Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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klunch
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » Mo 03.09.12 01:00

Hmm, mit der Elektrolyse bin ich immernoch skeptisch, da man gerade bei Silbermünzen (die ja alle legiert sind, und keine genaue Kenntnis über die exakte Zusammensetzung vorliegt) mit der Spannung vorsichtig sein sollte und auf jeden Fall Kenntnis der elektrochemischen Spannungsreihe in Verbindung mit den Übergangsspannungen der Elektronenorbitale im Bindungsbereich haben sollte, so daß man die richtige Spannung in Abhängigkeit des Materials berechnet. Das ist aber wiederum bei Legierungen quasi schlecht möglich. In der Folge kann man sagen, daß bei einer hohen Spannung von mehr als 3 Volt, so gut wie jedes Metall aus der Lösung sich auf der Münze abscheidet. Daß heisst, es lagern sich auf der Oberfläche der Münze "fremde" Metallionen aus der Lösung ab, und das kann bei den unedlen Legierungsbestandteilen dazu führen, daß sich - bei Vorhandenheit von Wasser(z.B. als Luftfeuchtigkeit) ein Lokalelement bildet. Das ist zwar dann auf fast atomarer Ebene, aber die Zeit sorgt da auch für nach vielen Jahren sichtbare Veränderungen, die auch nicht reversibel sind. Daher suche ich noch nach fachchemischer Kenntnis über die Wahl der geeigneten Spannung bei der Reinigung von Silbermünzen mittels Elektrolyse.

Grüße
klunch
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mike h
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Mo 03.09.12 11:26

Hallo Klunch

Zur Elektrolyse bei Silbermünzen kann ich leider nichts sagen, da ich Silber bisher mechanisch oder chemisch gereinigt hab.

Ich wende sie ausschließlich bei Bronzemünzen an.... selbst bei Silbersud wähle ich ( nach erfolglosen Versuchen) andere Verfahren.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Mo 03.09.12 17:06

Hier der versprochene Nachfolger:

Constantinus Max / Constantiniana Dafne

Das Stück wurde vom Händler angeboten als "fast sehr schön"
Erstanden hab ich das Teil für 25% unter Katalogpreis für die Erhaltung "schön"

Man kann zwar erahnen, das das Stück "fast sehr schön" ist... aber wirklich sehen kann man es nicht!
IMG_3039.JPG
IMG_3040.JPG
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Mo 03.09.12 18:55

fast ss? wenn der sauber ist, ist das vz! :)
grüsse
frank
p.s. vergiss' die katalogpreise! :wink:

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Mo 03.09.12 19:14

Hallo Frank

du legst die Latte aber hoch... :wink:
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Di 04.09.12 17:54

Vorzüglich würde ich sie jetzt nicht bezeichen.... dazu ist sie zu rauh.
Aber seht selbst.
IMG_3042.JPG
IMG_3041.JPG
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Di 04.09.12 18:59

erhaltungsgrade beziehen sich nur auf die prägung, und die ist vz! :wink:
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Di 04.09.12 19:20

Hallo Frank,

hälst du es für unberechtigt, wenn ich behaupte, das die Münze durch meine "Behandlung" eine Wertsteigerung erfahren hat?

Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Di 04.09.12 23:35

nein, halte ich nicht für unberechtigt! :)
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 09.09.12 16:59

Nach jahrtausendelangem stillen Leiden ist er von uns gegangen....

Constantinus /Sol invicto
IMG_3051.JPG
IMG_3052.JPG
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von oliver67 » Di 11.09.12 22:42

das kommt leider vor :-(
schade um die nette rückseite...
lg oliver

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » Do 13.09.12 15:10

Hallo zusammen,

bei dieser Münze möchte ich gern die grünen Auflagen (sind das Kupferverbindungen aus dem Kupferanteil der Silberlegierung?) sowie das schwarze Hornsilber entfernen, die graue Patina möchte ich jedoch darauf belassen. Oder anders gesagt: ich möchte den Denar nicht komplett entkleiden, sondern ausschließlich nur den Dreck und das Hornsilber entfernen.

Bin mir nun unschlüssig, ob die Methode Alufolie+Wasser+schwache Säure anwendbar ist oder ob dadurch nicht auch der Rest blank wird?

Was meint Ihr dazu?
0043 Julia-Domna klein.jpg
Grüße
klunch

edit: buchstabenfehler
Zuletzt geändert von klunch am Do 13.09.12 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Numis-Student » Do 13.09.12 15:14

Ich fürchte, der wird blank...

aber warte mal, was die Experten raten.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Do 13.09.12 16:21

allerdings, der wird komplett blank, bei der anwendung von alu/salzsäure! das geht nur mechanisch, und ist nur unter dem mikroskop zu bewerkstelligen, und selbst da nicht einfach. ich würde sie so lassen wie sie ist! :)
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » Do 13.09.12 16:41

Ein Mikroskop besitze ich leider nicht :(

Ich könnte mir auch noch vorstellen, es mit EDTA zu versuchen.

Die grünen Auflagerungen möchte ich dennoch gern entfernen, die füllen die tiefer liegenden Partien z.B. des "V" in "IVLIA aus und gehören nicht zur Münze, sondern sind im weitesten Sinne "Dreck" - und dieser soll (m.E.) entfernt werden.

Grüße
klunch
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