DEUTSCHER ORDEN. Klippe von den Stempeln d. 1/4 Talers (8 G
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DEUTSCHER ORDEN. Klippe von den Stempeln d. 1/4 Talers (8 G
Diese Münze steht im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Orden und Polen. Im Jahre 1519 überfiel Großmeister Albrecht die Stadt Braunsberg. Nach diesem Anfangserfolg rückten die Polen in das Ordensgebiet ein und standen bald vor Königsberg. Als von außerhalb Hilfe kam - insbesondere 14.000 Söldner aus Deutschland - konnten die Polen zurückgedrängt werden und der Großmeister belagerte Hirschberg. Um die Söldner zu bezahlen, wurden 1520 Notmünzen geprägt, da die Finanzen des Deutschen Ordens völlig zerrüttet waren. Sie waren 9lötig, d. h. 564/000 fein. Sie wurden später zu einem Drittel des Ausgabewertes eingelöst. Es wurden auch einseitige Klippen geprägt, um schneller die benötigten Summen zusammen zu bekommen. Es ist auch möglich, daß diese Notprägung in einer Feldmünzstätte erfolgte. Diese Notprägungen aus dem Krieg des Großmeisters Albrecht von Hohenzollern gegen Polen sind die größten Raritäten der ostpreußischen Numismatik. Bahrfeldt (Marienburg) schreibt:" Die Notmünzen des Hochmeisters Albrecht gehören zu den bemerkenswertesten Erscheinungen unter den preußischen Münzen. Sie wurden später wieder eingezogen und verschmolzen und gehören deshalb zu den hervorragendsten Seltenheiten." Der Reiterkrieg endete 1521 durch Vermittlung eines vierjährigen Waffenstillstandes durch Kaiser Karl V. und Ludwig von Ungarn. Vor Ablauf der Waffenruhe wandelte Hochmeister Albrecht von Brandenburg den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum um.
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Re: DEUTSCHER ORDEN. Klippe von den Stempen des 1/4 Talers
Die Tempelritter hatten einen "Großmeister", das Ordensoberhaupt des Deutschen (Ritter-)Ordens war der Hochmeister 
Zum geschichtlichen Abriss gäbe es natürlich auch eine gewisse Vorgeschichte, aber das würde hier im Forum zu weit führen, da man kein Ende mehr finden würde ... .
Die Klippe ist durchaus interessant. Die Seltenheit dieser Stücke hat sich in meinen Augen allerdings etwas relativiert, da in den letzten Jahren mehrere Stücke auch im deutschen Handel angeboten wurden und eine ganze Reihe in Museen liegen. Beispielsweise halte ich die Schillinge von Hermann Gans, neben anderen, für wesentlich seltener.
Sind die technischen Daten wie Gewicht und Abmessungen resp. Dicke ebenfalls bekannt ?
Da wir einen Sammler aus Kaliningrad haben : Sind schon Fälschungen von Klippen und runden Notmünzen des Ordens in Kaliningrad bekannt geworden ??
Bei derlei Stücken - ich schätze den Verkaufswert mal ad hoc auf 2-5000 Euro - wären die Bestimmungen des deutschen Kulturgüterschutzgesetzes zu beachten.
Viele Grüße
Daniel
P.S.: Schön, daß auch Du hier im Forum aktiv bist ! Ein herzliches Willkommen auch von meiner Seite aus !

Zum geschichtlichen Abriss gäbe es natürlich auch eine gewisse Vorgeschichte, aber das würde hier im Forum zu weit führen, da man kein Ende mehr finden würde ... .
Die Klippe ist durchaus interessant. Die Seltenheit dieser Stücke hat sich in meinen Augen allerdings etwas relativiert, da in den letzten Jahren mehrere Stücke auch im deutschen Handel angeboten wurden und eine ganze Reihe in Museen liegen. Beispielsweise halte ich die Schillinge von Hermann Gans, neben anderen, für wesentlich seltener.
Sind die technischen Daten wie Gewicht und Abmessungen resp. Dicke ebenfalls bekannt ?
