Abstrakter Reitersturz?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Abstrakter Reitersturz?

Beitrag von Askander » Di 27.05.14 22:51

Hallo!

Ich bin dabei meine langjährige "Sammlung" aufzuarbeiten, damit ich sie nun auch so nennen darf und bin dabei auf ein Stück gestoßen, welches zwar echt nichts besonderes ist, allerdings wollte ich euch etwas dazu fragen. Es handelt sich dabei um einen Reitersturz, den ich bisher nicht besonders genau datieren konnte.

Ich habe als Datierung Constantius II - ist das soweit richtig? Ich kom bei der Legende allerdings nur auf "CONSTAN" und hab weiter vom Portrait entschieden. Kann da jemand die Legende vielleicht noch ergänzen?

Allerdings komm ich mit dem Revers absolut nicht klar - die wirkt im Vergleich mit vielen anderen Reiterstürzen sehr abstrakt auf mich und hinter dem Reiter findet sich scheinbar ein fallendes Kreuz / Standarte (?). Auch bei der Legende kann ich (vielleicht) nur einzelne Buchstaben erkenne, obwohl im linken Bereich und im Münzzeichen eigentlich sehr viel zu erkennen sein müsste. Was könnt ihr da erkennen?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

Askander
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Re: Abstrakter Reitersturz?

Beitrag von beachcomber » Di 27.05.14 23:46

constantius ist wohl richtig, aber das ganze sieht mir doch nicht so offiziell aus! das kreuz soll wohl die spitze mütze des gefallenen reiters sein.
grüsse
frank

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Re: Abstrakter Reitersturz?

Beitrag von justus » Mi 28.05.14 02:44

Sieht nach einem antiken Guss aus (Rand). Jedoch sicherlich keine antike Fälschung, sondern eher eine Art von Notgeld. :wink:
mit freundlichem Gruß

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Re: Abstrakter Reitersturz?

Beitrag von Askander » Sa 31.05.14 12:06

Hallo!

Entschuldigt bitte, aber wie kann ich die Antworten verstehen? Keine antike Fälschung heißt jetzt mit "Notgeld" was jetzt? Es handelt sich dabei also um einen Guss und keine Prägung? Kann man denn überhaupt noch etwas von der Legende, vor allem von der Prägestätte erkennen? Bitte entschuldigt jetzt meine Verwirrung, aber ich würde gerne ein bisschen mehr auf meinen Zettel schreiben, vielleicht seht ihr ja noch was :)

Danke nochmal,

Askander

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Re: Abstrakter Reitersturz?

Beitrag von Numis-Student » Sa 31.05.14 19:34

Hallo,
die Münzstätte des Vorbildes war Siscia, ich würde das Stück aber als imitative Prägung ansprechen.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Abstrakter Reitersturz?

Beitrag von justus » Sa 31.05.14 20:26

Verzeih mir Malte, wenn ich dir „ausnahmsweise“ einmal widersprechen möchte. :oops: Aber wenn man sich den Rand genauer ansiehst, so kann zumindest ich (wie ich glaube) sowohl einen zweiseitigen Gussansatz, als auch die Trennungslinie zwischen den beiden Gussförmchen erkennen, von der rauhen, porigen Oberflächenstruktur bzw. der flauen Konturen eines Gusses mal abgesehen.

P.S. Der Ausdruck "keine antike Fälschung" ist wohl etwas missverständlich. "Notgeld" meint nichts anderes, als Abgüsse von spätrömischen Folles (hier aus der Münzstätte Siscia) in einem Terrakotta-Tonförmchen, welche in Zeiten von regionalem Mangel an Umlaufmünzen, möglicherweise auf Grund von Münzstättenschließungen, quasi als eine Art von "Notgeld hergestellt und von offiziellen Stellen geduldet wurden. Beim Original dürfte es sich um einen Follis von Constantius II. handeln.

Constantius II.
AE3/4. AD 355-361.
Av. D N CONSTAN-TIVS P F AVG, diademed, draped & cuirassed bust right.
Rv. FEL TEMP-REPARATIO, soldier standing left, spearing a fallen horseman who is wearing Phrygian helmet, reaching backwards, ASIS oder BSIS zigzag in ex.
Ref. Siscia RIC VIII 361

vgl. http://www.wildwinds.com/coins/ric/cons ... _361.1.jpg
mit freundlichem Gruß

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