Medaillen, Schmuck und Propaganda von 1800 bis 1919
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- mimach
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Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-15/7 Ehrenkette auf Preussens Siege über Napoleon
Jahr: um 1816
Referenz: -
Medailleur:
Siegespfennige: Daniel Friedrich Loos
Bildnismedaillon: unbekannt, nach Leonhard Posch
Gedenkkreuz: unbekannt
Gliederkette
bestehend aus drei Hauptelementen aus Eisenguss
A) Fünfzehn verschiedene Siegespfennige von Daniel Friedrich Loos (siehe Nr. E-13/7), u.a. auf folgende Siege: Dannewitz 1813, Völkerschlacht bei Leipzig 1813, Brienne an der Aube 1814. Die Siegespfennige sind durch silberne Medaillonfassungen miteinander verbunden. B) Die Siegespfennige sind unten mit einem silbernen Kastenschloss mit Federriegel verbunden. Auf das Schloss wurde das ovale Bildnismedaillon Friedrich Wilhelm III. (siehe Nr. E-15/6) appliziert.
C) Unter dem Bildnismedaillon hängt das Gedenkkreuz auf die Schlacht von Belle Alliance (Waterloo).
Gedenkkreuz
Avers: Im Zentrum ein Bildnis von zwei verschränkten Händen umrahmt von einer Schlange, die ihren eigenen Schwanz frisst. Auf den Kreuzschenkeln die vertiefte Inschrift: BELLE | ALLE | ANCE
Revers: Im Zentrum viertieft das Monogramm B.W. für Blücher von Wahlstatt, umrahmt von einem Lorbeerkranz. Auf den Kreuzschenkeln die vertiefte Inschrift: DEN | 18 | IUNY | 1815
Material/Maße: Eisenguss und Silber, doppelt gelegt; Länge 21,5 cm; Kette 32 cm Anmerkung: Berliner Kunsthandwerk.
Eine ähnliche Arbeit der KPEG wird im Buch „Die Königliche Eisen-Gießerei zu Berlin 1804-1874, Berlin 2004“ unter der Nr. 661 beschrieben.
Bildquelle: Lempertz Auktion 1169, April 2021, Los. 265
Jahr: um 1816
Referenz: -
Medailleur:
Siegespfennige: Daniel Friedrich Loos
Bildnismedaillon: unbekannt, nach Leonhard Posch
Gedenkkreuz: unbekannt
Gliederkette
bestehend aus drei Hauptelementen aus Eisenguss
A) Fünfzehn verschiedene Siegespfennige von Daniel Friedrich Loos (siehe Nr. E-13/7), u.a. auf folgende Siege: Dannewitz 1813, Völkerschlacht bei Leipzig 1813, Brienne an der Aube 1814. Die Siegespfennige sind durch silberne Medaillonfassungen miteinander verbunden. B) Die Siegespfennige sind unten mit einem silbernen Kastenschloss mit Federriegel verbunden. Auf das Schloss wurde das ovale Bildnismedaillon Friedrich Wilhelm III. (siehe Nr. E-15/6) appliziert.
C) Unter dem Bildnismedaillon hängt das Gedenkkreuz auf die Schlacht von Belle Alliance (Waterloo).
Gedenkkreuz
Avers: Im Zentrum ein Bildnis von zwei verschränkten Händen umrahmt von einer Schlange, die ihren eigenen Schwanz frisst. Auf den Kreuzschenkeln die vertiefte Inschrift: BELLE | ALLE | ANCE
Revers: Im Zentrum viertieft das Monogramm B.W. für Blücher von Wahlstatt, umrahmt von einem Lorbeerkranz. Auf den Kreuzschenkeln die vertiefte Inschrift: DEN | 18 | IUNY | 1815
Material/Maße: Eisenguss und Silber, doppelt gelegt; Länge 21,5 cm; Kette 32 cm Anmerkung: Berliner Kunsthandwerk.
Eine ähnliche Arbeit der KPEG wird im Buch „Die Königliche Eisen-Gießerei zu Berlin 1804-1874, Berlin 2004“ unter der Nr. 661 beschrieben.
Bildquelle: Lempertz Auktion 1169, April 2021, Los. 265
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"Wir laden herzlich zu unseren Stammtischen und Vorträgen im Germanischen Nationalmuseum ein!"
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- mimach
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Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-15/8 Neujahrsplaketten der KPEG mit Bezug zu den Befreiungskriegen
Jahr: 1814, 1815 und 1816
Referenz: Bartel Kat.Nr. 301 (1814), Bartel Kat. 303 (1815), Bartel Kat. 306 (1816) (*72)
Medailleur: Louis Beyerhaus
1814 1815 1816
Avers:
1814: Als Vignette ist oben das Berliner Zeughaus dargestellt. Unten die Inschrift: DEM GERECHTEN WELTREGIERER | DANK U: PREIS FÜR DAS GLÜCK UNSERER WAFFEN | GOTT SEEGNE DEN KÖNIG | DEN HELDENMÜTHIGEN | BESCHÜTZER SEINES VOLKES | 1814
Links und rechts der Inschrift verschiedene Gusserzeugnisse: Geschützröhren, Munition und Eiserne Kreuze.
1815: Oben als Vignette das Brandenburger Tor mit der im Befreiungskrieg wieder von Paris nach Berlin zurückgeschafften Quadriga.
Im Zentrum die Inschrift: VON GOTT KAM SIEG. | GOTT SEGNE LAND U KÖNIG! | 1815
Folgende Gusswaren (im Uhrzeigersinn): ein Ring mit der Umschrift „Eingetauscht zum Wohl des Vaterlandes“, Denkmal der Johanna Juliane Veronika Röstel (errichtet in Landsberg a.W.), Sirchs Denkmal mit einem Schwert, die Tappertsche Dampfmaschine, Luise von Zastrows Denkmal (errichtet in Königsberg), Theodor Körners Denkmal mit Leier und Schwert (errichtet bei Wöbbelin), eine Büste Luthers.
1816: Im Zentrum die Inschrift umgeben von einem gebundenen Lorbeer- und Palmenkranz: GLORREICHE | WAFFEN GIEBT DAS EISEN, | IN KÜNSTEN SCHAFFT ES SCHMUCK | UND NUTZEN. | DIE EISENARBEIT SEGNE GOTT | 1816
Die Initialen des russischen Zaren Alexender I. oben links, die des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen oben rechts.(*73) Folgende Gusswaren am Rand angeordnet: eine gotische Gedächtnistafel, ein Dampfwagen, ein Kruzifix, ein Kanonenrohr, ein Kriegerdenkmal in Kreuzform mit drei Adlern am Fußgestell (für die Stadt Potsdam), ein großes Grabmal, ein kleineres Grabmal.
Revers: -
Material/Maße: Eisenguss, rechteckig ca. 9 cm x 6,5 cm
Anmerkung: Die Königlich Preußische Eisengießerei Berlin stellte zwischen den Jahren 1805 bis 1848 sogenannte Neujahrskarten her. Diese rechteckigen Plaketten zeigten in den ersten Jahren fein gearbeitete Darstellungen aus der aufstrebenden Eisengussproduktion (Werkstatt, Gebäude etc.). Später zeigten die Plaketten die Leistungen der Eisengießerei, umgesetzte Denkmäler, Büsten, Gebäude etc. Bis 1822 wurden die Plaketten zum Jahreswechsel an den königlichen Hof versendet. Kunstvoll in blauen oder roten Etuis verpackt, waren diese eine Ehrengabe für hohe Beamte und Geschäftspartner.(*74) Eine erste vollständige Veröffentlichung der Berliner Neujahrsplaketten und deren Medailleure findet man in der Begleitpublikation von Hermann Schmitz zur Ausstellung „Berliner Eisenkunstguß“ (*75) aus dem Kriegsjahr 1917. Schmitz prägte - für die bereits 1916 im Berliner Kunstgewerbemuseum stattgefundene Sonderausstellung von künstlerischen Güssen der deutschen Eisenhütten - den Begriff Eisenkunstguss. Schmitz nennt für die einzelnen Jahrgänge folgende Künstler: den Graveur Louis Beyerhaus (1805-1814, 1819-1822), Wilhelm Ludwig Beyerhaus (1815 und 1816), Medailleur Anton Friedrich König (1817, 1823 und 1824), Formereivorsteher Johann Friedrich Gottlieb Müller (1818), Medailleur J. M. Voigt (1825), Medailleur H. F. Brandt (1826), Münzmedailleur Götz (1827), Wilhelm August Stilarsky (1828-1830, 1835), Medailleur Christoph Carl Pfeuffer (1831-1833, 1837 und 1838), 1834 nach einer Zeichnung von Eichens. Die Medailleure für die Jahre 1836 und 1839 bis 1848 sind nicht überliefert. (*76)
Bildquelle: © Stiftung Stadtmuseum Berlin: Inv.-Nr.: II 59/102 b E; Inv.-Nr.: KH 99/7 EI; Inv.-Nr.: II 59/104 b E
Etui für Neujahrsplakette der KPEG Berlin, 1805-48
Hersteller: unbekannt
Material: Papier, Goldprägung, Pappe, Lederimitat, rot gefärbt, Samt, Seide, Messinghäkchen und -öse, 2 cm x 9,7 cm x 7,4 cm
Bildquelle: © Stiftung Stadtmuseum Berlin, Inv.-Nr.: KH 2006/1 EI
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Fußnoten u. Quellen
*72 - Elisabeth Bartel: Die Königliche Eisengiesserei zu Berlin 1804-1874, Die Sammlung Preußischer Eisenkunstguß in der Stiftung Stadtmuseum zu Berlin, Verlag Wilmuth Arenhövel, 2004
*73 - Die beiden Regenten besuchten am 1. November 1815 die Eisengießerei in Berlin. Die Namenszüge wurden bei diesem Besuch gegossen.
*74 - Elisabeth Bartel: Die Königliche Eisengiesserei zu Berlin 1804-1874, Seite 61-63
*75 - Hermann Schmitz: Berliner Eisenkunstguß, Königliches Kunstgewerbemuseum, Verlag von F. Bruckmann A.G. München, 1917; Seite 48-53 und Tafel 1 bis 7
*76 - Die Namensdetails ergänzt aus: Willmuth Arenhövel: Eisen statt Gold, Preußischer Eisenkunstguß aus dem Schloß Charlottenburg, dem Berlin Museum und deren Sammlungen, Verlag Willmuth Arenhövel Berlin; S. 27-44
Jahr: 1814, 1815 und 1816
Referenz: Bartel Kat.Nr. 301 (1814), Bartel Kat. 303 (1815), Bartel Kat. 306 (1816) (*72)
Medailleur: Louis Beyerhaus
1814 1815 1816
Avers:
1814: Als Vignette ist oben das Berliner Zeughaus dargestellt. Unten die Inschrift: DEM GERECHTEN WELTREGIERER | DANK U: PREIS FÜR DAS GLÜCK UNSERER WAFFEN | GOTT SEEGNE DEN KÖNIG | DEN HELDENMÜTHIGEN | BESCHÜTZER SEINES VOLKES | 1814
Links und rechts der Inschrift verschiedene Gusserzeugnisse: Geschützröhren, Munition und Eiserne Kreuze.
1815: Oben als Vignette das Brandenburger Tor mit der im Befreiungskrieg wieder von Paris nach Berlin zurückgeschafften Quadriga.
Im Zentrum die Inschrift: VON GOTT KAM SIEG. | GOTT SEGNE LAND U KÖNIG! | 1815
Folgende Gusswaren (im Uhrzeigersinn): ein Ring mit der Umschrift „Eingetauscht zum Wohl des Vaterlandes“, Denkmal der Johanna Juliane Veronika Röstel (errichtet in Landsberg a.W.), Sirchs Denkmal mit einem Schwert, die Tappertsche Dampfmaschine, Luise von Zastrows Denkmal (errichtet in Königsberg), Theodor Körners Denkmal mit Leier und Schwert (errichtet bei Wöbbelin), eine Büste Luthers.
1816: Im Zentrum die Inschrift umgeben von einem gebundenen Lorbeer- und Palmenkranz: GLORREICHE | WAFFEN GIEBT DAS EISEN, | IN KÜNSTEN SCHAFFT ES SCHMUCK | UND NUTZEN. | DIE EISENARBEIT SEGNE GOTT | 1816
Die Initialen des russischen Zaren Alexender I. oben links, die des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen oben rechts.(*73) Folgende Gusswaren am Rand angeordnet: eine gotische Gedächtnistafel, ein Dampfwagen, ein Kruzifix, ein Kanonenrohr, ein Kriegerdenkmal in Kreuzform mit drei Adlern am Fußgestell (für die Stadt Potsdam), ein großes Grabmal, ein kleineres Grabmal.
