Tempelmünze II
Moderator: KarlAntonMartini
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komisch! Nach meiner Antwort sehe ich auf einmal doch den scan
Auch dies ist ein islamischer Tempeltoken indischer Herkunft. Im Quadrat die Kalima, rundherum die Namen der 4 orthodoxen Kaliphen: Abu Bakr, 'Umar, 'Othman und 'Ali, unter der Moschee M-din Sharif, mal etwas sehr frei übersetzt: die wahren Nachfolger Mohammeds.
Auch dies ist ein islamischer Tempeltoken indischer Herkunft. Im Quadrat die Kalima, rundherum die Namen der 4 orthodoxen Kaliphen: Abu Bakr, 'Umar, 'Othman und 'Ali, unter der Moschee M-din Sharif, mal etwas sehr frei übersetzt: die wahren Nachfolger Mohammeds.
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)
- KarlAntonMartini
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Hallo!
zu Gorostiza und KAM: ja, es ist der gleiche Typ. Die älteren Stücke sind aus Silber, jüngere aus versilberten Messing (oder sagen wir lieber: aus irgendwelchen Gelbgussmetallen). neueste Touristenausgaben bestehen aus sehr leichtem und sprödem "Altmetall". Sie sind meiner Meinung nach eigentlich mehr religiöse Propaganda-Medaillen, die den schiitischen Glauben an die vier "wahren" (was im übrigen auch stimmt ...) Kalifen hervorheben. Sie scheinen sich nicht gegen die Hindus, sondern gegen die sunnitischen Muslime zu wenden. Ob sie auch eine weitere religiöse Funktion oder sogar eine im weitesten Sinne monetäre hatten, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist der geplante Katalog von Mitchiner hierzu eigentlich schon fertig? Die ebenfalls häufigen "Nachprägungen" der quadratischen Aqbar-Rupees sind wohl eher symbolisches Geschenk-Geld zu Hochzeiten und ähnlichen Festivitäten und nicht religiös im engeren Sinne; und schon gar nicht monetär.
Tschüß, Afrasi
zu Gorostiza und KAM: ja, es ist der gleiche Typ. Die älteren Stücke sind aus Silber, jüngere aus versilberten Messing (oder sagen wir lieber: aus irgendwelchen Gelbgussmetallen). neueste Touristenausgaben bestehen aus sehr leichtem und sprödem "Altmetall". Sie sind meiner Meinung nach eigentlich mehr religiöse Propaganda-Medaillen, die den schiitischen Glauben an die vier "wahren" (was im übrigen auch stimmt ...) Kalifen hervorheben. Sie scheinen sich nicht gegen die Hindus, sondern gegen die sunnitischen Muslime zu wenden. Ob sie auch eine weitere religiöse Funktion oder sogar eine im weitesten Sinne monetäre hatten, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist der geplante Katalog von Mitchiner hierzu eigentlich schon fertig? Die ebenfalls häufigen "Nachprägungen" der quadratischen Aqbar-Rupees sind wohl eher symbolisches Geschenk-Geld zu Hochzeiten und ähnlichen Festivitäten und nicht religiös im engeren Sinne; und schon gar nicht monetär.
Tschüß, Afrasi
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Hallo afrasi,
leider habe ich Deine Antwort erst jetzt entdeckt, ich erhielt kein Infomail! Herzlichen Dank für Deine Ausführungen. Da meine Münzen aus einer alten, berühmten Sammlung stammen, kann ich annehmen, dass es sich nicht um moderne Touristenkopien handelt. Die Token sind auch aus gutem Silber. Gibt es auf dem Token einen Anhaltspunkt für das Prägezeit?
Ich erlaube mir, im gleichen Aufwisch zwei weitere Silbertoken vorzustellen, deren Zuordnung mich sehr interessieren.
Scan: w-indien-01
AR-35 mm, 23.61 gr.
scan: w-indien-05
AR-25 mm, 11.19 gr.
Grüssles
goro
leider habe ich Deine Antwort erst jetzt entdeckt, ich erhielt kein Infomail! Herzlichen Dank für Deine Ausführungen. Da meine Münzen aus einer alten, berühmten Sammlung stammen, kann ich annehmen, dass es sich nicht um moderne Touristenkopien handelt. Die Token sind auch aus gutem Silber. Gibt es auf dem Token einen Anhaltspunkt für das Prägezeit?
Ich erlaube mir, im gleichen Aufwisch zwei weitere Silbertoken vorzustellen, deren Zuordnung mich sehr interessieren.
