Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Auf Grund des niedrigen Feingehaltes durch Verordnung vom 21.3.1648 auf 28 Skilling herabgesetzt. Gültig in Norwegen noch bis 1816.
Grüsse, Mynter
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Zu 5 Jahren Mitgliedschaft im Forum ein ganz besonderes Stück im Schaukasten 
Lediglich 89 € bezahlt. Den Henkel betrachte ich als klassisch zeitgenössisch. Nürnberg stand gegen die katholischen Truppen mit dem Rücken zur Wand. Man versetze sich in einen evangelischen Nürnberger Zeitzeugen: Verwaltungsbeamter, Offizier, Tuchhändler, Pfarrer, Protokollant der Bürgerschaft ... das war eine Erlösung. Da ist es nachvollziehbar, wenn sich dort ein Erinnerungsstück angefertigt wird.
Schweden
Königreich
Gustav II. Adolph (1611-1632)
1 Taler (S) 1632
(Nürnberg)
KM# 118 / Davenport 4550 / SMB 380 / SM 5 / T S. 93
Mmz. Hans Christoph Lauer (1619-1639)
Nahezu geschlossen patiniert, alle empfindlichen Stücken sind scharf ausgeprägt, unten Zainende.
Über den klassischen Wert habe ich viel herum gefragt aber keine geschlossene Antwort bekommen. Was meint ihr? Und wie würden große Institutionen, wie Peus, Höhn usw. das bewerten?
Wie dem auch sei, ein tolles Sammelgebiet
Lediglich 89 € bezahlt. Den Henkel betrachte ich als klassisch zeitgenössisch. Nürnberg stand gegen die katholischen Truppen mit dem Rücken zur Wand. Man versetze sich in einen evangelischen Nürnberger Zeitzeugen: Verwaltungsbeamter, Offizier, Tuchhändler, Pfarrer, Protokollant der Bürgerschaft ... das war eine Erlösung. Da ist es nachvollziehbar, wenn sich dort ein Erinnerungsstück angefertigt wird.
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Nahezu geschlossen patiniert, alle empfindlichen Stücken sind scharf ausgeprägt, unten Zainende.
Über den klassischen Wert habe ich viel herum gefragt aber keine geschlossene Antwort bekommen. Was meint ihr? Und wie würden große Institutionen, wie Peus, Höhn usw. das bewerten?
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Hurra ! Endlich wollen mein Photoapparat und mein Computer wieder zusammenarbeiten, so dass ich nach und nach meine Neuzugänge vorstellen kann. Dieses Jahr habe ich fast ausschliesslich einen Exkurs ins alte Dänemark- Norwegen gemacht und mir einige Münzen aus der Zeit bis 1700 zugelegt. Mein letzter Zugang ist diese Mark zu 16 Skilling aus Kongsberg. Kopenhagen prägte Markstücke von 1713 bis 1716 , Kongsberg mit den Jahreszahlen 1715, 1716 und 1717
Auf Grund umfangreicher Fälschungen wurde die Prägung eingestellt und die Mark durch das 12- Schillingstück ersetzt. Die Markstücke blieben jedoch im Verkehr und sind noch um 1800 herum belegt. Auch die englischen Falschgeldfabriken hatten dieses Nominal zu dieser Zeit noch im Angebot, wie gewohnt in den üblichen Qualitätsstufen Buntmetall versilbert, schwach silberhaltig, stärker silberhaltig, je nach Wunsch des Kundens.
Auf Grund umfangreicher Fälschungen wurde die Prägung eingestellt und die Mark durch das 12- Schillingstück ersetzt. Die Markstücke blieben jedoch im Verkehr und sind noch um 1800 herum belegt. Auch die englischen Falschgeldfabriken hatten dieses Nominal zu dieser Zeit noch im Angebot, wie gewohnt in den üblichen Qualitätsstufen Buntmetall versilbert, schwach silberhaltig, stärker silberhaltig, je nach Wunsch des Kundens.