Revers: -
Material/Maße: Eisenguss, rechteckig ca. 9 cm x 6,5 cm
Anmerkung: Die Königlich Preußische Eisengießerei Berlin stellte zwischen den Jahren 1805 bis 1848 sogenannte Neujahrskarten her. Diese rechteckigen Plaketten zeigten in den ersten Jahren fein gearbeitete Darstellungen aus der aufstrebenden Eisengussproduktion (Werkstatt, Gebäude etc.). Später zeigten die Plaketten die Leistungen der Eisengießerei, umgesetzte Denkmäler, Büsten, Gebäude etc. Bis 1822 wurden die Plaketten zum Jahreswechsel an den königlichen Hof versendet. Kunstvoll in blauen oder roten Etuis verpackt, waren diese eine Ehrengabe für hohe Beamte und Geschäftspartner.(*74) Eine erste vollständige Veröffentlichung der Berliner Neujahrsplaketten und deren Medailleure findet man in der Begleitpublikation von Hermann Schmitz zur Ausstellung „Berliner Eisenkunstguß“ (*75) aus dem Kriegsjahr 1917. Schmitz prägte - für die bereits 1916 im Berliner Kunstgewerbemuseum stattgefundene Sonderausstellung von künstlerischen Güssen der deutschen Eisenhütten - den Begriff Eisenkunstguss. Schmitz nennt für die einzelnen Jahrgänge folgende Künstler: den Graveur Louis Beyerhaus (1805-1814, 1819-1822), Wilhelm Ludwig Beyerhaus (1815 und 1816), Medailleur Anton Friedrich König (1817, 1823 und 1824), Formereivorsteher Johann Friedrich Gottlieb Müller (1818), Medailleur J. M. Voigt (1825), Medailleur H. F. Brandt (1826), Münzmedailleur Götz (1827), Wilhelm August Stilarsky (1828-1830, 1835), Medailleur Christoph Carl Pfeuffer (1831-1833, 1837 und 1838), 1834 nach einer Zeichnung von Eichens. Die Medailleure für die Jahre 1836 und 1839 bis 1848 sind nicht überliefert. (*76)
Bildquelle: © Stiftung Stadtmuseum Berlin: Inv.-Nr.: II 59/102 b E; Inv.-Nr.: KH 99/7 EI; Inv.-Nr.: II 59/104 b E
Etui für Neujahrsplakette der KPEG Berlin, 1805-48
Hersteller: unbekannt
Material: Papier, Goldprägung, Pappe, Lederimitat, rot gefärbt, Samt, Seide, Messinghäkchen und -öse, 2 cm x 9,7 cm x 7,4 cm
Bildquelle: © Stiftung Stadtmuseum Berlin, Inv.-Nr.: KH 2006/1 EI
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Fußnoten u. Quellen
*72 - Elisabeth Bartel: Die Königliche Eisengiesserei zu Berlin 1804-1874, Die Sammlung Preußischer Eisenkunstguß in der Stiftung Stadtmuseum zu Berlin, Verlag Wilmuth Arenhövel, 2004
*73 - Die beiden Regenten besuchten am 1. November 1815 die Eisengießerei in Berlin. Die Namenszüge wurden bei diesem Besuch gegossen.
*74 - Elisabeth Bartel: Die Königliche Eisengiesserei zu Berlin 1804-1874, Seite 61-63
*75 - Hermann Schmitz: Berliner Eisenkunstguß, Königliches Kunstgewerbemuseum, Verlag von F. Bruckmann A.G. München, 1917; Seite 48-53 und Tafel 1 bis 7
*76 - Die Namensdetails ergänzt aus: Willmuth Arenhövel: Eisen statt Gold, Preußischer Eisenkunstguß aus dem Schloß Charlottenburg, dem Berlin Museum und deren Sammlungen, Verlag Willmuth Arenhövel Berlin; S. 27-44
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Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-15/9 Medaille auf Blücher und Wellington – Die Sieger bei La Belle Alliance (Waterloo)
Jahr: 1815
Referenz: Sommer A 179; Elisabeth Bartel – Die Königliche Eisen-Giesserei zu Berlin Kat. Nr. 577; Bolzenthal (1834) No. 62
Medailleur: Daniel Friedrich Loos
Avers: Im Zentrum die Köpfe Blüchers (links) und Wellingtons (rechts) gegenübergestellt.
Über den Köpfen jeweils der Name „BLÜCHER“ und „WELLINGTON“ als Inschrift. Das Bildnis umgeben von einem Lorbeerkranz.
Unten am Rand die Signatur: LOOS
Revers: Die Inschrift in der Mitte geteilt durch einen Trennstrich.
Oben 7 Zeilen in größer gehaltener Schrift: DER | SIEGGEWOHNTEN | HELDEN | HERRLICHSTER SIEG | VON GOTT GEGEBEN | ZUM UNVERWELKLICHEN | LOORBEERKRANZ
Unten 6 Zeilen in kleiner Schrift: VERNICHTUNG DES | MEINEIDIGEN FEINDES | NACH VIERTÆGIGER SCHLACHT | BEI | LA BELLE ALLIANCE | D. 18 JUNI 1815
Material/Maße: Eisenguss schwarz gebrannt, Durchmesser 36,17 mm / Gewicht 9,33 g (dieses Stück);
Durchmesser 36,1 mm / Gewicht 15 g (Stadtmuseum Berlin)
Anmerkung: Die Medaille mit den Portraits von Fürst Gebhard Leberecht Blücher und Sir Arthur Wellesley, Herzog von Wellington, wurde voraussichtlich in einer Berliner Privatgießerei gefertigt. (*77)
In der Sammlung Julius werden unter den Nummern 3341 bis 3343 Exemplare in Gold (36 mm / 18,3 g), Silber (36 mm) und Bronze (37 mm) aufgelistet. Ein Exemplar aus Eisenguss fehlt.
Bildquelle: Fotografie von Christian Juch
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Fußnoten u. Quellen
*77 - Elisabeth Bartel: Die Königliche Eisen-Giesserei zu Berlin 1804-1874, Seite 132
Jahr: 1815
Referenz: Sommer A 179; Elisabeth Bartel – Die Königliche Eisen-Giesserei zu Berlin Kat. Nr. 577; Bolzenthal (1834) No. 62
Medailleur: Daniel Friedrich Loos
Avers: Im Zentrum die Köpfe Blüchers (links) und Wellingtons (rechts) gegenübergestellt.
Über den Köpfen jeweils der Name „BLÜCHER“ und „WELLINGTON“ als Inschrift. Das Bildnis umgeben von einem Lorbeerkranz.
Unten am Rand die Signatur: LOOS
Revers: Die Inschrift in der Mitte geteilt durch einen Trennstrich.
Oben 7 Zeilen in größer gehaltener Schrift: DER | SIEGGEWOHNTEN | HELDEN | HERRLICHSTER SIEG | VON GOTT GEGEBEN | ZUM UNVERWELKLICHEN | LOORBEERKRANZ
Unten 6 Zeilen in kleiner Schrift: VERNICHTUNG DES | MEINEIDIGEN FEINDES | NACH VIERTÆGIGER SCHLACHT | BEI | LA BELLE ALLIANCE | D. 18 JUNI 1815
Material/Maße: Eisenguss schwarz gebrannt, Durchmesser 36,17 mm / Gewicht 9,33 g (dieses Stück);
Durchmesser 36,1 mm / Gewicht 15 g (Stadtmuseum Berlin)
Anmerkung: Die Medaille mit den Portraits von Fürst Gebhard Leberecht Blücher und Sir Arthur Wellesley, Herzog von Wellington, wurde voraussichtlich in einer Berliner Privatgießerei gefertigt. (*77)
In der Sammlung Julius werden unter den Nummern 3341 bis 3343 Exemplare in Gold (36 mm / 18,3 g), Silber (36 mm) und Bronze (37 mm) aufgelistet. Ein Exemplar aus Eisenguss fehlt.
Bildquelle: Fotografie von Christian Juch
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Fußnoten u. Quellen
*77 - Elisabeth Bartel: Die Königliche Eisen-Giesserei zu Berlin 1804-1874, Seite 132
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Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-16/1 Kriegsdenkmünze für Nichtkämpfer - für Pflichttreue in den Befreiungskriegen -
Ausgaben für die Jahre 1813, 1813/14, 1814, 1815
Jahr: ab 1816
Referenz: Slg. Julius 1932 b.Helbing Nr. 2782 (1813), 3257 (1814), 3545 (1815);
Olding 255 (1813), 316 (1813/14), 314 (1814), 335 (1815)
Medailleur: -
Avers 1813 Avers 1813 | 1814 Avers 1814 Avers 1815
Avers: Strahlendes Kreuz mit der Jahreszahl in der Mitte. Es gab Ausgaben für nachfolgende Jahre: 1813, 1813/1814, 1814, 1815.
Revers: Außen die Umschrift: Gott war mit uns. Ihm sey die Ehre!
Umrahmt im inneren Oval der Namenszug FW, darunter die Inschrift in drei Zeilen: Für Pflichttreue | im | Kriege
Material/Maße: Eisenguss, oval 25 mm x 32 mm, 6 g bis 7 g
Anmerkung: Die Seite mit der Jahreszahl wurde bei dieser Medaille sichtbar getragen. Umgangssprachlich wegen seiner Form auch als preußische Pflaume bezeichnet.
Lothar Tewes liefert folgende Einsicht zu der Geschichte der Medaille:
„Mit AKO vom 7. Januar 1815 stiftete Friedrich Wilhelm III. eine Kriegsdenkmünze, die anfangs für Militärbeamte und das Militärmedizinalwesen bestimmt war - eine Personengruppe, die in Summe etwa 8000 Mann ausmachte. Erste Medaillen wurden 1816 in der Berliner Eisengießerei gefertigt, im Lauf des Jahres 1816 wurde die Verleihung an diesen Personenkreis aufgenommen. Eine AKO vom 6. März 1817 erweiterte den Empfängerkreis auf Teile der kämpfenden Truppe. Die hierfür geschaffene zweite Medaillenserie wurde von 1817 bis 1820 in der Eisengießerei Gleiwitz gegossen, ihr Umfang beträgt etwa das Zehnfache, insgesamt 88.360 Medaillen. Die zahlenmäßige Verteilung der Medaillen mit den Jahreszahlen 1813, 1814, 1813/1814 und 1815 scheint nicht bekannt zu sein, die Medaillen für 1815 sind jedoch die mit Abstand häufigsten, die anderen Jahrgänge sind selten und sehr selten.“ (*78)
Die Produktion aus Gleiwitz soll an der mitgegossenen Öse erkennbar sein. Innerhalb der Öse soll oft ein „G“ erkennbar sein. Die Produktion der Königlichen Eisengießerei Berlin ist durch die angelötete Öse erkennbar.
Bildquelle: IKMK 18242761, 18242762, 1824763, 18242764 (*79) (diese Stücke)
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Fußnoten u. Quellen
*78 - Lothar Tewes - Berlin oder Gleiwitz? Eine Antwort auf Leseranfragen zu den eisernen preußischen „Pflaumen“ von 1813-1815. - aus: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 89 (Februar 2014). Seiten 9 – 11.
*79 - Abbildung und Daten: Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin - IKMK: 18242761, 18242762, 1824763, 18242764
Ausgaben für die Jahre 1813, 1813/14, 1814, 1815
Jahr: ab 1816
Referenz: Slg. Julius 1932 b.Helbing Nr. 2782 (1813), 3257 (1814), 3545 (1815);
Olding 255 (1813), 316 (1813/14), 314 (1814), 335 (1815)
Medailleur: -
Avers 1813 Avers 1813 | 1814 Avers 1814 Avers 1815
Avers: Strahlendes Kreuz mit der Jahreszahl in der Mitte. Es gab Ausgaben für nachfolgende Jahre: 1813, 1813/1814, 1814, 1815.
Revers: Außen die Umschrift: Gott war mit uns. Ihm sey die Ehre!
Umrahmt im inneren Oval der Namenszug FW, darunter die Inschrift in drei Zeilen: Für Pflichttreue | im | Kriege
Material/Maße: Eisenguss, oval 25 mm x 32 mm, 6 g bis 7 g
Anmerkung: Die Seite mit der Jahreszahl wurde bei dieser Medaille sichtbar getragen. Umgangssprachlich wegen seiner Form auch als preußische Pflaume bezeichnet.
