Überprägung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Ariminum
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Überprägung

Beitrag von Ariminum » So 28.08.11 15:46

Hallo
Ich erlaube mir nochmals Euer hochgeschätztes Sachwissen in Anspruh zu nehmen.
Mir ist letzthin diese verpestete Ruine mit einem blind bei einer Auktion ersteigertem Lot von Münzmeisterassen des Augustus ins Haus gekommen. Das Stück ist natürlich nicht Sammelwürdig, hat jedoch trotzdem mein Interesse geweckt, da es sich wohl um eine Überprägung handelt.
Das Original dürfte ein Münzmeister AS des Augustus sein (beloorberter Kopf rechts -> ist auf dem Scan schwer zu sehen). Seltsam sind die retrograden resp. waagerechten S des Augustus auf dem Avers.
Gewicht 9,20g, Durchmesser 31mm.
Der Scan ist leider schlecht, da die Münze schüsselförmig verbogen ist, was mein Scanner gar nicht mag.
Hat jemand von Euch eine Idee was es mit der Münze auf sich hat?
Vielen Dank für die Untersützung!
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Re: Überprägung

Beitrag von beachcomber » So 28.08.11 16:32

sieht fast wie ein claudius II aus, wie eins dieser lokalen DIVO CLAUDIO ausgaben mit der CONSECRATIO rückseite, nur eben als überprägung.
grüsse
frank

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Re: Überprägung

Beitrag von Numis-Student » So 28.08.11 17:58

Könnte es eine barbarisierte Postumus-Prägung sein ? Da wäre ein As als Schrötling ja eher passend...

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Überprägung

Beitrag von beachcomber » So 28.08.11 19:15

mit dem porträt?? :wink:
grüsse
frank

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Re: Überprägung

Beitrag von Numis-Student » So 28.08.11 20:23

Ich nehme alles zurück :) Ich hatte mich von dem Doppelschlag irreleiten lassen...

Das Untergepräge könnte auch sowas sein: http://images-4.cdn.ancientimports.com/24614_t.jpg (also eine barbarisierte Version davon ;)). Nur dann sehe ich nichts, was darübergeprägt ist :(
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Überprägung

Beitrag von quisquam » So 28.08.11 20:39

Ariminum hat geschrieben:Das Original dürfte ein Münzmeister AS des Augustus sein (beloorberter Kopf rechts -> ist auf dem Scan schwer zu sehen).
Du meinst Kopf nach links, oder?

Beim Untertyp hätte ich auch auf einen Münzmeisteras getippt und die Überprägung macht tatsächlich einen inoffiziellen Eindruck.

Grüße, Stefan
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Re: Überprägung

Beitrag von Ariminum » So 28.08.11 23:14

Hallo
Danke für Eure Bemühungen. Unter dem "barbarisiertem Kopf ist noch der Hinterkopf des Originalporträts zu sehen und das scheint nach rechts zu weisen (daher meine Annahme eines Münzmeister Asses).
Vielleicht ist auf einem älteren Münzmeister As ein barbarisierter Stempel geprägt worden. Wäre das denkbar? Warum?
Hoffe ich bin nicht lästig, aber ich finde solche unüblichen Münzen doch recht spannend (auch wenn es eine Ruine ist).
MFG
Silvio

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Re: Überprägung

Beitrag von quisquam » So 28.08.11 23:23

Jetzt sehe ich den Kopf nach rechts des Untertyps auch. Die Frage, warum man einen offiziellen As inoffiziell überprägt haben könnte, habe ich mir auch gestellt. Ich dachte bislang, dass dies immer mit einer Außerkurssetzung älterer Münzen in Verbindung steht, was aber hier wohl nicht der Grund sein kann.

Grüße, Stefan
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Re: Überprägung

Beitrag von beachcomber » So 28.08.11 23:33

dies lokalen prägungen waren ja notgeld, da hat man im zweifel alles genommen was da war. allerdings wäre ein eingeschmolzener as für viele kleine not-münzen gut gewesen. wenn allerdings die nötige technik fehlt, warum dann nicht überprägen?
grüsse
frank

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Re: Überprägung

Beitrag von quisquam » Mo 29.08.11 09:18

Klar wurde für Notgeld alles mögliche aus Buntmetall hergenommen, aber für eine Notgeldmünze eine offizielle Münze herzunehmen ist doch wenig sinnvoll, oder? Schließlich würde man dann eine der ohnehin zuwenig vorhandenen Münzen vernichten, nur um im Gegenzug eine neue zu schaffen.

Grüße, Stefan
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Re: Überprägung

Beitrag von beachcomber » Mo 29.08.11 10:00

na ja, vernichten würde ich das nicht gerade nennen. schliesslich war der as schon 250 jahre ausser kurs!
grüsse
frank

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Re: Überprägung

Beitrag von quisquam » Mo 29.08.11 18:20

Eine Barbarisierung aus dem 3./4. Jahrhundert mit fast 10 Gramm ist mir noch nicht untergekommen. Wann wurde der As denn Deines Wissens nach außer Kurs gesetzt?

Und wenn die Überprägung ein barbarisierter PROVIDENT-As ist, wonach es ja ein wenig aussieht, dann sind die Münzmeisterasse sicher zur selben Zeit noch zirkuliert.

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Re: Überprägung

Beitrag von beachcomber » Mo 29.08.11 18:54

ich glaube nicht, dass der as zur zeit seiner gültigkeit überprägt wurde, der stil der überprägung ist doch typisch für das späte 3. jh, und untergekommen ist mir sowas auch noch nicht. irgenwann ist's halt immer das erste mal. :)
grüsse
frank

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