zwei britische Token

Privat ausgegebene Münzen, Notgeld und Münzersatzmittel

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zwei britische Token

Beitrag von Privateer » Di 06.11.07 22:11

... die ich im Web nicht finden konnte.

Auf dem Penny Token steht leider nichts darüber, wer ihn verausgabt haben könnte. Von dem North Wales Halfpenny? Token finde ich nur 1793/94er Stücke.

Ich bitte daher um Hilfe bzw. nähere Bestimmung der Stücke. Vielen dank schonmal im Voraus.
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Gruß Privateer

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Beitrag von KarlAntonMartini » Di 06.11.07 22:39

Der erste ist ein englischer oder kanadischer anonymer Token, morgen früh seh ich al im Withers nach und sag dir Genaueres. Der zweite gehört in eine ganz spezielle Kategorie von Token, die in Mitteleuropa nur selten auftaucht und regelmäßig Verwirrung stiftet: Diese als "Evasions" bezeichneten Stücke wurden von einigen Birminghamer Unternehmern produziert, die vorher auch in großem Umfang gefälschte untergewichtige Halfpennies hergestellt haten. Um der stärker werdenden strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen, produzierten sie dann Stücke, die bei oberflächlicher Betrachtung als Halfpennies durchgehen konnten, aber Phantasiebilder oder Inschriften trugen. Auch hierzu morgen mehr, das Standardwerk für diese Serie ist von Cobwright und hat den Titel: A Journey Through the Monkalokian Rain Forests in Search of the Spiney Fubbaduck. Very british eben. Mit diesen Stücken gelangt man gewissermaßen zur esoterischen Stufe der Paranumismatik. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von klosterschueler » Di 06.11.07 22:51

Hallo KAM!

In deinen Beiträgen findet sich immer wieder die Stadt Birmingham. Warum werden gerade dort so viele Münzen (für Britische Gebiete?) hergestellt?

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Beitrag von KarlAntonMartini » Di 06.11.07 23:01

Hier: http://www.numispedia.de/Birmingham%2C_Pr%E4gest%E4tte
hab ich das schon mal aufgeschrieben. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von klosterschueler » Di 06.11.07 23:30

Hallo KAM!

Sorry, da hätt ich auch selber draufkommen können... :oops:

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 07.11.07 11:27

Withers hat für den ersten Token die Nr. 1393, er legt ihn zu British non-local tokens. Das Stück ist signiert mit H. (unten rechts am Sockel der Commerce), von normaler Häufigkeit. H steht für Thomas Halliday, Birmingham. - Der zweite hat bei Cobwright die von Atkins (einem Katalog aus dem 19. Jahrhundert) übernommene Nr. 64; er ist für diese Ausgaben häufiger, das Stück ist überdurchschnittlich erhalten. Der Hersteller war William Lutwyche, Birmingham. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von Privateer » Mi 07.11.07 12:57

Servas KAM,

zunächst mal vielen Dank für die Informationen. Mir war zwar schon bekannt, dass bereits damals speziell für Sammlerzwecke geprägt wurde, von Pseudomünzen für den Umlauf hatte ich aber bisher noch nie etwas gehört.

Ich glaube, die heutigen Eurosammler würden interessante Parallelen zwischen der britischen "Paranumismatik" des ausgehenden 18. Jahrhunderts :-) und der Flut von Euro-Probeprägungen feststellen.

Damit ist für mich nun auch klar, dass der North Wales Token (oder besser Jeton/Medaille?) nicht in mein Sammelkonzept passt. Pseudomünzen sammle ich nicht, egal ob alt oder jung.

Falls das Stück für Dich von Interesse sein sollte, bitte ich um PN.
Gruß Privateer

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 07.11.07 13:55

Das mit den Parallelen ist ein guter Gedanke. Produziert wurden damals auch künstliche Fehlprägungen für den Sammlermarkt. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von Privateer » Mi 07.11.07 18:34

@KAM

Zu diesem Stichwort fallen mir die Euro - Training Token ein. Diese stammen glaube ich auch aus Birmingham... :-) Das waren vermutlich Jubiläumsausgaben für:

"Over 200 years of traditional, home-made fake minting" :lol:
Gruß Privateer

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