In AMNG III-2 findet man auf Seite 75 f. eine kurze Begründung, warum ein Teil dieser Mende-Münzen falsch sein soll:
https://archive.org/details/p2dieantike ... 4/mode/2up
Das basiert im wesentlichen auf der Annahme, dass eine stilistische Entwicklung kontinuierlich und zum besseren Stil hin verlaufen müsse (oder so ähnlich

).
Eine scharfe Entgegnung findet man dann etwas versteckt in der Besprechung dieses AMNG-Bandes durch Edward T. Newell in American Journal of Archaeology, Vol. 40, No. 3, 1936, S. 395-397 (via JSTOR hier zu sehen:
https://www.jstor.org/stable/498705 ), wo er schreibt
"Dr. Gaebler does a great disservice to the science of numismatics in so magisterially denouncing, without adequate reasons, so many perfectly authentic pieces, which, furthermore, have turned up in hoards and in scientific excavations. A former director of the Berlin coin cabinet once made the pertinent statement that though a scholar might well be forgiven for having been deceived as to the authenticity of a certain coin, what constituted an unforgivable sin was the condemnation of a genuine specimen. Accordingly Dr. Gaebler, in this volume as well as in two of his recent monographs, has apparently committed this very sin, several times over!"
Das ist schon sehr deutlich

.
Ich hab' dann noch zwei weitere Artikel gefunden, die sich mit Verdammungen von Gaebler befassen.
In Willy Schwabacher, "Die Münzen der Olynthos-Grabung: Zu Hugo Gaebler's "Fälschungen makedonischer münzen ii"", American Journal of Archaeology, Vol. 42, No. 1, 1938, S. 70-76 (via JSTOR hier zu sehen:
https://www.jstor.org/stable/498829 ) geht es um andere Münzen, aber das Papier beginnt schon mit
"In No. 2 des Jahrganges 1935 dieser Zeitschrift hat David M. Robinson, unterstützt von E. T. Newell, C. T. Seltman und O. Ravel, eine von K. Regling und H. Gaebler aufgestellte Behauptung zurückgewiesen, ein moderner Münzfälscher müsse in die amerikanische Grabung an der Stätte des alten Olynthos "um seinen Machwerken Legitimation zu verleihen" 6 falsche Tetradrachmen des Chalkidischen Bundes und 3 ebenfalls gefälschte Tetradrachmen von Potidaea "eingeschmuggelt" haben."
Soweit muss es erstmal kommen

.
1945 hat sich Oscar Ravel in "The classification of Greek coins by style", NC 1945, S. 117-124 (auch nur über JSTOR zu sehen:
https://www.jstor.org/stable/42663201 ) auf Seite 122 ff. mit der Verdammung der Mende-Münzen durch Gaebler befasst und Gaeblers falsche stilistische Argumentationen auseinandergenommen.
Mein Eindruck: Gaebler können wir bei diesen Mende-Münzen vergessen

.
Gruß
Altamura