Thema: Bananenrepublik

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

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kc
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » So 15.08.10 16:55

Ich möchte lieber nicht wissen, was du mir hier unterstellen möchtest! Wie und ob so etwas zu realisieren wäre, weiss ich nicht. Man wird aber wohl noch Träume und Wünsche haben dürfen, oder?

emieg1
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von emieg1 » So 15.08.10 17:56

kc hat geschrieben:Ich möchte lieber nicht wissen, was du mir hier unterstellen möchtest! Wie und ob so etwas zu realisieren wäre, weiss ich nicht. Man wird aber wohl noch Träume und Wünsche haben dürfen, oder?
Also die Antwort von Andreas wundert dich doch jetzt nicht wirklich???

Träume und Wünsche haben ist die eine Seite aber wenn diese in einem utopischen Märchen münden, musst du dich über Reaktionen wie diese nicht wundern! Man müsste nämlich tatsächlich die Menschheit "ausdünnen", um eine Idee wie deine verwirklichen zu können. Und zwar so weit, dass einige kleine Kollektive fernab von anderen in ihrer eigenen kleinen Welt abgeschirmt leben. Und selbst das wird auf Dauer nicht gutgehen, weil der Mensch zu sehr Mensch ist und irgendwann seinem egoistischen Grundzwang nachgeben wird. Die Folge wäre, dass eine "Regierung" gebildet werde MÜSSTE, um den Schwachen vor dem Starken zu schützen. Und irgendwann sind wir dann wieder da, wo wir heute stehen.

Es braucht heute keinen vielen Menschen mehr, um Herrschaft und Unterdrückung zu demonstrieren. Oder anders ausgedrückt: Wie soll Politik, die nichts anderes bedeutet als die Lehre von der Ordnung des menschlichen Zusammenlebens im grossen funktionieren, wenn es ein Großteil der Menschheit nicht mal schafft, im kleinen, sprich in der Zweisamkeit die "Ordnung" zu bewahren??

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kc
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » So 15.08.10 20:35

@nummis

Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, dass man die Menschheit "ausdünnen" müsste, um meinen, wohl wirklich utopischen Gedanken, in die Tat umzusetzen. Aber diesen Gedanken braucht es auch nicht zwingend.
Wichtig ist doch nur, dass die Bürger unabhängig von Konzernen leben können, denn nur dann sind sie wirklich frei.
Ich glaube nicht, dass es einen "egoistischen Grundzwang" im Menschen grundsätzlich gibt. Dieser wurde und wird ihm erst durch die tägliche Gehirnwäsche eingetrichtert. Es gibt sicher einige raffgierige Idioten, die aber von der übrigen "idealisierten" Masse ignoriert werden würden. Um Macht über Menschen zu erlangen, muss man sie in Angst versetzen, dann lassen sie fast alles mit sich machen. Wenn der Mensch keine Ängste mehr haben muss, weil er sich autark mit allem Lebensnotwendigen versorgen kann, kann auch niemand die Macht über ihn erlangen.
Regierungen sollten ihre Bürger vor Gefahren von Außen schützen, sowie für Gerechtigkeit im Innern sorgen, so sollte es normalerweise sein. Dass dies z.B. in Norwegen funktioniert, ist gut daran zu erkennen, dass die Norweger nicht der EU beigetreten sind, es hohe Mindestlöhne und noch dazu eine hervorragende Infrastruktur und ein super Sozialsystem gibt. Das widerspricht dem von dir genannten "egoistischen Grundzwang". Eigentlich bin ich eher ein Regierungsgegner, doch wenn die Einstellung der Menschen stimmt, sind auch Regierungen möglich.
Übrigens wären fette Diäten für Politiker vollkommen gerechtfertigt, wenn sie denn auch tatsächlich den Bürgern dienen. In Deutschland kriege ich aber nur noch das Brechen, wenn ich sehe, dass eine Diätenerhöhung mal eben nebenbei an einem Tag durchgedrückt wird, Reformen im Bildungs-, Steuer-,...-System nie zustande kommen. Da bleibt einem nicht mehr übrig als zu sagen: Unfähige, gierige, korrupte Politiker! Zum allergrößten Teil jedenfalls.

