel wieder einmal aufbauen mußte.

Ich habe hier auch noch einen Tempel, den ich wegen seiner Umgebung hübsch finde. Um ihn herum stehen Bäume und springen Hirsche, sodaß man annehmen muß, daß er in einem Hain stand. Von der Form her hat er etwas Ähnlichkeit mit dem kleinen Rundtempel der Vesta.

Thrakien, Augusta Traiana, Caracalla, 198-217 n.Chr.
AE 27, 15.62g
Av.: AVT M ARHLI(sic!) - ANTWNEINOC
Kopf, belorbeert, n.r.
Rv.: AVGOVCTHC - TRAIANHC
Hoher, girlandengeschmückter Sockel, darauf viersäuliger Tempel, in
seinem Inneren Kultstatue der Artemis, der sie mit Bogen n.r.eilend und
einen Pfeil aus dem Köcher ziehend zeigt, zu ihren Füßen der Hund; li und
re vom Sockel je ein Lorbeerbäumchen, dahinter, halb verdeckt, li und re
je ein springender Hirsch.
Ref.: Varbanov (engl.) 1212; Schönert-Geiss 259 (V90/R222)
Sehr selten, fast SS, dunkelgrüne Patina

Mit freundlichem Gruß
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augusta_trajan_caracalla_Varbanov1212.jpg
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Beitrag von chinamul » Mi 10.10.07 16:10

Die folgende Münze habe ich möglicherweise schon vor längerer Zeit einmal im Forum gezeigt. Weil sei so interessant ist, stelle sie hier noch einmal ein.
Es heißt, daß diese Sesterzen nur dadurch ihrer Vernichtung infolge der damnatio memoriae des Caligula entgangen seien, weil das Volk aufgrund der Widmung DIVO - AVG auf dem Rv. glaubte, der Opfernde sei der allgemein verehrte Augustus.

CALIGULA 37 – 41
AE Sesterz Rom 39/40
Av.: C CAESAR DIVI AVG PRON AVG P M TR P III P P - Pietas nach links sitzend; in der Rechten Patera; linken Ellbogen auf kleine, auf Podest frontal stehende Figur gestützt
Im Abschnitt: PIETAS
Rv.: Caligula verschleiert vor dem sechssäuligen, mit Girlanden und Figuren geschmückten ionischen Tempel des Augustus nach links stehend und aus Patera auf Altar opfernd; rechts Victimarius mit Patera, links ein weiterer mit Opferstier und Opferbeil
Links und rechts im Feld: DIVO - AVG und S - C
RIC 44 (26,03 g)

Gruß

chinamul
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augustustempel unter caligula b.jpg
augustustempel unter caligula a.jpg
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Beitrag von Peter43 » Mo 15.10.07 15:34

Eine interessante Szene und eine hübsche Münze! Hier ein weiterer, seltener Tempel:

Macedonien, Thessalonica, Julia Domna, 198-217 n.Chr.
AE 24
Av.: IOVLIA - DOMNA CE
Büste, drapiert, r.
Rv. QECCA - LONI - KEWN
Zweisäulige Aedicula mit Satteldach, darin Kultstatue eines Kabiren, frontal stehend, den Kopf nach li gewendet, in typischer Arbeitskleidungs eines Schmiedes, in der erhobenen li. Hand einen Hammer, in der r. Hand ein Rhyton haltend, das als vierfüßiges Tier geformt ist.
Ref.. AMNG 52 (1 Ex.); nicht in Touratsoglou
Sehr selten (evtl. unique), fast SS/ SS+

Als Rhyton bezeichnet man ein gewöhnlich einhenkeliges Gefäß zum Ausgießen von Trankopfern durch eine Öffnung im unteren Bereich. Einige Rhyta, die aus der kretominoischen Kultur stammen, sind menschen- oder tierförmig gestaltet. Das Rhyton mit dem vierfüßigen Tier ist vielleicht ein Pegasos-Rhyton wie auf Touratsoglou 326, VIB/3. Die Kabiren finden sich häufig auf thessalischen Münzen. Sie galten dort als Schutzgottheiten. Banduri meint, die auffallende Häufung ihrer Darstellung habe seinen Grund darin, daß eine Belagerung von Thessalonika durch die Goten mit Hilfe der Kabiren zurückgeschlagen werden konnte.

Mit freundlichem Gruß
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thessalonica_julia_domna_AMNG52.jpg
Zuletzt geändert von Peter43 am Mi 17.10.07 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
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