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Hallo! Für die Prägezeit der Ramatankas gibt es keinen Anhaltspunkt auf den Medaillen, etwaige Zahlen sind Phantasieprodukte oder Zahlenspielerei à la Kabala. Der Silbergehalt jedoch ist ein guter Indikator. Wenn die Stücke wirklich aus gutem Silber sind, dürften sie ungefähr aus dem Zeitraum 1792 - bis ins frühe 19. Jh. stammen, also aus der ersten Zeit der Kalkutta-Periode. Die zweite neuvorgestellte zeigt Rama (links) und Sita auf dem Thron (Durbar), links und rechts jeweils zwei Diener, einer hält den Sonnenschirm. Unter dem Thron lümmelt sich Hanuman, der Affenkönig herum. Dies nennt man die Durbar-Szene. Sie erinnert an das jährliche große Hindufest anlässlich der Rückkehr der beiden auf dem Thron aus Ceylon nach Indien. Auf der Rückseite ist eine Prozessionsszene a zu diesem Fest zu sehen. Die Jungs und Mädels im Hintergrund auf dem "Siegerpodest" sind ungewöhnlich und mir nicht bekannt. Die erste Medaille ist mir gänzlich unbekannt, offensichtlich wird ausgiebig getanzt. Die Sammlung scheint fürwahr außergewöhnlich und wertvoll zu sein. So etwas würde ich gerne mal erben ... ich weiß bloß nicht von wem. Tschüß, Afrasi
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afrasi und klaupo,
herzlichen Dank für Eure Hilfe.
afrasi, meinst Du dies nun etwas ironisch? Ich habe keine Ahnung von den Preisen dieser indischen Münzen, sie haben mir einfach gefallen und darum habe ich sie bei UBS Zürich (Lot 4161; Schätz. 350 Fr., Ergebn. 550 Fr.) ersteigert. Es waren 56 chin. Cash-Münzen und 60 indische Silber- und Bronzemünzen. Dabei waren auch 21 kleine Silberfanams, die m. E. ja nichts wert sind. Vielleicht habe ich zuviel für alles bezahlt, was mich aber nicht sonderlich stört, da ich die Münzen ja meine Sammlung bereichern und ich Freude daran habe.
klaupo: Meinst Du die Münze mit den sieben Figuren? M. E. ist sie aus reinem Silber. Ich habe sie nochmals mit der Lupe genau betrachtet, am Rand, und auch in den Feldern gibt es kleine Schläge, eine Messingunterlage kann ich nicht entdecken. Auch bei den erhabenen und etwas beriebenen Figuren kann ich nichts dergleichen sehen. Die Versilberung müsste demnach sehr dick sein!
Die scanns sind etwas zu gelblich geraten, die Münzen selber haben nicht diesen gelblichen Schimmer!
Und hier gleich noch so ein interessanter Token
Nr. w-indien-04
AR-23 mm, 11.15 gr.
Grüssles
goro
herzlichen Dank für Eure Hilfe.
afrasi, meinst Du dies nun etwas ironisch? Ich habe keine Ahnung von den Preisen dieser indischen Münzen, sie haben mir einfach gefallen und darum habe ich sie bei UBS Zürich (Lot 4161; Schätz. 350 Fr., Ergebn. 550 Fr.) ersteigert. Es waren 56 chin. Cash-Münzen und 60 indische Silber- und Bronzemünzen. Dabei waren auch 21 kleine Silberfanams, die m. E. ja nichts wert sind. Vielleicht habe ich zuviel für alles bezahlt, was mich aber nicht sonderlich stört, da ich die Münzen ja meine Sammlung bereichern und ich Freude daran habe.
klaupo: Meinst Du die Münze mit den sieben Figuren? M. E. ist sie aus reinem Silber. Ich habe sie nochmals mit der Lupe genau betrachtet, am Rand, und auch in den Feldern gibt es kleine Schläge, eine Messingunterlage kann ich nicht entdecken. Auch bei den erhabenen und etwas beriebenen Figuren kann ich nichts dergleichen sehen. Die Versilberung müsste demnach sehr dick sein!
Die scanns sind etwas zu gelblich geraten, die Münzen selber haben nicht diesen gelblichen Schimmer!
Und hier gleich noch so ein interessanter Token
Nr. w-indien-04
AR-23 mm, 11.15 gr.
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Hallo goro,
die Daten aus dem Mitchiner beziehen sich auf dein Stück w-indien-05, AR-25 mm, 11.19 gr. Das dort abgebildete Stück unter Nr. 4723 ist mit deinem identisch und wird (unter Bezug auf das vorangehende Stück) wie folgt beschrieben:
Silvered brass Ramatanka (ca. 11 1/2 gm)
4722. Rude rendering of the standard Rama and Sita design with two attendants.
Rev. The Seven Rishis with emblems.
