unzirkuliert

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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amigobutzi
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unzirkuliert

Beitrag von amigobutzi » Mi 14.07.04 20:00

Rv sieht aber komisch aus, zB. COS III.
Hatten wir nicht mal das Thema "nachgeschlagene Buchstaben"?
Und "absolut unzirkulierte Münze " ist auch eine mutige Aussage, meine ich.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 17790&rd=1

Gruß, amigobutzi

hjk
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Beitrag von hjk » Mi 14.07.04 21:38

Hi,

ein bisschen komisch mag's schon aussehen - und trotzdem hatte ich bisher genau diese Münze auf meiner Beobachtungsliste. Der Anbieter, der übrigens schon mal kurz unter http://www.numismatikforum.de/ftopic626 ... ight=titel erwähnt wurde, ist mir bisher nämlich als absolut seriös bekannt. Ich denke, ich werde ihn einfach mal über die geäußerten Zweifel informieren - vielleicht hat er ja eine einleuchtende Antwort.

Schönen Gruß aus Frankfurt
hjk :-)

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donolli
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Beitrag von donolli » Mi 14.07.04 22:01

ich habe ebenfalls schon mehrmals bei dem händler gekauft. war bisher immer sehr zufrieden. finde zwar auch, dass seine artikelbeschreibungen manchmal sehr "enthusiastisch" daherkommen, aber dafür stellt er auch sehr gute fotos ein, so dass jeder potentielle käufer selber in der lage sein sollte, sich ein urteil darüber zu bilden wie gut das jeweilige stück tatsächlich erhalten ist. übrigens scheint es ja bei antoninianen aus der mitte des 3. jahrhunderts öfters vorzukommen, dass die verwendeten stempel etwas müde sind. so kann das stück also durchaus prägefrisch sein

cheers donolli
Natura semina nobis scientiae dedit, scientiam non dedit. (Seneca)

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Do 15.07.04 08:18

Hallo,

mir fiel kein rechtes Wort für die Beschreibungen des Verkäufers ein, aber enthusiastisch finde ich genau treffend :) Er stellt halt die Vorzüge seiner Münzen heraus und die Schönheit liegt ja im Auge des Betrachters.
Meine Augen können mir an Hand des Scans nicht sagen, ob die Münze prägefrisch ist. Aber sie sagen mir, dass sie stellenweise sehr flau ausgeprägt ist. Und da dieser Typ nicht so selten ist, sollte man lieber nach den nicht schwer zu findenden vorzüglich ausgeprägten Stücken schauen (die dann leider auch teurer sind)
Gruß,
antoninus1

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Do 15.07.04 10:49

@hjk

Wenn Du schon an duxbeni schreibst, verweise ihn doch am besten auf den Thread "Seltsame Prägung" hier im Forum, in dem die Sache mit den Vertiefungen um die Buchstaben abgehandelt worden ist.

Gruß

chinamul
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Beitrag von hjk » Do 15.07.04 16:24

Hallo zusammen,

@chinamul: das habe ich natürlich gestern schon gemacht :wink:

Inzwischen habe ich auch schon eine (bzw. aufgrund einer weiteren Rückfrage zwei) Antwort(en). Der Verkäufer (ich nenne niemals Namen) teilte mir mit, dass er als Verkäufer nicht so gerne selbst im Forum agieren mag. Ich zitiere aber (mit seiner Zustimmung) mal auszugsweise:

"Ich halte die Münze für echt und die Buchstaben für nicht nachgeschlagen. Hierfür habe ich zwei Gründe:

1. Die beiden ersten II von COS III sind eindeutig über dem Höhenniveau des Cippus erhaben, wären sie nachgeschlagen, müssten Sie darunter liegen.
2. Das dritte I von COS III fehlt ja praktisch. Hätte jemand die Buchstaben manipuliert, hätte er diesen ja wohl ergänzt, zumal die Oberfläche an dieser Stelle glatt ist und wohl sehr geeignet zum Nachschlagen wäre.