Lothar Tewes liefert folgende Einsicht zu der Geschichte der Medaille:
„Mit AKO vom 7. Januar 1815 stiftete Friedrich Wilhelm III. eine Kriegsdenkmünze, die anfangs für Militärbeamte und das Militärmedizinalwesen bestimmt war - eine Personengruppe, die in Summe etwa 8000 Mann ausmachte. Erste Medaillen wurden 1816 in der Berliner Eisengießerei gefertigt, im Lauf des Jahres 1816 wurde die Verleihung an diesen Personenkreis aufgenommen. Eine AKO vom 6. März 1817 erweiterte den Empfängerkreis auf Teile der kämpfenden Truppe. Die hierfür geschaffene zweite Medaillenserie wurde von 1817 bis 1820 in der Eisengießerei Gleiwitz gegossen, ihr Umfang beträgt etwa das Zehnfache, insgesamt 88.360 Medaillen. Die zahlenmäßige Verteilung der Medaillen mit den Jahreszahlen 1813, 1814, 1813/1814 und 1815 scheint nicht bekannt zu sein, die Medaillen für 1815 sind jedoch die mit Abstand häufigsten, die anderen Jahrgänge sind selten und sehr selten.“ (*78)
Die Produktion aus Gleiwitz soll an der mitgegossenen Öse erkennbar sein. Innerhalb der Öse soll oft ein „G“ erkennbar sein. Die Produktion der Königlichen Eisengießerei Berlin ist durch die angelötete Öse erkennbar.
Bildquelle: IKMK 18242761, 18242762, 1824763, 18242764 (*79) (diese Stücke)
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Fußnoten u. Quellen
*78 - Lothar Tewes - Berlin oder Gleiwitz? Eine Antwort auf Leseranfragen zu den eisernen preußischen „Pflaumen“ von 1813-1815. - aus: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 89 (Februar 2014). Seiten 9 – 11.
*79 - Abbildung und Daten: Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin - IKMK: 18242761, 18242762, 1824763, 18242764
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- Numis-Student (So 29.05.22 22:45) • Pfennig 47,5 (So 02.04.23 12:39) • TorWil (Sa 03.02.24 12:03) • Comthur (Mi 20.03.24 20:28)
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Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-16/2 Medaille der Stadt Berlin auf Generalfeldmarschall Blücher
Jahr: 1816
Referenz: Slg. Julius 1932 b.Helbing Nr. 3585; Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend Nr. 1 (*80);
Ulf Dräger: Entwürfe für Medaillen und Orden von Karl Friedrich Schinkel 1812 bis 1818, Abb. 11 und 12 (*81)
Medailleur: Anton Friedrich König nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel
Avers: Das Brustbild Blüchers, das Löwenfell des Herakles über den Schultern, nach links.
Signaturen unten links und rechts vom Brustbild: Schinkel inv: | König fec:
Die Umschrift zwischen zwei Linienkreisen in Fraktur: Dem Fürsten Blücher von Wahlstatt die Bürger Berlins im Jahre 1816
Die Umschrift unten teilend, das Berliner Wappen (Bär auf Schild).
Revers: Der Erzengel Michael in antiker Rüstung, in der Linken ein Schwert hinter sich haltend, mit dem Speer in der Rechten Satan bezwingend. Der Teufel liegt vernichtet unter den Füßen des Erzengels. Als Umschrift zwischen zwei Linienkreisen die drei Jahreszahlen: 1813 (auf 9 Uhr), 1815 (auf 12 Uhr) und 1814 (auf 3 Uhr) jeweils zwischen zwei Punkten.
Material/Maße: Eisenguss geschwärzt, Randbreite 4,33 mm / Durchmesser 77,95 mm / Gewicht 101,51 g (dieses Stück); 78 mm / Gewicht 101 g (Priese);
spätere Galvano von Original Stempeln: Randbreite 4,59 mm, Durchmesser 79,46 mm, Gewicht 121,7 g (siehe Abbildung unten, ungeschwärzt);
79,46 mm / 129,96 g (Leipziger Münzauktion Höhn 31, 2002);
Höhe 5,8 mm, Durchmesser 79,5 mm, Gewicht 117 g (Berliner Stadtmuseum)
Am Markt werden auch einfache Abgüsse von geringer Detailtreue und Schärfe angeboten.
Karl Friedrich Schinkel: Erzengel Michael, den Satan überwindend. Entwurf zum Revers.
Quelle: Staatliche Museen zu Berlin, SMB-digital, Ident.Nr. SM 39d.139
Anmerkung: Michael Kunzel beschreibt 1996 für das Deutsche Historische Museum die Hintergründe zu der Entstehung dieser kunstvollen Medaille: „Eine der populärsten Gestalten der Befreiungskriege war der greise Gebhard Leberecht von Blücher. Zahlreiche Legenden ranken sich um sein Leben und seine Heldentaten als "Marschall Vorwärts". In der Euphorie über die Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft wurden dem Fürsten bereits zu Lebzeiten Denkmäler gesetzt und Medaillen dediziert. Die Stadt Berlin wollte zu den ersten gehören, die Blücher ihre Reverenz erwiesen“ (*82)
Blücher wurde bereits am 31.01.1816 feierlich zum Ehrenbürger der Stadt Berlin ernannt (*83). Zum selben Zeitpunkt muss die Idee der Bürgerschaft entstanden sein, Blücher zusätzlich durch eine besondere Medaille zu ehren. Der Entwurf stammte vom Architekten Karl Friedrich Schinkel, der bereits mehrere hoch gelobte Entwürfe für Staatsmedaillen geschaffen hatte, darunter das Eiserne Kreuz (1813), die Belohnung für Kunst und Wissenschaft (1814) und der Luisenorden (1814). Die Idee der Michaeldarstellung für das Avers hatte Schinkel bereits 1814 bei dem Entwurf zu einer „Friedensmedaille für jeden Soldaten, der mit in diesen Kampf ging“, die nie zur Umsetzung gelangte. (*84) Der Medailleur Anton Friedrich König d.J. setzte die Entwürfe Schinkels meisterhaft um. Die Ausprägung in Gold und Silber wurde durch die Berliner Münze vorgenommen. Die Eisenkunstgussmedaille für den Erinnerungsmarkt wurde in der Königlich Preussischen Eisengießerei Berlin gefertigt.
Zu den Umständen der Verleihung gibt es verschiedene Angaben in der Literatur:
Nach H. Bolzenthal (1834) wurde das „Prachtstück“ einmal in Gold zu einem Gewicht von etwa 150 Dukaten (ca. 510 g) und zweimal in Silber im Gewicht zu einer Mark (ca. 233 g) für Blücher gefertigt. Die drei Medaillen sollen Blücher zum Jahrestag der „Uebergabe der Stadt Paris (1814)“ am 3. Juli 1815 überreicht worden sein. Da Blücher sich zu diesem Jahrestag in Carlsbad zur Kur befand, wurden die Medaillen durch eine „Deputation“ überbracht, begleitet von einem Glückwunschschreiben des Magistrats und der Stadtverordneten von Berlin.(*85) F.A. Vossberg wiederholt die Gewichte der Medaillen in seinen „Beiträgen zur Münzgeschichte der Stadt Berlin“ und setzt den Zeitpunkt der Überreichung ein Jahr später an, auf den 3. Juli 1816.(*86) Ulf Dräger hingegen verweist auf eine zeitgenössische Quelle im „Morgenblatt für gebildete Stände“ von 1817. In der Beilage „Kunst-Blatt Nr. 20 wird der genaue Tag der Verleihung auf den 4. Juni 1817 festgelegt. Die „Denkmünze der Stadt Berlin, auf den Fürsten Blücher von Wahlstatt …ward diese Münze von eigends dazu ernannten Abgeordneten am 4ten Juno dieses (1817) Jahres dem damals in Karlsbad befindlichen Fürsten von Wahlstatt überreicht.“ Es folgt eine eingehende Kritik der Medaille.
Weitere Exemplare in Edelmetallen:
Das silberne Exemplar im Münzkabinett Berlin wiegt 226,95 g. Bei Teuteburger wurde 2018 ein silbernes Exemplar mit 231,36 g unter der Losnr. 3729 angeboten.(*87) Im Deutschen Historischen Museum in Berlin und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg liegen je eine bronzene Ausführung der Medaille im Inventar (Durchmesser 80 und 81 mm). (*88)
Anmerkungen von Klaus Priese zu den Eisengussvarianten: (*89)
„Da es sich um Gussmedaillen handelt, schwanken naturgemäß etwas die Durchmesser und Gewichte. Die Variante in Zinkguss mit angegossener Öse (90,6 x 80 mm / 169,4 g) insofern interessant, als die damalige Zeit aufhängbare Stücke verlangte. Vaterländische Altäre in den Haushalten sollten sichtbar die Beteiligung der Veteranen an Kriegshandlungen mit den erhaltenen Auszeichnungen und Erinnerungsmedaillen zeigen. Selbst bis in die 1970er Jahre konnte man in einzelnen Kirchen Brandenburgs vaterländische Gedenktafeln bestückt mit den Auszeichnungen der verstorbenen Kriegsteilnehmer bewundern, ehe die damals offenen Kirchen Ziel für „Andenkensammler“ wurden. Es kommen auch Stücke in Eisenguss vor, die wahrscheinlich schon in der KPEG mit dünnem, ganz einfachem Henkeln versehen wurden, um den beschriebenen Zweck zu erfüllen. Der Sammler sollte solche Stücke wegen der Henkelung nicht als minderwertig betrachten. Sie stellen auf ihre Weise ein bewahrenswertes originales Zeitzeugnis dar.“
Bildquelle: Fotografiert von Christian Juch
Späteres Galvano, erkennbar an dem durchgehenden „Randstrich“, der beim Zusammenfügen des Vorderseiten- und Rückseitengusses entstanden ist. Oben: Rand des Originals | Unten: Rand des Galvanos
---------------------------------
Fußnoten u. Quellen
*80 - Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend – aus Numismatisches NachrichtenBlatt (NNB), Ausgabe Mai 2021, S. 169
*81 - Ulf Dräger: Entwürfe für Medaillen und Orden von Karl Friedrich Schinkel 1812 bis 1818 – in Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 42/43, 1992/93, Bayerische Numismatische Gesellschaft, 1994
*82 - Michael Kunzel: Geschichtsmedaillen und Plakette aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museum, 6. Jahrgang, Heft 17, Berlin 1996, Nr. 22
*83 - Blücher war nach Conrad Gottlieb Ribbeck und Heinrich Friedrich Ludwig Falckenberg die dritte Persönlichkeit, der diese Ehre zuteilwurde.
*84 - Ulf Dräger, Seite 281-283 und Abb. 5
*85 - Heinrich Eduard Bolzenthal: Denkmünzen zur Geschichte S. M. des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III. in Abbildungen mit Erläuterung und Urkunden, Berlin 1834, Katalognummer No. 69
*86 - Friedrich August Vossberg: Beiträge zur Münzgeschichte der Stadt Berlin, 1869, Katalognummer 95
*87 - Teuteburger Münzauktion GmbH – Auktion 121 am 07.12.2018, ex Exemplar Künker Auktion 232 (2013), Los 548
*88 - https://www.dhm.de/archiv/magazine/meda ... uecher.htm und https://objektkatalog.gnm.de/wisski/navigate/91890/view
*89 - Siehe Klaus Priese
Jahr: 1816
Referenz: Slg. Julius 1932 b.Helbing Nr. 3585; Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend Nr. 1 (*80);
Ulf Dräger: Entwürfe für Medaillen und Orden von Karl Friedrich Schinkel 1812 bis 1818, Abb. 11 und 12 (*81)
Medailleur: Anton Friedrich König nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel
Avers: Das Brustbild Blüchers, das Löwenfell des Herakles über den Schultern, nach links.
Signaturen unten links und rechts vom Brustbild: Schinkel inv: | König fec:
Die Umschrift zwischen zwei Linienkreisen in Fraktur: Dem Fürsten Blücher von Wahlstatt die Bürger Berlins im Jahre 1816
Die Umschrift unten teilend, das Berliner Wappen (Bär auf Schild).
Revers: Der Erzengel Michael in antiker Rüstung, in der Linken ein Schwert hinter sich haltend, mit dem Speer in der Rechten Satan bezwingend. Der Teufel liegt vernichtet unter den Füßen des Erzengels. Als Umschrift zwischen zwei Linienkreisen die drei Jahreszahlen: 1813 (auf 9 Uhr), 1815 (auf 12 Uhr) und 1814 (auf 3 Uhr) jeweils zwischen zwei Punkten.