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Mit dem Datum 1723, jedoch im Jahr 1724 wurde dieses Krone zu 4 Mark, die sogenannte " Reitermark " in Kongsberg in einer Auflage von 45.000 Stück geprägt. Die Prägung, die ein Geburtstagsgeschenk für Königin Anna Sophie war, verzögerte sich, da der Kongsberger Stempelschneider auf Grund zunehmender Erblindung nicht mehr in der Lage war, diese anspruchsvollen Stempel zu schneiden, so daß Kopenhagen einspringen musste. Dieses Exemplar ist, bis auf einen kleinen Schrötlingsriß hervorragend erhalten und weist auch nicht die oft anzutreffende Prägeschwäche rechts im Wappen auf, die daher rührt, daß die Hinterhand des Pferdes auf manchen Stempeln zu voluminös gearbeitet ist.
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Ich mache gerade Urlaub in Regensburg bei meinen alten Freunden 
Vorgestern Abstecher nach München und Besuch bei Künker. Meine Erfahrung zeig, dass man sich die Stücke vor Ort besser angucken sowie gut handeln kann. Mein Kernthema Skandinavien habe ich dort ein Bisschen erweitert
Dänemark
Königreich
Christian IV. (1588-1648)
1 Mark (S) 1617
(Kopenhagen)
KM# 52 / Hede 99D
Metall und Schrötling waren nicht die allerbesten, außerdem Doppelschlag. Dafür der etwas seltenere Typ II. Das Schild ist kleiner und hat keine langen Querbalken, welche bei Typ I die Inschrift teilt. Außerdem ist die Landesbezeichnung DANI mit dem I länger.
Beste Grüße
Vorgestern Abstecher nach München und Besuch bei Künker. Meine Erfahrung zeig, dass man sich die Stücke vor Ort besser angucken sowie gut handeln kann. Mein Kernthema Skandinavien habe ich dort ein Bisschen erweitert
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Metall und Schrötling waren nicht die allerbesten, außerdem Doppelschlag. Dafür der etwas seltenere Typ II. Das Schild ist kleiner und hat keine langen Querbalken, welche bei Typ I die Inschrift teilt. Außerdem ist die Landesbezeichnung DANI mit dem I länger.
Beste Grüße
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Mann ey ... Die Münzen sind irgendwie alle immer Level Davenport und FriedbergMynter hat geschrieben: ↑Fr 08.08.25 11:16Mit dem Datum 1723, jedoch im Jahr 1724 wurde dieses Krone zu 4 Mark, die sogenannte " Reitermark " in Kongsberg in einer Auflage von 45.000 Stück geprägt. Die Prägung, die ein Geburtstagsgeschenk für Königin Anna Sophie war, verzögerte sich, da der Kongsberger Stempelschneider auf Grund zunehmender Erblindung nicht mehr in der Lage war, diese anspruchsvollen Stempel zu schneiden, so daß Kopenhagen einspringen musste. Dieses Exemplar ist, bis auf einen kleinen Schrötlingsriß hervorragend erhalten und weist auch nicht die oft anzutreffende Prägeschwäche rechts im Wappen auf, die daher rührt, daß die Hinterhand des Pferdes auf manchen Stempeln zu voluminös gearbeitet ist.
Ryttermark 1723 Av - Kopie.JPGRyttermark 1721 Re - Kopie.JPG
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Und die Münze ist ganz gut ausgeprägt, so daß man sehr viele Details des Portraits von Kristian Kvart erkennen. Gefällt mir sehr gut.Basti aus Berlin hat geschrieben: ↑Fr 08.08.25 14:10Ich mache gerade Urlaub in Regensburg bei meinen alten Freunden
Vorgestern abstechen nach München. Besuch bei Künker. Meine Erfahrung zeig, dass man sich die Stücken vor Ort besser angucken sowie gut handeln kann. Mein Kernthema Skandinavien habe ich dort ein Bisschen erweitert
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Metall und Schrötlingen waren nicht die allerbesten. Dafür der etwas seltenere Typ II. Das Schild ist kleiner und hat keine langen Querbalken, welche bei Typ I die Inschrift teilen. Außerdem ist die landesbezeichnung DANI. mit I vor dem Jahr.
