Eurosammler sind keine Numismatiker

KMS, Gedenkmünzen, Diskussionen über die div. Prägestätten

Moderator: Sebastian D.

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tournois
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Beitrag von tournois » Di 28.03.06 11:18

Karsten hat geschrieben:
diwidat hat geschrieben:Ist das etwa ein Generationsproblem?
Ich denke mal das jede meiner Muenzen mindestens 62 X so alt ist wie ich es bin, dennoch habe ich nach Plaenen unserer Bundesregierung noch 34 Berufsjahre vor mir.

Wo liegt hier das Generationenproblem ? Bin ich ein Generationenproblem ? Gibt es ueberhaupt ein Generationenproblem ?
Du bist nur frühreif!! :mrgreen:
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Privateer
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Beitrag von Privateer » Di 28.03.06 11:50

platypus hat geschrieben:Man kommt sich ja hier manchmal als Sammler von aktuellen Münzen (ich sammle wie bekannt u. a. auch Euromünzen) wie ein "absoluter Außenseiter" vor.
Während auf der einen Seite die kleine Zahl derer, die sich Numismatiker nennen, beklagt wird, werden durch einige Äußerungen doch die vielen jungen Eurosammler abgeschreckt.
Wäre es, so wie es auch KAM vorschlägt, nicht besser, diese Greenhorns unter die Fittiche zu nehmen?
Ich sammle auch Euromünzen und bin trotzdem auf dem Sektor ein Außenseiter, da ich i.d.R. nur den Nominalwert für das ganze neue Zeugs ausgebe und nicht mehr. Es glaubt einem ja keiner, dass alles über Nominal reine Spekulation ist, bis sie beim Verkauf auf dem Boden der Tatsachen ankommen. Auch mit der Meinung, dass die ganzen "Proben", "Sondereditionen" usw. nur überteuertes Geraffel sind, macht man sich keine Freunde, auch wenn es stimmt. Wem´s gefällt, der kann es ja sammeln, nur ist die Wertvernichtung vorprogrammiert, wenn man sich nicht informiert und den Zweitmarkt nutzt.

Ich für meinen Teil helfe gerne jedem Neuling, sich zurechtzufinden und seine Sammlung zu realistischen Preisen aufzubauen. Nur leider müssen die meisten erstmal draufzahlen, um die Realität zu akzeptieren. Und da nur wenigen Sammlern das Monetäre völlig egal ist, kann so ein Schock das Ende des Sammlerdaseins bedeuten. Schade eigentlich.

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Di 28.03.06 14:46

So dramatisch würde ich das mit dem Wertverlust auch nicht sehen. Jedes Hobby kostet Geld, wenn du Golf spielst, teure Zigarren rauchst oder in Frauen "investierst" (das Wort kommt wirklich von vestis = Kleid!), das Geld ist am Ende weg. Grüße, KAM
Münzsammler seit 60 Jahren. Mitglied im Numismatischen Verein zu Dresden und der Oriental Numismatic Society.

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Beitrag von diwidat » Di 28.03.06 15:20

KarlAntonMartini hat geschrieben:So dramatisch würde ich das mit dem Wertverlust auch nicht sehen.
Wie Du schon sagst, alles relativ.
Als die ersten Euromünzen auf den Markt kamen, war bei uns auch ein Münzenhändler mit dem ersten Vatikan Satz für lockere 1000 Euro.
Ein Schüler hatte dafür seine ganzen Ersparnisse geopfert, um dieses einmalige wertvolle wertsteigernde Produkt zu kaufen. Heute gibt es die gleichen Dinger für 200 Euro. Verlust des jungen Mannes = seine Jahresersparnisse. Der ist für die ordentliche Numismatik verloren, leider.

Das kann ich aber nicht so locker sehen. Wenn ein Spekulant sich verrannt hat, na meinetwegen - der gleicht wieder aus. Die jungen aufstrebenden Sammler sollten aber durch Information vor solchen Schäden bewahrt werden.

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Beitrag von Privateer » Di 28.03.06 16:32

KarlAntonMartini hat geschrieben:So dramatisch würde ich das mit dem Wertverlust auch nicht sehen. Jedes Hobby kostet Geld, wenn du Golf spielst, teure Zigarren rauchst oder in Frauen "investierst" (das Wort kommt wirklich von vestis = Kleid!), das Geld ist am Ende weg. Grüße, KAM
Das kommt, wie auch Diwidat schon anmerkte, auf den finanziellen Hintergrund an. Natürlich gibt es Leute, denen das Geld egal ist, wenn sie nur eine bestimmte Münze erwerben können. Davon leben die Händler und Auktionshäuser. Das muss sich aber einer erst mal leisten können UND wollen, sein Geld ohne jeden Gegenwert rauszuschmeissen. Ich ebenso wie viele andere Sammler mit kleinem Geldbeutel können das wohl nicht (von wollen keine Rede).

