Unbekannter Volusianus

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

muenzenputzer06
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Unbekannter Volusianus

Beitrag von muenzenputzer06 » Di 03.02.09 19:27

Hallo Römerfreunde,

hab mir dieses Münzlein - einen Volusianus - am Sonntag ersteigert.
Da es noch nicht eingetroffen ist, kann ich zu Größe, Gewicht und
Material noch leider nichts sagen.
VS: IMP CAE C VIB VOLVSIANO AVG
RS: SECVRIT PERP
Könnt ihr es trotzdem bitte zuordnen - da ich keine Idee habe.
Danke und Gruß
müpu
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Julianus v. Pannonien
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Beitrag von Julianus v. Pannonien » Di 03.02.09 20:16

Ich finde den Stil irgendwie seltsam

Auch finde ich keine Anhaltspunkte über eine Securitas Prägung des Volusian.
Dieser Reversstempel wurde zum letzten Mal von Philip I verwendet...

Ansonsten Keine Ahnung. Kann kein Urteil fällen. da müssen die Experten ran.

Grüsse JvP
"VICTORIOSO SEMPER"

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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Di 03.02.09 21:20

Julianus v. Pannonien hat geschrieben: Dieser Reversstempel wurde zum letzten Mal von Philip I verwendet...
Schon richtig. Aber ich glaube an eine Prägung des Jahres 253 zum Zeitpunkt, als Valerian an die Macht kam. Unter diesem wurde wohl die Rs. SECVRIT PERPET und (mit "?") PERP geprägt. (Siehe Val. I. RIC 18 oder 17). Geprägt in Lugdunum. Über die Möglichkeit einer Verwechslung der Vs'n zwischen (bisher) Volusian und neu (Valerian) kann ich nur spekulieren.
Schon wieder eine Aufgabe an unseren Curtis!

Grüße von

drakenumi1
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Beitrag von muenzenputzer06 » Di 03.02.09 21:24

:(
Aber diesesmal geht das Stück nicht auf die Reise.

Oder vielleicht doch? 8)
Gruß
Rainer

n.......s
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Beitrag von n.......s » Di 03.02.09 21:43

muenzenputzer06 hat geschrieben::(
Aber diesesmal geht das Stück nicht auf die Reise.

Oder vielleicht doch? 8)
Gruß
Rainer
DA bi ich ja mal gespannt, was andere dazu meinen :?:
Nein, schick die Münze ja nicht weg :wink:

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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Mi 04.02.09 18:47

Eine andere Deutung dieser Prägung läuft auf den Zeitpunkt der Ermordung des Volusian und seines Vaters im August 253 hinaus, als die Münzen bereits geprägt waren, jedoch nicht mehr zur Ausgabe gelangten, da die Rs.-Darstellung der Securitas (Verkörperung der sicheren und sorglosen Stimmung, hervorgerufen durch den Frieden und das ungetrübte Glück, der Sorglosigkeit und Kummerlosigkeit, Gemütsruhe, Gefahrlosigkeit und allgemeinen Sicherheit) so ganz und gar im Gegensatz zu der tatsächlich im Staate herrschenden Lage stand, noch verstärkt durch das Attribut "perpetuus" = ununterbrochen, beständig, ewig ... Das konnte man dem Volke nicht vorsetzen. Also wurde die Emission gestoppt, eine kaum nennenswerte Menge der Münzen kamen in den Umlauf (müpus Stück), der Rest wurde eingeschmolzen. Der Rs-Stempel wurde aufbewahrt und kam später, unter Valerian um 256, als die Lage im Reich zwischenzeitlich etwas beruhigt war, für diesen zum Einsatz (als RIC 17, RIC 18).
Soweit die Gedankenkonstruktion von

drakenumi1
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Beitrag von muenzenputzer06 » Mi 04.02.09 19:28

@ drakenumi

Das ist ja eine sehr interessante Sichtweise.
Aber warum soll es nicht genau so gewesen sein?
Gruß
müpu

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Beitrag von muenzenputzer06 » Fr 06.02.09 21:21

So, Münze heute eingetroffen.

Gewicht: 2,68 gr.

Durchmesser: 21 mm

Material - Silber mit hohem Kupferanteil ? - leider von mir nicht genau zu
ermitteln.

Nochmal Fotos von der Münze.

Hat einer von euch noch eine Idee?

Viele Grüße
müpu
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Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 07.02.09 18:52

Hallo Römerfreunde,

also nach eingehender Betrachtung unter dem Mikroskop schließe ich
eine neuzeitliche Fälschung aus.
Auch die Randausbildung der Münze ist "normal" und hat keine Auffälligkeiten.
Das Gewicht ist zwar "mager" - habe allerdings einen anderen Volusian
der gerade mal 0,06 gr. mehr wiegt.
Von daher sicherlich auch nicht so außergewöhnlich.

Der ebay Verkäufer der Münze ist auch Mitglied in unserem Forum und
hat erst kürzlich einen vcoins Shop eröffnet.
Ich habe ihm mal eine mail geschrieben und auf das Posting hingewiesen.
Allerdings bis jetzt noch keine Antwort erhalten.

Es grüßt der immer noch auf der Suche nach der Bestimmung
verweilende
müpu

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Beitrag von Pscipio » Sa 07.02.09 19:54

Ich würde eher an eine zeitgenössische Imitation als an eine moderne Fälschung denken.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von drakenumi1 » Sa 07.02.09 20:09

Die unterschiedliche Tönung der Oberflächen Deiner beiden Bildpaare läßt keine Deutung des Materials der Münze zu. Frage:
- Die letzten beiden Aufnahmen sehen wie gut patinierte Kupfermünzen aus. Richtig?
- Finden sich dann an irgendeiner Stelle Silbersudreste?
Aus diesen Erkenntnissen sollten sich weitere Schlüsse ziehen lassen, denkt

bestens grüßend

drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Sa 07.02.09 20:16

Pscipio hat geschrieben:Ich würde eher an eine zeitgenössische Imitation als an eine moderne Fälschung denken.
Hallo, Pscipio,
bitte, was ist jetzt unter "Imitation" zu verstehen? Hier kann doch eigentlich nichts imitiert worden sein, denn diesen Typ gab es doch unter Volusianus gar nicht?

fragt

drakenumi1
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Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 07.02.09 20:20

Hallo drakenumi1,

- absolut richtig - es ist allerdings nach wie vor eine Münze.

Hab das Stück mal ein wenig am Rand angekratzt.
Und tatsächlich, Kupfer, mit minimalen Silbersudresten.

Da hat Pscipio doch sehr wahrscheinlich recht.

Viele Grüße
müpu

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Beitrag von emieg1 » Sa 07.02.09 20:37

Hallo Rainer,

selbst wenn es sich (schlechtestenfalls) um eine zeitgenössische "Imitation" handelt... kratz' mal nicht zu viel :wink:

Auch wenn diese Münze in der einschlägigen Literatur nicht verzeichnet ist, heisst doch nicht, dass es sie nicht "offiziell" gegeben hat,

meint

(auch ein) Rainer

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Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 07.02.09 20:49

kratz' mal nicht zu viel
Kratzen ohne das man was sieht ist wie Telefonieren ohne das man
was hört.

Ich hab aber mal auf "lautlos" gestellt.

Gruß
muenzenputzer06

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