Material/Maße: Eisenguss geschwärzt, Randbreite 4,33 mm / Durchmesser 77,95 mm / Gewicht 101,51 g (dieses Stück); 78 mm / Gewicht 101 g (Priese);
spätere Galvano von Original Stempeln: Randbreite 4,59 mm, Durchmesser 79,46 mm, Gewicht 121,7 g (siehe Abbildung unten, ungeschwärzt);
79,46 mm / 129,96 g (Leipziger Münzauktion Höhn 31, 2002);
Höhe 5,8 mm, Durchmesser 79,5 mm, Gewicht 117 g (Berliner Stadtmuseum)
Am Markt werden auch einfache Abgüsse von geringer Detailtreue und Schärfe angeboten.
Karl Friedrich Schinkel: Erzengel Michael, den Satan überwindend. Entwurf zum Revers.
Quelle: Staatliche Museen zu Berlin, SMB-digital, Ident.Nr. SM 39d.139
Anmerkung: Michael Kunzel beschreibt 1996 für das Deutsche Historische Museum die Hintergründe zu der Entstehung dieser kunstvollen Medaille: „Eine der populärsten Gestalten der Befreiungskriege war der greise Gebhard Leberecht von Blücher. Zahlreiche Legenden ranken sich um sein Leben und seine Heldentaten als "Marschall Vorwärts". In der Euphorie über die Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft wurden dem Fürsten bereits zu Lebzeiten Denkmäler gesetzt und Medaillen dediziert. Die Stadt Berlin wollte zu den ersten gehören, die Blücher ihre Reverenz erwiesen“ (*82)
Blücher wurde bereits am 31.01.1816 feierlich zum Ehrenbürger der Stadt Berlin ernannt (*83). Zum selben Zeitpunkt muss die Idee der Bürgerschaft entstanden sein, Blücher zusätzlich durch eine besondere Medaille zu ehren. Der Entwurf stammte vom Architekten Karl Friedrich Schinkel, der bereits mehrere hoch gelobte Entwürfe für Staatsmedaillen geschaffen hatte, darunter das Eiserne Kreuz (1813), die Belohnung für Kunst und Wissenschaft (1814) und der Luisenorden (1814). Die Idee der Michaeldarstellung für das Avers hatte Schinkel bereits 1814 bei dem Entwurf zu einer „Friedensmedaille für jeden Soldaten, der mit in diesen Kampf ging“, die nie zur Umsetzung gelangte. (*84) Der Medailleur Anton Friedrich König d.J. setzte die Entwürfe Schinkels meisterhaft um. Die Ausprägung in Gold und Silber wurde durch die Berliner Münze vorgenommen. Die Eisenkunstgussmedaille für den Erinnerungsmarkt wurde in der Königlich Preussischen Eisengießerei Berlin gefertigt.
Zu den Umständen der Verleihung gibt es verschiedene Angaben in der Literatur:
Nach H. Bolzenthal (1834) wurde das „Prachtstück“ einmal in Gold zu einem Gewicht von etwa 150 Dukaten (ca. 510 g) und zweimal in Silber im Gewicht zu einer Mark (ca. 233 g) für Blücher gefertigt. Die drei Medaillen sollen Blücher zum Jahrestag der „Uebergabe der Stadt Paris (1814)“ am 3. Juli 1815 überreicht worden sein. Da Blücher sich zu diesem Jahrestag in Carlsbad zur Kur befand, wurden die Medaillen durch eine „Deputation“ überbracht, begleitet von einem Glückwunschschreiben des Magistrats und der Stadtverordneten von Berlin.(*85) F.A. Vossberg wiederholt die Gewichte der Medaillen in seinen „Beiträgen zur Münzgeschichte der Stadt Berlin“ und setzt den Zeitpunkt der Überreichung ein Jahr später an, auf den 3. Juli 1816.(*86) Ulf Dräger hingegen verweist auf eine zeitgenössische Quelle im „Morgenblatt für gebildete Stände“ von 1817. In der Beilage „Kunst-Blatt Nr. 20 wird der genaue Tag der Verleihung auf den 4. Juni 1817 festgelegt. Die „Denkmünze der Stadt Berlin, auf den Fürsten Blücher von Wahlstatt …ward diese Münze von eigends dazu ernannten Abgeordneten am 4ten Juno dieses (1817) Jahres dem damals in Karlsbad befindlichen Fürsten von Wahlstatt überreicht.“ Es folgt eine eingehende Kritik der Medaille.
Weitere Exemplare in Edelmetallen:
Das silberne Exemplar im Münzkabinett Berlin wiegt 226,95 g. Bei Teuteburger wurde 2018 ein silbernes Exemplar mit 231,36 g unter der Losnr. 3729 angeboten.(*87) Im Deutschen Historischen Museum in Berlin und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg liegen je eine bronzene Ausführung der Medaille im Inventar (Durchmesser 80 und 81 mm). (*88)
Anmerkungen von Klaus Priese zu den Eisengussvarianten: (*89)
„Da es sich um Gussmedaillen handelt, schwanken naturgemäß etwas die Durchmesser und Gewichte. Die Variante in Zinkguss mit angegossener Öse (90,6 x 80 mm / 169,4 g) insofern interessant, als die damalige Zeit aufhängbare Stücke verlangte. Vaterländische Altäre in den Haushalten sollten sichtbar die Beteiligung der Veteranen an Kriegshandlungen mit den erhaltenen Auszeichnungen und Erinnerungsmedaillen zeigen. Selbst bis in die 1970er Jahre konnte man in einzelnen Kirchen Brandenburgs vaterländische Gedenktafeln bestückt mit den Auszeichnungen der verstorbenen Kriegsteilnehmer bewundern, ehe die damals offenen Kirchen Ziel für „Andenkensammler“ wurden. Es kommen auch Stücke in Eisenguss vor, die wahrscheinlich schon in der KPEG mit dünnem, ganz einfachem Henkeln versehen wurden, um den beschriebenen Zweck zu erfüllen. Der Sammler sollte solche Stücke wegen der Henkelung nicht als minderwertig betrachten. Sie stellen auf ihre Weise ein bewahrenswertes originales Zeitzeugnis dar.“
Bildquelle: Fotografiert von Christian Juch
Späteres Galvano, erkennbar an dem durchgehenden „Randstrich“, der beim Zusammenfügen des Vorderseiten- und Rückseitengusses entstanden ist. Oben: Rand des Originals | Unten: Rand des Galvanos
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Fußnoten u. Quellen
*80 - Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend – aus Numismatisches NachrichtenBlatt (NNB), Ausgabe Mai 2021, S. 169
*81 - Ulf Dräger: Entwürfe für Medaillen und Orden von Karl Friedrich Schinkel 1812 bis 1818 – in Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 42/43, 1992/93, Bayerische Numismatische Gesellschaft, 1994
*82 - Michael Kunzel: Geschichtsmedaillen und Plakette aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museum, 6. Jahrgang, Heft 17, Berlin 1996, Nr. 22
*83 - Blücher war nach Conrad Gottlieb Ribbeck und Heinrich Friedrich Ludwig Falckenberg die dritte Persönlichkeit, der diese Ehre zuteilwurde.
*84 - Ulf Dräger, Seite 281-283 und Abb. 5
*85 - Heinrich Eduard Bolzenthal: Denkmünzen zur Geschichte S. M. des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III. in Abbildungen mit Erläuterung und Urkunden, Berlin 1834, Katalognummer No. 69
*86 - Friedrich August Vossberg: Beiträge zur Münzgeschichte der Stadt Berlin, 1869, Katalognummer 95
*87 - Teuteburger Münzauktion GmbH – Auktion 121 am 07.12.2018, ex Exemplar Künker Auktion 232 (2013), Los 548
*88 - https://www.dhm.de/archiv/magazine/meda ... uecher.htm und https://objektkatalog.gnm.de/wisski/navigate/91890/view
*89 - Siehe Klaus Priese
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- Numis-Student (So 29.05.22 22:46) • Pfennig 47,5 (So 02.04.23 12:39) • TorWil (Sa 03.02.24 12:03)
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Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-18/1 Medaille auf die Grundsteinlegung des Nationaldenkmals auf dem Kreuzberg
Jahr: 1818
Referenz: Olding 348
Medailleur: Henri-Francois Brand
Avers: Die Köpfe von Zar Alexander I. von Rußland und König Friedrich III. gestaffelt nach links.
Neben den Köpfen die Namen der Herrscher als Inschrift:
ALEXANDER I. | FRIED WILHELM III.
Das Bildnis umgeben von einem Kranz.
Im Halsabschnitt von Friedrich Wilhelm III. die Signatur des Medailleurs: BRANDT F.
Revers: Im Zentrum das Kreuzbergdenkmal. Unter dem Sockel die Signatur des Architekten: SCHINKEL ARC.
In verschieden großer Schrift die Inschrift bogig in 4 Zeilen:
DANKBAR GEGEN GOTT EINGEDENK SEINER TREUEN VERBÜNDETEN - UND EHREND DIE TAPFERKEIT SEINES VOLKES LEGT IN | GEMEINSCHAFT MIT ALEXANDER I KAISER VON - RUSSLAND FRIEDRICH WILHELM III DEN 19 | SEPTEMBER 1818 DEN GRUNDSTEIN DES DENKMALS - FÜR DIE RUHMVOLLEN EREIGNISSE IN DEN JAHREN | 1813 18|14 1815
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 50 bis 52 mm / Gewicht 55 bis 60 g
Anmerkung: Näheres zum Kreuzbergdenkmal siehe Anmerkungen der folgenden Katalognummer.
Bildquelle: Die Abbildung zeigt einen späteren Abguss aus Eisen.
Anonymer Internetfund.
Jahr: 1818
Referenz: Olding 348
Medailleur: Henri-Francois Brand
Avers: Die Köpfe von Zar Alexander I. von Rußland und König Friedrich III. gestaffelt nach links.
Neben den Köpfen die Namen der Herrscher als Inschrift:
ALEXANDER I. | FRIED WILHELM III.
Das Bildnis umgeben von einem Kranz.
Im Halsabschnitt von Friedrich Wilhelm III. die Signatur des Medailleurs: BRANDT F.
Revers: Im Zentrum das Kreuzbergdenkmal. Unter dem Sockel die Signatur des Architekten: SCHINKEL ARC.
In verschieden großer Schrift die Inschrift bogig in 4 Zeilen:
DANKBAR GEGEN GOTT EINGEDENK SEINER TREUEN VERBÜNDETEN - UND EHREND DIE TAPFERKEIT SEINES VOLKES LEGT IN | GEMEINSCHAFT MIT ALEXANDER I KAISER VON - RUSSLAND FRIEDRICH WILHELM III DEN 19 | SEPTEMBER 1818 DEN GRUNDSTEIN DES DENKMALS - FÜR DIE RUHMVOLLEN EREIGNISSE IN DEN JAHREN | 1813 18|14 1815
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 50 bis 52 mm / Gewicht 55 bis 60 g
Anmerkung: Näheres zum Kreuzbergdenkmal siehe Anmerkungen der folgenden Katalognummer.
Bildquelle: Die Abbildung zeigt einen späteren Abguss aus Eisen.
Anonymer Internetfund.
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Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-21/1 Einweihung des Siegerdenkmals auf dem Kreuzberge
Jahr: 1821
Referenz: Slg. Julius 1932 b.Helbing Nr. 3757; Olding 355; Slg. Marienburg 3807; Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend Nr. 2
Medailleur: Louis Beyerhaus
Avers: Zentral im Feld das Siegerdenkmal auf dem Kreuzberg, im Hintergrund markante Bauwerke Berlins.
