Bitte um Hilfe bei Referenzbestimmung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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justus
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Bitte um Hilfe bei Referenzbestimmung

Beitrag von justus » Mo 12.10.09 21:55

Schon seit etwas längerer Zeit versuche ich immer wieder vergeblich einen subaeraten Denar der Julia Domna zu bestimmen. Die etwas ungewöhnliche Reverslegende, nämlich "FORTVNE AVG", scheint nirgendwo zu existieren, selbst wenn man von einer Stempelkoppelung innerhalb der Severer ausgeht!

Julia Domna
Denar (subaerat), Rom nach 207 AD.
Av. IVLIA – AVGVSTA / Drapierte Büste n. r.
Rv. FORTV – NE AVG / Fortuna in langem Gewand, mit modius auf dem Kopf n. l. stehend, hält Zweig in der r. und Füllhorn in der l. Hand.
Anmerkung: Zweig und Füllhorn eher PAX oder Tyche zu zuordnen.
Gewicht: 3,06 g. Durchmesser: 19 mm.

Referenz für die Rückseite ???
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von Pscipio » Mo 12.10.09 22:01

Das ist ein weiteres Beispiel für eine antike Fälschung von offensichtlich inoffiziellem Stil, die kein reguläres Vorbild hat, daher auch keine Referenzangabe. So was kommt immer wieder vor.

Hübsche Münze, ich mag den Stil.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von curtislclay » Mo 12.10.09 22:37

Wahrscheinliches Modell für die Rs., in der Legende ein A ausgelassen, Rudder für Zweig ausgetauscht:
Dateianhänge
ElagDenFORTVNAAVG.jpg

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justus
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Beitrag von justus » Di 13.10.09 09:53

@ Pscipio & Curtis Clay -----> Vielen Dank für eure Hilfe und euer fachkundiges Urteil. Es ist doch immer wieder tröstlich, wenn die eigenen Fähigkeiten mal wieder nicht ausreichen, auf euer Wissen zurückgreifen zu können. Ach ja, Pscipio, ich bin in diesem Falle auch deiner Meinung. Es dürfte sich wirklich um einen "inoffiziellen", d. h. nicht durch eine offizielle Münzstätte hergestellten "Subaeraten" handeln, auch wenn ich nicht voll davon überzeugt bin, ob die Qualität der verwendeten Münzstempel nicht vielleicht auf fehlerhafte und daher offiziell ausgemusterte (Revers), sowie später entwendete Münzstempel hindeuten könnten.
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von areich » Di 13.10.09 10:15

Wieso denn das? Fälscher waren eben auch Handwerker.
Wenn offizielle Stempelschneider Stempel schneiden konnten, warum sollten Fälscher es nicht auch können und manchmal vielleicht sogar richtig gut? Und so 'verdächtig gut' ist diese Münze ja noch nicht einmal.

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Beitrag von justus » Di 13.10.09 10:32

Hallo areich,

wollen wir mal das "verdächtig" durch "relativ" ersetzen, zufrieden? Allerdings muss ich zugeben, dass die "Glotzaugen" des Julchens doch etwas "unprofessionell" aussehen!
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von beachcomber » Di 13.10.09 10:34

wie andreas schon richtig schreibt, waren fälscher eben auch handwerker, und warum sollten die schlechter als andere gewesen sein?
du solltest dich langsam mal wirklich von dem gedanken lösen, dass subaerate was mit offiziellen münzstätten zu tun haben! :wink:
grüsse
frank

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Beitrag von justus » Di 13.10.09 12:21

beachcomber hat geschrieben:wie andreas schon richtig schreibt, waren fälscher eben auch handwerker, und warum sollten die schlechter als andere gewesen sein?
du solltest dich langsam mal wirklich von dem gedanken lösen, dass subaerate was mit offiziellen münzstätten zu tun haben!
Hallo Frank, ersteres bezweifle ich doch garnicht. Und zu deiner zweiten Anmerkung möchte ich folgendes sagen. Was die Herkunft von "Subaeraten" anbetrifft, so gibt es jede Menge Thesen, aber keine abschließende Bewertung. Warum sollten wir also hier im Forum nicht darüber diskutieren, d. h. unsere Standpunkte austauschen. Erstens ist dies sehr interessant; zweitens gibt es Newbies einen Eindruck davon, wie vielschichtig ihr neues Hobby sein kann und drittens wäre das Forum ohne "konstruktive Diskurse", d. h. nur mit Präsentationen von neuen Münzen und Bestimmungswünschen von Newbies, äußerst langweilig, oder meinst du nicht?
mit freundlichem Gruß

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Beitrag von areich » Di 13.10.09 12:43

Aber bis jetzt war noch keine der ca. 1000 Diskussionen zum Thema wirklich konstruktiv. Die Anhänger der These, subaerate wären in offiziellen Münzstätten bzw. mit offizieller Duldung geprägt worden haben noch nie wirklich Argumente gebracht. Daß manche (nur manche) von gutem Stil sind sagt gar nichts aus.
Es gibt eine winzige Anzahl von Stempelkopplungen aber das kann durch Diebstähle bzw. transfer dies erklärt werden.

Was macht es für einen Sinn die Diskussion immer wieder neu anzufangen aber ohne neue Argumente? Das ist wirklich mit Abstand die häufigste Diskussion, selbst im amerikanischen Forum wirde der 'Tribute penny' nicht annähernd so oft diskutiert, das will doch schon was heißen.

Natürlich haben viele neue Sammler diese Theorie, wenn sie ihren ersten gefütterten von gutem Stil finden aber wie gesagt, warum soll nicht der eine oder andere Fälscher wirklich begabt gewesen sein? Stempelkopplungen sind ja auch nicht unmöglich nur eben sehr sehr selten.

Solche Münzen wie die oben auf dieser Seite haben in der Diskussion überhaupt nichts verloren, sie sind offensichtlich inoffiziell, handwerklich zwar gut gemacht aber niemals von offiziellem Stil. Was tragen sie also bei zur Diskussion, ob subaerate offiziell hergestellt wurden?

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Beitrag von justus » Di 13.10.09 13:02

@areich -----> "Konstruktiv" muß dich nicht nur bedeuten, daß man zu einem gemeinsamen, abschließenden Ergebnis kommt! Ich finde es z. B. äußerst konstruktiv mit anderen Theorien und Deutungen konfrontiert zu werden. Das bringt mich persönlich weiter und ist damit konstruktiv, oder nicht?
Aber das Thema ist wirklich so interessant, daß man sich mal die Zeit nehmen sollte, um entsprechende Beiträge (Pro und Contra) aus der einschlägigen Fachliteratur zusammenzufassen. Wenn ich nur etwas mehr Zeit hätte!
mit freundlichem Gruß

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