emieg1
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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von emieg1 » So 15.08.10 22:09

kc hat geschrieben:@nummis

Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, dass man die Menschheit "ausdünnen" müsste, um meinen, wohl wirklich utopischen Gedanken, in die Tat umzusetzen. Aber diesen Gedanken braucht es auch nicht zwingend.
Wichtig ist doch nur, dass die Bürger unabhängig von Konzernen leben können, denn nur dann sind sie wirklich frei.
Ich glaube nicht, dass es einen "egoistischen Grundzwang" im Menschen grundsätzlich gibt. Dieser wurde und wird ihm erst durch die tägliche Gehirnwäsche eingetrichtert. Es gibt sicher einige raffgierige Idioten, die aber von der übrigen "idealisierten" Masse ignoriert werden würden. Um Macht über Menschen zu erlangen, muss man sie in Angst versetzen, dann lassen sie fast alles mit sich machen. Wenn der Mensch keine Ängste mehr haben muss, weil er sich autark mit allem Lebensnotwendigen versorgen kann, kann auch niemand die Macht über ihn erlangen.
Regierungen sollten ihre Bürger vor Gefahren von Außen schützen, sowie für Gerechtigkeit im Innern sorgen, so sollte es normalerweise sein. Dass dies z.B. in Norwegen funktioniert, ist gut daran zu erkennen, dass die Norweger nicht der EU beigetreten sind, es hohe Mindestlöhne und noch dazu eine hervorragende Infrastruktur und ein super Sozialsystem gibt. Das widerspricht dem von dir genannten "egoistischen Grundzwang". Eigentlich bin ich eher ein Regierungsgegner, doch wenn die Einstellung der Menschen stimmt, sind auch Regierungen möglich.
Übrigens wären fette Diäten für Politiker vollkommen gerechtfertigt, wenn sie denn auch tatsächlich den Bürgern dienen. In Deutschland kriege ich aber nur noch das Brechen, wenn ich sehe, dass eine Diätenerhöhung mal eben nebenbei an einem Tag durchgedrückt wird, Reformen im Bildungs-, Steuer-,...-System nie zustande kommen. Da bleibt einem nicht mehr übrig als zu sagen: Unfähige, gierige, korrupte Politiker! Zum allergrößten Teil jedenfalls.
Lieber kc, der Mensch ist in seinen Grundzügen tatsächlich egoistisch veranlagt, und dies brauchte ihm nicht erst durch eine tägliche Gehirnwäsche eingetrichtert zu werden. Auch in finsterster Urzeit haben die Menschen schon mit den Keulen zugeschlagen, wenn es darum ging, einen Vorteil zu erzielen. Das war nicht mal raffgieriger Idiotismus, sondern ein teils gesunder Egoismus, der allerdings meist ausufert, wenn dem Menschen keine Grenzen gesetzt werden. Diese Grenzen finden sich in der Politik (wie schon gesagt: die Lehre in der Ordnung des menschlichen Zusammenlebens). Hier geht es in erster Linie darum, ein menschliches Leben für alle zu gestalten, für den Schwachen wie für den Starken. Der Preis: Der Schwache fühlt sich geschützt und der Starke fühlt sich in seiner Freiheit eingeschränkt. Aber man muss die Freiheit in sich selbst betrachten, ja, fast philosophisch. Aber vor allem darf ich mit meinem Streben nach absoluter Freiheit nicht das Gemeinwohl gefährden noch die Freiheit eines Mitmenschen einschränken!

Es steht jedem frei, auszuwandern... beispielsweise nach Norwegen! Aber ist es dort so viel besser? Ist die Lebensqualität höher? Vielleicht eine Prise "Freiheit" mehr, aber was macht die denn unter dem Strich aus???