Mir würde es nicht im Traum einfallen, für irgendeine Münze einen Mondpreis zu bezahlen, den ich später nie wiedersehe. Da kann ich das Geld wirklich besser in andere Dinge "investieren"... :)

Ich kann beispielsweise jeden Monat höchstens 50 Euro in mein Hobby "investieren", bei vielen Leuten ist es noch weniger. Sollte ich nun plötzlich Geld für etwas Wichtigeres brauchen, muss die Sammlung dran glauben. Ich behaupte nun einfach mal, dass ich in diesem Fall mindestens mein Geld wieder rausbekomme, da ich beim Einkauf auf einen realistischen Preis achte. Das Sammeln macht mir mit diesem Wissen viel mehr Spass, als wenn ich mir ständig Sorgen machen müsste, ob der Wert meiner Münzen denn schon noch gegeben ist (sog. Wertsteigerungs-Phobie, oft bei Eurosammlern zu beobachten :D ).

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Henrik
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Beitrag von Henrik » Di 28.03.06 17:24

nur nichts investieren, was man an anderer Stelle braucht :) am besten ist wirklich man macht sich nen Extratopf von dem man sagt, so das Geld kannst du ausgeben wodran du freude hast :) dann kommt man auch nicht in Geldnot weil man das Geld für die nächste Party in Münzen gesteckt hat :) ich komm so zumindest ganz gut zu recht...bin ja (leider) auch nicth krösus xD
Auch Euro und Deutsche Mark erzählen viele Geschichten, ihr müsst nur hinhören ;)

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Marc
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Beitrag von Marc » Mo 10.04.06 16:48

Ob man Numismatik betreibt hängt nicht vom Sammelgebiet ab, sondern ob man sich ernsthaft mit den Münzen beschäftigt.

Wer Römische Münzen sammelt, aber nur deren Katalognummer und Marktwert kennt, ist ein Sammler aber kein Numismatiker. Wer Euromünzen sammelt, und sich intensiv mit Motiven oder/und dem Geldumlauf im Euroland beschäftigt etc., ist Sammler und Numismatiker. Wer in Archiven über die Geldgeschichte seiner Heimatstadt forscht aber keine dieser Münzen besitzt ist Numismatiker.

Die Erfahrung zeigt allerdings das Anteilig mehr Sammler der Antike bis Neuzeit Numismatik betreiben als es bei den Eurosammlern üblich ist. Wobei die Eurosammler die dies lesen häufig Numismatik betreiben. Denn sie kaufen/verkaufen nicht nur nach einer aktuellen Preisliste sondern interessieren sich auch für das darum, was bei Intensivierung zwangsläufig zur Numismatik führt. So sehe ich das ;)

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Canadian Coins
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Beitrag von Canadian Coins » Mo 10.04.06 17:35

Hallo Marc,

schöner Beitrag. :)

Es ist aber zudem auch eine Frage der Persönlichkeit.
So mag es Sammler geben, die fuchsteufelswild werden, wenn man ihnen den "Titel" Numismatiker abspricht - vielleicht fühlen sich diejenigen herabgesetzt oder ihnen ist schlicht ein Zacken aus der Krone gebrochen.

Wenn mich jemand auf meine Sammeltätigkeit anspricht, würde ich im Leben nicht darauf kommen, mich als Numismatiker darzustellen.
Für mich bleibt dieser Begriff denjenigen vorbehalten, die sich mehr oder weniger beruflich mit dem Thema beschäftigen - es ist quasi der Meistertitel in dieser Sache.

Sicher setze ich mich mit den historischen Daten und Fakten der einzelnen Prägungen auseinander und nutze numismatische Literatur und baue auch die Sammlung diesbezüglich auf.
Aber deswegen poche ich nicht darauf mich als Numismatiker titulieren zu lassen.

Ich bin ganz schlicht gesagt ein Sammler, der sich mit Münzen beschäftigt.