Da wir einen Sammler aus Kaliningrad haben : Sind schon Fälschungen von Klippen und runden Notmünzen des Ordens in Kaliningrad bekannt geworden ??
Bei derlei Stücken - ich schätze den Verkaufswert mal ad hoc auf 2-5000 Euro - wären die Bestimmungen des deutschen Kulturgüterschutzgesetzes zu beachten.
Viele Grüße
Daniel
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Re: DEUTSCHER ORDEN. Klippe von den Stempen des 1/4 Talers
albrecht17 hat geschrieben:Diese Münze steht im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Orden und Polen. Im Jahre 1519 überfiel Großmeister Albrecht die Stadt Braunsberg. Nach diesem Anfangserfolg rückten die Polen in das Ordensgebiet ein und standen bald vor Königsberg. Als von außerhalb Hilfe kam - insbesondere 14.000 Söldner aus Deutschland - konnten die Polen zurückgedrängt werden und der Großmeister belagerte Hirschberg. Um die Söldner zu bezahlen, wurden 1520 Notmünzen geprägt, da die Finanzen des Deutschen Ordens völlig zerrüttet waren. Sie waren 9lötig, d. h. 564/000 fein. Sie wurden später zu einem Drittel des Ausgabewertes eingelöst. Es wurden auch einseitige Klippen geprägt, um schneller die benötigten Summen zusammen zu bekommen. Es ist auch möglich, daß diese Notprägung in einer Feldmünzstätte erfolgte. Diese Notprägungen aus dem Krieg des Großmeisters Albrecht von Hohenzollern gegen Polen sind die größten Raritäten der ostpreußischen Numismatik. Bahrfeldt (Marienburg) schreibt:" Die Notmünzen des Hochmeisters Albrecht gehören zu den bemerkenswertesten Erscheinungen unter den preußischen Münzen. Sie wurden später wieder eingezogen und verschmolzen und gehören deshalb zu den hervorragendsten Seltenheiten." Der Reiterkrieg endete 1521 durch Vermittlung eines vierjährigen Waffenstillstandes durch Kaiser Karl V. und Ludwig von Ungarn. Vor Ablauf der Waffenruhe wandelte Hochmeister Albrecht von Brandenburg den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum um.
Hallo,
tolle Münze, die hätte ich auch gern gehabt.
Viele Grüsse nach Kaliningrad. Ich habe dort selber mal einige Monate in den 1990er Jahren gelebt.
Dirk
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Re: DEUTSCHER ORDEN. Klippe von den Stempeln d. 1/4 Talers
Noch die seltene Münze jener Zeit 1520-1521 klein groschen-klippe.
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Re: DEUTSCHER ORDEN. Klippe von den Stempen des 1/4 Talers
Hier ein Künker Stück in schön für 2.000 Euro netto:Comthur hat geschrieben: Bei derlei Stücken - ich schätze den Verkaufswert mal ad hoc auf 2-5000 Euro -
https://www.kuenker.de/en/archiv/stueck/114924
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Re: DEUTSCHER ORDEN. Klippe von den Stempeln d. 1/4 Talers
Je nach Erhaltung. Die Euphorie hält sich angesichts der bekannten Stücke in Grenzen.
Bei den "größeren" Stücken ist ebenfalls die Spekulation im Spiel. Mir steigt jetzt noch der Blutdruck, wenn ich an den Deutschordens-Goldgulden (!!) denke, der zum Untergebot nach --- Osteuropa (!) ging. Von mir erbetene Hintergrundinformationen zum Stück wurden vorab regelrecht verschleiert. Das vergesse ich diesem Auktionshaus im Leben nicht.
Bei den "größeren" Stücken ist ebenfalls die Spekulation im Spiel. Mir steigt jetzt noch der Blutdruck, wenn ich an den Deutschordens-Goldgulden (!!) denke, der zum Untergebot nach --- Osteuropa (!) ging. Von mir erbetene Hintergrundinformationen zum Stück wurden vorab regelrecht verschleiert. Das vergesse ich diesem Auktionshaus im Leben nicht.
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