Antike Severus Alexander Fälschung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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pixxer
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Antike Severus Alexander Fälschung

Beitrag von pixxer » Mo 08.09.08 10:56

Heute in meinem Postkasten gefunden:

Eine zeitgenössische Fälschung eines Severus Alexander Denars.

VS: IMP C M AVR SEV ALEXAND AVG, drapierte Büste mit Lorbeerkranz nach rechts

RS: P M TR P II COS PP, Salus nach links sitzend mit der Rechten Schlange aus Opferschale fütternd, die sich um Altar zu ihren Füßen windet

Gewicht: 2,6 g
Durchmesser: 20 mm

Wenn ich die alten Threads von Numis-Student richtig gelesen habe ist dies kein Limesfalsum sondern ein nachgegossener Denar? Finde es erstaunlich wie gut vor allem die Vorderseite gelungen ist. Mal abgesehen von der Metallfarbe (etwas dunkler im Original als auf den Fotos) würde das Teil leicht als echt durchgehen.

Jetzt sieht das Stück ja wie aus Bronze aus, war da früher eine dünne Schicht Silber darüber oder so wie bei den meisten späten Antoninianen ein schwacher Silberanteil im Metall, der durch Wegätzen der obersten Schicht für kurze Zeit das Silber zutage brachte (bevor es im Umlauf wieder abgegriffen wurde)?

Wer weiß da Genaueres?

Einen schönen Wochenbeginn wünscht
Pixxer
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SevAlex_RV.jpg
SevAlex_AV.jpg
Zuletzt geändert von pixxer am Mo 08.09.08 19:34, insgesamt 1-mal geändert.

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tilos
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Beitrag von tilos » Mo 08.09.08 18:08

Hallo pixxer,

hättest Du diesen Beitrag nicht begonnen, hätte ich es getan. Ich habe ebenfalls vor kurzem einen rein bronzenen sogenannten Limes-Denar - als preiswerten Beikauf - erworben. Damit hoffe ich nun einen numismatischen Beleg zu dem interessanten Thema "Limes" in den Händen zu halten. Gleichsam kommen in mir Zweifel auf - wie kann ein Denar NICHT silbern sein?? Auch unter der Lupe sehe ich keinerlei Reste einer Silberauflage. Der Kern eines komplett freigelegten subaeraten Stückes kann es auch nicht sein, dafür ist das "Prägebild" zu klar. Wobei mir schon bewusst ist, dass es sich wohl eher um einen Guss handelt. Vielleich ein unversilberter "Rohling"? - damit meine ich jetzt nicht den abgebildeten Caracalla.
Merin vorläufiges Etikett liest sich so:

CARACALLA
Limes-Denar
AE 16-17mm / 2,70g
Av.: belorb. u. drap. Büste n.r.
ANTONINVS PIVS ....
Rv.: Tyche n.l.
FELI(CIT)AS AVGG

Bei der Recherche bin ich bislang nur auf ein vergleichbares Stück von Severus Alexander gestoßen:

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 6&Lot=2003

Wer kennt sich da aus mit den Limes-Denaren?

Gruß
Tilos
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Limes av.JPG

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Mo 08.09.08 18:14

diese denar-gussfälschungen waren aus weissmetall (einer mischung aus diversen metallen, die eine silberne färbung hervorbringt), die je nachdem wo sie gefunden werden, alle möglichen patina-färbungen mitbringen.
grüsse
frank

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pixxer
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Beitrag von pixxer » Mo 08.09.08 19:42

Hallo Tilos!

Da hatten wir ja ein und denselben Gedanken. Interessantes Stück hast du da!
Auch ich wollte eine zeitgenössische Fälschung in meiner Sammlung haben, die eben nicht subaerat ist.

@frank:

Danke für die Erklärung, jetzt ist es klar. Dieser "Mischmasch" aus verschiedenen unedlen Metallen brachte also die silberne Farbe, die deshalb heute nicht mehr sichtbar ist, da ja eine Patinaschicht darüberliegt (die es so bei Silber ja nicht geben kann).

Hat einer der Severer-Sammler vielleicht diesen Typ doppelt, den er loswerden möchte? Hätte gerne ein Original zu meinem Guß. Ein entsprechender Beitrag ist auch im Tausch-Thread.

http://www.numismatikforum.de/ftopic14987-120.html

Liebe Grüße
Pixxer

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Beitrag von tilos » Di 09.09.08 21:32

Die Metallfarbe meines Stückes ist kupfern - sieht man unter der Lupe an vielen kleinen Stellen. Ich bin also noch nicht so ganz überzeugt von Franks Erklärung. Wenn die Stücke nach dem Gießen silberamalgamiert wurden, könnte es doch auch problemlos unversilberte Stücke geben?

Eine andere Frage wäre die nach einem Spezialverzeichnis von Limes-Falsa bzw. Limes-Denaren - existiert so etwas?

Beste Grüße
Tilos

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Beitrag von Numis-Student » Di 09.09.08 21:39

Hallo zusammen,
wieder zwei schöne Beispiele für zeitgenössische Denarfälschungen. Nur würde ich bei diesen Stücken die Limesbezüge weglassen. Meines Wissens wurden diese Denare überall im Reich gefälscht, natürlich häufiger in den "Randgebieten". Also kann das Stück durchaus vom Limes stammen, muss es aber nicht. Diese Münzen bestehen aus einer Weissbronze, die "frisch" eine sehr silbrige Farbe hat. Ich habe einen Antoninus Pius, den irgendjemand am Rand mal angefeilt hat. Dort sieht man sehr schön die Originalfarbe.

Eine Bitte noch: Stellt doch die Fotos dieser beiden Stücke noch in meinem Beitrag vor, damit wir an einer Stelle mal das gesamte Bildmaterial anhäufen. Dies ist für einen Vergleich bekannter Typen oder ähnliches meiner Meinung nach sehr sinnvoll.
( http://www.numismatikforum.de/ftopic25618-15.html )
Schöne Grüße,
MR

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pixxer
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Beitrag von pixxer » Mi 10.09.08 10:19

Hallo Numis-Student!

Werde ich sofort machen!

Kannst du uns den angefeilten Antoninus Pius einmal zeigen? Mich würde interessieren wie die Originalfarbe einmal ausgesehen hat!

LG Pixxer

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Beitrag von tilos » Mi 10.09.08 10:22

...
Eine Bitte noch: Stellt doch die Fotos dieser beiden Stücke noch in meinem Beitrag vor, damit wir an einer Stelle mal das gesamte Bildmaterial anhäufen. ...
Schöne Grüße,
MR[/quote]

Bereits geschehen.
Gruß
Tilos

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Beitrag von beachcomber » Mi 10.09.08 10:28

hallo tilos,
zugegebenermassen sieht die patina deines denare sehr nach einer kupfer -oder bronzelegierung aus.
ich hätte es auf spezielle bodeneigenschaften zurückgeführt, aber wenn du sagst du siehst kupfer durchscheinen, dann wird es wohl so sein.
denn normalerweise sind diese denare immer aus weissmetall. vielleicht hat dieser fälscher ein anderes verfahren angewandt, um das produkt silbern erscheinen zu lassen. 'normal'ist das jedenfalls nicht!
grüsse
frank

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