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Altamura » So 15.08.10 22:31

Und wenn man genau hinschaut, dann hat der hohe Lebensstandard in Norwegen vielleicht auch damit etwas zu tun, dass die lieben Norweger von der Natur mit etwas versehen wurden, was andere Völkerschaften nur in geringem Maße besitzen oder gar nicht ihr Eigen nennen können: nein, nicht Altruismus als Volkstugend, sondern Erdöl 8O .

Und dieses Erdöl verkaufen die lieben Norweger zu überhöhten Preisen an die frierenden, erdölmäßig minder bemittelten Nationen (ja ja, ich weiß, Erdöl braucht man nicht nur zum Heizen, passt jetzt aber so schön in meine Argumentationsdramaturgie :wink:), deren Mitglieder dafür übel schuften müssen (aber glücklicherweise dabei etwas weniger frieren) und daher keine so angenehmen Mindestlöhne und auch keine so schöne Infrastruktur haben.

Da kann ich mich doch des Eindrucks nicht erwehren, dass dies irgendwie auch was mit Egoismus zu tun hat :? .

Gruß

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » So 15.08.10 22:46

Dabei hast du aber nicht bedacht, dass Profite durch Abbau von Ressourcen nicht unbedingt dem Volk zugute kommen müssen, sondern in die Tasche der Konzerne wandern. Desweiteren fehlen den Norwegern mit großer Wahrscheinlichkeit andere Güter, welche sie importieren müssen. Das läuft also auf das Gleiche hinaus. Ja du hast Recht, es ist ein Drama mit deiner Argumentation :D (entschuldige, ist nur Spaß).
Du tust ja so, als wenn es bei uns keine Mindestlöhne geben könne, da wirtschaftlich bedingt. In Deutschland malochen die Menschen wie bekloppt, aber unterm Strich kommt bald Jahr für Jahr weniger dabei heraus. Alles andere könnte auch superleicht finanziert werden, es soll bloß nicht!

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Altamura » So 15.08.10 23:19

Nachdem Norwegen über einen satten Außenhandelsüberschuss verfügt, scheint das mit dem Ausgleichen der bösen Erdölexporte durch Importe nicht so recht zu klappen :x .

Warum ich jetzt so tun soll, als ob es bei uns keine Mindestlöhne geben könne, kann ich leider nicht nachvollziehen, hab' ich so nicht gesagt.

Und Dein letzter Satz ist mir ein einziges Rätsel 8O . Was ist denn "alles andere"? Was ist denn überhaupt "das eine", gegen das sich "alles andere" abgrenzt? Die Tatsache, dass beim Malochen Jahr für Jahr weniger rauskommt? Muss man das jetzt auch schon finanzieren 8O ? Oder die Mindestlöhne?
Und irgendwie ließe das dann den Schluss zu, dass bei uns gar nichts finanziert wird (oder werden soll). Diesen Eindruck hab' ich aber dann doch nicht :wink: .

Gruß

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Arminius » So 15.08.10 23:42

[quote="kc"] In Deutschland malochen die Menschen wie bekloppt, ... [/quote]

Alle?
meine Zahlungsmittel-Dateien

Ich lasse mich durch Ansichts- und Glaubensfragen nicht in einen Empörungsmodus bringen.