4723. (dein Stück) Much ruder with simplified designs. (d.h. u.a. es sind nur vier der Sieben Rishi abgebildet).
Gruß klaupo
die Daten aus dem Mitchiner beziehen sich auf dein Stück w-indien-05, AR-25 mm, 11.19 gr. Das dort abgebildete Stück unter Nr. 4723 ist mit deinem identisch und wird (unter Bezug auf das vorangehende Stück) wie folgt beschrieben:
Silvered brass Ramatanka (ca. 11 1/2 gm)
4722. Rude rendering of the standard Rama and Sita design with two attendants.
Rev. The Seven Rishis with emblems.
4723. (dein Stück) Much ruder with simplified designs. (d.h. u.a. es sind nur vier der Sieben Rishi abgebildet).
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Herzlichen Dank, klaupo, für Deine Hilfe. Die Versilberung muss also sehr dick sein, dass man in den Schlägen und Kerben kein Messing durchschimmern sieht. Auf jeden Fall ist es ein interessanter Token, die Figuren sind wirklich funny!
Hast Du eine Ahnung, was w-indien-04 sein könnte? Der Token scheint aus gutem Silber zu sein!
Viele Grüsse und nochmals herzlichen Dank
goro
Hast Du eine Ahnung, was w-indien-04 sein könnte? Der Token scheint aus gutem Silber zu sein!
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Hallo! Die Nr. 1 ist tatsächlich in dem alten Mitchiner verzeichnet. Ich habe in dem Katalog von 2001 geschaut und nicht damit gerechnet, dass er welche weglässt. Ich bleibe dabei, dass die Stücke auch aus Silber und dementsprechend älter sein können, Herr Mitchiner übrigens auch ... Mach mal die - wissenschaftlich nicht ganz wasserdichte - Silberprobe mit dem Bleistift: Münze auf Fingerkuppe legen und mit dem Bleistift leicht anschlagen. Klingt sie, ist es Silber, scheppert sie, ist es unedles Metall. Sollte sie klingen, gehe mit ihr zum Juwelier und lass den Silbergehalt genauer ermitteln.
Das mit der edlen Sammlung meinte ich nicht ironisch, sondern ernst! (Falls Du sie für Deinen Einkaufspreis verkaufen würdest, würde ich sie sofort haben wollen ...) €
Das mit der edlen Sammlung meinte ich nicht ironisch, sondern ernst! (Falls Du sie für Deinen Einkaufspreis verkaufen würdest, würde ich sie sofort haben wollen ...) €
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Herzlichen Dank, afrasi für den Hinweis, die Münzen klingen alle! Ich kann bei keiner Münze irgend eine Spur von darunterliegendem Kupfer entdecken.
Man kann die 550 Fr. nicht einfach durch 116 teilen, da es ja auch praktisch wertlose CU-Münzen und die kleinen Silberfanams, die wohl kaum 50 cents das Stück wert sind, dabei hatte. Aber ich habe das Lot ja nicht gekauft um es zu verhöckern, sonder ich freue mich an den Münzen, sie sind eine Bereicherung für meine Sammlung. Schade, dass ich sie nicht alle bestimmen kann. So schlummern sie ein Inkognito-Leben in ihren samtenen Bettchen!!
Freundlich grüsst Dich
goro
Man kann die 550 Fr. nicht einfach durch 116 teilen, da es ja auch praktisch wertlose CU-Münzen und die kleinen Silberfanams, die wohl kaum 50 cents das Stück wert sind, dabei hatte. Aber ich habe das Lot ja nicht gekauft um es zu verhöckern, sonder ich freue mich an den Münzen, sie sind eine Bereicherung für meine Sammlung. Schade, dass ich sie nicht alle bestimmen kann. So schlummern sie ein Inkognito-Leben in ihren samtenen Bettchen!!
Freundlich grüsst Dich
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Hallo! Du kannst ja nach und nach die eine oder andere unbestimmte hier vorstellen ... oder Du kaufst Dir bei eBay oder sonstwo den guten, relativ kleinen, aber dafür preiswerten Katalog:
Michael Mitchiner: Ramatankas. Hindu Religious Tokens Illustrating Themes from Ramayana.
Mumbai, India, 2001.
ISBN 81-86786-11-2
Michael Mitchiner: Ramatankas. Hindu Religious Tokens Illustrating Themes from Ramayana.
Mumbai, India, 2001.
ISBN 81-86786-11-2
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