Beste Grüße![]()
Zuletzt geändert von Mynter am Sa 09.08.25 12:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Bei der Reitermark war mir eine überschnittliche Erhaltung auch sehr wichtig. Neben dem für den Normalsterblichen unerreichbaren Specietaler von Fredrik V ist dies die spektakulärste norwegische Münzprägung des 18. Jahrhunderts. Die Zeit ab 1700 war im Prinzip die Zeit der Courantmünze, Spezietaler wurden zwischen 1795 und 1776 kaum geprägt und auch die Krone war eigentlich nicht mehr gebräuchlich. Bei den flacher ausgeprägten Schillingen fällt die Erhaltung nicht so sehr auf.Basti aus Berlin hat geschrieben: ↑Fr 08.08.25 16:06Mann ey ... Die Münzen sind irgendwie alle immer Level Davenport und FriedbergMynter hat geschrieben: ↑Fr 08.08.25 11:16Mit dem Datum 1723, jedoch im Jahr 1724 wurde dieses Krone zu 4 Mark, die sogenannte " Reitermark " in Kongsberg in einer Auflage von 45.000 Stück geprägt. Die Prägung, die ein Geburtstagsgeschenk für Königin Anna Sophie war, verzögerte sich, da der Kongsberger Stempelschneider auf Grund zunehmender Erblindung nicht mehr in der Lage war, diese anspruchsvollen Stempel zu schneiden, so daß Kopenhagen einspringen musste. Dieses Exemplar ist, bis auf einen kleinen Schrötlingsriß hervorragend erhalten und weist auch nicht die oft anzutreffende Prägeschwäche rechts im Wappen auf, die daher rührt, daß die Hinterhand des Pferdes auf manchen Stempeln zu voluminös gearbeitet ist.
Ryttermark 1723 Av - Kopie.JPGRyttermark 1721 Re - Kopie.JPG![]()
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Meine bisher ältesten Norweger
Fredrik IV ( 1699- 1730 )
2 Skilling 1708, Auflage 1.307.400 Ex
2 Skilling 1709, Auflage 1.149.200 Ex
Münzmeister Henning Christopher Meyer ( im Amt vom 8.2.1687 bis zum 31.12.1718 )
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2 Skilling 1708, Auflage 1.307.400 Ex
2 Skilling 1709, Auflage 1.149.200 Ex
Münzmeister Henning Christopher Meyer ( im Amt vom 8.2.1687 bis zum 31.12.1718 )
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Dänemark
1 Skilling 1735
1732 monierte Christian Rantzau, der Vizestadthalter in Norwegen einen eklatanten Kleingeldmangel im Lande und schlug zur Abhilfe die Prägung von Kupferschillingen im Werte von 50.000 Reichstalern vor. Die Finanzbehörde in Kopenhagen stimmte dem Plan zu und genehmigte die eingesandten Probestücke. Als klar wurde, daß die Produktion dieser Münzen 14.700 Reichstaler kosten würde, rudert man zurück und beauftragte stattdessen die Prägung von dreilötigen Silberschillingen in Kopenhagen für den Export nach Norwegen. Dieser Auftrag wurde 1735 unter Münzmeister Christian Wineke d.j. durchgeführt . Das Herzchen bezieht sich hier nicht auf Kopenhagen, sondern ist Wieneckes Signum, Kopenhagen führte das Herz aus Münzzeichen erst später ein.
Der Versand der Münzen in den Norden des Doppelstaates hat auch seine Spuren in der Archäologie hinterlassen. In norwegischen Kirchenfunden ist der Kopenhagener Schilling des Jahres 1735 wesentlich häufiger vertreten, als in den dänischen.