Als Umschrift Ortsnamen aus den Befreiungskriegen in gotischer Schrift zwischen zwei Linienkreisen: Larothiére.Wartenburg* Leipzig* Dennewitz* Culm* Gr:Görschen* Katzbach* Gr:Beeren* Belle-Alliance* Laon* Bar=surranbe* Paris*
Revers: Die Inschrift in 9 Zeilen: Der König | dem Volke das auf | seinen Ruf hochherzig Gut | und Blut dem Vaterlande | darbrachte den Gefallenen | zum Gedächtnis den Lebenden | zur Anerkennung den künf= | tigen Geschlechtern zur | Nacheiferung
Die Umschrift zwischen zwei Linienkreisen: Denkmal zu Berlin* Gefertigt in der Königl.Eisengießserei zu Berlin* Errichtet im Jahr 18Z0* Eingeweiht den 30ten März 18Z1*
Material/Maße: Eisenguss, geschwärzt, mit und ohne feiner Ringöse
großes Modell: Durchmesser 94-98 mm / Gewicht 102-124g (dieses Stück: 95,46 mm / 109,7 g);
kleines Modell: Durchmesser 49 mm / Gewicht 26 g
Anmerkung: Der Wunsch nach einem Nationaldenkmal zur Erinnerung an die „große Zeit Preußens Erhebung“ wurde nach Beendigung des Krieges gegen Napoleon von Bürgern, Künstlern, Militärs und dem König geäußert. Ende 1817 erhält Schinkel den Auftrag vom König Friedrich Wilhelm III., die ersten Entwürfe für ein auf dem Templower Berg zu errichtendes Ehrenmal vorzulegen. Es sollte ein ‚thurmartiges Gebäude‘ nach dem Vorbild des gotisierenden Hochkreuzes des Kölner Doms geschaffen werden. Der Arbeitstitel lautete „Das Volksdenkmal auf dem Tempelhofer Berge bey Berlin“. Der Tempelhofer Berg, ein Hügel südlich vom Halleschen Tor, lag damals vor dem größten Exerzierplatz von Berlin. Einen Tag nach der feierlichen Eröffnung der Denkmalanlage am 30. März 1821 wurde der Hügel nach dem Eisernen Kreuz auf dem Denkmal in „Kreuzberg“ umbenannt. Karl Friedrich Schinkel erhielt den Auftrag für den Gesamtentwurf (Grundrisse, Aufrisse, Pyramiden, Nischen und Verzierungen). Die Künstler Rauch, Tieck und Wichmann erhielten den Auftrag für die 12 Genien in den Kapellen des Denkmals, die an die 12 wichtigsten Auseinandersetzungen des Krieges von 1813 bis 1815 erinnern sollten. Die Gestaltung soll berühmten Figuren aus der Zeit der Befreiungskriege ähneln. Ein Beispiel: Der Genius für die Schlacht bei Dennewitz, ein ritterlicher Jüngling mit erhobenem Lorbeerkranze, wurde nach dem Bildnis von General Bülow geschaffen (der Hut, der ihm vom Kopf geschossen wurde, unter dem linken Fuß).
Die Medaille ist nicht signiert. Das die Medaille von Louis Beyerhaus stammte, geht aus einem Schreiben des Königlichen Gießerei-Amtes vom 29.3.1821 hervor. In diesem Schreiben wird von einer Medaille berichtet, die auf die Einweihung des Siegesdenkmals gegossen worden ist. Louis Beyerhaus hatte die Modelle dazu geliefert. Es sollen bis zum 23. Mai 1821 insgesamt 742 Stück verkauft worden sein, davon 21 Exemplare als Deckel von Schnupftabakdosen verarbeitet.
Bildquelle: Fotografiert von Christian Juch
Lithographie „Berlin“ von Lütke mit dem Kreuzbergdenkmal, Vielfarbdruck des Königlichen Lithographischen Instituts zu Berlin, Verlag E.H. Schröder
(Sammlung der New York Publik Library: https://digitalcollections.nypl.org/ite ... 0a18064a99)
---------------------------------
Fußnoten u. Quellen
*90 - Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend – aus Numismatisches Nachrichtenblatt (NNB), Ausgabe Mai 2021, S. 169
*91 - Friedrich Wilhelm Ludwig Beyerhaus (1792-1872) war Bildhauer, Plastiker, Modelleur und Graveur an der Königlich-Preußischen Eisengießerei Gleiwitz. Er galt bereits während seiner Ausbildung in Berlin als kunstfertiger Modelleur. Beyerhaus wurde 1813 die erste Ausformung des Eisernen Kreuzes in Berlin übertragen. Ab 1816 arbeitete er bis 1865 in Gleiwitz. Unter Beyerhaus, der weiterhin beste Verbindungen nach Berlin pflegte, kam es zum intensiven Ausbau der Modellreihe und zum gleichzeitigen Modellaustausch zwischen den Hütten Berlin, Gleiwitz und Sayn.
*92 - Die kleine Version ist seltener am Markt anzutreffen als die große Ausführung.
Jahr: 1821
Referenz: Slg. Julius 1932 b.Helbing Nr. 3757; Olding 355; Slg. Marienburg 3807; Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend Nr. 2
Medailleur: Louis Beyerhaus
Avers: Zentral im Feld das Siegerdenkmal auf dem Kreuzberg, im Hintergrund markante Bauwerke Berlins.
Als Umschrift Ortsnamen aus den Befreiungskriegen in gotischer Schrift zwischen zwei Linienkreisen: Larothiére.Wartenburg* Leipzig* Dennewitz* Culm* Gr:Görschen* Katzbach* Gr:Beeren* Belle-Alliance* Laon* Bar=surranbe* Paris*
Revers: Die Inschrift in 9 Zeilen: Der König | dem Volke das auf | seinen Ruf hochherzig Gut | und Blut dem Vaterlande | darbrachte den Gefallenen | zum Gedächtnis den Lebenden | zur Anerkennung den künf= | tigen Geschlechtern zur | Nacheiferung
Die Umschrift zwischen zwei Linienkreisen: Denkmal zu Berlin* Gefertigt in der Königl.Eisengießserei zu Berlin* Errichtet im Jahr 18Z0* Eingeweiht den 30ten März 18Z1*
Material/Maße: Eisenguss, geschwärzt, mit und ohne feiner Ringöse
großes Modell: Durchmesser 94-98 mm / Gewicht 102-124g (dieses Stück: 95,46 mm / 109,7 g);
kleines Modell: Durchmesser 49 mm / Gewicht 26 g
Anmerkung: Der Wunsch nach einem Nationaldenkmal zur Erinnerung an die „große Zeit Preußens Erhebung“ wurde nach Beendigung des Krieges gegen Napoleon von Bürgern, Künstlern, Militärs und dem König geäußert. Ende 1817 erhält Schinkel den Auftrag vom König Friedrich Wilhelm III., die ersten Entwürfe für ein auf dem Templower Berg zu errichtendes Ehrenmal vorzulegen. Es sollte ein ‚thurmartiges Gebäude‘ nach dem Vorbild des gotisierenden Hochkreuzes des Kölner Doms geschaffen werden. Der Arbeitstitel lautete „Das Volksdenkmal auf dem Tempelhofer Berge bey Berlin“. Der Tempelhofer Berg, ein Hügel südlich vom Halleschen Tor, lag damals vor dem größten Exerzierplatz von Berlin. Einen Tag nach der feierlichen Eröffnung der Denkmalanlage am 30. März 1821 wurde der Hügel nach dem Eisernen Kreuz auf dem Denkmal in „Kreuzberg“ umbenannt. Karl Friedrich Schinkel erhielt den Auftrag für den Gesamtentwurf (Grundrisse, Aufrisse, Pyramiden, Nischen und Verzierungen). Die Künstler Rauch, Tieck und Wichmann erhielten den Auftrag für die 12 Genien in den Kapellen des Denkmals, die an die 12 wichtigsten Auseinandersetzungen des Krieges von 1813 bis 1815 erinnern sollten. Die Gestaltung soll berühmten Figuren aus der Zeit der Befreiungskriege ähneln. Ein Beispiel: Der Genius für die Schlacht bei Dennewitz, ein ritterlicher Jüngling mit erhobenem Lorbeerkranze, wurde nach dem Bildnis von General Bülow geschaffen (der Hut, der ihm vom Kopf geschossen wurde, unter dem linken Fuß).
Die Medaille ist nicht signiert. Das die Medaille von Louis Beyerhaus stammte, geht aus einem Schreiben des Königlichen Gießerei-Amtes vom 29.3.1821 hervor. In diesem Schreiben wird von einer Medaille berichtet, die auf die Einweihung des Siegesdenkmals gegossen worden ist. Louis Beyerhaus hatte die Modelle dazu geliefert. Es sollen bis zum 23. Mai 1821 insgesamt 742 Stück verkauft worden sein, davon 21 Exemplare als Deckel von Schnupftabakdosen verarbeitet.
Bildquelle: Fotografiert von Christian Juch
Lithographie „Berlin“ von Lütke mit dem Kreuzbergdenkmal, Vielfarbdruck des Königlichen Lithographischen Instituts zu Berlin, Verlag E.H. Schröder
(Sammlung der New York Publik Library: https://digitalcollections.nypl.org/ite ... 0a18064a99)
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Fußnoten u. Quellen
*90 - Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend – aus Numismatisches Nachrichtenblatt (NNB), Ausgabe Mai 2021, S. 169
*91 - Friedrich Wilhelm Ludwig Beyerhaus (1792-1872) war Bildhauer, Plastiker, Modelleur und Graveur an der Königlich-Preußischen Eisengießerei Gleiwitz. Er galt bereits während seiner Ausbildung in Berlin als kunstfertiger Modelleur. Beyerhaus wurde 1813 die erste Ausformung des Eisernen Kreuzes in Berlin übertragen. Ab 1816 arbeitete er bis 1865 in Gleiwitz. Unter Beyerhaus, der weiterhin beste Verbindungen nach Berlin pflegte, kam es zum intensiven Ausbau der Modellreihe und zum gleichzeitigen Modellaustausch zwischen den Hütten Berlin, Gleiwitz und Sayn.
*92 - Die kleine Version ist seltener am Markt anzutreffen als die große Ausführung.
