Wie lange war so eine Antike Alexander Drachme durchschnittlich im Umlauf ?

Griechische Münzen des Altertums

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Denis Kantor
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Wie lange war so eine Antike Alexander Drachme durchschnittlich im Umlauf ?

Beitrag von Denis Kantor » Mi 28.08.19 01:06

Das würde mich sehr interessieren. Vllt weiß es jemand ungefähr

Altamura2
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Re: Wie lange war so eine Antike Alexander Drachme durchschnittlich im Umlauf ?

Beitrag von Altamura2 » Mi 28.08.19 19:27

Wirklich wissen tu ich da nichts :? .
Man könnte aber mal suchen, in welchen Hortfunden Alexander-Drachmen enthalten sind und auf welches Vergrabungsdatum diese Horte jeweils datiert werden. Dann hat man zumindest mal eine grobe Einschätzung.

Man müsste aber mit einbeziehen, dass diese Münzen auch noch ein gutes Stück nach dem Tod von Alexander geprägt wurden, bis ins zweite Jahrhundert v. Chr. hinein. Das erschwert eine solche Abschätzung noch weiter :? .

Eigentlich müsstest Du zuerst genau festlegen, was Du unter "im Umlauf" genau verstehen willst :D .

Gruß

Altamura

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Stater
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Re: Wie lange war so eine Antike Alexander Drachme durchschnittlich im Umlauf ?

Beitrag von Stater » Do 29.08.19 11:17

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Drachmen, jetzt unabhängig welche, solange im Umlauf waren, bis eine andere adäquate Edelmetallwährung sie abgelöst hat. Im Mittelmeerraum waren es meist römische Denare. Zum Horten war griechisches Silber sicher die bessere Wahl als das römische Pendant, denn ihr Silberanteil ist höher (republikanischer Prägung ausgeschlossen).

Gruß

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klaupo
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Re: Wie lange war so eine Antike Alexander Drachme durchschnittlich im Umlauf ?

Beitrag von klaupo » Fr 30.08.19 12:29

Das Verschwinden der Alexander-Tetradrachmen aus dem Zahlungsverkehr läßt sich anscheinend ziemlich exakt zeitlich eingrenzen. Ich habe das mal in der Numispedia (die ja derzeit nicht existiert) anhand eines Artikels aus dem NNB zusammengegefaßt.

Unter Alexander d. Großen, der nach der Schlacht bei Issos 333 v. Chr. (und der daraus resultierenden Kriegsbeute von 180.000 Talenten, i.e. ca. 5000 Tonnen Silber) den attischen Münzfuß übernahm, wurden in mehr als 30 Münzstätten riesige Mengen von Münzen mit dem bekannten Münzbild des Herakleskopfs und des thronenden Zeus ausgeprägt. Die Ausweitung der Münzprägung dauerte unter den Diadochen an. Zwar änderte sich das Münzbild ab ca. 280 v. Chr., der attische Standard wurde jedoch beibehalten, und die Tetradrachme als Großnominal wurde international akzeptiert.

Athen hatte zwar im 3. und frühen 2. Jh. v. Chr. seine Bedeutung für die Münzprägung fast vollständig verloren. Als der Polis jedoch im Jahr 169 v. Chr. von den Römern mit der Insel Delos ein bedeutender Handelsumschlagplatz und damit erhebliche finanzielle Einkünfte zugesprochen wurden, lebte die Prägung wieder auf in der Tetradrachme neuen Stils: Sie zeigt die Eule auf einer Amphore umgeben von einem Olivenkranz.

Mit dem Aufkommen dieses „bekränzten“ Typs verschwinden die alten Typen der Tetradrachmen aus den Funden. Der Grund hierfür ist in der Technik der Prägung zu suchen: Man vermied das zeit- und kostenaufwendige Neuschmelzen, indem man die Schrötlinge der alten Typen flachhämmerte. Daraus erklärt sich der große Durchmesser des neuen Typs. Der attische Münzfuß behielt seine internationale Bedeutung - von Ausnahmen abgesehen - bis ins 1. Jh. v. Chr.


Quelle: Das Geld nach attischem Münzfuß (Bernd Hamborg, Numismatisches Nachrichtenblatt, April 2000, S.145 f.)

Die beiden Stücke der Abb. sind maßstabsgetreu zusammengestellt.

Gruß klaupo
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