Görlitzer Schekel
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Hallo laurabow,
fast textgleich mit numispedia trotzdem möchte ich es hier noch einbringen. Die Quelle dazu habe ich mir leider nicht aufgeschrieben:
Görlitzer Schekel
Auch "falsche Schekel", sind Medaillen, die in Nachahmung der
Schekel des jüdischen Aufstands (66-70 n.Chr.) zu religiösen
Zwecken gefertigt wurden. Die Stücke wurden in Görlitz, aber
auch in anderen Wallfahrtsorten vertrieben und sind aus
minderwertigen Legierungen, die früheren sind oft aus Bronze
gegossen, seit dem 18. Jh. meist aus Zinn und Blei. Sie wurden
schon seit dem 16. Jh. hergestellt und als Andenken an Pilger
verkauft, die das "Heilige Grab" in Görlitz oder auch andere
Wallfahrtsziele besuchten. Viele naive Pilger hielten sie
irrtümlich für die echten Münzen, die zur Zeit Christi in
Jerusalem umliefen oder gar für die "Silberlinge", die Judas als
Lohn für den Verrat an Jesus erhalten hatte. Die "falschen
Schekel" sind auch an der Schriftart der Aufschriften erkennbar,
die moderne Buchstaben des hebräischen Alphabets (auf der
Basis des Aramäischen) benutzen, während die Aufschriften der
antiken Stücke sich der Buchstabenreihe des paläo-hebräischen
Alphabets bedienen
Gruß Lutz12
fast textgleich mit numispedia trotzdem möchte ich es hier noch einbringen. Die Quelle dazu habe ich mir leider nicht aufgeschrieben:
Görlitzer Schekel
Auch "falsche Schekel", sind Medaillen, die in Nachahmung der
Schekel des jüdischen Aufstands (66-70 n.Chr.) zu religiösen
Zwecken gefertigt wurden. Die Stücke wurden in Görlitz, aber
auch in anderen Wallfahrtsorten vertrieben und sind aus
minderwertigen Legierungen, die früheren sind oft aus Bronze
gegossen, seit dem 18. Jh. meist aus Zinn und Blei. Sie wurden
schon seit dem 16. Jh. hergestellt und als Andenken an Pilger
verkauft, die das "Heilige Grab" in Görlitz oder auch andere
Wallfahrtsziele besuchten. Viele naive Pilger hielten sie
irrtümlich für die echten Münzen, die zur Zeit Christi in
Jerusalem umliefen oder gar für die "Silberlinge", die Judas als
Lohn für den Verrat an Jesus erhalten hatte. Die "falschen
Schekel" sind auch an der Schriftart der Aufschriften erkennbar,
die moderne Buchstaben des hebräischen Alphabets (auf der
Basis des Aramäischen) benutzen, während die Aufschriften der
antiken Stücke sich der Buchstabenreihe des paläo-hebräischen
Alphabets bedienen
Gruß Lutz12
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Görlitzer Schekel
Hallo allerseits,
ich habe offensichtlich einen "Görlitzer Schekel", zu dem ich bisher gar nichts weiss. Vor allem, ist das Ding überhaupt noch etwas wert, da es zwei Löcher hat und offensichtlich als Medaillon getragen wurde?
Könnt Ihr mir hier weiterhelfen?
Grüße
münzenspargel
ich habe offensichtlich einen "Görlitzer Schekel", zu dem ich bisher gar nichts weiss. Vor allem, ist das Ding überhaupt noch etwas wert, da es zwei Löcher hat und offensichtlich als Medaillon getragen wurde?
Könnt Ihr mir hier weiterhelfen?
Grüße
münzenspargel
Abends wird der Fleiße faulig!
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Hier mal etwas Hintergrund:
Literatur-Quelle: Kisch
"Görlitzer Schekel, auch "falsche Schekel", sind Medaillen, die in
Nachahmung der Schekel des jüdischen Aufstands (66-70
n.Chr.) zu religiösen Zwecken gefertigt wurden. Die Stücke
wurden in Görlitz, aber auch in anderen Wallfahrtsorten
vertrieben und sind aus minderwertigen Legierungen, die
früheren sind oft aus Bronze gegossen, seit dem 18. Jh. meist aus
Zinn und Blei. Sie wurden schon seit dem 16. Jh. hergestellt und
als Andenken an Pilger verkauft, die das "Heilige Grab" in
Görlitz oder auch andere Wallfahrtsziele besuchten. Viele naive
Pilger hielten sie irrtümlich für die echten Münzen, die zur Zeit
Christi in Jerusalem umliefen oder gar für die "Silberlinge", die
Judas als Lohn für den Verrat an Jesus erhalten hatte. Die
"falschen Schekel" sind auch an der Schriftart der Aufschriften
erkennbar, die moderne Buchstaben des hebräischen Alphabets
(auf der Basis des Aramäischen) benutzen, während die
Aufschriften der antiken Stücke sich der Buchstabenreihe des
paläo-hebräischen Alphabets bedienen."