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » So 15.08.10 23:44

Falls du es noch nicht weisst - ich bin doch Schwarzseher :D

Bei uns wird noch einiges durch die Steuern finanziert, z.B. der Sozialstaat. Fakt ist aber, dass die staatlichen Leistungen gekürzt und obendrein die Beiträge erhöht werden, obwohl die Steuern kaum bis gar nicht abnehmen. In Deutschland soll alles so umgekrempelt werden bis wir amerikanische Verhältnisse haben. D.h. irgendwann darf jeder alles selber bezahlen. Wenn dann das Ersparte nicht für eine sehr teure Behandlung im Krankenhaus ausreicht, bleibt man eben auf der Strecke.
Und wo ist das Problem von Mindestlöhnen? Ein Vollzeitbeschäftigter bei McDonalds bekommt Brutto grad mal 6,70 Euro die Stunde. Bei 180 Arbeitsstunden im Monat werden ihm knappe 900 Euro ausgezahlt. Wie soll man bitte von dem Geld leben und gleichzeitig für das Alter sparen können? In anderen Berufen ist es mittlerweile nicht anders. Da der Fastfood-Konzern jährliche Milliarden Euronen Gewinn scheffelt, wäre ein ordentlicher Mindestlohn doch locker drin, ohne dass der Betrieb pleite gehen würde oder sehe ich da was verkehrt?
In Deutschland wie auch in allen anderen Euroländern ist die gesamte Produktpalette seit der Abschaffung der nationalen Währungen viel teurer geworden. Das betrifft nicht nur den Ölpreis, sondern Nahrungs- und Lebensmittel allgemein.

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » So 15.08.10 23:52

@Arminius

Selbstverständlich nicht alle!
Das Problem liegt doch darin, dass die Wirtschaft keine Arbeitsplätze mehr schafft. Die menschliche Arbeitskraft wird durch Maschinen und Roboter ersetzt. Es können also nicht alle Menschen Arbeit finden, jedenfalls nicht für Löhne, von denen sie leben könnten! Das ganze wird noch schlimmer, da immer mehr "Fachkräfte" aus dem Ausland ins Land geholt werden, sodass die Löhne weiter gedrückt werden können. Deshalb möchte man nun auch Hartz IV weiter kürzen, damit man die Arbeitslosen einschüchtern und unter Druck setzen kann für Hungerlöhne zu arbeiten. Das ist ein ausbeuterisches Sklavensystem!!!

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Altamura » So 15.08.10 23:53

kc hat geschrieben:...
In Deutschland wie auch in allen anderen Euroländern ist die gesamte Produktpalette seit der Abschaffung der nationalen Währungen viel teurer geworden. Das betrifft nicht nur den Ölpreis, sondern Nahrungs- und Lebensmittel allgemein.
Das stimmt (wobei "viel teurer" eine sehr unscharfe Aussage ist), aber das war vor der Abschaffung der nationalen Währungen auch schon so 8O . Was sagt uns das also?

Gruß

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » So 15.08.10 23:57

Das sagt uns, dass der Euro massivst an Kaufkraft verloren hat.

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Altamura » Mo 16.08.10 00:08

Das hat die D-Mark in den Jahren zuvor aber auch (ob das "massivst" war, darüber lässt sich streiten, aber weniger Inflation als mit dem Euro hatten wir damals auch nicht).
Man kann jetzt sagen, dass der Euro vielleicht nicht alle Versprechungen erfüllt hat (wobei ich nach wie vor froh bin, im Euro-Ausland nicht dauernd Geld umtauschen zu müssen und auch relativ problemlos Überweisungen ins Ausland tätigen zu können (ohne dass die Banken einen wie vor dem Euro dabei "massivst" abzocken :wink:)), aber die schiere Existenz von Inflation kann man ihm wohl nicht anlasten.

Gruß

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von kc » Mo 16.08.10 00:16

Bei der Einführung des Euro wurden nicht die unterschiedlich starken Volkswirtschaften berücksichtigt.
Außerdem wird unkontrolliert neues Geld gedruckt, sodass die Inflation zunimmt. Es ist also ein Hauptproblem des Geldsystems an sich.

Einen Vorteil hast du ja genannt: Man muss keine Kohle umtauschen. Du hast wirklich Humor :)

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Re: Thema: Bananenrepublik

Beitrag von Pscipio » Mo 16.08.10 00:34

Und täglich grüsst das Murmeltier.

Ich bewundere ja eure Ausdauer!
Nata vimpi curmi da.

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