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von Lutz12 » Di 22.11.22 07:00
Bei Medaillen vereinfacht sich das Ganze. Mir reichte bisher immer ein einfacher Magnet um 99 % der Fälle zu lösen. Medaillen sind selten aus Nickel, meist ist es dann Kupfer-Nickel und somit unmagnetisch. Moderne Hamburger Medaillen (ab den 70-iger Jahren) wurden oft aus plattiertem Eisen (Kupfer oder Kupfer-Nickel) hergestellt, diese lassen sich zweifelsfrei mit einfachem Magnet bestimmen. Hier lohnt auch ein Blick auf den Rand, denn platierte Medaillen zeigen oft den Eisenrand - zumindest bei Kupferplatierung leicht zu erkennen. Allerdings gibt es von den meisten Medaillen-Typen auch eine Silbervariante, eine Hamburger Besonderheit ist, dass viele aus den 70iger und 80iger Jahren keine Silberkennzeichnung tragen. Üblich wäre eine Randpunze, die bei Hamburger Medaillen meist die "Stadtburg" und den Silbergehalt zeigen (925, 999 oder 1000). Die Unterscheidung von Kupfer-Nickel-Medaillen und Silbermedaillen gelingt in der Regel zunächst durch das unterschiedliche Gewicht (wofür man natürlich die Angaben haben muss), die beschriebenen Methoden (Klangprobe, Farbe) sind Erfahrungssache. Eine (zerstörungsfreie) Methode wäre die Dichtebestimmung, die als exakte Methode für den Laien aber schwer zu realisieren ist. Eine Näherungsmethode geht rein rechnerisch, indem man genauen Durchmesser, Dicke und Gewicht ermittelt und dann (mit dem mittlerweile vergessenen Schulwissen) das Volumen bestimmt (Berechnung für Zylinder) und dann Gewicht durch Volumen teilt. Die Dichten für die gängigen Münz/Medaillen-Metalle sind: Silber 10,49, Kupfer 8,96, Bronze 8,73, Nickel 8,90, Kupfer-Nickel 8,90, Eisen 7,87, Zinn 7,31, Blei 11,34, Gold 19,3, Aluminium 2,7.
Der große Nachteil dieser Rechenmethode ist, dass die Dicke nicht exakt ermittelt werden kann, da Medaillen in der Regel einen Randstab haben und das Relief den Wert sowieso verfälscht. Damit ergeben sich rechnerisch immer zu kleine Dichten, die deshalb nur ein Anhaltspunkt sein können, wenn man mit der Methode Erfahrungen gesammelt hat - oder der Dichte-Unterschied der in Frage kommenden Metalle groß genug ist (z.B. bei vergoldeten Silbermedaillen und Goldmedaillen).
Gruß Lutz
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- Münzfuß (Di 22.11.22 08:53)
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