Gruß Lutz
Literatur-Quelle: Kisch
"Görlitzer Schekel, auch "falsche Schekel", sind Medaillen, die in
Nachahmung der Schekel des jüdischen Aufstands (66-70
n.Chr.) zu religiösen Zwecken gefertigt wurden. Die Stücke
wurden in Görlitz, aber auch in anderen Wallfahrtsorten
vertrieben und sind aus minderwertigen Legierungen, die
früheren sind oft aus Bronze gegossen, seit dem 18. Jh. meist aus
Zinn und Blei. Sie wurden schon seit dem 16. Jh. hergestellt und
als Andenken an Pilger verkauft, die das "Heilige Grab" in
Görlitz oder auch andere Wallfahrtsziele besuchten. Viele naive
Pilger hielten sie irrtümlich für die echten Münzen, die zur Zeit
Christi in Jerusalem umliefen oder gar für die "Silberlinge", die
Judas als Lohn für den Verrat an Jesus erhalten hatte. Die
"falschen Schekel" sind auch an der Schriftart der Aufschriften
erkennbar, die moderne Buchstaben des hebräischen Alphabets
(auf der Basis des Aramäischen) benutzen, während die
Aufschriften der antiken Stücke sich der Buchstabenreihe des
paläo-hebräischen Alphabets bedienen."
Gruß Lutz
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- Lutz12
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Alle Stücke in meiner Sammlung sind aus Zinn und bedeutend besser erhalten und sind eher beiläufig (und preiswert) in meine Sammlung gekommen. Dein Stück könnte dem Bild nach aus Bronze sein ?!? - und wäre dann wahrscheinlich etwas älter. Vom Geschichtlichen sicher interessant, vom Sammlerstandpunkt natürlich grottenschlecht erhalten. Der "materielle" Wert ist wohl zu vernachlässigen.
Die Beurteilung solcher Stücke sollte aus meiner Sicht aber auch immer im hitorischen Zusammenhang gesehen werden. Es sind Stücke der religiösen Verehrung, die wohl am Mann/Frau getragen wurden und nun mal nicht wie heute so oft als Anlageobjekt für den Tresor gekauft wurden!
Gruß Lutz
Die Beurteilung solcher Stücke sollte aus meiner Sicht aber auch immer im hitorischen Zusammenhang gesehen werden. Es sind Stücke der religiösen Verehrung, die wohl am Mann/Frau getragen wurden und nun mal nicht wie heute so oft als Anlageobjekt für den Tresor gekauft wurden!
Gruß Lutz
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Im Grunde handelt es sich hier um ein Pilgerabzeichen.
Wahrscheinlich an der Kleidung oder dem Hut des Pilgers angenäht. Deshalb auch 2 Löcher zentral und nicht wie bei einem Anhänger im oberen Randbereich. Insofern stellen Sie auch keine "Beschädigung" in den Augen eines Devotionalensammlers dar. Münzsammler sehen das aber etwas anders.
Pilgerabzeichen dienten u.a als "Nachweis für eine Pilgerreise" - hier zur Nachbildung des Hl. Grabes in Görlitz ( s. Foto)...für einen Devotionaliensammler in jedem Fall ein schönes Belegstück für dieses Zeichen.
Der von Lutz zitierte Text verkennt etwas das die Masse der Pilger durchaus nicht ganz so naiv waren und mehr den ideelen als den tatsächlichen Wert dieser Zeichen schätzten.
Wahrscheinlich an der Kleidung oder dem Hut des Pilgers angenäht. Deshalb auch 2 Löcher zentral und nicht wie bei einem Anhänger im oberen Randbereich. Insofern stellen Sie auch keine "Beschädigung" in den Augen eines Devotionalensammlers dar. Münzsammler sehen das aber etwas anders.
Pilgerabzeichen dienten u.a als "Nachweis für eine Pilgerreise" - hier zur Nachbildung des Hl. Grabes in Görlitz ( s. Foto)...für einen Devotionaliensammler in jedem Fall ein schönes Belegstück für dieses Zeichen.
Der von Lutz zitierte Text verkennt etwas das die Masse der Pilger durchaus nicht ganz so naiv waren und mehr den ideelen als den tatsächlichen Wert dieser Zeichen schätzten.
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Hallo,
es ist ein Görlitzer Schekel, siehe hier:
http://www.numismatikforum.de/ftopic32264.html#261035
Gehört in die Neuzeit.
Gruß Chippi
es ist ein Görlitzer Schekel, siehe hier:
http://www.numismatikforum.de/ftopic32264.html#261035
Gehört in die Neuzeit.
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
Görlitzer Schekel
Hallo Leute,
beim Durchsehen von geschenkten Münzen habe ich unter anderem auch eine Silbermünze gefunden.
Ca. 16g schwer, Durchmesser ca 35mm.
Auf der Vorderseite scheint ein Kelch mit Rauch dargestellt zu sein, hinten ist eine Art Baum (Lebensbaum?)
Die Schriftzeichen kann ich werder entziffern noch einer Sprache zuordnen.
Anbei habe ich noch ein Foto dieser Münze angehängt.
Vielen Dank für dienliche Hinweise.
Patrick
beim Durchsehen von geschenkten Münzen habe ich unter anderem auch eine Silbermünze gefunden.
Ca. 16g schwer, Durchmesser ca 35mm.
Auf der Vorderseite scheint ein Kelch mit Rauch dargestellt zu sein, hinten ist eine Art Baum (Lebensbaum?)
Die Schriftzeichen kann ich werder entziffern noch einer Sprache zuordnen.
Anbei habe ich noch ein Foto dieser Münze angehängt.
Vielen Dank für dienliche Hinweise.
Patrick
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