Goldmünze von Hrusovka - Vergleichsstücke?
Moderator: Numis-Student
Goldmünze von Hrusovka - Vergleichsstücke?
Hallo Keltenfreunde,
gibt es zu der keltischen Goldmünze von Hrusovka (Nordböhmen, momentan gerade in einer Ausstellung in Dresden) eigentlich stilistisch ähnliche Prägungen aus dem böhmischen Raum in Silber?
Soweit ich weiss ist diese Münze bis jetzt ein Einzelstück, und weicht m.M.n. auch stark von der übrigen boiischen Goldprägung ab (Muschelstater etc.). Um genau zu sein, sind Stempelbild und Ausprägung deutlich sorgfältiger als bei den üblichen boiischen Münzen. Handelt es sich daher eventuell um ein Stück aus der Frühphase der boiischen Münzprägung? Verwunderlich ist nur, dass bisher anscheinend keine weiteren oder zumindest ähnlichen Stücke diesen Typs aufgetauscht sind (soweit mir bekannt).
Es gibt wohl einen tschechischen Aufsatz zu dieser Münze, der mir jedoch leider nicht zugänglich ist. Wenn jemand weitere Informationen zu diesem Stück oder zur Frühzeit der boiischen Münzprägung allgemein hat, würde ich mich sehr freuen.
Adios, Bert
P.S.: Hier 2 Links zu Vorder- und Rückseite der Münze:
http://www.muzeum-teplice.cz/img/numismatika/kelti.jpg
http://www.archaeologie.sachsen.de/lmv/ ... nze_01.jpg
gibt es zu der keltischen Goldmünze von Hrusovka (Nordböhmen, momentan gerade in einer Ausstellung in Dresden) eigentlich stilistisch ähnliche Prägungen aus dem böhmischen Raum in Silber?
Soweit ich weiss ist diese Münze bis jetzt ein Einzelstück, und weicht m.M.n. auch stark von der übrigen boiischen Goldprägung ab (Muschelstater etc.). Um genau zu sein, sind Stempelbild und Ausprägung deutlich sorgfältiger als bei den üblichen boiischen Münzen. Handelt es sich daher eventuell um ein Stück aus der Frühphase der boiischen Münzprägung? Verwunderlich ist nur, dass bisher anscheinend keine weiteren oder zumindest ähnlichen Stücke diesen Typs aufgetauscht sind (soweit mir bekannt).
Es gibt wohl einen tschechischen Aufsatz zu dieser Münze, der mir jedoch leider nicht zugänglich ist. Wenn jemand weitere Informationen zu diesem Stück oder zur Frühzeit der boiischen Münzprägung allgemein hat, würde ich mich sehr freuen.
Adios, Bert
P.S.: Hier 2 Links zu Vorder- und Rückseite der Münze:
http://www.muzeum-teplice.cz/img/numismatika/kelti.jpg
http://www.archaeologie.sachsen.de/lmv/ ... nze_01.jpg
- harald
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Hallo Bert!
Dieser gallisch beeinflußte Typ wurde ausschließlich in Gold geprägt und ist Teil der boischen Nebenreihe.
Aus dieser Nebenreihe stammt auch ein 1/8 Stater mit gallisch beeinflußtem Kopf auf dem Avers (Castelin 1965, S45, Taf. 5:80)
Dieser Kopf weist große Ähnlichkeit zu der Aversdarstellung auf diesem Drittelstater auf.
Folgende Literaturzitate kann ich Dir anbieten: Nemeskalova- Jiroudkova 1974,
Castelin 1976, Typ VIIa,S6, Bild 4-5 (unterschiedliche Stempel)
Erstmalig registriert 1865 in der Sammlung Thomsen
(Christian Thomsen 1788-1865)
Dieses Exemplar befindet sich heute im Nationalmuseum Copenhagen.
D: 11-12mm, G: 2,55g, Invent. Nr. Th. 2519
Vom Typ Hrusovka gibt es Belege von 3 Vollstateren in 2 Varianten und zwei 1/3 Stateren aus unterschiedlichen Stempeln.
Nur einer dieser 1/3 Statere kommt aus Hrussovka in Nordwestböhmen.
Dieses Belegstück mit einem Gewicht von 2,510 Gramm befindet sich im Museum Teplice (NU 6034)= Nemeskalova- Jiroudkova 1974, Tab. 1:1
Grüße
Harald
Dieser gallisch beeinflußte Typ wurde ausschließlich in Gold geprägt und ist Teil der boischen Nebenreihe.
Aus dieser Nebenreihe stammt auch ein 1/8 Stater mit gallisch beeinflußtem Kopf auf dem Avers (Castelin 1965, S45, Taf. 5:80)
Dieser Kopf weist große Ähnlichkeit zu der Aversdarstellung auf diesem Drittelstater auf.
Folgende Literaturzitate kann ich Dir anbieten: Nemeskalova- Jiroudkova 1974,
Castelin 1976, Typ VIIa,S6, Bild 4-5 (unterschiedliche Stempel)
Erstmalig registriert 1865 in der Sammlung Thomsen
(Christian Thomsen 1788-1865)
Dieses Exemplar befindet sich heute im Nationalmuseum Copenhagen.
D: 11-12mm, G: 2,55g, Invent. Nr. Th. 2519
Vom Typ Hrusovka gibt es Belege von 3 Vollstateren in 2 Varianten und zwei 1/3 Stateren aus unterschiedlichen Stempeln.
Nur einer dieser 1/3 Statere kommt aus Hrussovka in Nordwestböhmen.
Dieses Belegstück mit einem Gewicht von 2,510 Gramm befindet sich im Museum Teplice (NU 6034)= Nemeskalova- Jiroudkova 1974, Tab. 1:1
Grüße
Harald
Hallo Harald,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Da gibt es dann doch mehr Exemplare von diesem Typ als ich dachte. Und die Zuordnung zu den Boiern ist offensichtlich auch gesichert, wenn die übrigen Exemplare auch in Böhmen gefunden wurden.
Kann man davon ausgehen, dass die Vorlage für die Kopfdarstellung auf dem Avers die Athena mit korinthischem Helm ist, wie sie auf den Goldstatern Alexander d. Gr. dargestellt ist? Nur das Pferd muss dann woanders hergekommen sein...
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 91&Lot=346
Adios, Bert
vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Da gibt es dann doch mehr Exemplare von diesem Typ als ich dachte. Und die Zuordnung zu den Boiern ist offensichtlich auch gesichert, wenn die übrigen Exemplare auch in Böhmen gefunden wurden.
Kann man davon ausgehen, dass die Vorlage für die Kopfdarstellung auf dem Avers die Athena mit korinthischem Helm ist, wie sie auf den Goldstatern Alexander d. Gr. dargestellt ist? Nur das Pferd muss dann woanders hergekommen sein...
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 91&Lot=346
Adios, Bert
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Hallo Harald,
es freut mich ausserordentlich, dass du wieder zurückgekehrt bist ! Auch wenn ich, wie du weisst, kein "Kelte" bin, merke ich doch, dass dieses Unterforum durch deine Beiträge, sowohl qualitativ, als auch quantitativ stark aufgewertet wird.
Bitte bleib uns erhalten !
Schöne Grüße,
MR
es freut mich ausserordentlich, dass du wieder zurückgekehrt bist ! Auch wenn ich, wie du weisst, kein "Kelte" bin, merke ich doch, dass dieses Unterforum durch deine Beiträge, sowohl qualitativ, als auch quantitativ stark aufgewertet wird.
Bitte bleib uns erhalten !
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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