20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

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20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Virgule » Mo 28.04.25 22:46

Es gibt ja einige dieser 20 Kreuzer mit ähnlicher Prägung, aber leider habe ich genau diese auf den einschlägigen Münzporten nicht gefunden.
Es gibt immer leichte Variationen aber Keine passt genau zu der dargestellten unten.

Kann mir bitte jemand bei der Bestimming helfen?

PXL_20250428_194906149_.jpg
PXL_20250428_194848068_2.jpg

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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Lackland » Mo 28.04.25 23:15

Hallo,

hier die exakte Bestimmung:
Römisch Deutsches Reich - Habsburgische Erb- und Kronlande
Franz I. Stephan 1745 - 1765
20 Kreuzer, 1760. N-B Nagybanya
Frühwald 299, Her. 350

Vgl. hier: https://www.acsearch.info/search.html?id=12521866

Viele Grüße

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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Virgule » Mo 28.04.25 23:25

Danke, aber genau das ist mein Problem.
Beschriftung und Datum alles passt, aber die selbe Prägung ist es auch nicht)-:
Hier nur eine Abweichung. Auf der anderen Seite gibt es Derelei noch einige.
PXL_20250428_194906149_1.jpg
Durfte da jede Münzanstallt machen was sie wollte in diesen Tagen?

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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Numis-Student » Mo 28.04.25 23:30

Die Stempel wurden einzeln von Hand geschnitten, oft genug waren auch mehrere Stempelschneider gleichzeitig damit beschäftigt, solche Stempel anzufertigen.

Bitte heute 5 Leute, sie sollen Dir eine Waschmaschine (oder konkret DEINE Waschmaschine) malen: alle Bilder werden sich in Details unterscheiden.

Es sollte das richtige Wappen, das richtige Portrait, die richtigen Legenden auf der Münze stehen, ob da ein Abstand 1 oder 2 mm beträgt, war vollkommen nebensächlich.

Schöne Grüße
MR
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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Virgule » Mo 28.04.25 23:49

Wer malt den heut zu Tage noch Waschmaschinen :D

Aber genau das macht es für mich begreifbar zu verstehen das damals wohl noch Handwerk am Werk war und Fälschungen wohl noch nicht so im Fokus standen.

Konnten die Leute damals eigentlich sicherstellen das die Münze, wenn schon nicht identisch geprägt, auch wirklich in Gänze aus Silber ist?

Vielen Dank für die Aufklärung und mein Wissenszuwachs. :D

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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Lackland » Di 29.04.25 00:08

Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Münzen zwar tatsächlich schon nicht mehr von Hand, sondern mit einer Machine geprägt. Aber die Prägestempel wurden nach einer Vorlage noch rein von Hand gearbeitet. Und so ist es wahrlich schwer, zwei völlig IDENTISCHE Münzen der Zeit zu finden.

Selbstverständlich wurden damals auch Münzen gefälscht. Aber es ist wie heute: Ein geschultes Auge erkennt eine falsche 2-Euro-Münze… Und so entlarvte ein Kaufmann sicherlich damals mit Leichtigkeit eine Fälschung. Und im Zwiefel wurde das Silber eben getestet… Münzen mit Prüfspuren sehe ich immer wieder.
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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Numis-Student » Di 29.04.25 00:09

Fälschungen in der Zeit kommen immer wieder vor (wie so gut in fast jeder Epoche der Münzgeschichte).

In der Regel waren das Güsse entweder aus Zinn oder Blei, oder am weitaus häufigsten Messinggüsse, die dann silbrig beschichtet wurden (versilbert, verzinnt).

Der Fälscher (besser: Fälschung-in-Verkehrbringer) hatte damals wie heute die besten Chancen dort, wo viel Kleingeld schnell weitergegeben wird: Heute im Supermarkt klassisch bei der Omi, die das Wechselgeld nicht einmal nachzählt oder anschaut, sondern gleich den geöffneten Geldbeutel hinhält), damals wohl auch im Gewühl auf dem Markt, in der dunklen Gaststube etc.
Wer sich die Münzen genau angeschaut hat, evtl. eine Klangprobe gemacht hat, konnte ziemlich sicher sein, sich keine Fälschung einzufangen.

MR
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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Virgule » Di 29.04.25 00:27

Durch die vielen Variationen der Stempel blieb dann wohl nur das physische testen der Münze.
Klang und Gewicht leuchtet mir noch ein, aber Prüfungen durch Säure(Prüfspuren?) wäre dann wohl etwas aufwändig in der dunklen Kneipe. :?

Waren sicherlich spannende Zeiten damals.

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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Numis-Student » Di 29.04.25 00:35

Hier ein paar 20-Kreuzer-Stücke...

Wie gesagt, früher waren die alle einmal versilbert, verzinnt...

Heutzutage sind die allermeisten Stücke durch Bodenlagerung, falsche Reinigung und/oder langen Umlauf (keiner wollte ja auf dem Verlust von 20 Kreuzern sitzenbleiben, also wurde sie schnell dem Nächsten untergejubelt :evil: ) von den Versilberungen befreit.

