Antike Imitation einer Nero Tetradrachme
Moderator: Homer J. Simpson
- divus
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Antike Imitation einer Nero Tetradrachme
Hallo liebe Forengemeinde,
diese interessante Münze möchte ich euch kurz vorstellen - eine zeitgenössische Imitation einer Billon-Tetradrachme des Nero.
Die Technica: Billon bzw. AE, 13,09g, ca. 22-25 mm, 12h
Der Prototypus: Nero (54-68), Billon-Tetradrachme, Alexandria (Aegyptus), Jahr 14 = 67-68 n.Chr., RPC 5315
Bemerkenswert hier die spiegelverkehrte Rückseite.
Bisher habe ich noch keine antike Fälschung von Billon-Tetradrachmen dieser Zeit beobachtet. Aber vielleicht kennen die Alexandria-Spezialisten weitere Exemplare? (Dattari und die Kölner Sammlung z.B. liegen mir nicht vor.)
Viele Grüße,
Philipp
diese interessante Münze möchte ich euch kurz vorstellen - eine zeitgenössische Imitation einer Billon-Tetradrachme des Nero.
Die Technica: Billon bzw. AE, 13,09g, ca. 22-25 mm, 12h
Der Prototypus: Nero (54-68), Billon-Tetradrachme, Alexandria (Aegyptus), Jahr 14 = 67-68 n.Chr., RPC 5315
Bemerkenswert hier die spiegelverkehrte Rückseite.
Bisher habe ich noch keine antike Fälschung von Billon-Tetradrachmen dieser Zeit beobachtet. Aber vielleicht kennen die Alexandria-Spezialisten weitere Exemplare? (Dattari und die Kölner Sammlung z.B. liegen mir nicht vor.)
Viele Grüße,
Philipp
- tilos
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Re: Antike Imitation einer Nero Tetradrachme
Wäre im Alexandria-Thread nicht schlecht aufgehoben gewesen.
Wieso soll das eigentlich eine antike Fälschung sein? Ist das nicht Scowronek 25. (dort: BMC 132; Datt. 236; SNG Cop. 132; Köln 200; Fr. 142). Was meinst Du mit spiegelverkehrter Rückseite? Ich sehe da nur das Linksporträt der Hera Argeia, übrigens stempelgleich (zumindest Rv.) mit vorgenanntem Exemplar.
Gruß
Tilos
Wieso soll das eigentlich eine antike Fälschung sein? Ist das nicht Scowronek 25. (dort: BMC 132; Datt. 236; SNG Cop. 132; Köln 200; Fr. 142). Was meinst Du mit spiegelverkehrter Rückseite? Ich sehe da nur das Linksporträt der Hera Argeia, übrigens stempelgleich (zumindest Rv.) mit vorgenanntem Exemplar.
Gruß
Tilos
- divus
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Re: Antike Imitation einer Nero Tetradrachme
Hallo Tilos,
das wäre ja interessant, wenn tatsächlich ein oder mehrere weitere und sogar stempelgleiche Exemplare bekannt wären. Den SNG Cop und BMC werde ich noch konsultieren, Scowronek (?) kenne ich nicht. Dass ein typen- oder möglicherweise stempelgleiches Exemplar bekannt ist, sagt aber nichts zu der Frage der Imitation aus.
Das ich die Münze für eine Imitation halte, stützt sich
a) auf das schlechte Metall,
b) den beidseitig untypischen Stil, und
c) die retrograde Umschrift im Revers, was zu
d) der Hera mit der offenbar verkehrten Blickrichtung passt.
Grüße,
divus
das wäre ja interessant, wenn tatsächlich ein oder mehrere weitere und sogar stempelgleiche Exemplare bekannt wären. Den SNG Cop und BMC werde ich noch konsultieren, Scowronek (?) kenne ich nicht. Dass ein typen- oder möglicherweise stempelgleiches Exemplar bekannt ist, sagt aber nichts zu der Frage der Imitation aus.
