Pseudokeltisch

Keltische Münzen

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Pseudokeltisch

Beitrag von Numis-Student » Di 10.06.08 20:55

Hallo,
heute möchte ich mal einen Neuzugang meiner Sammlung vorstellen, der einen gewissen keltischen Einfluss aufweist.
Nur antik ist das Stück natürlich nicht, es ist erst heute morgen in meiner Gegenwart entstanden :D
Schöne Grüße,
MR
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taurisker
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Beitrag von taurisker » Di 10.06.08 21:44

Hallo, wie "entstanden"??
Das Material schimmert mir vom Glanz her wie Blei.
Salü
taurisker

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Beitrag von Numis-Student » Di 10.06.08 21:50

Hallo,
das Material glänzt wie Blei, da es sich um Blei handelt :wink:
Wir haben am Institut eine kleine Spindelpresse, die heute das erste mal in Betrieb genommen wurde. Es wurden einige wenige Probeabschläge gemacht, dies ist einer davon.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Beitrag von harald » Mi 11.06.08 07:57

Hallo Malte!

Das Vorbild für Eure Pseudoprägung (Pressung) war eine in Sammlerkreisen äußerst gefragte und deswegen teure Tetradrachme vom ostkeltischen Frontalgesichtstyp, beziehungsweise eine Variante des Typs Oberleiserberg.

Dieser Typ ist nicht nur wegen seiner relativen Seltenheit, sondern auch wegen der Darstellung des, für die Kelten typischen abgeschlagenen Kopfes, so gefragt.

Grüße
Harald

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Beitrag von taurisker » Mi 11.06.08 08:29

....war eine in Sammlerkreisen äußerst gefragte und deswegen teure Tetradrachme vom ostkeltischen Frontalgesichtstyp, beziehungsweise eine Variante des Typs Oberleiserberg.
Servus Harald, gibts vom Vorbild irgendwo im Netz eine Abbildung dazu? Hab grad ein wenig gesucht danach, bin aber nicht fündig geworden.

Hey Malte, macht ihr am Institut auch Pressungen in Silber oder bleibt es bei Plumbum?

Salü
Herfried

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Beitrag von harald » Mi 11.06.08 08:44

http://www.oenb.at/de/ueber_die_oenb/ge ... schaft.jsp

Servus Herfried!

Ich muß mich korrigieren!

Ich meinte natürlich nicht ostkeltisch, sondern ostnorisch!
Na ja, offenbar bin ich um diese Zeit nur körperlich da.

Der Avatar unseres Forumskollegen ambiorix zeigt ebenfalls einen Ausschnitt des Averses dieser Münze der Taurisker oder Ostnoriker.

Viele Grüße
Harald

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Beitrag von Numis-Student » Mi 11.06.08 08:46

Hallo,
erstmal noch was zum Vorbild: Es ist nach unserem Institutswappen gestaltet, das von Göbl entworfen wurde.
Zur Zeit machen wir gar nichts, aber wir sind gerade bei der Gestaltung unseres Institutsjetons. Das Material wird wohl nur Blei sein, da die Spindelpresse zu klein/zu schwach für härtere Metalle ist.
Noch etwas zum Künstler: http://www.helmut-zobl.at/home/
Schöne Grüße,
MR
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Beitrag von Ambiorix » Mi 11.06.08 11:03

Siehe auch mein Avatar :D

Leider mein einziges Stück.
MfG
Ambiorix

[b]"Doch die Wissenschaft man weiß es,
achtet nicht des Laienfleißes!"[/b]

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Beitrag von harald » Mi 11.06.08 12:49

Hallo Ambiorix!

Na da untertreibst Du aber ordentlich.

Erstens weden diese Münzen nicht gerade häufig gefunden, tauchen deswegen nur äußerst selten im Handel auf und zweitens dürfte der Zustand Deiner Münze einer sein, der so manches Museum vor Neid erblassen lassen würde.

Zeigst Du uns mal etwas mehr als das Portrait dieses Top- Stückes?

Gruß
Harald

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Beitrag von taurisker » Mi 11.06.08 13:02

Zeigst Du uns mal etwas mehr als das Portrait dieses Top- Stückes?
Vielleicht im Keltenschaukasten???

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Beitrag von tilos » Mi 11.06.08 16:26

Ich hoffe Ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich mich mal mit hineinmogle. Ich habe vor Jahren ein kleines Bronzestück erworben, dass im Niederheingebiet gefunden wurde - so jedenfalls die Aussage des Vorbesitzers. Es scheint mir eine Art Applik evtl. auch ein Spielstein oder ein Gewicht zu sein. Dieser Beitrag erinnerte mich - durch die gezeigten Gesichtsdarstellungen - an die noch ungeklärte Determination des Stückes. Wer von Euch hat eine Idee, worum es sich tatsächlich handelt und ob die Kelten die Finger mit im Spiel hatten?

Beste Grüße
Tilos

AE 21-23mm / 11,75g
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Beitrag von taurisker » Mi 11.06.08 17:55

(Münz-) Gewicht???

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Beitrag von tilos » Do 12.06.08 14:57

taurisker hat geschrieben:(Münz-) Gewicht???
Was verleitet Dich konkret zu dieser Vermutung?

Gruß
Tilos

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Beitrag von taurisker » Do 12.06.08 15:20

... ist mir spontan eingefallen, weils einen flachen "Boden" hat und ziemlich genau das Gewicht einer latenezeitlichen Tetradrachme ... das ist jedoch nur eine Vermutung, es könnte ebenso eine Aplike oä. sein und es könnte auch mittelalterlich oder neuzeitlich sein ... an einen Spielstein etc. denke ich nicht.

Salü
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Beitrag von harald » Do 12.06.08 15:41

Hallo tilos!

Wenn ich Dein Objekt mit den bekannten keltischen Gesichtsdarstellungen vergleiche, gibt es leider von der frühen bis zur späten La-tenezeit kein
Vergleichsbeispiel.
Vor allem die Form des lachenden Mundes und teilweise auch der Augen ist im keltischen nicht gebräuchlich.

Die nächste Parallele findet sich bei der provinzialrömischen Darstellung von Theatermasken.

Als Möglichkeit käme eine Attache eines provinzialrömischen Bronzegefäßes in Frage.

Grüße
Harald

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