MR
Dateianhänge
ZF_20_Kreuzer_o_J.jpg
ZF_20_Kreuzer_1830_B.jpg
ZF_20_Kreuzer_1823_A.jpg
ZF_20_Kreuzer_1818_A.jpg
ZF_20_Kreuzer_1788_B.jpg
ZF_20_Kreuzer_1787_B.jpg
ZF_20_Kreuzer_1786_B.jpg
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ZF_20_Kreuzer_1768.jpg
ZF_20_Kreuzer_1765.jpg
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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Numis-Student » Di 29.04.25 00:41

Virgule hat geschrieben:
Di 29.04.25 00:27
Durch die vielen Variationen der Stempel blieb dann wohl nur das physische testen der Münze.
Klang und Gewicht leuchtet mir noch ein, aber Prüfungen durch Säure(Prüfspuren?) wäre dann wohl etwas aufwändig in der dunklen Kneipe. :?
Bis zu dem Zeitpunkt, wo Silber im normalen Geldumlauf vorkam (1960er/1970er), hat jeder, der viel mit Geld zu tun gehabt, den klassischen hellen Silberklang gekannt und sofort gehört, wenn etwas mit einer Münze nicht stimmt (Das war auch der Hauptgrund, warum die Bankschalter immer eine Steinplatte/meist Marmorplatte hatten/haben).

Prüfen/Prüfspuren meint in dem Fall eher das Anfeilen am Rand oder starkes Kratzen im Feld, um zu sehen, ob es durchgängig silbern bleibt oder ob unter der Versilberung Messing durchkommt.
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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Virgule » Di 29.04.25 08:27

Numis-Student hat geschrieben:
Di 29.04.25 00:35
Hier ein paar 20-Kreuzer-Stücke...
MR
Sind die dargestellten alles Fälschungen??

Dachte bei den besagten Prüfstellen eher an das uns bekannte leichte reiben auf einem Stein und dann prüfen mit Säure, aber ja klar, wenn man fester reibt und drunter kein Silber ist, dann sollte man das sehen können.

Ich kannte tatsächlich noch diese Steinplatten an den Schaltern der Banken, mir war aber auch damals schon nicht bewusst das es zum Prüfen von Münzen gedacht war. :) Toll.

Bisher sind mir die 10 und 20 Kreuzer eigentlich immer nur als malträtiere Knöpfe untergekommen.
Waren die wirklich als Notgeld gedacht wenn man in der Kneipe nicht mehr Zahlen konnte und sich die dann "Abknöpfen" hat lassen?

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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Numis-Student » Di 29.04.25 08:43

Ja, das sind alles Fälschungen, fast alle aus Messing, nur der 1788er besteht aus Zinn.

Im Notfall wird man solche Knöpfe sicher als Geld verwendet haben. Auch gelochte Stücke kommen ja in Funden immer wieder vor, waren also ganz normal Teil des umlaufenden Geldes.
In erster Linie geht es ja um den Edelmetallwert, die Automatentauglichkeit war kein Argument ;-)

MR
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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Virgule » Di 29.04.25 08:44

Nach genauerem Betrachten meines 20zigers und nach Lektüre hier im Forum glaube ich auch schon fast das die dargestellten Münze eine Fälschung sein kann.
Eine Steinplatte habe ich noch zuhause aber mir fehlt wohl das geschulte Gehör. Entgegen eines Euros(-: Hört sich der 20ger aber recht wohlklingend an. Interessant ist aber die Fehlstelle an markierter Stelle. Das ist kein Kratzer oder Bruch sondern schaut eher nach einer Verschiebung aus. Zudem kommt es mir so vor als ob an der Fehlstelle zwei Schichten zu sehen sind.
Ich finde Fälschungen aus alten Tage ja sehr Interessant, kann es mir kaum vorstellen da die Münze aus dem Boden kommt.
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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Numis-Student » Di 29.04.25 09:04

Keine Sorge, Deine Münze ist echt.

Du hast da einen Stempelriss (Der Stempel war schon beschädigt, da mussten sich die Leute in der Münzstätte spätestens jetzt eilig um einen neuen Stempel kümmern, der hält nicht mehr lange durch...) und zufällig an der gleichen Stelle am Rand noch eine kleine Randabsplitterung = Beschädigung.

Wie gesagt, die alten Fälschungen aus dem damaligen Umlauf kommen genauso aus dem Boden wie echte Stücke. Und oft genug werden Sie dann nach den Methoden für Silbermünzen gereinigt, was dann meist den letzten Rest Versilberung ruiniert.
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Re: 20 Kreuzer Franz I. Ungarn 1760 aber welche?

Beitrag von Numis-Student » Di 29.04.25 23:34

Auch hier noch die letzten 3 Exemplare, nochmal zwei aus Messing sowie ein Stück aus Zinn
Dateianhänge
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