Das ich die Münze für eine Imitation halte, stützt sich
a) auf das schlechte Metall,
b) den beidseitig untypischen Stil, und
c) die retrograde Umschrift im Revers, was zu
d) der Hera mit der offenbar verkehrten Blickrichtung passt.
Grüße,
divus
- chinamul
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Re: Antike Imitation einer Nero Tetradrachme
Diesem Votum möchte ich mich vorbehaltlos anschließen. Retrograde Legenden und seitenverkehrte Bilder kommen bei Alexandrinern schon mal vor und sind im Alexandria-Thread auch schon vorgestellt worden, aber im vorliegenden Falle sprechen fast alle erwähnten Merkmale eher gegen eine Echtheit des Stückes. Überzeugend wirkt auf mich allerdings die Struktur des Randes, soweit sie erkennbar ist.
Ich würde die Münze trotzdem nicht kaufen, obwohl mein eigenes Exemplar leider nicht sehr gut erhalten ist, wie das folgende Bild zeigt.
Gruß
chinamul
Ich würde die Münze trotzdem nicht kaufen, obwohl mein eigenes Exemplar leider nicht sehr gut erhalten ist, wie das folgende Bild zeigt.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Pscipio
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Re: Antike Imitation einer Nero Tetradrachme
An der Echtheit hätte ich vom Foto her keine Zweifel (man beachte die Struktur des Randes, worauf ja chinamul ganz richtig hingewiesen hat), und divus, der die Münze in der Hand hat, ist ja auch ein erfahrener Numismatiker. Den Stil finde ich so "schlecht" nicht, auch sieht man ja zwischendurch mal Nero-Tetradrachmen, die einen sehr geringen Silbergehalt aufweisen und äusserlich Bronzestücken ähneln. Trotzdem bleibt natürlich der retrograde Stempel, und der doch etwas ungewöhnliche Stil, nimmt man das zusammen mit dem schlechten Metall, kann ich nachvollziehen, wie divus zum Schluss kommt, es müsse sich um eine Imitation handeln.
Gruss, Pscipio
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- tilos
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Re: Antike Imitation einer Nero Tetradrachme
Nunmehr aus dem Winterurlaub zurück, kurz noch einige Ergänzungen:
Sorry für die falsche Schreibweise, der Autor heisst natürlich SKOWRONEK (Stefan): Imperial Alexandrian Coins.- The National Museum in Cracow, Catalogues of the Collection, New Series, 88 pp.; Cracow 1998.
Die Abb. bzw. Beschreibung daraus habe ich angehängt.
Ich bin mir relativ sicher, dass zumindest das Revers von divus Exemplar vom selben Stempel stammt, wie das aus Krakau. Und eingedenk der Tatsache (s.a. Vorredner), dass völlig unterschiedliche Legierungen bzw. "Legierungsüberlieferungen" (siehe z.B. meine untergewichtigen Stücke) bei den Tetradrachmen existieren, würde ich eine antike Fälschung ausschließen. Wenn überhaupt Fälschung, dann eine moderne - wobei ich davon auch nicht überzeugt bin.
Gruß
Tilos
: Bei vertretbarem Preis würde ich das Stück durchaus kaufen.
Sorry für die falsche Schreibweise, der Autor heisst natürlich SKOWRONEK (Stefan): Imperial Alexandrian Coins.- The National Museum in Cracow, Catalogues of the Collection, New Series, 88 pp.; Cracow 1998.
Die Abb. bzw. Beschreibung daraus habe ich angehängt.
Ich bin mir relativ sicher, dass zumindest das Revers von divus Exemplar vom selben Stempel stammt, wie das aus Krakau. Und eingedenk der Tatsache (s.a. Vorredner), dass völlig unterschiedliche Legierungen bzw. "Legierungsüberlieferungen" (siehe z.B. meine untergewichtigen Stücke) bei den Tetradrachmen existieren, würde ich eine antike Fälschung ausschließen. Wenn überhaupt Fälschung, dann eine moderne - wobei ich davon auch nicht überzeugt bin.
Gruß
Tilos
: Bei vertretbarem Preis würde ich das Stück durchaus kaufen.
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