Schöne Grüße.
CC

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Salier
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Beitrag von Salier » Mi 26.04.06 16:06

Hallo Allezusammen,
Numismatiker ist eigentlich jeder der sich mit Zahlungsmitteln in jedweder Form als Sammelobjekt beschäftigt.Die großen Numismatiker vergangener Jahrhunderte und Ihre oft zitierten Sammlungen und Werke haben allemal klein angefangen und ich glaube das da das Sammeln sowie das Objekt als Kapital im Vordergrund stand.Vergessen Wir nicht das Gold ,Silber oder ein anderes Metall egal in welcher Form immer auch einen Spekulativen Wert besitzen.Das war Früher so und ist bis Heute so geblieben. Wenn zum Beispiel Jemand nur auf Wertsteigerung aus wäre ,könnte er das einfacher haben indem Er sich Gold oder Silberbarren zulegt.Die gibs von klein bis groß und in allen Preislagen.Wenn wir uns den Euro anschauen ,dann gibs den als Zahlungsmittel mit einem Abstand von ein paar Jahrhunderten schon sehr lange. Das Geld der Römer wurde bis auf wenige Ausnahmen in ganz Europa und sogar Afrika und Asien geprägt.Oder nehmen Wir den Karolingischen Reichsdenar der wurde auch in fast ganz Europa geprägt.

Ich finde man sollte diesen Aspekt nicht ausser acht lassen.Außerdem sollte die Freude und der Spass über das eine oder andere Stück überwiegen dann kommt die Wissenschaftliche Betrachtung von ganz alleine.Dies ist ein Numismatikforum und hier sollte man Fragen stellen und wenns geht auch Beantwortet bekommen.Und Freunde eins Verbindet uns alle``Der Durst nach Wissen`` :?: :idea:

Schöne Grüße
Salier
Das schönste was Wir entdecken können, ist das Geheimnisvolle. [Albert Einstein]

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Beitrag von euro-Christian » So 30.04.06 19:22

Das ist doch ganz egal was Mann und Frau an Münzen sammeln.

Sammle auch alles Querbeet vom Deutschen Kaisserreich über
BND, DDR bis hin zu Euro´s.

Hauptsache ist doch es macht allen Spass.

Oder liege ich da falsch?????


PS. Wiederstand ist zwecklos :robot:

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Beitrag von ossenbruegger » Mo 01.05.06 00:17

euro-Christian hat geschrieben: Sammle auch alles Querbeet ... über ...... BND....

PS. Wiederstand ist zwecklos :robot:


In Verbindung mit BND macht Wi(e)derstand wirklich keinen Sinn :mrgreen:
[b]Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum caelorum - Honni soit qui mal y pense[/b]

[img]http://www.ossenbruegger.gmxhome.de/kaefer.gif[/img]

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wpmergel
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Beitrag von wpmergel » Mo 01.05.06 10:16

ossenbruegger hat geschrieben:...
In Verbindung mit BND macht Wi(e)derstand wirklich keinen Sinn :mrgreen:
...es sei denn, Dein nick ist GSG9 :lol:
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

www.Waldecker-Münzen.de
www.Waldecker-Münzfreun.de

Gast
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Beitrag von Gast » Mo 01.05.06 10:58

Das soll natürlich nicht BND sondern BRD heissen.

Inflorenza vertippa. :(

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Leute Leute

Beitrag von gfdc500 » Sa 10.06.06 17:44

Kriegt euch doch mal wieder ein.....

Es kann doch jeder sammeln was Ihm gefällt. Auch natürlich Eumel'n.

Früher oder später kommt er sowieso davon ab und sucht sich entweder ein spezielles
Gebiet raus oder lässt es dann doch irgendwann ganz sein.
Auch ich habe in der Anfangszeit alles zusammengetragen was ich so bekommen habe
(ist auch genug Müll über) und habe dann bei den Münzen
mir ein paar Gebiete rausgesucht und bin damit sehr sehr Glücklich.
Zum Euro nur soviel, hier wird nur auf die Verkaufszahlen geachtet und auf Teufel komm raus geprägt.
Hauptsache der unwissende Kunde kauft den Müll.

Ich möchte aber hierbei keinen Euro-Sammler auf irgendetwas treten, ist aber nur mal so.
Siehe auch das Prägeverhalten von Frankreich oder ähnliche Staaten.

zecki
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Beitrag von zecki » Sa 10.06.06 22:01

Hallo!

Nein, es gibt keins!
Jeder der Münzen sammeln will soll es auch tun!
Aus welchen Gründen auch immer
Und jeder hat das Recht auf seine eigene Motivation, ob geschichtlich interessiert oder aus Profitgier oder sonst irgendwelche Gründe!
Niemand ist irgendwem eine Rechenschaft schuldig, soweit käme es noch!

gruss
zecki

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