1 Skilling 1735
1732 monierte Christian Rantzau, der Vizestadthalter in Norwegen einen eklatanten Kleingeldmangel im Lande und schlug zur Abhilfe die Prägung von Kupferschillingen im Werte von 50.000 Reichstalern vor. Die Finanzbehörde in Kopenhagen stimmte dem Plan zu und genehmigte die eingesandten Probestücke. Als klar wurde, daß die Produktion dieser Münzen 14.700 Reichstaler kosten würde, rudert man zurück und beauftragte stattdessen die Prägung von dreilötigen Silberschillingen in Kopenhagen für den Export nach Norwegen. Dieser Auftrag wurde 1735 unter Münzmeister Christian Wineke d.j. durchgeführt . Das Herzchen bezieht sich hier nicht auf Kopenhagen, sondern ist Wieneckes Signum, Kopenhagen führte das Herz aus Münzzeichen erst später ein.
Der Versand der Münzen in den Norden des Doppelstaates hat auch seine Spuren in der Archäologie hinterlassen. In norwegischen Kirchenfunden ist der Kopenhagener Schilling des Jahres 1735 wesentlich häufiger vertreten, als in den dänischen.
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Auch dieses Schillingstück, diesmal aus Kongsberg verdeutlicht, wie zentral die Münzherstellung von Kopenhagen aus gesteuert wurde.
Geprägt wurden die Schillinge auf Bestellung der Zahlkasse in Kopenhagen für den Umlauf auf Island . Pro Woche sollte Kongsberg für 300 Reichstaler Schillinge prägen, was einem Ausstoß von 28.800 Stück entsprach. Da in Kongsberg zu diesem Zeitpunkt Hochbetrieb herrschte, kam der Stempelschneider bei diesem Tempo nicht hinterher, so daß erwogen wurde, ausrangierte Stempel der Vorjahre aufzuhübschen und umzugravieren, was Kopenhagen aber ablehnte. Ende September gab der Stempelschneider an, er könne keine Stempel bei Kerzenlichlicht schneiden. Um den Auftrag ausführen zu können, wurden deshalb die noch fehlenden Stempel in Kopenhagen geschnitten und nach Norwegen gesandt.
Norwegen
1 Skilling 1779 HIAB ( Münzmeister Hans Jacob Arnold Branth, im Amt vom 2.8.1776 bis zum 1.8. 1797 )
Auflage 880.400 Ex
Geprägt wurden die Schillinge auf Bestellung der Zahlkasse in Kopenhagen für den Umlauf auf Island . Pro Woche sollte Kongsberg für 300 Reichstaler Schillinge prägen, was einem Ausstoß von 28.800 Stück entsprach. Da in Kongsberg zu diesem Zeitpunkt Hochbetrieb herrschte, kam der Stempelschneider bei diesem Tempo nicht hinterher, so daß erwogen wurde, ausrangierte Stempel der Vorjahre aufzuhübschen und umzugravieren, was Kopenhagen aber ablehnte. Ende September gab der Stempelschneider an, er könne keine Stempel bei Kerzenlichlicht schneiden. Um den Auftrag ausführen zu können, wurden deshalb die noch fehlenden Stempel in Kopenhagen geschnitten und nach Norwegen gesandt.
Norwegen
1 Skilling 1779 HIAB ( Münzmeister Hans Jacob Arnold Branth, im Amt vom 2.8.1776 bis zum 1.8. 1797 )
Auflage 880.400 Ex
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Re: Skandinavien vor der SMU (vor 1873)
Bleiben wir noch etwas beim Kleingeld.
Norwegen
1 Skilling 1769 IHM
Diese Skilling wurde 1769 in Kongsberg mit einer Auflage von 889.700 Exemplaren geprägt. In diesem Jahr fand auch die erste Volkszählung in Norwegen statt. 723.618 Menschen wohnten damals im nördlichen Reichsteil des Doppelstaates.
Signiert ist die Münze mit den Initialen des Münzmeisters Johan Henrik Madelung. Madelung war wie viele der Kongsberger Münzbeamten dieser Zeit Deutscher. Er stammte aus St.Andreasberg und war 1737 nach Norwegen gegangen , wo er zunächst in mehreren Bergwerken arbeitete, bevor er nach Kongsberg kam und hier zuerst als " bergpoberer " im Silberwerk, dann als " guardein " an der Münze angestellt war. Von 1760 bis 66 wurde Madelung an die dänische Münze in Oldenburg enstsandt. Dort erhielt er den Titel " Münzmeister ". Zurück in Kongsberg nahm er zunächst seine alte Tätigkeit als Wardein wieder auf, durfte jedoch den Titel " myntmester " führen, für den seine Jahre in Oldenburg ihn befähigt hatten. Nach dem Tode von Truls Lyng wurde Madelung 1769 nun auch wirklich in dieses Amt eingesetzt, das er bis zu seinem Tode 1775 innehatte.