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- Numis-Student (So 29.05.22 22:49) • Pfennig 47,5 (So 02.04.23 12:39) • TorWil (Sa 03.02.24 12:03)
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Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
Literaturverzeichnis: Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
• Willmuth Arenhövel: EISEN statt Gold - Preußischer Eisenkunstguß aus dem Schloß Charlottenburg, dem Berlin Museum und anderen Sammlungen, Verlag Wilmuth Arenhövel, Berlin 1982
• Emil Bahrfeldt: Die Münzen- und Medaillensammlung in der Marienburg. II. Band: Münzen und Medaillen der Könige von Preußen, Verlag des Vereins für die Herstellung und Ausschmückung der Marienburg, Danzig 1904
• Elisabeth Bartel: Die Königliche Eisengiesserei zu Berlin 1804-1874, Die Sammlung Preußischer Eisenkunstguß in der Stiftung Stadtmuseum zu Berlin, Verlag Wilmuth Arenhövel, Berlin 2004
• Dr. Max Bernhart - Medaillen aus den Befreiungskriegen - aus: Die Woche, Heft Nr. 15, 1913
• Heinrich Eduard Bolzenthal: Denkmünzen zur Geschichte S. M. des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III. in Abbildungen mit Erläuterung und Urkunden, Berlin 1834
• Christopher Clark – Preußen, Aufstieg und Niedergang 1600-1947, ebook, 2007
• Ulf Dräger: Entwürfe für Medaillen und Orden von Karl Friedrich Schinkel 1812 bis 1818 – in Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 42/43, 1992/93, Bayerische Numismatische Gesellschaft, 1994
• Anne Forschler-Tarrasch: Leonhard Posch – 1750-1832 – Porträtmodelleur und Bildhauer, Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst, Verlag Wilmuth Arenhövel, Berlin 2002
• Tassilo Hoffmann: Jacob Abraham und Abraham Abramson – 55 Jahre Berliner Medaillenkunst 1755-1810, Kauffmann Verlag, Frankfurt am Main, 1927
• Bernd Kluge und Wolfgang Stugeweit: „SUUM CUIQUE – Medaillenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen“, Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin, 2008
• Michael Kunzel: Geschichtsmedaillen und Plakette aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museum, 6. Jahrgang, Heft 17, Berlin 1996
• Karl Masner und Erwin Hintze: Die historische Ausstellung zu Jahrhundertfeier der Freiheitskriege – Breslau 1913, Selbstverlag der Stadt Breslau, 1916
• Karl Müseler: Bergbaugepräge II, Dargestellt auf Grund der Sammlung der Preussag Aktiengesellschaft, Preussag Aktiengesellschaft, Hannover 1983
• Gunter Mues und Manfred Olding: Die Medaillen der preußischen Könige von 1786 bis 1870, Band II Friedrich Wilhelm III. 1797-1840, Battenberg Gietl Verlag, Regenstauf 2020
• Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend – aus Numismatisches Nachrichten Blatt (NNB), Ausgabe Mai 2021
• Eva Schmidt: Der Preußische Eisenkunstguß - Technik, Geschichte, Werke, Künstler, Gebr. Mann Verlag Berlin, 1981
• Hermann Schmitz: Berliner Eisenkunstguß, Königliches Kunstgewerbemuseum Berlin, Verlag von F. Bruckmann A.G. München 1917
• Brigitte Stamm: Blicke auf Berliner Eisen, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Berlin 1979
• Klaus Sommer: Die Medaillen des Königlich Preussischen Hof-Medailleurs Daniel Friedrich Loos und seines Ateliers, Biblio Verlag, Osnabrück 1981
• Bettina Tewes: Gold gab ich für Eisen, Eisenschmuck und Kleingerät des Klassizismus und Biedermeier, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, 1995
• Lothar Tewes: Berlin oder Gleiwitz? Eine Antwort auf Leseranfragen zu den eisernen preußischen „Pflaumen“ von 1813-1815. - aus: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 89 (Februar 2014)
• Friedrich August Vossberg: Beiträge zur Münzgeschichte der Stadt Berlin, 1869
• Gleiwitzer Kunstguss: Katalog 1935 - Preussische Bergwerks- und Hütten-Akt.-Ges., Abt. Betriebstelle Kunstgiesserei Gleiwitz, 1935
• Hohenzollern-Jahrbuch: Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preußen, Achtzehnter Jahrgang 1914, Verlag Giesecke & Devrient, Berlin
• Journal für Luxus und Mode, Februar 1814, Quelle: Klassik Stiftung Weimar https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jp ... e_00094720)
• Lauchhammer Bildguss: Katalalog 1929 - Mitteldeutsche Stahlwerke AG, Lauchhammerwerk, Lauchhammer 1929
• Lauchhammer Bildguss: Katalalog 1933 - Mitteldeutsche Stahlwerke AG, Lauchhammerwerk, Lauchhammer 1933
• Lempertz: Preußen Auktion, Lempertz Auktion 1169, Berlin 24. April 2014
• Morgenblatt für gebildete Stände - Beilage „Kunstblatt“ Nr. 20, 1817
• Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin - Interaktiver Katalog des Münzkabinetts, https://ikmk.smb.museum
• Sammlung von Dr. Paul Julius „Französische Revolution -Napoleon I. und seine Zeit“, Auktionskatalog 66, Otto Helbing Nachf., München 1932
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• Willmuth Arenhövel: EISEN statt Gold - Preußischer Eisenkunstguß aus dem Schloß Charlottenburg, dem Berlin Museum und anderen Sammlungen, Verlag Wilmuth Arenhövel, Berlin 1982
• Emil Bahrfeldt: Die Münzen- und Medaillensammlung in der Marienburg. II. Band: Münzen und Medaillen der Könige von Preußen, Verlag des Vereins für die Herstellung und Ausschmückung der Marienburg, Danzig 1904
• Elisabeth Bartel: Die Königliche Eisengiesserei zu Berlin 1804-1874, Die Sammlung Preußischer Eisenkunstguß in der Stiftung Stadtmuseum zu Berlin, Verlag Wilmuth Arenhövel, Berlin 2004
• Dr. Max Bernhart - Medaillen aus den Befreiungskriegen - aus: Die Woche, Heft Nr. 15, 1913
• Heinrich Eduard Bolzenthal: Denkmünzen zur Geschichte S. M. des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III. in Abbildungen mit Erläuterung und Urkunden, Berlin 1834
• Christopher Clark – Preußen, Aufstieg und Niedergang 1600-1947, ebook, 2007
• Ulf Dräger: Entwürfe für Medaillen und Orden von Karl Friedrich Schinkel 1812 bis 1818 – in Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 42/43, 1992/93, Bayerische Numismatische Gesellschaft, 1994
• Anne Forschler-Tarrasch: Leonhard Posch – 1750-1832 – Porträtmodelleur und Bildhauer, Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst, Verlag Wilmuth Arenhövel, Berlin 2002
• Tassilo Hoffmann: Jacob Abraham und Abraham Abramson – 55 Jahre Berliner Medaillenkunst 1755-1810, Kauffmann Verlag, Frankfurt am Main, 1927
• Bernd Kluge und Wolfgang Stugeweit: „SUUM CUIQUE – Medaillenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen“, Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin, 2008
• Michael Kunzel: Geschichtsmedaillen und Plakette aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museum, 6. Jahrgang, Heft 17, Berlin 1996
• Karl Masner und Erwin Hintze: Die historische Ausstellung zu Jahrhundertfeier der Freiheitskriege – Breslau 1913, Selbstverlag der Stadt Breslau, 1916
• Karl Müseler: Bergbaugepräge II, Dargestellt auf Grund der Sammlung der Preussag Aktiengesellschaft, Preussag Aktiengesellschaft, Hannover 1983
• Gunter Mues und Manfred Olding: Die Medaillen der preußischen Könige von 1786 bis 1870, Band II Friedrich Wilhelm III. 1797-1840, Battenberg Gietl Verlag, Regenstauf 2020
• Klaus Priese: Eisengussmedaillen – Berlin betreffend – aus Numismatisches Nachrichten Blatt (NNB), Ausgabe Mai 2021
• Eva Schmidt: Der Preußische Eisenkunstguß - Technik, Geschichte, Werke, Künstler, Gebr. Mann Verlag Berlin, 1981
• Hermann Schmitz: Berliner Eisenkunstguß, Königliches Kunstgewerbemuseum Berlin, Verlag von F. Bruckmann A.G. München 1917
• Brigitte Stamm: Blicke auf Berliner Eisen, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Berlin 1979
• Klaus Sommer: Die Medaillen des Königlich Preussischen Hof-Medailleurs Daniel Friedrich Loos und seines Ateliers, Biblio Verlag, Osnabrück 1981
• Bettina Tewes: Gold gab ich für Eisen, Eisenschmuck und Kleingerät des Klassizismus und Biedermeier, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, 1995
• Lothar Tewes: Berlin oder Gleiwitz? Eine Antwort auf Leseranfragen zu den eisernen preußischen „Pflaumen“ von 1813-1815. - aus: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 89 (Februar 2014)
• Friedrich August Vossberg: Beiträge zur Münzgeschichte der Stadt Berlin, 1869
• Gleiwitzer Kunstguss: Katalog 1935 - Preussische Bergwerks- und Hütten-Akt.-Ges., Abt. Betriebstelle Kunstgiesserei Gleiwitz, 1935
• Hohenzollern-Jahrbuch: Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preußen, Achtzehnter Jahrgang 1914, Verlag Giesecke & Devrient, Berlin
• Journal für Luxus und Mode, Februar 1814, Quelle: Klassik Stiftung Weimar https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jp ... e_00094720)
• Lauchhammer Bildguss: Katalalog 1929 - Mitteldeutsche Stahlwerke AG, Lauchhammerwerk, Lauchhammer 1929
• Lauchhammer Bildguss: Katalalog 1933 - Mitteldeutsche Stahlwerke AG, Lauchhammerwerk, Lauchhammer 1933
• Lempertz: Preußen Auktion, Lempertz Auktion 1169, Berlin 24. April 2014
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Re: Medaillen, Schmuck und Propaganda von 1800 bis 1919
Trotz der kostenlosen Verteilung einiger Exemplare von „Berliner Eisen und die Befreiungskriege“ (viewtopic.php?f=21&t=62596#p550562) und die Veröffentlichung im Forum, gab es dankenswerterweise positives Feedback, aber leider keine Mitteilungen über weitere Stücke.
In den nächsten Tagen werden die ersten Nachträge zum Katalog von mir veröffentlicht.
Die kommenden zwei Nachträge behandeln Eisenmedaillen auf den preußischen Mediziner und Militärchirurgen Johann Goercke aus den Jahren 1805 und 1817.
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Nachträge: Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-05/2 General-Stabs-Chirurg Johann Goercke – 10-jähriges Bestehen der Pépinière in Berlin
Jahr: 1805
Referenz: Sommer A 127; Slg. Marienburg 7654 (in Bronze)
Medailleur: Friedrich Wilhelm Loos
Avers: Brustbild von Goerke in Uniform nach rechts; im Armabschnitt die Signatur: FR LOOS
Die Umschrift bogig in zwei Zeilen:
I. GŒRCKE SUMMUS CHIRURGOR. ECERCIT. REGIS BOR. PRÆFECTUS | EMENDATOR REI MEDICÆ CASTRENSIS
Revers: Die Göttin der Gesundheit Hygieia kniet vor einem Altar und tränkt den darauf stehenden preußischen Adler aus einer Schale.
Umschrift oben, bogig: FUNDATORI SEMINARII MED.CHIR. MILITARIS
Umschrift unten im Abschnitt in drei Zeilen: ALUMNI | D. II AUG. | MDCCCV
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 37,70 mm / Gewicht 10,74 g;
weitere Vorkommen in Silber(*95) (39 mm / 18,4 g) und Bronze (39 mm)
Anmerkung: Johann Goercke, geboren 1750 in den Sorquitten (Ostpreußen), gestorben 1822 in Sanssouci, war preußischer Militärarzt.
Goercke führte wichtige Neuerungen in der Feldmedizin ein und sorgte 1795 für die Gründung einer eigenen Schule für Lazarettchirurgen unter dem Namen Pépinière. Die hier beschriebene Medaille huldigt dem zehnjährigen Bestehen dieser „Pflanzschule“ (Pépinière) in der Berliner Georgenstraße.
In den Befreiungskriegen bildete er aus Zivilärzten und Medizinstudenten ein Sanitätskorps und betrieb die Errichtung von Krankenträgerabteilungen. Goercke wird als der bedeutendste Militärarzt seiner Epoche angesehen.(*96) Beim Stiftungsfest der Pépinière im Jahr 1814 fanden Goercke und die Sanitätsoffiziere dankende Anerkennung durch Feldmarschall Blücher für ihren Einsatz auf dem Schlachtfeld und in den Lazaretten.(*97)
Vor den Neuerungen, die durch Goercke und seine Kollegen eingeführt wurden, war es üblich, die Lazarette weit ab vom Schlachtfeld aufzubauen. Bis die Verwundeten vom Schlachtfeld dorthin auf ungefederten Wagen transportiert werden konnten, waren viele der Soldaten bereits hoffnungslos verloren oder an den Strapazen des Transports gestorben. Die neuen fliegenden Lazarette waren trotz ihrer Wichtigkeit nur ein kleiner Hoffnungsschimmer im Leid des Krieges. Schwerste Verwundungen, wie abgetrennte Gliedmaßen, wurden durch eiserne Geschütze hervorgerufen. Amputationen waren das blutige Geschäft des Feldchirurgen. Ein kleiner Einblick in das massenhafte Sterben auf dem Schlachtfeld der Befreiungskriege gibt ein Brief von Gneisenau an seine Frau, geschrieben am Morgen des 18. Oktober 1813 in Wetterwitz bei Leipzig:
„Der Kampf war lang und hartnäckig, er kostete viel Blut. Wir warfen den Feind dennoch endlich aus seinen Stellungen heraus. Die Tapferkeit der Truppen unterstützte auf das herrlichste unsere Anordnungen. Wir hatten uns in Bataillonsmassen aufgeteilt. Das feindliche Geschütz wütete darin sehr. Unsere Landwehrbataillone taten herrlich. Wenn eine feindliche Kugel 10 bis 15 Mann darniederriß, riefen sie: „Es lebe der König!“ und schlossen sich wieder in den Lücken über die Getöteten zusammen.
Das Schlachtfeld ist mit Toten und Verstümmelten bedeckt, wie selten. Gottlob ! viel mehr Franzosen als die Unsrigen. Indessen ist unser Verlust ebenfalls groß. Das Yorcksche Korps allein hat 6000 Mann verloren, ohne den Verlust der Russen zu rechnen. …
Gott befohlen! Eine halbe Million Menschen stehen sich jetzt auf einem engen Raum zusammengedrängt, bereit, sich wechselweise zu vertilgen.“
Bildquelle: Fotografiert von Christian Juch
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Fußnoten u. Quellen
*95 - Künker Auktion 293, Los. 386
*96 - Stürzbecher, Manfred, "Goercke, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 520-521 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1 ... ndbcontent
*97 - Wikipedia.de = Johann Goercke (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Goercke , aufgerufen 28.08.2022)
Jahr: 1805
Referenz: Sommer A 127; Slg. Marienburg 7654 (in Bronze)
Medailleur: Friedrich Wilhelm Loos
Avers: Brustbild von Goerke in Uniform nach rechts; im Armabschnitt die Signatur: FR LOOS
Die Umschrift bogig in zwei Zeilen:
I. GŒRCKE SUMMUS CHIRURGOR. ECERCIT. REGIS BOR. PRÆFECTUS | EMENDATOR REI MEDICÆ CASTRENSIS
Revers: Die Göttin der Gesundheit Hygieia kniet vor einem Altar und tränkt den darauf stehenden preußischen Adler aus einer Schale.