Die Münze weisst ferner keinerlei Spuren von Zirkulation sowie avers einen schönen Glanz auf, was mich dazu veranlasst hat, sie als FDC = uncirculated zu bezeichen. Mag sein, dass das ein wenig pathetisch klingt, zumal die Stempel etwas gebraucht sind, aber das Bild ist sehr objektiv. Und wohl auch schon zu Römers Zeiten haben Verkäufer ihre Ware ein bisschen angepriesen (ohne freilich irgendetwas vorzugaukeln)

Ich finde an diesem Philippus die Breite des Cippus besonders eindrucksvoll und die hat den Stempelschneider wohl auch veranlasst, ein so ausladendes COS III zu schneiden."

und

"Generell garantiere ich die Echtheit bis zur Höhe des Kaufpreises, sollte mir mal ein falsum oder ein sagen wir manipulatum unterkommen. Aber ich prüfe schon selbst sehr genau und ich weiss auch, woher ich meine Münzen kaufe. Man muss immer wachsam sein."

Ich habe nach diesen Antworten immer noch keinerlei Zweifel an der Seriosität des Anbieters - und ich werde bei dem sicher noch ein paar Kleinigkeiten erwerben (wenn denn mein Budget das wieder zulässt :wink: ).

Höchst einleuchtend finde ich das unter 1. genannte Argument, wonach bei einer Über- bzw. Nachprägung oder feinen "Schnitzarbeit" der höchste Punkt eigentlich unter dem Niveau der Umgebung liegen müsste (ansonsten wäre ja die Umgebung weitflächig abzutragen - und dann wären die die Buchstaben umgebenden Vertiefungen ja gar nicht mehr erklärbar). Ob das die Diskussion um die "Seltsame Prägung" wieder belebt ?

In jedem Fall: ich glaub' dem Mann - und wenn's nur deshalb wäre, dass solche (unterstellten) Manipulationen bei diesem Denar (und dem damit zu erzielenden Verkaufspreis) eine Manipulation schon wirtschaftlich völlig lächerlich erscheinen lassen.

Schönen Gruß aus Frankfurt
hjk :)

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amigobutzi
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Beitrag von amigobutzi » Do 15.07.04 18:22

ok., die Einlassungen des Verkäufers kann man akzeptieren.
Es ist durchaus möglich, dass die Stempel teilweise verbraucht waren (sh. auch Rv auf 2 Uhr das fehlende "A".)
Trotzdem kann ich mir nicht erklären warum bei COS III die dritte "I" nur unten und oben eine Vertiefung aufweist.
Mein Beitrag sollte ja auch nur eine fruchtbare Diskussion, wie wir sie ja hier haben, auslösen.
Es immer auch interessant, was andere Sammler für Argumente vorbringen. Ich finde, da kann man immer nur dazu lernen.

Übrigens, auch ich habe mit diesem Verkäufer bisher keine negativen Erfahrungen gemacht.

Gruß, amigobutzi

gordiphilos
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Beitrag von gordiphilos » Do 15.07.04 21:26

Hallo, jetzt bin ichs doch selbst !

Das dritte I von COS III fehlt, da entweder beim vorherigen Abschlag des Stempels dort etwas hängengeblieben ist, oder weil bei diesem Abschlag das I abgerissen ist. Hierbei halte ich freilich die erste Variante für die zutreffende. Man muss sich das immer als positiv - negativ oder Matrize- Patrize vorstellen.
Auf alle Fälle ist an der Vertiefung oben und unten nichts hängengeblieben, da der Übergang zum I von COS III eine Sollbruchstelle darstellt. Deshalb hat sich das so auch auf der Münze dargestellt.

Dieses "Fehlen" von Buchstaben oder Ziffern sieht man eigentlich öfters auf Münzen dieser Zeit. Man muss freilich bedenken, dass sowohl Metalle - und damit Schrötlinge - als auch Stempel dieser Zeit nicht mit heutigen Industrienormen verglichen werden können. Es ging halt ein bisserl lockerer zu ...

Beste Grüsse
gordiphilos - db

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