Madelungs Amtszeit fiel in eine für die Münze schwierige Zeit. Zu Beginn der 1770er Jahre ruhte die Prägetätigkeit weitestgehend. so dass er den Auftrag erhielt, einen Textilbetrieb aufzubauen, um so die Region Kongsberg mit Arbeitsplätzen zu versorgen.
Bei Madelungs Tod fehlten in der Kasse dieses Betriebes 800 Reichstaler. Für die Hälfte des Betrages musste seine Witwe mit ihrer Witwenpension von 41/2 Reichtalern pro Monat aufkommen. Hatte Madelung das Geld unterschlagen oder hatte er nur Kapital geliehen, was vor der Entstehung eines Bankwesens keine unübliche Praxis war. Dieser Umstand konnte nie geklärt werden, doch können die nachsichtige Behandlung , die Frau Apollone Henne, des seligen Münzmeister Madelungs Witwe, wiederfuhr und auch der Umstand, dass der Vorfall die Karierre von Madelungs Sohn in der Münze nicht behinderte für Letzteres sprechen.
Von Madelung ist ein Scherenschnitt erhalten, der den Herrn Münzmeister, ganz der Mode der Zeit nach gekleidet, im Profil zeigt.
Norwegen
1 Skilling 1769 IHM
Diese Skilling wurde 1769 in Kongsberg mit einer Auflage von 889.700 Exemplaren geprägt. In diesem Jahr fand auch die erste Volkszählung in Norwegen statt. 723.618 Menschen wohnten damals im nördlichen Reichsteil des Doppelstaates.
Signiert ist die Münze mit den Initialen des Münzmeisters Johan Henrik Madelung. Madelung war wie viele der Kongsberger Münzbeamten dieser Zeit Deutscher. Er stammte aus St.Andreasberg und war 1737 nach Norwegen gegangen , wo er zunächst in mehreren Bergwerken arbeitete, bevor er nach Kongsberg kam und hier zuerst als " bergpoberer " im Silberwerk, dann als " guardein " an der Münze angestellt war. Von 1760 bis 66 wurde Madelung an die dänische Münze in Oldenburg enstsandt. Dort erhielt er den Titel " Münzmeister ". Zurück in Kongsberg nahm er zunächst seine alte Tätigkeit als Wardein wieder auf, durfte jedoch den Titel " myntmester " führen, für den seine Jahre in Oldenburg ihn befähigt hatten. Nach dem Tode von Truls Lyng wurde Madelung 1769 nun auch wirklich in dieses Amt eingesetzt, das er bis zu seinem Tode 1775 innehatte.
Madelungs Amtszeit fiel in eine für die Münze schwierige Zeit. Zu Beginn der 1770er Jahre ruhte die Prägetätigkeit weitestgehend. so dass er den Auftrag erhielt, einen Textilbetrieb aufzubauen, um so die Region Kongsberg mit Arbeitsplätzen zu versorgen.
Bei Madelungs Tod fehlten in der Kasse dieses Betriebes 800 Reichstaler. Für die Hälfte des Betrages musste seine Witwe mit ihrer Witwenpension von 41/2 Reichtalern pro Monat aufkommen. Hatte Madelung das Geld unterschlagen oder hatte er nur Kapital geliehen, was vor der Entstehung eines Bankwesens keine unübliche Praxis war. Dieser Umstand konnte nie geklärt werden, doch können die nachsichtige Behandlung , die Frau Apollone Henne, des seligen Münzmeister Madelungs Witwe, wiederfuhr und auch der Umstand, dass der Vorfall die Karierre von Madelungs Sohn in der Münze nicht behinderte für Letzteres sprechen.
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