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Keltische Münzen

Moderator: Numis-Student

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harald
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Beitrag von harald » Mi 13.08.08 18:55

Um etwas frischen Wind in das von einer Flaute heimgesuchte Keltenforum zu bringen möchte ich Euch diese Neuerwerbung vorstellen und Euch um Eure Meinung, dazu befragen.
Wer schafft von Euch die Bestimmung?

Um das Rätsel zu erschweren zeige ich vorerst nur die Rückseite dieser schönen Münze.

Material: guthaltiges Silber

D: 18 mm

Gewicht: 4,41 Gramm

Unsere beiden Forumskollegen, denen dieses Stück möglicherweise an der Uni Wien von Professor Dembski schon gezeigt wurde, bitte ich vorerst um Zurückhaltung.

Gruß
Harald
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biatec
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Beitrag von biatec » Sa 16.08.08 11:35

Lieber Harald,

nachdem sich nicht mal jemand getraut zu sagen, dass er keine Ahnung hat - tue ich es

Ich habe keine Ahnung

Wunderschöner Stil - mich irritiert nur ein wenig die Schrötlingsform und die durch Punkte angedeuteten "Pegasusflügel" ?
Unter dem Pferd sieht das Beizeichen aus Punkten fast wie eine menschliche Gestalt aus.
Gewicht spricht für eine sehr frühe Drachme aber Parallelen habe ich keine vor dem geistigen Auge

Also verkürze unser Leid und kläre uns auf.

LG

biatec

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harald
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Beitrag von harald » Sa 16.08.08 11:43

Servus Stephan!

Da gerade Urlaubszeit ist, nehme ich an, es sind viele unserer Kollegen offline.
Aus diesem Grund möchte ich noch ein paar Tage bis zur Auflösung dieses Rätsels abwarten.
Aber sei versichert, ich bin auch nicht gleich auf die Zuweisung draufgekommen.

Viele Grüße
Harald

payler
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Beitrag von payler » Sa 16.08.08 12:02

Als "Nichtkelte" versuche ich es einmal!

Donauregion?
Imitation Philipp II?
AV: Zeus??

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pixxer
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Beitrag von pixxer » Sa 16.08.08 12:35

Hallo Harald!

Ein interessantes Stück, aber irgendwie bin ich mir da überhaupt nicht sicher. Wenn es nicht von dir stammen würde, dann hätte ich im ersten Moment an ein modernes Produkt gedacht (erinnert irgendwie an die Münze mit dem Sondengeher die vor einiger Zeit hier vorgestellt wurde :D ).

Ebenso wie Biatec irritiert mich ein wenig die Form des Schrötlings und auch die knackig scharfe Prägung selbst.

Ich würde mal vermuten, mittlerer und unterer Donauraum, Philipp II Imitation.
Eine stärker stilisierte Form des Puppenreiters mit Audeleonmonogramm wie dieses Vergleichsstück von coinarchives vielleicht?

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 3&Lot=1060

LG
Pixxer

taurisker
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Beitrag von taurisker » Sa 16.08.08 14:33

biatec hat geschrieben: Ich habe keine Ahnung
Salü zusammen :-)

Wie Stephan, ebenfalls keinen exakten Ansatz, den Tipp von pixxer halte ich jedoch für plausibel.

LG
Herfried

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harald
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Beitrag von harald » Mo 18.08.08 12:19

Hallo an alle!

Ich habe beschlossen, Euch nicht länger auf die Folter zu spannen und das Rätsel auflösen.

Bei dem gezeigten Objekt handelt es sich eigentlich im engeren Sinn um keine Münze, sondern einen Ansteckknopf!

Ein Bekannter von Dr. Dembski hat neben Eisenstempel für römische Denare und keltische Münzen, auch den Stempel für diese Prägung selbst angefertigt.
Dabei handelt es sich um keinen professionellen Stempelschneider.

Wie die Mehrzahl von Euch bemerkt hat, ist der Stil ganz gut gelungen.
Hätte sich der Künstler die Mühe gemacht, den Stempel mehr abzunützen, den Schrötling echt aussehen zu lassen und die Beizeichen weggelassen, wäre eine durchaus gefährliche Fälschung daraus geworden.

Ich habe erfahren, dass sich der Mann noch gar nicht so lange damit befasst. Wie gefährlich müssen dann die Stempel von Profis mit jahrelanger Routine und der nötigen künstlerischen Begabung sein?

Seid mir bitte nicht böse, dass ich Euch auf eine falsche Fährte geführt habe, aber dieses Stück mußte ich einfach herzeigen.

Viele Grüße
Harald

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Beitrag von taurisker » Mo 18.08.08 12:34

... tja, eine Ahnung hatte ich schon 8O 8O 8O

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Beitrag von biatec » Mo 18.08.08 13:16

Wie Du schon richtig bemerkt hast

Der Schrötling und die Beizeichen sind nicht typisch - der Stil des Pferdes ist aber sehr gut

Hoffentlich gerät der Stempelschneider nicht auf die Dunkle Seite :D

Sonst können wir in Zukunft noch aufmerksamer sein

GGF

biatec

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Beitrag von pixxer » Mo 18.08.08 15:24

Na dann lag ich mit meinem Vergleich zu der "Sondengänger-Münze" ja gar nicht mal so schlecht. :lol:

Allerdings ohne die Beizeichen, das Foto vielleicht noch in Schwarz/Weiß und fertig ist ne gefährlich echt aussehende Ebay-Falle... :?

Weißt du welche Münze er sich als Vorbild genommen hatte? Oder ist es rein aus der Fantasie des Künstlers der schon einige Kelten gesehen hat?

Grüße
Pixxer

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Beitrag von harald » Mo 18.08.08 15:57

Im Gegensatz zu anderen von ihm angefertigten Stempeln, besitzt dieser kein reales Vorbild.
Nach meiner Information ist er aber ein ähnlich großer Keltenfan wie wir, was man ja an seiner "Handschrift" gut erkennen kann.

Gruß
Harald

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Beitrag von pixxer » Mo 18.08.08 16:00

Zur Veranschaulichung habe ich das Foto ein klein wenig verändert (mit etwas Geduld und bösen Absichten ginge das noch viel besser). Dieses dann noch bei einem halbwegs renomierten Händler eingestellt und es finden sich garantiert jede Menge Interessenten... :evil:

Gefährlich sowas...
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Beitrag von harald » Mi 20.08.08 10:42

Hallo Michael!

Professionelle Arbeit, die Du uns da zeigst.

Genau das war es, was ich mit meinem Beispiel zeigen wollte.

Viele Grüße
Harald

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Beitrag von Numis-Student » So 28.09.08 17:00

Hallo,
ich nehme an, ich gelte als einer der "beiden Forumskollegen, denen dieses Stück möglicherweise an der Uni Wien von Professor Dembski schon gezeigt wurde", aber ich lese so selten im Keltenforum, dass ich erst jetzt dieses Stück sehe.
Ich würde sagen, der "Fälscher" hat sich durch das Beizeichen unter dem Pferd verraten :D
Was mich nur etwas verwirrt, ist Harals Aussage: Dabei handelt es sich um keinen professionellen Stempelschneider.
Aber wenn es der ist, von dem ich ausgehe, dann bin ich mir sicher, dass er nicht auf die falsche Seite wechselt....
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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