Umschrift oben, bogig: FUNDATORI SEMINARII MED.CHIR. MILITARIS
Umschrift unten im Abschnitt in drei Zeilen: ALUMNI | D. II AUG. | MDCCCV
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 37,70 mm / Gewicht 10,74 g;
weitere Vorkommen in Silber(*95) (39 mm / 18,4 g) und Bronze (39 mm)
Anmerkung: Johann Goercke, geboren 1750 in den Sorquitten (Ostpreußen), gestorben 1822 in Sanssouci, war preußischer Militärarzt.
Goercke führte wichtige Neuerungen in der Feldmedizin ein und sorgte 1795 für die Gründung einer eigenen Schule für Lazarettchirurgen unter dem Namen Pépinière. Die hier beschriebene Medaille huldigt dem zehnjährigen Bestehen dieser „Pflanzschule“ (Pépinière) in der Berliner Georgenstraße.
In den Befreiungskriegen bildete er aus Zivilärzten und Medizinstudenten ein Sanitätskorps und betrieb die Errichtung von Krankenträgerabteilungen. Goercke wird als der bedeutendste Militärarzt seiner Epoche angesehen.(*96) Beim Stiftungsfest der Pépinière im Jahr 1814 fanden Goercke und die Sanitätsoffiziere dankende Anerkennung durch Feldmarschall Blücher für ihren Einsatz auf dem Schlachtfeld und in den Lazaretten.(*97)
Vor den Neuerungen, die durch Goercke und seine Kollegen eingeführt wurden, war es üblich, die Lazarette weit ab vom Schlachtfeld aufzubauen. Bis die Verwundeten vom Schlachtfeld dorthin auf ungefederten Wagen transportiert werden konnten, waren viele der Soldaten bereits hoffnungslos verloren oder an den Strapazen des Transports gestorben. Die neuen fliegenden Lazarette waren trotz ihrer Wichtigkeit nur ein kleiner Hoffnungsschimmer im Leid des Krieges. Schwerste Verwundungen, wie abgetrennte Gliedmaßen, wurden durch eiserne Geschütze hervorgerufen. Amputationen waren das blutige Geschäft des Feldchirurgen. Ein kleiner Einblick in das massenhafte Sterben auf dem Schlachtfeld der Befreiungskriege gibt ein Brief von Gneisenau an seine Frau, geschrieben am Morgen des 18. Oktober 1813 in Wetterwitz bei Leipzig:
„Der Kampf war lang und hartnäckig, er kostete viel Blut. Wir warfen den Feind dennoch endlich aus seinen Stellungen heraus. Die Tapferkeit der Truppen unterstützte auf das herrlichste unsere Anordnungen. Wir hatten uns in Bataillonsmassen aufgeteilt. Das feindliche Geschütz wütete darin sehr. Unsere Landwehrbataillone taten herrlich. Wenn eine feindliche Kugel 10 bis 15 Mann darniederriß, riefen sie: „Es lebe der König!“ und schlossen sich wieder in den Lücken über die Getöteten zusammen.
Das Schlachtfeld ist mit Toten und Verstümmelten bedeckt, wie selten. Gottlob ! viel mehr Franzosen als die Unsrigen. Indessen ist unser Verlust ebenfalls groß. Das Yorcksche Korps allein hat 6000 Mann verloren, ohne den Verlust der Russen zu rechnen. …
Gott befohlen! Eine halbe Million Menschen stehen sich jetzt auf einem engen Raum zusammengedrängt, bereit, sich wechselweise zu vertilgen.“
Bildquelle: Fotografiert von Christian Juch
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Fußnoten u. Quellen
*95 - Künker Auktion 293, Los. 386
*96 - Stürzbecher, Manfred, "Goercke, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 520-521 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1 ... ndbcontent
*97 - Wikipedia.de = Johann Goercke (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Goercke , aufgerufen 28.08.2022)
Zuletzt geändert von mimach am Mi 21.09.22 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Nachträge: Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-17/1 Johann Goercke – Auf sein 50-jähriges Dienstjubiläum
Jahr: 1817
Referenz: Sommer A 189; Slg. Marienburg 10757
Medailleur: Daniel Friedrich Loos
Avers: Brustbild Goerckes in Uniform und Orden nach links;
Umschrift bogig in zwei Zeilen:
DR.IOH.GOERCKE GENERAL STABS=CHIRURGUS | CHEF DES MILIT. MEDIZ.WESENS DER KOEN.PREUSS.ARMEE
Revers: Genius schreibt den Namen Goerkes auf einen Gedenkstein auf dem schon die Namen Holzendorf, Schmucker und Theden stehen. Zu Fuße des Gedenksteins liegen Waffen, Äskulapstab und eine Schale.
Umschrift bogig: DEM HOCHVERDIENTEN MANNE BEI SEINER JUBELFEIER
Inschrift im Abschnitt in vier Zeilen: PREUSSENS | MILITAIR=AERZTE | AM 16.OCTOBER | 1817
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 46,5 mm / 26,92 g (*98)
Anmerkung: Bei Sommer wird die Signatur „LOOS“ im Armabschnitt auf dem Avers beschrieben. Diese ist bei dem Modell aus Eisenguss nicht erkennbar.
Bildquelle: Leipziger Münzhandlung, Auktion 91, Los. 802
Porträt von Johann Goercke aus dem Jahr 1805 mit der Nennung seiner Titel und Positionen
Bildnis nach Anton Graff (1736-1813), Graveur Johann Friedrich Bolt (1769-1836)
(Bildquelle: Wikimedia Commons)
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Fußnoten u. Quellen
*98 - Referenz: Künker Auktion 91, Los 802
Jahr: 1817
Referenz: Sommer A 189; Slg. Marienburg 10757
Medailleur: Daniel Friedrich Loos
Avers: Brustbild Goerckes in Uniform und Orden nach links;
Umschrift bogig in zwei Zeilen:
DR.IOH.GOERCKE GENERAL STABS=CHIRURGUS | CHEF DES MILIT. MEDIZ.WESENS DER KOEN.PREUSS.ARMEE
Revers: Genius schreibt den Namen Goerkes auf einen Gedenkstein auf dem schon die Namen Holzendorf, Schmucker und Theden stehen. Zu Fuße des Gedenksteins liegen Waffen, Äskulapstab und eine Schale.
Umschrift bogig: DEM HOCHVERDIENTEN MANNE BEI SEINER JUBELFEIER
Inschrift im Abschnitt in vier Zeilen: PREUSSENS | MILITAIR=AERZTE | AM 16.OCTOBER | 1817
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 46,5 mm / 26,92 g (*98)
Anmerkung: Bei Sommer wird die Signatur „LOOS“ im Armabschnitt auf dem Avers beschrieben. Diese ist bei dem Modell aus Eisenguss nicht erkennbar.
Bildquelle: Leipziger Münzhandlung, Auktion 91, Los. 802
Porträt von Johann Goercke aus dem Jahr 1805 mit der Nennung seiner Titel und Positionen
Bildnis nach Anton Graff (1736-1813), Graveur Johann Friedrich Bolt (1769-1836)
(Bildquelle: Wikimedia Commons)
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Fußnoten u. Quellen
*98 - Referenz: Künker Auktion 91, Los 802
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E-09/4 Auf den Sieg bei Aspern oder „Auf die Feldflasche aus der Erzherzog Karl in der Schlacht von Aspern trank“
Jahr: 1809
Referenz: Slg. Julius 1932 b.Helbing Nr. 2099 (in Zinn); Karl Domanig Nr. 433 (*99)
Medailleur: Johann Baptist Harnisch (*100)
Avers: Erzherzog Karl zu Pferd, von zwei Offizieren begleitet, lässt sich von einem vor ihm haltenden Ulanen die Feldflasche reichen. Im Hintergrund brennendes Dorf und Pulverdampf. Das Bildnis umrahmt von einer Perlenschnur.
Signatur unten: I. HARNISCH. F.
Revers: Inschrift in 12 Zeilen, davon die letzten zwei Zeilen mit dem Datum 12. Mai 1809, umrahmt von einer Perlenschnur:
CARL DER SIEGER | VON ASPARN | TRANK AN DIESEM AUF EWIG | RUHMVOLLEN TAG | AUS DIESER FELDFLASCHE. | EIN HEILIGES DENKMAL | BLEIBT DIESELBE FÜR SEIN | DURCH SEINEN NAHMEN | BEGLÜCKTES | UHLANEN REGIMENT. | DEN XXIIn. MAY. | MDCCCIX.
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 77 mm;
Slg. Julius in Zinn 76 mm;
bei Karl Domanig ohne Angabe des Metalls mit 76 mm / 61,70 g und „beide Seiten gepreßt und zusammengelötet“ als auch ein Nachguss in Bronze mit 73 mm erwähnt;
Sammlung Wien Museum in Silber 63,95 g / 75,1 mm
Anmerkung: Die Schlacht bei Aspern fand im Fünften Koalitionskrieg (1809) am 21. und 22. Mai zwischen französischen und österreichischen Truppen bei den Orten Aspern und Essling östlich von Wien statt. Sie gilt als erste bedeutende Niederlage Napoleons auf dem Schlachtfeld. Erzherzog Karl (1771-1847) konnte Napoleon bei Aspern besiegen, erlitt jedoch in der Schlacht bei Wagram am 05. Und 06. Juli eine entscheidende Niederlage gegen Napoleons Truppen. Der Friedensschluss zwischen Napoleon und Franz I. fand – nach der Niederlage der österreichischen Armee bei Wagram – in Schönbrunn statt (14. Oktober 1809). Das Ergebnis waren große territoriale Verluste für Österreich. Politisch war Österreich in der Folge zur Anpassung an Frankreich gezwungen, ehe es sich 1813 der antinapoleonischen Koalition in den Befreiungskriegen anschloss.(*102)
Eine originale silberne Prägung der Medaille liegt im Museum Wien (siehe Abbildung unten). Die dort erkennbaren Details lassen vermuten, dass es sich bei der vorliegenden Variante aus Eisen um einen späteren Abguss handelt.(*103) Die preußische Mode, Medaillen aus Eisen zu gießen, verbreitete sich auch unter den europäischen Nachbarn. Diese Medaille und die späteren eisernen Ausführungen der Porträtmedaillons Heubergers auf die Teilnehmer am Wiener Kongress, sind Beispiele dafür, dass „fer de berlin“ auch in Österreich zur Mode wurde.
Bildquelle: Lempertz Auktion 1193, Mai 2022, Los 202
Auf den Sieg bei Aspern – silberne Ausführung aus der Sammlung des Wien Museums
(Bildquelle: Wien Museum Inv.-Nr. 4828)
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Fußnoten u. Quellen
*99 - Karl Domanig: Die deutsche Medaille in kunst- und kulturhistorischer Hinsicht – nach dem Bestande der Medaillensammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1907, Seite 66
*100 - Harnisch: geboren 1778 in Wien, gestorben 1826 in Wien, war österreichischer Münzgraveur, später königlich kaiserlicher Kammermedailleur und Direktor der Graveurakademie (1811). Harnisch war bedeutender Vertreter der Wiener klassizistischen Medaillenkunst.
*101 - Wikipedia.de: Schlacht bei Aspern (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Aspern , aufgerufen am 31.08.2022)
*102 - Wikipedia.de: Fünfter Koalitionskrieg (https://de.wikipedia.org/wiki/Fünfter_Koalitionskrieg , aufgerufen 31.08.2022)
*103 - Auf den Sieg bei Aspern, 1809: Wien Museum Inv.-Nr. 4828, https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/93293/
Jahr: 1809
Referenz: Slg. Julius 1932 b.Helbing Nr. 2099 (in Zinn); Karl Domanig Nr. 433 (*99)
Medailleur: Johann Baptist Harnisch (*100)
Avers: Erzherzog Karl zu Pferd, von zwei Offizieren begleitet, lässt sich von einem vor ihm haltenden Ulanen die Feldflasche reichen. Im Hintergrund brennendes Dorf und Pulverdampf. Das Bildnis umrahmt von einer Perlenschnur.
Signatur unten: I. HARNISCH. F.
Revers: Inschrift in 12 Zeilen, davon die letzten zwei Zeilen mit dem Datum 12. Mai 1809, umrahmt von einer Perlenschnur:
CARL DER SIEGER | VON ASPARN | TRANK AN DIESEM AUF EWIG | RUHMVOLLEN TAG | AUS DIESER FELDFLASCHE. | EIN HEILIGES DENKMAL | BLEIBT DIESELBE FÜR SEIN | DURCH SEINEN NAHMEN | BEGLÜCKTES | UHLANEN REGIMENT. | DEN XXIIn. MAY. | MDCCCIX.
