Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

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Pflock
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Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Pflock » Di 02.07.13 19:25

Hallo Zusammen,
habe gerade folgende Medaille erhalten. Da ich Fragen dazu habe, möchte ich sie bei der Gelegenheit auch gleich vorstellen. Sie ist nichts besonderes, wird häufig angeboten. Aber vielleicht sucht ja mal jemand ausgerechnet dazu Infos.

Messing-Medaille mit Öse
Ø 28mm x 2mm
Vorderseite: großes Mühlhäuser Stadtwappen; "XIX. THÜRINGER BUNDES-SÄNGERFEST MÜHLHAUSEN I/TH. * 10.-.12. Juli 1897"
Rückseite: Leier mit Lorbeer umrankt; "DEUTSCHES LIED REIN UND WAHR SCHÜTZ DICH GOTT IMMERDAR"
Medaille V.JPG
Medaille R.JPG
Meine Fragen:
  1. Hat jemand ein Zitat aus einem Katalog o.Ä.?
  2. Gehört hier im Original ein Band, Kette, o.Ä. dran?
  3. Gibt es die Medaille evtl. auch in Silber oder Bronze?
  4. Wie bekomme ich die schwarzen Ablagerungen weg?
    Es scheint kein Dreck zu sein. Mit dem Fingernagel läßt es sich nicht wegkratzen. Mit Spülmittel und Q-Tip geht es auch nicht weg.
    Wie gesagt, die Medaille ist aus Messing.
    Medaille Zoom.JPG
Gruß Pflock

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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Patlin » Fr 05.07.13 16:29

Hallo Pflock,

vergleichsweise sieht man ab und zu solche Medaillen
an Bändern, eventuell auch Schleifen. Vielleicht kannst
Du einen örtlichen Händler aufsuchen und nachfragen.

Ich meine, wenn Du vom echten Mittelpunkt Deutschlands
herkommst, dann dürfte das kein Problem sein, oder :wink:

Fängt der Mittelpunkt mit dem Buchstaben D an :roll: :?:

Da diese Medaille leicht versilbert ist, musst Du eine
schonende Reinigungsmöglichkeit ( Seifenwasser ) in Betracht ziehen.
Ansonsten hilft auch etwas Zahnpasta............

LG

Patlin

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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Pflock » So 07.07.13 12:47

Hallo Patlin,
danke für die Info.

Also der wirklich einzig echte und wahre Mittelpunkt Deutschlands fängt mit N an (Niederdorla). Ich komme allerdings aus M (Mühlhausen) und wohne seit einer Weile in E (Erfurt). :wink:

In Mühlhausen und Umgebung gibt es leider keinen Münzhändler mehr (keinen den ich wüßte). Der eine in Erfurt kennt sich damit auch nicht aus.
Deswegen hätte ich auf Zitat gehoft, evtl. wurde sie ja mal in einem Auktionskatalog komplett mit Band abgebildet, wenn die sowas hatte.

Bist Du Dir sicher das die versilbert war? Mein Münzhändler meinte ja auch sowas, bevor er sie in ein Ultraschallbad (blankes Wasser) getaucht hat. Das hat aber nur sonstige Verunreinigungen entfernt. Sie war danach etwas heller.
Also ich muß sie schon ganz schön in der Sonne drehen, um da eine silbernen Hauch zu erkennen. Ich dachte die wäre nur angelaufen. Die Silberschicht muß aber arg dünn gewesen sein. Auf eBay wird gerade eine angeboten, da könnten allerdings auch Silberreste drauf sein. Aber wenn man es nicht weiß ...
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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Patlin » So 07.07.13 13:02

Hallo Pflock,

Erfurt ist eine schöne, alte Stadt, ein Besuch lohnt sich immer. Deshalb
war ich vor ein paar Jahren mal dort und bin auf dieser Brücke mit den
Häusern ( Krämerbrücke ?) entlang gewandert.

Dort fand ich auch einen ganz netten Münzhändler, ich konnte sogar einige Münzen
tauschen. Ob er dort noch ansässig ist, kann ich Dir leider nicht sagen.

LG

Patlin

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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von KarlAntonMartini » So 07.07.13 13:14

Lutz weiß vielleicht was, aber er ist wohl in Urlaub. Ich würde mich trauen das Stück in Salmiakgeist zu baden, das löst zwar vielleicht den Rest der Versilberung (evtl. auch Cu-Ni, damals "Deutsches Silber") ab, aber könnte die schwarzen Flecken beseitigen. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Pflock » So 07.07.13 14:15

Patlin hat geschrieben:Hallo Pflock,

Erfurt ist eine schöne, alte Stadt, ein Besuch lohnt sich immer. Deshalb
war ich vor ein paar Jahren mal dort und bin auf dieser Brücke mit den
Häusern ( Krämerbrücke ?) entlang gewandert.

Dort fand ich auch einen ganz netten Münzhändler, ich konnte sogar einige Münzen
tauschen. Ob er dort noch ansässig ist, kann ich Dir leider nicht sagen.

LG

Patlin
Genau den auf der Krämerbrücke meinte ich. Den gibts immer noch. Ist mein Standard-Dealer. Mühlhausen ist aber nicht sein Fachgebiet.
KarlAntonMartini hat geschrieben:... Ich würde mich trauen das Stück in Salmiakgeist zu baden, das löst zwar vielleicht den Rest der Versilberung (evtl. auch Cu-Ni, damals "Deutsches Silber") ab, aber könnte die schwarzen Flecken beseitigen. Grüße, KarlAntonMartini
Danke für den Tip. Werde es mir als letzte Option vormerken. Wie schon erwähnt, sind die Silberreste so verschwindend wenig und dünn, daß ich sie eh nicht mehr gesehen haben.

