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von heripo » So 11.09.05 13:23
als Schwabe muß ich natürlich die "Nichtschwaben" auf einen sehr häufig im Zusammenhang mit dem sog. " Händleinheller " geschehenden Fehler hinweisen !
Zu Barbarossa's Zeiten hieß die Stadt ganz einfach "Hall" ( wegen der dortigen Salzgewinnung ) und, da sie im "Herzogtum Schwaben" liegt und da eben viele "Hall-Städte" entstanden, nannte man sie Zu als Hall in Schwaben - woraus dan später "Schwäbisch Hall" geworden ist.
Der Salzhandel forderte dringend ein "bestädiges Geld" - damals waren die Brakteaten und das Prizip der dauernden "Münz-Verrufungen" vorherrschend, was natürlich für den Überregionalen Handel ein großes Handycap war, denn welcher "auswärtige Händler" will schon Geld nehmen, von dem er nicht weiß, ob es bei seinem nächsten Besuch noch gilt.
So gab denn Barbarossa der Stadt Hall in Schwaben mit dem Münzrecht das Privileg eine "quasi ewigen Pfennig" zu prägen - es war dies eben das von Dir gezeigte Münzlein - die "Hand" und das "Spaltkreuz" - aber -
es handelt sich natürlich um einen P f e n n i g oder d e n a r - den "Heller" gab's damals noch nicht !
Der Volksmund nannte diesen Pfennig bald " H ä l l e r " ( also, Pfennig der Stadt Hall ) - und wegen der Hand drauf "Händlein-Häller".
Diese Münze war so erfolgreich, daß sie alsbald in vielen anderen Münzstätten geprägt wurde ( daher also dringed auf die Beizeichen - meist Buchstaben in der Handfläche und Gestalt des Kreuzes ) achten !
Anfangs wurden sie auf runden Schrotlingen mit Umschrift geprägt, wennig später dann als Vierschlagpfennige und bald verschwand auch die Umschrift ( den die Frankfurten wollten ja das H A L A nicht auf ihre Münzen prägen ).
Immerhin rund 300 Jahre lang lang hat dieser Haller denar überlebt und
nur im Wortgebrauch ist er zum "Heller" geworden - er ist umd bleibt jedoch ein "Häller" Pfennig !
Gruß aus Schwaben, heripo