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 77 mm;
Slg. Julius in Zinn 76 mm;
bei Karl Domanig ohne Angabe des Metalls mit 76 mm / 61,70 g und „beide Seiten gepreßt und zusammengelötet“ als auch ein Nachguss in Bronze mit 73 mm erwähnt;
Sammlung Wien Museum in Silber 63,95 g / 75,1 mm
Anmerkung: Die Schlacht bei Aspern fand im Fünften Koalitionskrieg (1809) am 21. und 22. Mai zwischen französischen und österreichischen Truppen bei den Orten Aspern und Essling östlich von Wien statt. Sie gilt als erste bedeutende Niederlage Napoleons auf dem Schlachtfeld. Erzherzog Karl (1771-1847) konnte Napoleon bei Aspern besiegen, erlitt jedoch in der Schlacht bei Wagram am 05. Und 06. Juli eine entscheidende Niederlage gegen Napoleons Truppen. Der Friedensschluss zwischen Napoleon und Franz I. fand – nach der Niederlage der österreichischen Armee bei Wagram – in Schönbrunn statt (14. Oktober 1809). Das Ergebnis waren große territoriale Verluste für Österreich. Politisch war Österreich in der Folge zur Anpassung an Frankreich gezwungen, ehe es sich 1813 der antinapoleonischen Koalition in den Befreiungskriegen anschloss.(*102)
Eine originale silberne Prägung der Medaille liegt im Museum Wien (siehe Abbildung unten). Die dort erkennbaren Details lassen vermuten, dass es sich bei der vorliegenden Variante aus Eisen um einen späteren Abguss handelt.(*103) Die preußische Mode, Medaillen aus Eisen zu gießen, verbreitete sich auch unter den europäischen Nachbarn. Diese Medaille und die späteren eisernen Ausführungen der Porträtmedaillons Heubergers auf die Teilnehmer am Wiener Kongress, sind Beispiele dafür, dass „fer de berlin“ auch in Österreich zur Mode wurde.
Bildquelle: Lempertz Auktion 1193, Mai 2022, Los 202
Auf den Sieg bei Aspern – silberne Ausführung aus der Sammlung des Wien Museums
(Bildquelle: Wien Museum Inv.-Nr. 4828)
---------------------------------
Fußnoten u. Quellen
*99 - Karl Domanig: Die deutsche Medaille in kunst- und kulturhistorischer Hinsicht – nach dem Bestande der Medaillensammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1907, Seite 66
*100 - Harnisch: geboren 1778 in Wien, gestorben 1826 in Wien, war österreichischer Münzgraveur, später königlich kaiserlicher Kammermedailleur und Direktor der Graveurakademie (1811). Harnisch war bedeutender Vertreter der Wiener klassizistischen Medaillenkunst.
*101 - Wikipedia.de: Schlacht bei Aspern (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Aspern , aufgerufen am 31.08.2022)
*102 - Wikipedia.de: Fünfter Koalitionskrieg (https://de.wikipedia.org/wiki/Fünfter_Koalitionskrieg , aufgerufen 31.08.2022)
*103 - Auf den Sieg bei Aspern, 1809: Wien Museum Inv.-Nr. 4828, https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/93293/
Zuletzt geändert von mimach am Mi 21.09.22 15:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Nachträge: Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-14/12 Feldmarschall Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg – auf den Frieden
Jahr: 1814
Referenz: Tannich 71 (*104)
Medailleur: Luigi (Ludwig) Pichler (*105)
Avers: Kopf des Fürsten Schwarzenberg nach rechts;
Umschrift bogig: CAROLUS PRINCEPS A SCHWARZENBERG
Signatur unten: L. PICHLER. F.
Revers: Im Zentrum der Kriegsgott Mars, der nur mit Umhang bekleidet in der Rechten einen Olivenzweig hält, sich mit der Linken auf das abgelegte Schild stützt. Das abgelegte Schild und der Olivenzweig gelten als Symbole des Friedens.
Umschrift oben bogig: MARTI PACIFERO
Im Abschnitt: SUPERSTITES
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 46 mm / Gewicht 45 g;
nach Tannich Ausführungen: brüniertes Eisen (46 mm / 40,3 g), Bronze (46 mm / 54,4 g), versilberte Bronze (46 mm / 50,6 g) und Gold (46 mm / 74,9 g)
Anmerkung: Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg (1771-1820) war ein österreichischer Feldmarschall und Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte gegen Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig. Im Feldzug von 1814 konnte Schwarzenberg Napoleon am 20. März in der Schlacht von Arcis-sur-Aube standhalten und zog am 31. März 1814, nach der Schlacht bei Paris, siegreich in die französische Hauptstadt ein.(*106)
Bildquelle: Lempertz Auktion 1193, Mai 2022, Los 202
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Fußnoten u. Quellen
*104 - Karl und Anton Tannich: Die Münzen und Medaillen der Fürsten zu Schwarzenberg, Budweis 1938 – in Schwarzenbergisches Jahrbuch 1938, Seite 49-150
*105 - Pichler: geb. 1773 in Rom, gest. 1854 in Rom; Luigi (Ludwig) Pichler war Gemmenschneider und Medailleur. 1818 bis 1850 wirkte Pichler als Professor der Medaillen- und Gemmenschneidekunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Der Hauptteil seiner Werke in klassizistischen Stil zeigt Köpfe und Figuren aus der antiken Mythologie und Geschichte.
*106 - Wikipedia.de: Karl Phillip zu Schwarzenberg (https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Phil ... warzenberg , aufgerufen am 31.08.2022
Jahr: 1814
Referenz: Tannich 71 (*104)
Medailleur: Luigi (Ludwig) Pichler (*105)
Avers: Kopf des Fürsten Schwarzenberg nach rechts;
Umschrift bogig: CAROLUS PRINCEPS A SCHWARZENBERG
Signatur unten: L. PICHLER. F.
Revers: Im Zentrum der Kriegsgott Mars, der nur mit Umhang bekleidet in der Rechten einen Olivenzweig hält, sich mit der Linken auf das abgelegte Schild stützt. Das abgelegte Schild und der Olivenzweig gelten als Symbole des Friedens.
Umschrift oben bogig: MARTI PACIFERO
Im Abschnitt: SUPERSTITES
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 46 mm / Gewicht 45 g;
nach Tannich Ausführungen: brüniertes Eisen (46 mm / 40,3 g), Bronze (46 mm / 54,4 g), versilberte Bronze (46 mm / 50,6 g) und Gold (46 mm / 74,9 g)
Anmerkung: Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg (1771-1820) war ein österreichischer Feldmarschall und Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte gegen Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig. Im Feldzug von 1814 konnte Schwarzenberg Napoleon am 20. März in der Schlacht von Arcis-sur-Aube standhalten und zog am 31. März 1814, nach der Schlacht bei Paris, siegreich in die französische Hauptstadt ein.(*106)
Bildquelle: Lempertz Auktion 1193, Mai 2022, Los 202
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Fußnoten u. Quellen
*104 - Karl und Anton Tannich: Die Münzen und Medaillen der Fürsten zu Schwarzenberg, Budweis 1938 – in Schwarzenbergisches Jahrbuch 1938, Seite 49-150
*105 - Pichler: geb. 1773 in Rom, gest. 1854 in Rom; Luigi (Ludwig) Pichler war Gemmenschneider und Medailleur. 1818 bis 1850 wirkte Pichler als Professor der Medaillen- und Gemmenschneidekunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Der Hauptteil seiner Werke in klassizistischen Stil zeigt Köpfe und Figuren aus der antiken Mythologie und Geschichte.
*106 - Wikipedia.de: Karl Phillip zu Schwarzenberg (https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Phil ... warzenberg , aufgerufen am 31.08.2022
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Nachträge: Berliner Eisen „Fer de Berlin“ und die Befreiungskriege
E-14/13 Auf den Münzbesuch Friedrich Wilhelm III. in Berlin
(Ausgabe der Münze Paris)
Jahr: 1814
Referenz: Bolzenthal (1834) No. 55; Olding 276; Slg. Marienburg 3737
Medailleur: Raimond Gayrard (1777-1858)
Avers: Das Brustbild des preußischen Königs in Uniform und Orden nach links; die Umschrift durch das Bildnis geteilt:
FRED. GUILL. III | ROI DE PRUSSE
Signaturen, im Armabschnitt: Gayrard F.
und unten am Rand: DENON DT.
Revers: Inschrift in fünf Zeilen: FREDERIC GUILLAUME III | ROI DE PRUSSE | VISITE | LAMONNAIE DES MÉDAILLES | MDCCCXIV
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 38,35 mm / Gewicht 10,59 g;
weitere Ausgaben (39-41 mm) in Silber (34-38 g), Bronze (34-39 g), Zinn bronziert (28 g)
Anmerkung: Bolzenthal bemerkt zu dieser Medaille: „Der Monarch besuchte nach dem siegreichen Einzuge der Verbündeten in Paris unter andern auch die dortige Medaillen-Münze, was die Veranlassung zu dieser Denkmünze gab.“ (*107) Bahrfeldt bemerkt in der Sammlung Marienburg, dass dem König beim Besuch ein Exemplar in Platin überreicht wurde. Laut Muess & Olding wiegt dieses Prachtexemplar 100,2 g und wird im Münzkabinett Berlin aufbewahrt.
Nach dem Vorbild des preußischen Eisengusses wurde diese Denkmünze auch in Eisen ausgebracht. Im Berliner Münzkabinett befindet sich eine einseitige Eisengussmedaille mit demselben Brustbild und der Signatur im Armabschnitt, jedoch ohne Umschrift. (*108)
Bildquelle: Fotografiert von Christian Juch
---------------------------------
Fußnoten u. Quellen
*107 - Bolzenthal, S. 18
*108 - Olding, S. 92
(Ausgabe der Münze Paris)
Jahr: 1814
Referenz: Bolzenthal (1834) No. 55; Olding 276; Slg. Marienburg 3737
Medailleur: Raimond Gayrard (1777-1858)
Avers: Das Brustbild des preußischen Königs in Uniform und Orden nach links; die Umschrift durch das Bildnis geteilt:
FRED. GUILL. III | ROI DE PRUSSE
Signaturen, im Armabschnitt: Gayrard F.
und unten am Rand: DENON DT.
Revers: Inschrift in fünf Zeilen: FREDERIC GUILLAUME III | ROI DE PRUSSE | VISITE | LAMONNAIE DES MÉDAILLES | MDCCCXIV
Material/Maße: Eisenguss, Durchmesser 38,35 mm / Gewicht 10,59 g;
weitere Ausgaben (39-41 mm) in Silber (34-38 g), Bronze (34-39 g), Zinn bronziert (28 g)
Anmerkung: Bolzenthal bemerkt zu dieser Medaille: „Der Monarch besuchte nach dem siegreichen Einzuge der Verbündeten in Paris unter andern auch die dortige Medaillen-Münze, was die Veranlassung zu dieser Denkmünze gab.“ (*107) Bahrfeldt bemerkt in der Sammlung Marienburg, dass dem König beim Besuch ein Exemplar in Platin überreicht wurde. Laut Muess & Olding wiegt dieses Prachtexemplar 100,2 g und wird im Münzkabinett Berlin aufbewahrt.
Nach dem Vorbild des preußischen Eisengusses wurde diese Denkmünze auch in Eisen ausgebracht. Im Berliner Münzkabinett befindet sich eine einseitige Eisengussmedaille mit demselben Brustbild und der Signatur im Armabschnitt, jedoch ohne Umschrift. (*108)
Bildquelle: Fotografiert von Christian Juch
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Fußnoten u. Quellen
*107 - Bolzenthal, S. 18
*108 - Olding, S. 92
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor mimach für den Beitrag (Insgesamt 2):
- Pfennig 47,5 (So 02.04.23 12:40) • TorWil (Sa 03.02.24 12:04)
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Re: Medaillen, Schmuck und Propaganda von 1800 bis 1919
Gute Morgen,
hältst Du diese Eisengussmedaille für ein französisches Werk ? ("Nach Vorbild des preussischen Eisenguss...").
Oder wäre es denkbar, dass hier eine französische Prägemedaille (Platin, Silber, Bronze, Zinn bronziert) in einer preussischen Eisengiesserei vervielfältigt wurde ?
Schöne Grüße
MR
hältst Du diese Eisengussmedaille für ein französisches Werk ? ("Nach Vorbild des preussischen Eisenguss...").
Oder wäre es denkbar, dass hier eine französische Prägemedaille (Platin, Silber, Bronze, Zinn bronziert) in einer preussischen Eisengiesserei vervielfältigt wurde ?
Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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