Wäre es legitim, diese Messing-Medaille neu zu versilbern (für den Hobbybereich gibt es ja entspr. Sets), um das ursprüngliche Antlitz zu erzeugen? Ich meine, es ist ja nun wirklich kein numismatisches Highlight. Die werden häufig so um die 10-15€ gehandelt.
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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von KarlAntonMartini » So 07.07.13 15:39

Ich glaube, du kommst da besser, wenn du es zum Goldschmied trägst. Kann man machen, numismatisch gesehen aber doch etwas fragwürdig. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Pflock » So 07.07.13 18:32

Na mal sehen. Ist meine erste Mühlhäuser Medaille. Eigentlich sammel ich ja Mühlhäuser Münzen.
Ich werde mal die Augen offen halten, ob es diese Medaille noch mit einer ausgeprägteren Silberschicht gibt. Werden ja oft genug angeboten, allerdings habe ich bis jetzt nur welche ohne bzw. kaum erkennbaren Versilberung gesehen. Vielleicht hole ich mir auch eine 2. und versilbere die dann.
Gruß Pflock

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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Lutz12 » Do 11.07.13 18:33

Als Mühlhausen-Sammler machst Du sicher nichts verkehrt auch entsprechende Medaillen mit zu sammeln :-).
Sicherlich wurden diese Medaillen an einem Band und Nadel getragen, seltener an einer Spange. Die Bänder waren dabei bereits nach dem Tragen zum Anlass unansehnlich, weshalb man heute kaum ein derartiges Stück mit Originalband bekommt. Standardmetall war Messing/Bronze. Ob die Versilberung Original ist kann ich nicht sagen - ähnliche Stücke finden sich oft mit dünner Versilberung (die dann über die Zeit kaum noch erkennbar ist). An andere Metalle (wie Silber) glaube ich nicht, unmöglich ist es aber auch nicht.
Zu den schwarzen Flecken:
Ich bin was Reinigung anbelangt eher aus der vorsichtigen Fraktion - eine Ausnahme sind aber Messing-Stücke, die ich wie in vorliegenden Fall mit handelsüblichen Messingreiniger (mit Salmiakanteil) aus der Drogerie behandele - und in der Regel "Schandflecke" damit auch beseitige. Das mechanische Bearbeiten erfolgt dabei mit Wattestäbchen. Natürlich ist das Vorgehen nicht geeignet Patina zu erhalten - Resultat ist ein blitzeblankes Stück. Angesichts der hässlichen Flecken ist es hier ausnahmsweise die bessere Alternative.
Übrigens ist hier Dein Stück im Angebot gewesen:
http://www.ebay.de/itm/Muhlhausen-Thur- ... 58a1d0dbeb
ebenfalls mit Versilberungsspuren
Gruß Lutz
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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Pflock » Fr 12.07.13 16:56

Hallo Lutz,
genau den habe ich auf meiner Beobachtungsliste. Aber wegen der Macke am Rand will ich sie mir eigentlich nicht holen, obwohl hier von der Silberbeschichtung mehr erhalten ist.

Mit Medaillen tue ich mich immer etwas schwer. Man findet da schwer eine Grenze, was man alles in seine Sammlung nimmt. Je moderner, desto inflationärer treten Medaillen auf.
Gruß Pflock

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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Lutz12 » Fr 12.07.13 23:08

Ich will Dich nicht "bekehren", aber zumindest meine Sichtweise dazu einbringen. Bei mir war der Weg zur regionalen Numismatik (ehemaliger Kreis Schönebeck/Elbe) schon allein wegen fehlender Masse an Münzen frühzeitig über Medaillen + Notgeld geebnet, später kamen dann noch Marken und Abzeichen dazu. An Münzen ist regional hier die Grafschaft Barby-Mühlingen vertreten, aber nicht sehr umfangreich - das alleine hätte mich nicht genügend beschäftigt.
Bei den Medaillen hat sich nach anfänglicher Verwunderung, was es alles zu entdecken gab irgendwann ein "Ende" abgezeichnet - heute wäre ich froh pro Jahr einen Neuzugang zu verzeichnen. Natürlich kann man regionale Medaillen auch nach "Schönheit" sammeln - als typischer Regionalsammler wird man aber alles nehmen was man bekommt, ob schön oder hässlich... Ich muss aber zugeben, dass es auch regional genügend bessere Stücke gibt, die man nicht in der Wühlkiste findet ;-)
Das Gebiet ist trotzdem endlich - nur ohne Bezug zu Medaillen soll man sich nicht zwingen - ich war jedenfalls rund 25 Jahre Münzensammler bis ich dann vom Medaillen-Virus befallen wurde.
Gruß Lutz
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Re: Messing-Medaille Mühlhausen 1897: Vorstellung und Fragen

Beitrag von Numis-Student » Sa 13.07.13 12:36

Hallo,
ich kann ebenfalls nicht darüber klagen, dass meine Regionalsammlung zu viele Medaillen enthält. Das, was ich habe, und das was ich kenne und mir (noch) fehlt, sind vielleicht 25 Typen. Unbekanntes finde ich extrem selten...

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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