Antiochia Denar Behemund III. Original oder Fälschung?

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ganimed1976
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Antiochia Denar Behemund III. Original oder Fälschung?

Beitrag von ganimed1976 » Do 10.12.09 16:12

Hallo miteinander,

Bin neu hier im Numismatikforum und will zuerst mal jeden herzlich Grüßen und hoffe auf eine gute und angenehme Zeit hier im Forum.

Ich sammle seit Jahren Münzen, vorwiegend Mittelalter und Antike.

Ich habe nun seit einiger Zeit mein Themengebiet etwas ausgeweitet und konzentriere mich nun auch speziell auf die Epoche der Kreuzfahrer.

Habe mir nun einen silber Denar "Antiochia Behemund III. - IV. zugelegt. Gekauft wurde die Münze über ebay. Preis der Münze: ca. 20 Euro (normale Auktion).

Nun ist sie heute eingetroffen, jedoch bin ich etwas überrascht über den doch relativ guten Zustand der Münze. Es scheint sich zwar um Silber zu handeln, sie ist jedoch äußerst hell und weist keinerlei Patina auf (wie mit Säure oder chemisch gereinigt worden?).

Auch scheinen mir die Ränder nachträglich bearbeitet worden zu sein (kantig und zu eckig für eine geschlagene bzw. gehämmerte Münze dieser Zeit).

Was sagen die experten dazu? Ist es eine authentische und somit zeitgenössische Münze oder handelt es sich hierbei um ein Plagiat aus Osteuropa oder Asien?

Gruß,

Oliver
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Beitrag von QVINTVS » Do 10.12.09 17:05

Grüß Dich ganimed1976,

da Denare des Bohemund recht häufig vorkommen, ist es eher unwahrscheinlich, dass sie gefälscht werden.

Ich kann auf den Bildern nichts erkennen, was auf eine Fälschung hinweisen würde. Die Münze sieht so aus, wie es "üblich" ist. Den Rand kann ich zwar nicht erkennen, aber er sieht nicht so aus, als würde er speziell bearbeitet worden sein.

Dass die Münze recht hell ist, dürfte wohl tatsächlich auf die Reinigung zurück zu führen sein.

Viele Grüße
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QVINTVS

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Beitrag von ganimed1976 » Do 10.12.09 17:33

Vielen Dank für deine Einschätzung, das beruhigt mich doch schonmal um einiges.

Hatte mich im Vorfeld zwar auch durch Internetrecherche versucht zu informieren, konnte allerdings nichts zum Thema "Fälschungen oder Plagiate" bei dieser speziellen Münze herausfinden.

Meine Skepsis steigerte sich nochmal als ich eben bei den Bewertungen des Verkäufers eine neutrale Bewertung eines Ebay-Mitglieds fand, wo scheinbar ein Plagiat eines römischen Trajan Denars aufgedeckt wurde. Auch mir erscheint dieser zu sauber und unberührt um authentisch zu sein. Der sehr gute Erhaltungszustand spricht hier ebenfalls augenscheinlich für eine Fälschung. Hier mal der Link zur Auktion: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0400146116

Der Kurs für diesen Behemund Denar beläuft sich im Internet und beim Münzhandel meist zwischen 40-75 Euro (je nach Erhaltungsgrad). Bei einer solchen Münze nun den Aufwand zu betreiben und Fälschungen anzufertigen lohnt sich wohl eher weniger. Nichtdestotrotz war ich mir nicht sicher.

Münzen aus der Antike oder frühen Mittelalter weisen halt meist eine gewisse Patina auf, so kenne ich es und so war ich es gewohnt bisher. Anders aber diese Münze.....sie schaut trotz ihres Alters aus wie gerade frisch geschlagen. Da kamen bei mir leichte Zweifel auf ob dieses Stück nun tatsächlich authentisch ist oder nicht.

Ich für meinen Teil bevorzuge eine leichte bis mittlere Patina auf meinen Münzen. Dies ist zwar ebenfalls kein Garant für deren Echtheit, aber es schaut doch wesentlich hübscher aus und spiegeld das Alter einer Münze in gewisser Weise wider.

Na ja, lange Rede, kurzer Sinn.....ich danke Dir für deine Meinung ;)

Gruß,

Oli
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Beitrag von Locnar » Do 10.12.09 19:00

Hallo Oli,

willkommen im Forum.

Leider lassen die Bilder keinerlei Rückschlüsse auf die Oberfläche der Münze zu.

Geh mal im Grunde davon aus sie echt ist.

Ich hänge mal ein Exemplar von mir dran.
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Gruß
Locnar

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Beitrag von ganimed1976 » Do 10.12.09 19:24

Hi Locnar,

Danke für deine Antwort.

Je länger ich meine Münze unter der Lupe betrauchte und mit deiner vergleiche umso mehr drängt sich mir der Verdacht auf dass es sich bei meiner um ein Plagiat handelt.

Ich sehe einige Unterschiede bei genauerer Betrachtung. Z.B. ist bei mir das "B" aus dem Namen "BOHEMUND" andersartig als bei der Münze deines angehängten Vergleichsfotos. Auch die Balken des "V" bzw. "U" des Namens BOHEMUND sind bei deiner Münze zusammen, bei mir sind die Balken getrennt. Auch sonst gibt es bei näherem Hinsehen einige Abweichungen zu der Referenzmünze von Dir.

Klar gab es mit Sicherheit unterschiedliche Prägestempel und somit abweichende Prägemuster, jedoch sollten doch zumindest die Buchstaben immer in etwa gleich ausgearbeitet gewesen sein und nicht solchen Abweichungen unterliegen von Prägestempel zu Prägestempel.

Habe gerade mal einen Test gemacht und bin nun sicher dass es zumindest und ohne Zweifel echtes silber ist. Jedoch ob die Münze als solches tatsächlich echt ist, bezeifele ich immernoch.

Ob ja oder nein werden wir wohl nie eindeutig festmachen können denke ich.

Gruß,

Oli
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Beitrag von Numis-Student » Sa 12.12.09 19:51

ganimed1976 hat geschrieben: Meine Skepsis steigerte sich nochmal als ich eben bei den Bewertungen des Verkäufers eine neutrale Bewertung eines Ebay-Mitglieds fand, wo scheinbar ein Plagiat eines römischen Trajan Denars aufgedeckt wurde. Auch mir erscheint dieser zu sauber und unberührt um authentisch zu sein. Der sehr gute Erhaltungszustand spricht hier ebenfalls augenscheinlich für eine Fälschung. Hier mal der Link zur Auktion: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0400146116

Der Kurs für diesen Behemund Denar beläuft sich im Internet und beim Münzhandel meist zwischen 40-75 Euro (je nach Erhaltungsgrad). Bei einer solchen Münze nun den Aufwand zu betreiben und Fälschungen anzufertigen lohnt sich wohl eher weniger.
Hallo Oli,
verfall nur nicht der Panik und sehe überall nur Fälschungen. Ich halte sowohl deinen Kreuzfahrer als auch den Traian nach den (nicht besonders guten) Fotos für echt.

Zum Thema "wann lohnt eine Fälschung?": Ich besitze eine Umlauffälschung eines 20-Cent-Stückes. Kein Fälscher würde so etwas machen, wenn es nicht lohnt ;-)

Schöne Grüße,
MR

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Beitrag von Numis-Student » Sa 12.12.09 20:03

Nachtrag: bei forgerynetwork findet sich der Traian auch nicht, was zwar nicht bedeutet, dass er garantiert echt ist, aber es ist schon ein Hinweis.
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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